Treffen der Verbandsführung im Schloss
Heiß her ging es beim Treffen des Präsidiums im Schloss Bauschlott im August eigentlich nur hinsichtlich des hochsommerlichen Wetters: Die Atmosphäre war entspannt und produktiv. An erster und wichtigster Stelle der Tagesordnung stand erneut die Situation in den Naturheilvereinen. Leider stehen Vereinsauflösungen an, was neue Problematiken für den Verband und die noch bestehenden Vereine mit sich bringt. Deshalb hatte man im Vorfeld der Präsidiumssitzung externen Rat gesucht: So soll künftig mittels Unterstützung eines Vereinsrechtsexperten eine rechtliche Grundlage geschaffen werden, dass Vereinsmitglieder nach Auflösung ihres Ortsvereins dem Dachverband unkompliziert zugeordnet werden können. Dies macht natürlich nur Sinn, wenn die Vereinsmitglieder ein attraktives Leistungsangebot beim Dachverband vorfinden. Für ein solches war als Gast Justus Kindermann von der gleichnamigen Werbeagentur geladen, der dem Gremium ein attraktives Konzept für eine mögliche Neustrukturierung des Verbandes mit neuer Webseite vorstellte, was auch einstimmig angenommen wurde. Welche Unterstützung für eine erfolgreiche Vereinsarbeit kann der Dachverband noch geben? Darüber wurde bereits auf der digitalen DNB-Jahrestagung diskutiert und mittlerweile auch einige Anregungen umgesetzt (wir berichteten im Verbandseinhefter August). Dem Faktor „Überalterung im Verein“ sollen attraktive Veranstaltungsangebote für die jüngere Generation entgegengesetzt werden. Interessant für (neue) Mitglieder könnten u.a. die Themen „Waldbaden“, „Faszien“, „Mindset“ und „Wickel und Auflagen für Kinder“ sein – hierzu hat der DNB Konzepte entwickelt, die auf dem Arbeitskreis für Vereinsvorstände Ende August vorgestellt wurden. Zudem gibt es nun unterstützende Print-Materialien wie Flyer zur Mitgliederwerbung oder Musteranschreiben/- mails für eine effektivere Kommunikation mit den Mitgliedern. Möglichst viele Vereinsmitglieder zu erreichen, wünscht sich auch der Leiter des Wissenschaftlichen Beirats, Horst Boss. Sein Online-Format „Zehn vor Halb“ mit monatlichen Live-Online-Vorträgen zu verschiedenen Themen kommt bei den zugeschalteten TeilnehmerInnen sehr gut an, aber: „Insgesamt ist die Reichweite und der Bekanntheitsgrad noch viel zu gering für eine Gemeinschaft unserer Größe und Bedeutung“, gab der Heilpraktiker und Medizinjournalist während der Präsidiumssitzung zu bedenken. Positive Entwicklungen gibt es bei den Projekten „Deutsches Naturheilkundearchiv und Bibliothek“ und den Aktivitäten zum diesjährigen Jubiläum „200 Jahre Hydrotherapie nach Prießnitz“: Der Bildband „Heilung durch Wasser“ sei ein herausragendes Werk in Bezug auf literarischer und bildlicher Darstellung der modernen Hydrotherapie, betonte Prof. Karin Kraft auf der Sitzung. In diesem Jahr nehmen sechzehn Vereine mit Aktionstagen am Jubiläumsmotto teil.
Sabine Neff, Bundesgeschäftsführerin DNB