Sammelt sich Flüssigkeit in Beinen oder Armen, kann das auf ein Lymphödem hindeuten.

Das Lymphsystem ist neben den Blutgefäßen das wichtigste Transportsystem unseres Körpers. Es transportiert Abfallstoffe und bekämpft Erreger. Wenn das Lymphsystem nicht mehr richtig funktioniert, bleiben Eiweiße und Gewebsflüssigkeit zwischen den Zellen im Gewebe liegen und können nicht mehr abfließen: Ein Lymphstau beziehungsweise ein Ödem liegt vor. Meistens sind Beine und Arme betroffen. Typisch für das Lymphödem ist die derbe Konsistenz und die blasse Farbe. Außerdem sind Lymphödeme nicht eindrückbar.

Ein Lymphödem ist zwar meist schmerzlos, aber keineswegs zu unterschätzen

Manifeste Lymphödeme im fortgeschrittenen Stadium sind schwer zu therapieren und können zu Folgekomplikationen wie lokalen Entzündungen bis zu systemischen Infektionen führen. Ursachen für Lymphödeme sind immer Schäden im Lymphgefäßsystem. Diese können angeboren sein oder durch Verletzungen, Entzündungen oder Infektionen entstehen. Meistens entstehen Lymphödem jedoch durch Operationen. Etwa wenn Lymphknoten entfernt oder bestrahlt werden. Am bekanntesten ist das Lymphödem am Arm nach einer Brust-Operation. Langanhaltende Schwellungen sollte man daher immer vom Arzt abklären und behandeln lassen.

Therapie: Das überforderte Lymphsystem ist der eigentliche Grund für die Entstehung der Schwellung beim Lymphödem. Naturheilkundliche Therapieverfahren regen daher den Lymphabfluss an.
Hochlagerung und sanfter Druck:  

Ein sanfter und gleichmäßiger Druck von außen unterstützt die Tätigkeit der Lymphgefäße – deshalb sind Kompressionsstrümpfe bei Lymphabfluss-Störungen sehr hilfreich.

Manuelle Lymphdrainage:       

Sanfte, langsame und rhythmische Pumpgriffe, die von Spezialisten ausgeführt werden müssen, regen den Lymphabfluss an.

Heilpflanzen:   

Verschiedene Pflanzen haben eine antientzündliche, lymphanregende und blutreinigende Wirkung. Besonders wirksam sind Löwenzahn und Ringelblume. Rosskastanienextrakt (auch in Kombination mit Schachtelhalm und Steinklee) hilft, den Abtransport der Flüssigkeit aus dem Gewebe zu fördern. Bromelain aus der Ananas wirkt bei Ödemen nach Operationen abschwellend und schmerzlindernd.

Bewegung:       

v.a. Schwimmen, aber auch Powerwalking und Radfahren, wirkt entstauend und regt den Lymphabfluss an – nicht jedoch starke Anstrengung. Wirksam sind auch gymnastische Übungen sowie Atemübungen.

Hydrotherapie      

ist sinnvoll, wenn zudem eine venöse Insuffienz vorliegt. Empfohlen werden Kaltreize, z. B. kalte Waschungen, Wassertreten im Storchengang und Schwimmen.

Auch Selen kann unterstützend wirken.

Bei Entzündungen können auch Lehmwickel und Heilerde-Auflagen helfen.