NHV Mosbach: Wie Essensmythen uns krank machen
Vortrag von Heike Martin am 16.11.2018 in der Alten Mälzerei
Auf Einladung des Naturheilvereins Mosbach und Umgebung e. V. referierte die Heilpraktikerin und Physiotherapeutin Heike Martin aus Neckarelz in der Alten Mälzerei.
Heike Martin ist selbst Mitglied beim Naturheilverein Mosbach und war von 1996 bis 2006 aktiv im Vorstand tätig. In eigener Heilpraktikerpraxis praktiziert sie seit 1995.
Rund 80 Zuhörer wollten wissen, welchen Essensmythen der Verbraucher unterworfen ist und wurden gleich zu Beginn mit einem Maßband ausgestattet. Nach Abzug der bereits gelebten Jahre und des zu erwartenden durchschnittlichen Lebensalters sowie nach Abzug von 5 Jahren bei Alkoholkonsum oder Rauchen verblieben jedem noch Jahre, die bestmöglichst gesund und mit einer hohen Lebensqualität erlebt werden wollten. Dies war die Grundlage für Martin, um auf die häufigsten Todesursachen in Deutschland, an erster Stelle Herz-Kreislauferkrankungen, und die Warnungen der WHO einzugehen.
Die Ursachen der Erkrankungen lägen bei regelmäßigem Alkoholkonsum, beim Rauchen, Bewegungsmangel, chronischem Stress, ungesunder Ernährung und Schlafmangel. Obwohl sich 94 % der Bevölkerung für gesunde Ernährung und Bewegung interessiere, würde nur jeder 9. dies umsetzen.
Gezielt ging die Heilpraktikerin nun auf die Ernährung ein. Ca. 54.000 Mahlzeiten habe ein Mensch mit 50 Jahren zu sich genommen. Durchschnittlich 200 Entscheidungen pro Tag drehen sich um das Thema Essen. Sie betont, dass die Einstellung zum Essen unser Leben beeinflusst: „Wir sollten essen, um zu leben und das mit Genuss“.
Anhand der Ernährungspyramide der DGE geht Martin auf die verschiedenen Stufen ein. Wasser sei dabei ein grundlegendes Element. Der menschliche Körper benötige mind. 25-30 ml (pures) Wasser pro kg Körpergewicht. Sie empfiehlt immer wieder das Wasser zu wechseln und um das Hormon Oxytocin auszuschütten längere Trinkpausen einzulegen und dafür größere Mengen zu trinken. Während und bis 1 Stunde nach einer vollwertigen Mahlzeit solle auch nicht getrunken werden, da der Speisebrei so verwässert werde.
Ein weiterer Baustein der Ernährungspyramide sind Obst und Gemüse. Die angegebene Menge mit 30 g Ballaststoffen erscheine wenig, entspreche beim Umrechnen aber kaum dem was bewältigt werden kann.
Martin erklärt, in die wissenschaftliche Richtung gehend, was es mit dem glykämischen Index und der glykämischen Last auf sich habe und wie die Berechnung bei Vollkorn und Kartoffeln zu sehen sei. Immer unverträglicher werde der Verzehr des mittlerweile hochgezüchteten Weizens.
Dem Mythos des Kalziums in der Milch geht sie ebenfalls genauer auf die Spur. Das Kalzium in der Milch mache die Knochen hart. Hart bedeute aber auch eine größere Bruchgefahr. Damit die Knochen auch im fortgeschrittenen Alter noch elastisch bleiben, benötigen sie auch Silizium und Magnesium. Die Unverträglichkeiten von Milcheiweiß und Laktose erklärt Martin sehr deutlich und zeigt damit auf, warum Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl, Magendruck und Müdigkeit entstehen würden. Die Milchunverträglichkeit liege in Westeuropa bei 20-25 %.
Ein weiterer Baustein der Ernährungspyramide sind der Verzehr von Eiern und Fleisch. Hier komme das Cholesterin ins Spiel, das bei allen Blutuntersuchungen eine wichtige Rolle spiele. Ihre Erläuterungen gehen weiter über das Vitamin D 3 (ein Hormon), dessen Mangel zu Osteoporose führen könne.
Für das Gemeinwesen in Deutschland entstünden jährlich 35 Mrd. € Kosten durch Diabetes und seine Folgekrankheiten, das seien 11 % der gesamten Gesundheitsausgaben. 80 % entstünden nicht durch die Therapie, sondern durch die Folgen eines schlecht eingestellten Diabetes. Es gäbe 6,7 Mio. betroffene Diabetiker, somit rücke Deutschland auf den 2. Platz im europäischen Vergleich.
Martin geht auf ein weiteres aktuelles Thema ein: das metabolische Syndrom. Es ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Krankheiten (Symptome), die zur gleichen Zeit auftreten. Dazu zählen: Diabetes mellitus, Übergewicht + Bluthochdruck + erhöhte Blutfette. Bereits 30-35 % der Deutschen leiden daran, Tendenz steigend. Auch der Bewegungsmangel und das zu viele Sitzen würden zu einer größeren Anfälligkeit für dieses Syndrom führen. Die WHO habe festgestellt, dass sich die Deutschen zu wenig bewegen und mittlerweile hinter den Amerikanern lägen.
Grundsätzlich gelte zu sagen, dass die optimale Ernährung eines Menschen sehr individuell sei. Nicht nur die Blutgruppe spiele dabei eine Rolle, sondern noch viele andere Aspekte, z. B. ob Vorerkrankungen bestünden. Martin: „Geben Sie Ihrem Motor das richtige Benzin“. Sowie moderate, regelmäßige Bewegung und ein Ausgleich zwischen An- und Entspannung seien weitere Grundlagen für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden.
Zum Abschluss verweist Beiräten Cornelia Schulz auf die nächsten Termine des Naturheilvereins. Am 28.12.18 finde wieder die beliebte Engelmeditation mit der Engelsfrau Anne Grimm statt. Das Programm für 2019 sei derzeit in der Drucklegung und werde Mitte Dezember in allen bekannten Stellen ausgelegt und auf der Homepage veröffentlicht. Im Januar dürfe man sich auf eine Lach-Yoga-Workshop freuen.
Cornelia Schulz
NHV Mosbach e.V.