Welche Pflanzen sich gut zur Selbstbehandlung eignen – und welche nicht

Von Astrid Drotleff; Illustration: creativ collection

Geeignet:

Brennessel gering dosieren. Wirkt als Bestandteil von Schwangerschaftstee entwässernd und harntreibend. Der Verzehr von Fenchel tut Schwangeren und Stillenden gut. Fenchel hilft bei Blähungen und wirkt milchbildend. Auch Hagebutte ist für Schwangere gut geeignet, die Pflanze wirkt verdauungsfördernd und leicht abführend. Hibiskus stimuliert die Durchblutung und reduziert den Östrogenspiegel. In größeren Mengen ungeeignet. Himbeerblätter wirken krampflösend und sind der Klassiker in der -Geburtsvorbereitung zur Dammschnittprophylaxe. Ab der 27. SSW täglich 1 bis 3 Tassen genießen. Kamille wirkt mild, beruhigend, krampflösend. Lavendel stärkt die Nerven, wirkt beruhigend und einschläfernd. Melisse hilft gegen Unruhe und Nervosität. Pfefferminztee hilft bei Übelkeit und Erbrechen, bei Magen- und Darmbeschwerden. Rooibostee ist sehr empfehlenswert. Er enthält kein Koffein, dafür viele Antioxidantien, Eisen und Mineralien. Thymian ist als Tee oder Küchengewürz unbedenklich. Große Mengen stimulieren die Gebärmutter. Zistrosentee ist für Schwangere gut geeignet. Er hemmt die Vermehrung von Viren und Bakterien und wirkt antientzündlich.

Teerezeptur bei Übelkeit:

  • 20 g Pfefferminzblätter 
  • 10 g Kamillenblüten
  • 10 g Melissenblätter 
  • 5 g Anisfrüchte

Alles mischen und 2 Teelöffel in 250 ml Wasser 10 Minuten ziehen lassen.

Oder 6 Gramm frischen Ingwer in Scheiben schneiden und aufbrühen. Achtung: Höhere Dosen Ingwer können Wehen auslösend wirken.

Wenig geeignet:      

Anis ist als Tee oder Küchengewürz unbedenklich. In großen Mengen stimuliert er die Gebärmutter. Eisenkraut sollte während der Schwangerschaft nicht verwendet werden, da es Wehen fördernd wirkt. Johanniskraut wirkt hochdosiert möglicherweise embryotoxisch, deswegen besser nicht einsetzen. Gering dosiert als Bestandteil von Tee unbedenklich. Passionsblume ist während der Schwangerschaft nicht empfehlenswert. Sie wirkt stimulierend auf die Gebärmutter. Rosmarin und sein ätherisches Öl während der Schwangerschaft besser nicht verwenden, beides kann Krämpfe und Wehen auslösen. Als Küchengewürz in geringer Dosierung unbedenklich. Salbei ist als Küchengewürz bedenkenlos. Auf größere Mengen Salbeitee oder Salbeiöl aber besser verzichten – die Pflanze wirkt stimulierend auf die Gebärmutter. Süßholzwurzel als Tee oder Bestandteil von Lakritz sollten Schwangere meiden. Die Pflanze erhöht den Cholesterinspiegel und die Plazentadurchlässigkeit. Zimt sparsam einsetzen, größere Mengen wirken Wehen fördernd.

Der Text ist ein verkürzter Auszug aus Astrid Drotleffs Abschlussarbeit zur Naturheilkundeberaterin DNB „Die 6 Säulen der Naturheilkunde in der Schwangerschaft“ -(Juni 2017). Astrid Drotleff betreibt zusammen mit Elisabeth Lehnert-Austermühle das Schlosscafe Frohköstlich. www.frohkoestlich.de