Kaum eine Krankheit ist so angstbesetzt wie Alzheimer. Sie gilt als häufigste Ursache von Demenz, an der hierzulande nach offiziellen Angaben 1,5 Millionen Menschen leiden. Und jeden, so scheint es, kann es treffen – aus heiterem Himmel und ohne einen ersichtlichen Grund.

Doch das ist ein Irrtum, behauptet Cornelia Stolze, Wissenschaftsjournalistin und Autorin des Buchs „Verdacht Demenz“ (Herder Verlag, 2016). Am Mittwochabend berichtete sie auf Einladung des Naturheilvereins Weserbergland in einem Vortrag über die Ergebnisse ihrer jahrelangen Recherchen. Die Reihen im Saal des Hefehofs waren gut gefüllt. Und bis zuletzt lauschten die Zuhörer gebannt dem Bericht der Referentin. Wie schon der Titel – „Der Alzheimer-Schwindel“ – so war auch der Inhalt des Vortrags für viele Zuhörer überraschend und provokant.

Natürlich gebe es das Krankheitsbild Demenz, stellte Cornelia Stolze gleich zu Beginn ihres Vortrags klar. Doch oft werde die Diagnose Demenz vorschnell gestellt. Umfangreiche Studien deutscher und österreichischer Forscher hätten bereits vor mehreren Jahren gezeigt, dass dieser niederschmetternde Befund in bis zu drei Viertel aller Fälle falsch sei.

In der Tat gebe es Vieles, was wie eine Demenz aussehe, aber keine Demenz ist. Rund 50 verschiedene Krankheiten und körperliche Störungen könnten einen akuten Verwirrtheitszustand hervorrufen und so eine schwere Demenz vortäuschen, so das Ergebnis von Stolzes Recherchen. Ähnliches gelte für Medikamente. Viele Senioren würden heute Arzneimittel einnehmen, die als Nebenwirkung demenzähnliche Störungen wie Vergesslichkeit, Verwirrtheit, Wahnvorstellungen, Schwindel, Unruhe, Blasenschwäche oder Verhaltensstörungen wie Aggressivität hervorrufen können. Unter den Präparaten, die solche Symptome verursachen können, seien viele häufig verschriebene Mittel, darunter Blutdrucksenker, Antidepressiva, Schlaf- und Beruhigungsmittel wie Lorazepam (z. B. Tavor) oder Diazepam (z. B. Valium), Schmerzmittel wie Fentanyl und viele andere.

Werde die Ursache rechtzeitig erkannt und behoben, würden die Beschwerden meist wieder komplett verschwinden. Oft würden die Patienten jedoch nicht gründlich genug untersucht – vor allem, wenn sie bereits älter sind und an mehreren Krankheiten leiden. Frei nach dem Motto: Der ist eben alt und krank, da ist es normal, wenn man dement wird.

Die Folgen seien fatal. Gerade ältere verwirrte Menschen erhielten oft nicht die richtige Therapie, weil die Auslöser des Problems nicht geklärt wurden. Die Betroffenen – und ihre Angehörigen – litten deshalb unnötig und gerieten in einen Teufelskreis. Weil sich der Zustand nicht bessert, sondern meist noch verschlechtert, landen viele der älteren Patienten über kurz oder lang im Pflegeheim – obwohl sie eigentlich noch gut zuhause leben könnten.

Auch eine echte Demenz, erläuterte Stolze, komme nicht aus heiterem Himmel, sondern sei die Folge größerer, irreparabler Hirnschädigungen. Ein beträchtlicher Teil aller echten Demenzen gehe zum Beispiel auf schwere Schlaganfälle zurück, insbesondere solche, die erst spät erkannt oder schlecht behandelt wurden. Weitere häufige Ursachen seien jahrelanger Alkoholmissbrauch, Medikamentenabhängigkeit und wiederholte Kopfverletzungen, wie sie zum Beispiel im Boxsport und im American Football vorkommen.

Ihr Hauptziel sei es, den Menschen Ängste zu nehmen und Maßnahmen der Vorbeugung aufzuzeigen. Sorgen, die laut Stolze in der Öffentlichkeit gezielt geschürt würden. Forscher, Mediziner und Pharmafirmen hätten vor Jahrzehnten erkannt, dass sich mit dem Bild von einer rätselhaften Krankheit und dem Versprechen von Hoffnung und Heilung nicht nur Forschungsmittel mobilisieren und Karrieren beschleunigen, sondern auch weltweit lukrative Geschäfte machen lassen.

Tatsächlich sind seit rund 20 Jahren mehrere Arzneimittel zur „Alzheimer“-Behandlung auf dem Markt, die millionenfach verordnet und geschluckt werden. Den Herstellern würden sie jährlich Milliardeneinnahmen bescheren. Dabei habe sich längst gezeigt, dass die Mittel mehr schaden als nützen. Die französische Arzneimittelbehörde HAS etwa rate seit kurzem offiziell von einer Verordnung dieser Präparate ab. Der Grund: Es gebe keine überzeugenden Belege dafür, dass die Tabletten den Patienten helfen. Die Mittel würden weder die Lebensqualität verbessern noch den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Umgekehrt stehe fest, dass die Medikamente erhebliche Nebenwirkungen hätten.

Eines dagegen sei wissenschaftlich gut belegt, betonte Cornelia Stolze am Ende ihres Vortrags: Dass ein gesunder Lebensstil vor Demenz schütze. Wer sich regelmäßig bewege, Freundschaften und soziale Kontakte pflege, so wenig Medikamente wie möglich schluckt, nicht raucht und Alkohol in Maßen genießt, der habe gute Chancen, bis in ein hohes Alter von Verwirrtheit, Vergesslichkeit und anderen kognitiven Störungen verschont zu bleiben.

Naturheilverein Weserbergland
1.Vors. Ute Mühlbauer

Bild von Cornelia Stolze: Jennifer Ploog

Balneotherapie = Wassertherapie + X im Badezimmer?

Das Hauptthema der diesjährigen Konferenz war von den Veranstaltern, der Spolecnost (Gesellschaft) Vincenze Priessnitze z.s. und der Priessnitz Heilbad AG (Priessnitzovy lecebne lazne a.s.), wie folgt definiert: „Die Geschichte und die Gegenwart der Badekur in Mitteleuropa“.

Der Vorsitzende der „Gesellschaft Vincenz Priessnitz“, Dr. Jaroslav Novotny eröffnete die Konferenz mit seinem Vortrag über die Wirkung von Balneotherapie bei psychisch Erkrankten. Grundlage seiner Studie war der Knobloch-Fragebogen No5, mit dem allerdings keine eindeutigen Ergebnisse einer einzelnen Maßnahme gemessen werden konnten. Die 2017 durchgeführte Studie startete mit 100 Patienten, am Ende verblieben 69 Personen. Bei allen TeilnehmerInnen handelte es sich um Angststörungen, die mit 33 Fragen um subjektive Verbesserungen abgefragt wurden. Die ganze Zeit über wurden keine Änderungen der bestehenden pharmazeutischen Medikation vorgenommen.
Die Kosten für diese qualitative Forschung müssen die Kureinrichtungen selber tragen, obwohl die Depression zurzeit die häufigste Erkrankung in Tschechien darstellt. Um wenigstens die Behandlungskosten der Patienten erstattet zu bekommen muss ein Psychiater die stigmatisierende Diagnose stellen. Neben den heilsamen Bedingungen eines Kurortes (Klima, Umgebung, Renommee) gehören Spaziergänge, gesellschaftliche Aktivitäten zu den unerlässlichen Faktoren bei einer hydrotherapeutischen Behandlung. Solch eine Behandlungsdauer beträgt 21 bis 28 Tage, gilt als medizinische Behandlung, und wird bei vorliegender Verordnung eines Psychiaters voll vom staatlichen System bezahlt. Diese Form der Behandlung dient als Alternative zur klinischen Einweisung in die Psychiatrie.
Alle folgenden Vorträge bewiesen die moderne Vielfalt balneotherapeutischer Anwendungs- und Kombinationsmöglichkeiten.
Der Historiker Vladan Hanulik verwies z.B. auf die Epoche der Romantik mit magischen Naturvorstellungen, Idealisierung und einer „verzaubernden Landschaft“. Es herrschte eine Philosophie der natürlichen Form und des nackten Patienten, der die Natur genießt.
Wie viel originalen Priessnitz gibt es heute noch? Dieser Kultur-historische Aspekt bildete einen Gegenpol zu den Vorträgen medizinisch-orientierter Referenten. So liegen über 3000 Patientenbrief im Archiv, das die Stadt Jesenik sorgfältig pflegt und Interessierten öffnet. Neben der Förderung des Museums und dem Mausoleum (Grabmal und Ruhestätte) unterhält die „Gesellschaft Vicenz Priessnitz“ seit über sechs Jahren einen intensiven Austausch mit dem „Deutschen Naturheilbund“ (DNB), ehemals Priessnitz-Bund. Neben den tschechischen KonferenzteilnehmerInnen stellte der DNB eine deutsche Delegation. Deren Repräsentantin, die 2. Vorsitzende Ursula Gieringer überbrachte mit ihrem Vortrag zum DNB- Jahresthema „Rhythmen der Natur“ ihre Verbundenheit zur Lehre von Priessnitz zum Ausdruck. Heutzutage ist z.B. eines der Priessnitzschen Prinzipien unter dem Begriff des „Resilienztrainings“ politisch relevant: Weg von der Fremdregulation und hin zur Selbstregulation!

Perspektiven – Was bedeutet dies nun für die Balneo- bzw. Hydrotherapie?
Die Ausgangslage für Anwender und Anbieter hat sich völlig verändert. Naturheilvereine, Kneippvereine, einzelne Bürger haben zwar weiterhin Zugang, haben jedoch große Schwierigkeiten die Traditionen fortzuführen (Alter, gesetzliche Vereinsstrukturen, Freizeitverhalten, Ehrenamt, etc.). Anbieter müssen heute strenge Vorschriften in vielen Bereichen befolgen, dokumentieren und Verbraucherrechte/Patientenrechte befolgen.
Wie alle naturheilkundlichen Leistungen und Angebote wird auch die Balneotherapie neu bewertet und nach schulmedizinischen Kriterien beurteilt (EBM-Evidenz-basierte Medizin). Zugleich wurden die Krankenkassen in einen wirtschaftlichen Wettbewerb versetzt. Unter dem Deckmantel von „Modernisierung“ und „Verbesserung“ setzte eine Kostenumverteilung ein: Die Geräte- und pharmazeutische Industrie, sowie die Zentralisierung von Einrichtungen erhielten oberste Priorität.
– Die staatlichen Sozialsysteme, der sogenannte 1. Markt, strichen die Finanzierungen, die Gemeinden bauten neue öffentliche Schwimmbäder, die alten Kuranlagen verfielen und konnten den neuen Bauvorschriften selten genügen. Zugleich entwickelten die Menschen ein “Freizeit und Spassbedürfnis“ und entfernten sich so mehr und mehr von der klassischen reinen Lehre der Hydrotherapie.
– Der private Gesundheitsbereich, der 2. Markt, entwickelte eine eigene innovative Dynamik. Alles das, was aus der staatlichen Erstattungspraxis herausfiel, oder den staatlichen Anforderungen nicht genügte, fand hier eine Heimat. Private Krankenversicherungen, Zusatzversicherungen oder Eigenfinanzierung fördern eine individuelle gesundheitsbezogene Entwicklung.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO definierte „Gesundheit“ neu und sprach unter anderem von „Wellbeing / Wohlempfinden“, woraus ein neuer Begriff, die WELLNESS entstanden ist. Das Sich-wohl-fühlen wurde eng begleitet von FITNESS, fit zu werden, zu sein, zu bleiben!
Fazit: Von den angekündigten 100 Zuhörern waren etwa 20% erschienen. Jesenik als Tagungsort liegt schwer erreichbar im Osten Tschechiens, nahe der polnischen Grenze. Von daher gab es nur sehr wenige nicht-tschechische Gäste. Ob Xenophobie auch eine der häufigen Angststörungen in Tschechien darstellt? Vor 170 Jahren war Vincenz Priessnitz ein Bürger der K.u.K. Monarchie Österreich-Ungarn und er behandelte Menschen aus ganz Europa…da gab es noch keine Autos und Flugmaschinen. Das Schicksal seiner Wasserkuren verweist auf eine wachsende Herausforderung der CAM: Sowohl die Akzeptanz des Originals durch die Anwender und Patienten, als auch die Folgen von Neubewertung und Kosten/Nutzen-Berechnung stoßen auf Widerstand.
Nora Laubstein, Präsidium Deutscher Naturheilbund eV

BU: In der Bildmitte die DNB-Referent/innen Ursula Gieringer, Nora Laubstein und Horst Boss

Allgäuer Heilpraktiker beim Tag der Senioren in Kempten

Am 13.10.18 in der Zeit von 10 bis 16 Uhr war Willi Heimpel vom Naturheilverein Kempten mit einem Gemeinschaftsstand vertreten.
Ziel war den Naturheilverein in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und das Angebot anhand des aktuellen Programmheftes zu präsentieren.
Die Dialoge am Stand zeigten deutlich das Interesse an der Naturheilkunde. Klar wurde jedoch auch, dass die Angebote am Abend eher ungünstig sind, da ältere Menschen dann nicht mehr unterwegs sein wollen oder auch die Busse nicht mehr fahren. Aufgrund der positiven Resonanz ist jedoch wieder ein Stand in 2019 geplant.

Dem Lachen auf der Spur
„Lachen ist gesund und heilsam!“

Gleich zu Beginn seines Vortrags bricht aus Hans-Martin Bauer ein Lachen hervor, welches so ansteckend ist, dass sofort alle mitlachen, ob sie wollen oder nicht.
Laut Bauer ersetzt jede Minute Lachen 45 Minuten Entspannungstraining und setzt Endorphine (Glückshormone) frei. Damit ist Lachen eine einfache, wirkungsvolle und preisgünstige Naturmedizin. Ein Heilungsversprechen von Krankheiten kann er jedoch nicht geben.

Die therapeutische Wirkung des Lachens:

o Lachen gibt neuen Lebensmut
o Lachen stärkt das Immunsystem
o Lachen fördert richtiges Atmen
o Lachen führt aus dem Gefangensein im eigenen Schicksal heraus

Wie kommt man nun zum Lachen?
„Ho, ho, ha ha ha!“
Zum einen trainiert Bauer mit den Zuhörern immer wieder die richtige Atmung, zum anderen betont er, dass eine innere Grundhaltung, eine Bereitschaft zum Lachen, angestrebt werden muss. Er selbst macht auch im Alltag gerne Quatsch und bringt sich und Andere durch unkonventionelles Verhalten zum Lachen. Weiterhin leitet er einige Lachtreffs in der Region und erzählt von seiner Tätigkeit als therapeutischer Clown, wo es ihm gelingt, den Patienten trotz ihres Schicksals ein Lachen zu entlocken.

Am Ende der Veranstaltung kann jeder Teilnehmer kleine Kärtchen mit Sprüchen zu Humor und Glück mitnehmen. Beispiel:

„Ich freue mich wenn es regnet,
denn wenn ich mich nicht freue,
regnet es auch!“ (Karl Valentin)

NHV Schorndorf
Sirgrid Reinecker

Kräuter, Wickel & Pillen – Möglichkeiten und Grenzen der Selbstbehandlung

 

In unserer aufgeklärten und gesundheitsbewussten Gesellschaft wird die Entscheidung zwischen Arztbesuch und Großmutters Gesundheitstipps immer schwieriger. Jedoch können Selbstbehandlung und Selbstüberschätzung gefährlich nah beieinander liegen. Dass dieses Thema den Nerv der Zeit trifft, bewies die 14. Kommunale Gesundheitskonferenz am vergangenen Montag (8.Oktober 2018) im voll besetzten Großen Sitzungssaal des Landratsamts in Aalen.

 In seiner Begrüßung macht Landrat Klaus Pavel deutlich, dass sich das verantwortliche Gremium seit 2003 jedes Jahr aufs Neue Gedanken macht, welches die großen gesundheitlichen Themen sind, die die Menschen auf der Ostalb interessieren. Und er ist sich sicher: „Menschen möchten selbstbestimmt in Gesundheitsfragen handeln.“

Dies unterstreichen auch die Redner der drei folgenden Fachvorträge, beginnend mit Dr. Claudia Löffler, Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie, Palliativmedizin und Naturheilverfahren, Onkologin der Universitätsklinik Würzburg. Überschrieben mit der Frage „Naturheilkunde und Spitzenmedizin – passt das zusammen?“ zeigt sie sich in ihrer Präsentation überzeugt von ganzheitlichen Therapiekonzepten, mahnt jedoch, wertvolle Informationen von den nicht empfehlenswerten Möglichkeiten der Naturheilkunde zu unterscheiden. Da in Umfragen 73 Prozent der Bürger angeben, regelmäßig Naturheilverfahren anzuwenden sei klar: „Es wird gemacht, ob der Arzt will oder nicht.“ Dr. Löffler ist sich sicher, dass komplementäre Therapieverfahren unsere hochtechnisierte Spitzenmedizin bereichern können.

„Sinnvoller Umgang mit Medizin in Eigenverantwortung“ ist das Thema von Gert Dorschner, Facharzt für Allgemeinmedizin, Arzt für Naturheilkunde und ärztlicher Leiter der Akademie für Ganzheitsmedizin in Heidelberg. Als Verfechter einer nachhaltigen, ursächlich heilenden und ganzheitlichen Medizin rät er, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Als Orientierung gelten für ihn hierbei die fünf Säulen nach Kneipp: Wasseranwendungen (Hydrotherapie), Bewegung an Luft, Licht und Sonne (Kinesiotherapie), Ernährungslehre (Diätetik), Kräuteranwendungen (Phytotherapie) sowie die Strukturierung der äußeren und inneren Lebensordnung (Ordnungstherapie). Auf klar formulierte Kritik an einer Überversorgung mit Medizin folgt die Ermutigung der Patienten zur aktiven Mitarbeit: „Im Klartext, fragen Sie Oma oder ihren Apotheker.“

Diesen Ball fängt Dr. Richard Krombholz auf, Fachapotheker für Allgemeinpharmazie, Homöopathie und Naturheilkunde in Ellwangen. Sein Vortragsthema sind die „Möglichkeiten und Grenzen der Selbstbehandlung“. Hierbei verweist er bei der Selbstmedikation auf die Wichtigkeit der apothekergestützten Beratung als eine Kernkompetenz der öffentlichen Apotheken. Sie tragen, als Schaltstellen im Gesundheitswesen, auch dazu bei, gefährliche Selbstmedikation zu verhindern. Im Konkurrenzumfeld von Drogeriemärkten und Onlineapotheken könnten sich die pharmazeutischen Fachkräfte durch Kompetenz auszeichnen, was auch den Fachschulen im Ostalbkreis zu verdanken sei.

Zur anschließenden Podiumsdiskussion erweitert Rainer M. Gräter, Facharzt für Allgemeinmedizin und Vorsitzender der Kreisärzteschaft Aalen, die fachkundige Runde. Interessierte Publikumsfragen spannen einen Bogen von Strahlung in Wohnungen über Wünschelrutengänger bis zu Grippeimpfungen. Eine Publikumsmeldung kritisiert auch die mangelnde Akzeptanz der Hausärzte in Bezug auf Naturheilverfahren.  Mit dem Ausblick auf eine Folgeveranstaltung und dem Zitat „Körper-Seele-Geist, darauf achten, dann geht es uns besser“ beschließt Landrat Klaus Pavel den informativen Abend.

 

Die Beiträge der Referenten werden im Internet unter www.gesundheitsnetz-ostalbkreis.de eingestellt. Die nächste Gesundheitskonferenz im Ostalbkreis findet am 10.10.2019 statt.

 

Text und Bild vom Landratsamt Ostalbkreis mit freundlicher Genehmigung.

  1. Bild: l. n. r.: Landrat Klaus Pavel, Gert Dorschner, Dr. Richard Krombholz, Dr. Claudia Löffler und Rainer M. Gräter

 

Am Sonntag, 14. Oktober 2018 lud der Naturheilverein Heidelberg e.V. seine Mitglieder und andere Interessierte auf den Kohlhof ein. Dieser „Tag der Naturheilkunde“ ist ein bundesweiter Aktionstag, den der Deutsche Naturheilbund eV im Jahr 2008 ins Leben gerufen hat. Er ist eingetragen als Gesundheitstag und bildet damit einen Kontrapunkt zu all den Tagen, die bestimmten Krankheiten gewidmet sind. Das diesjährige Motto lautet „Leben mit den Rhythmen der Natur“. Den Jahresrhythmus konnten die Teilnehmer live und in Farbe erleben: Herbstliches Laub bei spätsommerlichen Temperaturen gab den Vorträgen einen stimmungsvollen Rahmen.

Die erste Vorsitzende des NHV Heidelberg und Vizepräsidentin des Deutschen Naturheilbundes begrüßte die Teilnehmer*innen. Auch der Hausherr, Gert Dorschner, ärztlicher Leiter der Akademie für Ganzheitsmedizin Heidelberg (AfG HD), hieß seine Gäste willkommen. Petra Weiß, die zweite Vorsitzende des NHV Heidelberg, moderierte die Veranstaltung.

Als erste Referentin gab Ursula Gieringer, Studienleiterin der AfG HD, einen breiten Überblick über die Bedeutung verschiedener Rhythmen für unser Leben. Sie spannte den Bogen von körpereigenen Rhythmen im Menschen über Rhythmen in unserer Umgebung bis zu kosmischen Rhythmen und setzte die Aspekte miteinander in Verbindung. Deutlich wurde dabei, dass wir als Mensch Teil des Ganzen sind. Wir sind miteinander verbunden und mit der Natur. Unseren Lebensstil einerseits individuell zu gestalten und andererseits in Einklang mit den natürlichen Rhythmen zu wählen ist ein Weg zu Gesundheit und Wohlbefinden. Zahlreiche praktische Beispiele und Anregungen begleiteten ihre Ausführungen.

Musikalisch untermalt wurde das Event von der Künstlerin und Heilpraktikerin Franziska Helling. Sie erfreute die Teilnehmer*innen in der Pause und zum Abschluss mit den sanften und heilsamen Klängen ihrer Handpan. Das war ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Einige durften dieses außergewöhnliche Instrument sogar selbst ausprobieren.

Nach der kulinarischen Pause mit lebhaftem Austausch am Buffet und im sonnendurchfluteten Hof folgte der zweite Vortrag:

Die Ärztin und Buchautorin Dr. med. Susanne Hofmeister teilte die Konzepte der Biografiearbeit mit den Zuhörer*innen. Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt sie sich mit dieser Art, sich dem Selbst zu nähern. Wohl strukturiert und nachvollziehbar erklärte sie die Bedeutung der Jahrsiebte im Verlauf des Lebens. Die Besucher*innen ihres Vortrags erfuhren, welche Entwicklungsthemen wir alle in den verschiedenen Lebensphasen durchlaufen. Besonders hoffnungsfroh waren die Ergebnisse aus der Altersforschung: 60 % der großen Taten werden von Menschen über 65 geleistet! Wenn wir mit unserem Leben Frieden geschlossen haben, können wir ab 72 noch einmal einen Energieschub erleben und der Welt Wesentliches schenken. Es war spürbar, dass die Referentin das Thema tief durchdrungen hat. Ihre persönlichen Anekdoten machten den Vortrag zu einem berührenden Erlebnis.

„Wir sind ja unter uns“ bemerkte Ursula Gieringer spontan, als Susanne Hofmeister nach ein paar Minuten Zusatzzeit fragte. Und sie hatte Recht: Ein kollektives „Ja“ stand im Raum. Ein Gefühl harmonischer Verbundenheit begleitete die ganze Veranstaltung. Am Ende des Tages durften sich sogar paar Tränen des Berührtseins zeigen.

Hände wurden geschüttelt, Kontakte erneuert und geknüpft, Persönliches bei duftendem Kaffee und selbstgebackenem Kuchen ausgetauscht. Der Vorstand blickt zufrieden zurück auf eine in vielerlei Hinsicht bereichernde Veranstaltung. Erfolg misst sich nicht nur in Teilnehmerzahlen. „Veranstaltungen wie diese tragen zu Potenzialentfaltung des Einzelnen und damit auch zur Bewusstseinsentwicklung der Menschheit bei.“ resümiert PetRa Weiß zuversichtlich. Ursula Gieringer freut sich „Für mich sind es immer wieder die Begegnungen!“ Und eine glückliche Besucherin strahlt beim Abschied: „Ich bin ganz bewegt und habe viel für mich mitgenommen.“

Text: PetRa Weiß
2. Vors. NHV Heidelberg u. Umgebung e.V.
Foto: Dr. Susanne Hofmeister

Naturheiltag des Naturheilvereins Spechbach und Umgebung eV am Sonntag, 16.9.2018

Das Dutzend ist voll. Der Naturheilverein Spechbach und Umgebung e.V. hat zum mittlerweile 12. Naturheiltag eingeladen. Unter dem Motto „Leben mit den Rhythmen der Natur“ haben die Vorsitzende des Vereins  Hanne Christ Zimmermann   und ihr Team ein Programm aus Vortrag, Lesung und Zeit zum Genießen und Austausch beim Flötenspiel mit Else Anthony aus Eppelheim, Kaffee und selbstgebackenem Kuchen und Fingerfood gestaltet. Jedes Jahr gibt es ein anderes Motto, welches gemeinsam mit den Vereinen  und dem  Dachverband Deutscher Naturheilbund eV mit Sitz in Bauschlott bei Pforzheim ausgesucht wird. 22 Naturheilvereine von Backnang bis Viernheim organisieren daraufhin individuell ihren Naturheiltag. Dass die Wahl der Referentinnen für den Naturheiltag Spechbach eine gute war, bestätigten die vielen Besucher, die den Weg in die Turn- und Festhalle gefunden haben. Dr. phil. Rosina Sonnenschmidt, Heilpraktikerin und Homöopathin, sprach über „Gesund bleiben durch den Tagesrhythmus“. Man ist es gewohnt, im Alltag zu funktionieren und vergisst dabei oft gerne den natürlichen Rhythmus des Körpers. So wie die Jahreszeiten, Mondphasen, Tag und Nacht wechseln, unterliegt auch unser Körper wechselnden Rhythmen. Unsere Organe sind an den Rhythmus der Natur gekoppelt, erläuterte Dr. Sonnenschmidt an der „Organuhr“, die ihren Ursprung in der asiatischen Medizin hat. In der „Organuhr“ werden Zeiten von Aktivität und Ruhe der spezifischen Organe wie Leber, Gallenblase, Herz, Blase, Darm und Magen nachvollzogen. Wenn der natürliche Rhythmus aus dem Gleichgewicht gerät, man zum Beispiel die Nacht zum Tage macht, Essen „to go“ praktiziert, mitunter das Gefühl für sich selbst verliert, sind gesundheitliche Schäden die Folge. Sogenannte Disharmonien gilt es zu erkennen und zu behandeln. Oftmals genügt ein Bewusstmachen von Abläufen im täglichen Leben, um sie zu korrigieren und sich dem Biorhythmus wenigstens wieder anzunähern. Auch privates Leben und Erleben spielt sich in Rhythmen ab. Menschen erleben Glück und Unglück, Auf- und Abstiege, Macht und Ohnmacht, wie Janice Jakait, Autorin und Abenteuerin. Sie hat eine ganz besondere Reise zu sich selbst hinter sich, festgehalten im Buch „Tosende Stille“, aus dem sie vorlas und die Zuhörer auf einen Ritt durch die Hölle mitnahm. In 90 Tagen ist Jakait insgesamt 6500 Kilometer über den Atlantik gerudert und hat dabei den höheren Sinn dieses Lebens begreifen gelernt. Sie hat Wellen und Wettern getrotzt, Angst und Panikattacken überstanden, sie hat aber auch wundervolle Momente erlebt, tiefe Demut und inneren Frieden beim Anblick von zum Beispiel Seeschwalben und Walen empfinden gelernt. Sie ist bei sich angekommen, hat die Kraft der Stille erlebt und Stärke gewonnen. Sie steht fest zu ihrer privaten, persönlichen Identität und weiß, dass wenn „frau“ etwas mit Leidenschaft tut, die Türen von ganz alleine aufgehen.

 

Textur Texte.Konzepte.PR

Marika Gutschik-Schilling, M.A. Rhein-Neckar-Zeitung

 

 

10 Jahre Naturheilverein Weserbergland

Festveranstaltung im LaLu im Hefehof am 15.09.2018

 

Der Naturheilverein Weserbergland ist mit seinen 10 Jahren immer noch jung, und doch konnte die Vereinsvorsitzende Ute Mühlbauer bei der Festveranstaltung anlässlich des zehnjährigen Vereinsjubiläums auf eine ganz besondere Vereinsgeschichte zurückblicken: Schon bei der Gründungsveranstaltung 2008 waren über 100 Personen anwesend, in 10 Jahren fanden über 315 Veranstaltungen statt, vom Koch-Event über Pilgerwanderungen bis hin zu hochkarätigen medizinischen Vorträgen.

Ute Mühlbauer ließ die 10 Jahre der Vereinsgeschichte Revue passieren, und die 130 anwesenden Vereinsmitglieder, Freunde und Gäste konnten sich in einer Fotopräsentation von Brunhild Kühl davon überzeugen, wieviel es gemeinsame Aktivitäten im Dienste einer gesunden Lebensweise mit Spaß, Freude und Begeisterung für die Sache stattgefunden hatten.

Der Naturheilverein Weserbergland gehört zum Deutschen Naturheilbund, dem Dachverband der Naturheilvereine Deutschlands. Sabine Neff, Geschäftsleiterin des Deutschen Naturheilverbunds reiste aus Neulingen in Baden-Württemberg an, um die Gäste im LaLu im Hamelner Hefehof zu begrüßen. Auch sie zeigte sich beeindruckt vom lebendigen Vereinsleben in den letzten zehn Jahren, den vielfältigen Themen, denen sich der Naturheilverein Weserbergland immer wieder stellt und der für einen Verein in diesem Sektor sehr hohen Mitgliederzahl. Eine Festschrift, die für die Jubiläumsfeier erstellt wurde, war eines der Highlights an diesem Festtag.

Abgerundet wurde das Jubiläumsprogramm durch ein ganz besonderes Geschenk des Vereins an seine Mitglieder: Jörg Schade,  Schauspieler und Leiter der Pyrmonter Theater Companie und die Pianistin Annegret Kuttner zündeten unter dem Motto „Bis auf Weiteres – Heiteres“ ein kabarettistisches Feuerwerk zum Thema Gesundheit und es wurde so manche Träne gelacht, denn: „Lachen ist gesund“.

Nach der Ehrung einiger verdienter Mitglieder des Naturheilvereins Weserbergland wurde das anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Naturheilvereins Weserbergland herausgegebene Kochbuch vorgestellt. Die besten im KochClub des Naturheilvereins entwickelten Rezepte sind hier veröffentlicht. So konnten die Gäste noch ein ganz besonderes Souvenir als Erinnerung an eine gelungene Jubiläumsfeier mit nach Hause nehmen.

Astrid Sebastian
NHV Weserbergland e.V.

BU: Das Kochbuch wird vorgestellt und findet großen Anklang bei den Anwesenden.