Rheuma ist längst nicht mehr nur das Lieblingsthema von Oma und Opa, wenn sie sonntags zu Besuch kommen. Rund vier Millionen Menschen in Deutschland sind rheumakrank, darunter viele Kinder. Dabei gibt es Rheuma als Krankheit eigentlich nicht. Unter den Sammelbegriff fallen etwa 400 verschiedene Krankheitsbilder, darunter auch Arthrose und Arthritis. Die Arthrose gehört zu den häufigsten Erkrankungen und zu den folgenschwersten, wenn Sie zu spät erkannt und behandelt wird. Welche Behandlungsmöglichkeiten naturheilkundliche Verfahren bieten, lesen Sie in diesem Beitrag.

Wenn die Gelenkbereiche anschwellen und stark schmerzen, so dass die Bewegungsfähigkeit eingeschränkt ist, spricht man von Rheuma. Der Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet „alles fließt“. Rheuma ist der Sammelbegriff für rund 400 Krankheiten. Sie werden als Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises bezeichnet und sind in drei Gruppen unterteilt:

► Rheumatische Krankheiten: Sie beruhen ursächlich auf einer Entzündung im Gelenk wie zum Beispiel Arthritis, insbesondere die primär chronische Polyarthritis (PcP), eine an mehreren Gelenken auftretende Dauererkrankung der Gelenke.

► Degenerative Gelenkerkrankungen: Sie beziehen sich auf alle abnützungsbedingt entstandenen Funktionsprobleme der Gelenke einschließlich der Wirbelsäulengelenke. Sind letztere betroffen, sprechen wir von Spondylosen, bei allen anderen Gelenken von Arthrosen.

► Weichteilrheumatismus: Damit sind diejenigen Funktionseinbußen der Gelenke gemeint, die ihren Ursprung außerhalb der Gelenke haben, nämlich an den die Gelenke umgebenden Weichteilen wie Muskeln, Sehnen und Bändern.

Arthrosen sind weltweit die häufigsten Gelenkerkrankungen. Starke Arthrosen haben den Verlust der Gelenkfunktion zur Folge und führen zur körperlichen Behinderung. Arthrose bezeichnet den schmerzhaften, fortschreitenden Verschleiß des Knorpelgewebes an Gelenken und Bandscheiben der Wirbelsäule. Aufgrund der gemeinsamen griechischen Sprachwurzel werden Arthrose und Arthritis oft fälschlicherweise in einen Topf geworfen. Arthrose unterscheidet sich jedoch von der Arthritis auf charakteristische Weise. Wie die Nachsilbe -itis (altgriechisch für Entzündung) schon verrät, ist Ursache oder Ausgangspunkt einer Arthritis stets eine Entzündung. Erst als Folge von dieser werden die Gelenkknorpel und das gelenknahe Knochengewebe geschädigt.
Die Arthrose hingegen beginnt unabhängig von einer Entzündung direkt am Knorpel. Folgende Gegebenheiten können eine solche Knorpelschädigung hervorrufen:

► Fehlstellung eines Gelenks,

► Überlastung und/oder Fehlbelastung eines Gelenks,

► Verletzungen des Knorpelgewebes aufgrund von Stauchungen oder Prellungen, die auch länger zurückliegen können und

► eine mangelhafte Ernährung des Knorpelgewebes, die sich bei Bewegungsarmut und mit zunehmendem Lebensalter ergibt.

Nach Meinung der Ärzte treffen mehrere Faktoren zusammen, wenn eine Arthrose entsteht. Zum einen liegt ein Missverhältnis von Belastung und Belastbarkeit der Gelenke vor. Zum anderen spielt die Störung des Stoffwechsels im Gelenkknorpel eine wichtige Rolle.
Egal welcher auslösende Faktor im Vordergrund der jeweiligen Einzelerkrankung steht, beginnt der Krankheitsprozess stets damit, dass mehr Knorpelbestandteile vom Körper abgebaut als aufgebaut werden. Die Folge: Der Knorpel verliert langsam seine Elastizität und seine Eigenschaften als Stoßdämpfer. Er wird weich, rissig und damit unelastisch. Die im gesunden Zustand glatte Knorpeloberfläche ist aufgeraut und wird durch die Bewegungen des Gelenks immer weiter abgeschliffen.
Das Missverhältnis von Belastung und Belastbarkeit des Knorpels zieht weiteren Knorpelabrieb nach sich. Dabei werden Gelenkkörperchen (Knorpelabrieb) freigesetzt. Der Körper wird in Alarmbereitschaft versetzt, indem unser Körper sogenannte „Killerstoffe“, körpereigene Fresszellen, in das kranke Gelenk schickt. Sie bauen einerseits noch mehr Knorpelsubstanz ab und reizen andererseits die Gelenkinnenhaut. Daraufhin entzündet sich das Gelenk. Der Arzt bezeichnet das als aktivierte Arthrose.
Von Arthrose können grundsätzlich alle Gelenke des Körpers befallen werden, Hüft- und Kniegelenk, aber auch Fingermittel- und Endgelenk, Sprunggelenk oder Schultergelenk. Besonders häufig tritt Arthrose jedoch an den großen Gelenken wie Knie- und Hüftgelenk auf.

 

Entwicklungsstadien – ein Drama in vier Akten
Im ersten Stadium spürt der Patient die Arthrose nicht. Aber auf einer sehr kleinen Fläche ist der Knorpel bereits oberflächlich geschädigt. Im zweiten Stadium kommt es zur sogenannten Morgensteifigkeit des betroffenen Gelenks und zu Anlaufschmerzen. Die Gelenkbeweglichkeit ist eingeschränkt. Im dritten Stadium sind die Knorpelmasse und dementsprechend die Beweglichkeit des Gelenks noch deutlicher reduziert. Stellenweise ist der Knorpel bis auf den Knochen zerstört. Knorpelabriebteilchen, die bei einer Bewegung des Gelenks mit der Gelenkflüssigkeit umgewälzt werden, rufen in der Gelenkinnenhaut schubartig verlaufende Entzündungen hervor. Dabei werden verschiedene Substanzen, die Schmerzen vermitteln (zum Beispiel Arachidonsäure), auf den Plan gerufen. Im vierten und schwersten Stadium wird das Gelenk vollständig steif. Die Knorpelmasse ist restlos aufgelöst, nicht mehr funktionsfähig und der Gelenkspalt schmaler. Die Folge sind schwerste körperliche Behinderungen. Der Mensch mit Arthrose im vierten Stadium braucht ein neues Gelenk.
Der naturheilkundliche Behandlungsansatz berücksichtigt die unterschiedlichen Rheuma- und Arthroseformen. Er ist immer individuell und erfasst den Menschen in seiner ganzen Krankheitsgeschichte.

 

Ernährungstherapie
Tierische Lebensmittel, vor allem Fleisch und Eier, erhöhen die entzündliche Aktivität, weil ein körpereigener Stoff (zum Beispiel die schmerzvermittelnde Arachidonsäure) in vermehrtem Ausmaß gebildet wird. Arthrose- und Arthritispatienten können somit von einer vegetarischen Vollwertkost profitieren.

 

Fasten
Wenn Sie eine Ernährungsumstellung erwägen, sollten Sie damit am besten nach einer Heilfastenkur beginnen. Schon während des Fastens merken die meisten Menschen, dass es ihnen besser geht und die Schmerzen abnehmen. Wer das strenge Null-Fasten nicht verträgt, kann die F. X. Mayr-Kur (Milch-Semmel-Diät) oder das Saftfasten nach Buchinger wählen. In der letzten Zeit setzt sich immer mehr das typgerechte Fasten durch, das persönliche Ernährungsgewohnheiten und Abneigungen integriert. Nach der Fastenkur erfolgt der Kostaufbau mit Obst, viel Gemüse, unter Berücksichtigung einer eiweißärmeren Ernährung.

 

Säure-Basen-Ungleichgewicht
Naturwissenschaftlich ist ein Säure-Basen-Ungleichgewicht im Blut nicht nachweisbar. Der Körper hat sehr feine Regulationsmechanismen, um den pH-Wert konstant zu halten. Trotz dieser Tatsache beobachten Naturheilkundler, dass sich Arthrose- und Arthritis-Beschwerden lindern, wenn „Basensalze“ oder „Entsäuerungssalze“ zugeführt werden. Man sollte dem Körper mindestens drei, besser sechs Wochen Zeit lassen, bevor sich ein erster Erfolg zeigt. In diesem Fall sind die Basensalze weiterhin einzunehmen.

 

Vitamine
Aus Untersuchungen mit vielen Arthrosepatienten ist bekannt, dass hochdosiertes Vitamin E die Schmerzen und Entzündungsneigung der Gelenke reduzieren kann. Die meisten Studienteilnehmer berichteten nach mindestens sechswöchiger Einnahme von circa 500 mg bis 600 mg Vitamin E von einer deutlichen Schmerzabnahme, die mit dem chemischen Schmerzmittel Diclofenac zu vergleichen ist. Der Vorteil von Vitamin E: Es gab selbst nach einer Einnahmedauer von bis zu zwei Jahren trotz der hohen Dosis (normal wären etwa 30 mg/täglich) keine unerwünschten Nebenwirkungen. Vitamin C sollte zusätzlich eingenommen werden. Vitamin C und Vitamin E gehören zu einem körpereigenen Entgiftungssystem und regenerieren sich gegenseitig. Die empfohlene Tagesdosis Vitamin C (circa ein bis zwei Gramm täglich) sollte in mehreren Portionen eingenommen werden.

 

Störfelder behandeln
Störfelder sind krankhaft veränderte Körperbereiche, die in anderen Körperregionen Störungen, Schmerzen und Krankheiten auslösen. Häufige Störfelder sind kranke Zähne (ehemals vereiterte Zähne, nach Zahnfistel-Eiterung oder verlagerte Zähne) und kranke Mandeln. Seltener stören Narben, Nasennebenhöhlen oder der gynäkologische Raum.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Störfelder auszuschalten. Eine der am häufigsten angewandten ist die Neuraltherapie nach Huneke. Aber auch mit Laserlicht, Akupunktur oder der
Neuen Punktuellen Schmerz- und Organtherapie (NPSO) können Störfelder ausgeschaltet werden.

 

Kneipp und Priesnitz
Bäder können die Beschwerden lindern. In der Praxis gebräuchlich sind unter anderem Heublumen, Fichtennadeln und Zinnkraut (Schachtelhalm). Heublumen enthalten verschiedene ätherische Öle, die hautreizend und stoffwechselanregend wirken. Sie werden neben Stoffwechselkrankheiten wie Grieß- und Steinleiden auch bei gichtisch-rheumatischen Zuständen und Gelenkversteifungen angewandt.
Fichtennadeln enthalten ätherische Öle, Terpene und Gerbsäuren. Auch hier steht die hautreizende und stoffwechselanregende Wirkung im Vordergrund. Man nimmt entweder das Vollextrakt oder reine ätherische Öle.
Zinnkraut (Schachtelhalm) hat einen hohen Gehalt an Kieselsäuren, die lokal stoffwechselanregend auf Haut und Bindegewebe, Bänder und Sehnen wirken: Es wird zur Gewebestabilisierung und bei Schwellungszuständen nach Knochenbrüchen/Verstauchungen empfohlen. Nehmen Sie am besten fertige Badeextrakte, da die ätherischen Öle beim Abkochen sonst verloren gehen.
Packungen beziehungsweise Wickel können warm oder kalt angewandt werden. Das richtet sich danach, ob ein akuter Entzündungszustand (Arthritis: dann meistens kalt) vorherrscht, oder ein chronisch-degenerativer Prozess (Arthrose: dann meistens warm). Als Warmanwendung empfehle ich Heusäcke oder Moorpackungen.
Die Heusäcke werden zum Beispiel in einem Dampfkochtopf erhitzt und auf das schmerzende Gelenk gelegt. Nach dem Dämpfen gut ausklopfen. Der Heusack ist sonst zu heiß.
Kalte Wickel mit Beinwell (Symphytum), Quark oder mit Retterspitz äußerlich sind ausgesprochen wohltuend. Dafür tauchen Sie ein Leintuch in kaltes Wasser, wringen es aus und streichen das Beinwellgel oder den Quark darauf. Die Wickel (kalt oder warm je nach Bedürfnis) legen Sie auf das schmerzende Gelenk. Zur Wärme/Kälte-Isolation wird ein weiteres, größeres Tuch aus Baumwolle oder Wolle darum gewickelt. Der Wickel wird gewechselt, wenn er warm erscheint.
Bei chronischen Arthrosen kann auch ein kalter Wickel als Langzeitwickel zur Wärmeerzeugung eingesetzt werden. Der Wickel muss eineinhalb bis zwei Stunden am Gelenk liegen. Der Körper heizt ihn mit eigener Wärme auf. Dadurch wird das Gelenk stärker durchblutet.

 

Ozon-Sauerstoff-Behandlung
Ozon ist eine besondere Form des Sauerstoffs. In manchen chronischen Fällen, insbesondere bei Knie- und Hüftarthrose sowie bei Kreuzbein-Darmbein-Gelenksblockaden habe ich durch Injektion eines Ozon-Sauerstoff-Gemisches in das Gelenk festgestellt, dass der Schmerz erheblich nachließ.
Da Ozon bei der Injektion brennt, empfiehlt sich eine vorherige lokale Betäubung mit einem Neuraltherapeutikum, dass zudem einen heilungsfördernden Einfluss hat.

 

Thymus- und Zellextrakte
Zellextrakte werden aus tierischen embryonalen Körperzellen gewonnen, zum Beispiel Thymusextrakt. Es hat, wie Studien zeigten, eine entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung. Es genügt, die Thymusextrakte an die Gelenkkapsel zu spritzen. Eine Injektion in das Gelenk ist nicht notwendig. Die Zellextrakte sind zwar keine Wundermittel, die Erfolge jedoch ermutigend.

 

Ausleitung der Krankheit
Baunscheidtieren: Seit mehr als 100 Jahren wenden Naturheilkundler das Baunscheidtverfahren bei Arthrose an. Dieser Methode liegt die Beobachtung zugrunde, dass sich Arthrosebeschwerden deutlich besseren, wenn ein hautreizendes und lokal entzündungsförderndes Mittel eingesetzt wird. Als Hautreizmittel bringt der Arzt ein sogenanntes Baunscheidtöl mittels eines Stichlers auf die Haut. Der Stichler (sieht aus wie ein Igel) soll nur die oberste Hautschicht etwas anritzen, damit das Öl die feineren, weicheren Hautschichten besser erreichen kann. Nach der Behandlung entsteht – je nach Öl und Intensität der Stichelung – eine deutliche Hautrötung, manchmal auch eine (erwünschte) eitrige Entzündung. Über diese werden Krankheitsstoffe aus dem Körper „ausgeleitet „. Die Folge: Das Gelenk ist weniger entzündet, schwillt ab und die Beweglichkeit nimmt zu.

Cantharidenpflaster: Die kräftigere Variante zum Baunscheidtieren ist das Cantharidenpflaster. Es wurde nach der Spanischen Fliege benannt, die zu seiner Herstellung verwandt wird. Das Gift der Spanischen Fliege verursacht eine Art Verbrennung der Haut. Innerhalb von 24 Stunden kommt es zu einer Blasenbildung. Wenn die Blasen abgetragen sind, tritt mehrere Tage lang ein zunächst trübes, später etwas eitriges Sekret aus. Das Cantharidenpflaster zeigte eine sehr gute Heilanzeige in sogenannten aussichtslosen Fällen, bei denen es bereits zu einer Gelenkversteifung kam. Gegenanzeige: Bei Nieren- und Blasenerkrankungen sollte das Cantharidenpflaster wegen der reizenden Wirkung nicht verwendet werden.

 

Heilpflanzen
Zur Behandlung von rheumatischen und arthrotischen Beschwerden empfehlen sich unter anderem Brennnessel, Weidenrinde, Mistel und Gemeiner Beinwell.

Brennnessel: In der Erfahrungsheilkunde gilt sie als wassertreibendes Medikament. Die Brennnessel fördert die Ausscheidung von Harnsäure über die Nieren und ist bei Gicht, Rheuma, Arthritis, Nieren- und Blasenbeschwerden, Gallen- und Leberleiden sowie chronischen Hauterkrankungen angezeigt. Der entzündungshemmenden Eigenschaft der Brennnessel kommt in der Arthrosebehandlung besondere Bedeutung zu. Studien zufolge ließ sich der Krankheitsverlauf durch die Verabreichung von Medikamenten aus Brennnesselextrakt positiv beeinflussen. Die Schmerzen ließen nach, und der Schmerzmittelverbrauch nahm ab.
Für eine Blut- und Säftereinigungskur nimmt man den Saft (zwei Teelöffel auf eine Tasse Wasser) oder den standardisierten Brennnesselpresssaft aus der Apotheke. Brennnesseln dürfen nicht angewandt werden, wenn die Wasseransammlungen im Körper auf eine eingeschränkte Herz- oder Nierentätigkeit zurückzuführen sind.

Weidenrinde der Purpurweide: In der Weidenrinde kommt die Salicylsäure vor. Seit einiger Zeit gibt es ein gut verträgliches Salicylsäurepräparat aus Weidenrinde zur Behandlung von Rheuma, das auch magenverträglich ist.

Gemeiner Beinwell: Wegen seiner entzündungshemmenden und blutstillenden Wirkung wird er bei Knochenverletzungen, Gelenkschmerzen, Prellungen, schlecht heilenden Wunden und Drüsenschwellungen sehr geschätzt. Beinwell wird bevorzugt als Umschlag eingesetzt. Aber auch die innerliche Anwendung als homöopathisches Mittel wirkt gut.

 

Bewegungstherapie
Nur Gelenke, die bewegt werden, bleiben gelenkig. Das Einfachste, was Sie machen können, ist die morgendliche Frühgymnastik. Oder versuchen Sie es mit Wassergymnastik im warmen Wasser. Ein anderer Vorschlag, insbesondere für Hüftarthrose und Kniearthrose: Standradfahren oder Radfahren ohne körperliche Anstrengung. Sind die Gelenke zu sehr „eingerostet“, hilft nur noch professionelle Hilfe. Die klassische Krankengymnastik verschafft meist Linderung.

 

Autor:
Andreas Jansen, Jahrgang 1960, ist Arzt für Homöopathie und Naturheilverfahren. Er studierte Medizin an der Universität Tübingen. lnternistische und chirurgische Weiterbildung. Zwei Jahre als Kneipparzt in Bad Wörrishofen. Seit fünf Jahren in Lindau/ Bodensee niedergelassen mit Schwerpunkt: Wirbelsäulen- und lschiasbehandlung, Arthrosetherapie, Neurodermitis- und Allergiebehandlung.

Entnommen aus dem „Naturarzt“ Januar 2001

 

Weiterführende Literatur:
R. F. Weiß: Lehrbuch der Phythotherapie. Hippokrates, Stuttgart, 1991 M. 0. Bruker: Gesund durch richtiges Essen, Goldmann, München, 1999

Lebererkrankungen haben infektiöse und toxische Ursachen. Infektiöse Lebererkrankungen sind erforscht. Dafür sind relativ unschädliche Impfstoffe verfügbar. Weniger bekannt ist, wie man mit „Lebergiften“, von denen es unzählige gibt, umgehen kann. Der Laie – und nicht nur er – resigniert vor deren Vielzahl und verfällt in einen „therapeutischen Nihilismus“ („Man kann ja sowieso nichts machen!“). Die Summe der Lebergifte wird deshalb hier unter dem Begriff der „Inweltverschmutzung“ zusammengefaßt. Als Indikator für die „Inweltverschmutzung“ läßt sich die Übersäuerung festmachen. Ihr Ausmaß ist für jeden mit Hilfe einfacher Urintests feststellbar. So kann auch der Laie das Ausmaß seiner individuellen Leberbelastung abschätzen und Gegenmaßnahmen ergreifen. Die „Inweltverschmutzung“ ist eine Folge von der ökologischen Belastung, das heißt, des chemischen Eingebundenseins des Menschen in die Nahrungs-beziehungsweise Schadstoffkette. Hier ist er, beziehungsweise seine Leber, das „schwächste Glied in der Kette“ und somit auch ein Indikator für das Maß der „Umweltverschmutzung“.

 

Dreiheit der Ursachen bei Lebererkrankungen

Leberkrankheiten sind, wie die meisten Krankheiten anderer Organe auch, infektiös, toxisch und/oder psychosomatisch verursacht. Bei genauerem Hinsehen findet man fast immer eine Dreiheit von Ursachen – eine psychosomatische „Vorbereitung“, eine über längere Zeit wirksame toxische „Schwächung“ und einen „Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt“, so dass eines Tages eine manifeste Krankheit auftritt. So beispielsweise der Fall eines Patienten, der sich nach der langen und destruktiven Trennungsphase von seiner Frau und den Kindern und den damit verbundenen Kränkungen wenige Wochen vor der Scheidung eine Hepatitis B „holte“, die nicht ausheilte. Dass schon lange Zeit vorher in seiner Leber/Galle etwas nicht in Ordnung war, zeigte sich darin, dass zusätzlich zur Hepatitis große Gallensteine festgestellt wurden. Oder: Die Patientin mit sehr hartnäckigen, migräneartigen Kopfschmerzen (Akupunktur: „Gallenblasenmeridian“), die Zeit ihres Lebens den „unteren Weg gegangen“ war und allen Groll in sich hineingefressen hatte, und eine „unklare“ Erhöhung von Leberwerten aufwies.

 

Volksmund und Psychosomatik
Der Volksmund gibt über psychosomatische Zusammenhänge bei der Krankheitsentstehung – nicht nur bei Lebererkrankungen – sehr gut Auskunft. Man sagt: „Der hat sich gelb/grün geärgert!“ oder: „Ihr ist eine Laus über die Leber gelaufen!“. Menschliche Reaktionstypen werden schon lange nach der Funktion des Leber-Galle-Systems bezeichnet. Wir kennen den Choleriker (griechisch: Icholel = die Galle), der Mensch, dem immer wieder die „Galle überläuft“, der also mit seinen Affekten nicht angemessen umgehen kann. Und wir kennen die „Melancholie“ (griechisch: schwarze Galle) und bezeichnen damit eine Reaktionsart von Menschen, die mit ihrer Wut und/oder Trauer nicht umzugehen gelernt haben und deswegen zu Depressionen neigen.

 

Dys-Stress als Mittler von Krankheit
Große, lange dauernde oder „unbekannte“ Belastungen – gleich welcher Art – werden im Organismus als Stress empfunden. Dauert dieser Stress zu lange oder hat der Mensch nicht gelernt, damit umzugehen, „schlägt er in’s Organische durch“. Er macht sich individuell unterschiedlich (Konstitution) und/oder an unterschiedlichen Organen (Disposition) bemerkbar. Hierbei reagieren jüngere Menschen und Männer eher mit einer Störung der vom sympathischen vegetativen Nervensystem abhängigen Organe (Herz-Kreislauforgane, aktiver Bewegungsapparat et cetera) und mit entzündlichen Erkrankungen, ältere Menschen und Frauen eher mit einer Störung der vom parasympathischen vegetativen Nervensystem abhängigen Organe (Bronchien, Magen-Darm, Leber/Galle/Bauchspeicheldrüse, Urogenitalsystem, passiver Bewegungsapparat) und mit sogenannten degenerativen Erkrankungen wie Zysten-, Adenom- oder Steinbildungen.

 

Das schwächste Glied in der Kette
Belastungen – gleich welcher Art – zeigen sich an dem Organsystem, das familiär als Schwachpunkt bekannt ist, von nicht ausgeheilten Vorerkrankungen her geschwächt ist und – im Falle von Lebererkrankungen – durch Ernährungsfehler, Alkohol und/oder chemische Produkte (Arbeitsplatz oder Schlafplatzbelastung durch Lösungsmittel oder anderes) überlastet ist.

 

Krankheit als Symbol
Krankheit als Symbol zu verstehen ist die komplizierteste, aber auch die spannendste Art, sich den „Sinn von Krankheit“ klar zu machen. Hier gibt es den heute gern gegangenen „esoterischen“ Weg oder den solideren, aber beschwerlicheren „psychosomatischen“ Weg. Leber-Galle-Patienten haben meist eine Aggressionshemmung. Sie haben nicht gelernt, mit ihrem Groll, ihrer Verärgerung, ihrem Zorn, ihrer Wut angemessen umzugehen (siehe oben „Parasympathikusstörung“).

 

Schutz vor Erkrankung der Leber 1
Sich „vor Leberkrankheiten schützen“ heißt, die beschriebenen Gegebenheiten mit ins Kalkül zu ziehen.

Zentrale Funktion der Leber – „chemische Abwehr“
Die Differenzierung im Laufe der Entwicklungsgeschichte hat den Organen jeweils verschiedene Aufgaben zugewiesen. Die Abwehr von zelligen Krankheitserregern – sei es von außen (Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten), sei es von innen (Krebszellen) – ist Aufgabe des „Abwehrsystems“ (Haut- und Schleimhautbarriere – im Dann, in der Lunge –, Lymphsystem – vor allem im Darm –, Blut und Bindegewebe). Die Abwehr von „flüssigen Krankheitserregern“ hat unser Organismus an die Leber delegiert – sie dient der „chemischen Abwehr“. Eine der zentralen Funktionen unserer Leber ist das, was im Verbundnetz der Wasserwirtschaft die Klärwerke machen. Die Leber ist mit der Schleimhaut im Magen-Darm-Trakt und dem Lymphsystem im Bauchraum Garant dafür, dass „Toxine“ – Giftstoffe – unseren Stoffwechsel nicht reizen, stören und lähmen.

„Inweltverschmutzung“ und Darm
Diese Toxine kommen durchaus nicht alle aus unserer Umwelt, ein Großteil ist „hausgemacht“. Bei einseitiger Ernährung – hier können aus Platzgründen nur die zwei Hauptarten von Fehlernährung dargestellt werden – verändert sich das Darmmilieu und damit die Bakterienbesiedlung markant. Zuviel Kohlenhydrate machen „sauer“. Rohkost führt unter bestimmten Umständen zur Gärung im Darm mit der Produktion von Fuselalkoholen. Zuviel tierisches Eiweiß (Fleisch, Milch und so weiter) in der Nahrung führt unter Umständen zur Fäulnis im Darm mit der Produktion von giftigen Abbauprodukten. Übersäuerung, Fuselalkohole sowie Eiweißtoxine – sie stellen eine Belastung für die Leber dar.

 

Schutz vor Leberkrankheiten 2
Eine Hauptmöglichkeit, sich vor Leberkrankheiten zu schützen, besteht demnach darin, sich „ausgewogen“ zu ernähren. Der gesunde erwachsene Mensch braucht pro Tag 50 (in Worten: fünfzig) verschiedene Nahrungsbestandteile. Diese qualitative Minimalversorgung ist einigermaßen gewährleistet, wenn die Nahrung zu einem Drittel aus tierischen und zu zwei Dritteln aus pflanzlichen Produkten besteht – nach Möglichkeit aus biologischem Anbau. Für Kinder, Heranwachsende, Schwangere und Genesende gelten unter anderem besondere Regeln. Die Nahrung sollte besonders vitalstoffreich sein.
Zur „ausgewogensten“ Ernährung gehört für den Säugling das Stillen. Bei vielen Patienten, die heute mit Darm-, Leber-Galle-Problemen oder Allergien in die Sprechstunde kommen, lässt sich feststellen, dass sie nicht, zu kurz (weniger als sechs Monate) oder unzureichend gestillt (vor dem sechsten Monat beigefüttert) wurden. Verdauungs- und Abwehrsystem brauchen ein halbes Jahr, um zu „reifen“. Dieses Reifen kann nur im Schutz der Ernährung mit Muttermilch gelingen.

Leber und Darm
Ungleichgewichte in der bakteriellen Darmbesiedlung – der gesunde Erwachsene hat 400 verschiedene Bakterien im Darm, die zusammen genommen mehr wiegen als seine Leber – können sich über längere Zeit nur bei einseitiger Ernährung erhalten. Weitere Ursachen für mikro-ökologische Störungen der Darmflora sind vermutlich Chlor im Trinkwasser, Desinfizientien in Zahnpasten und Mundwässern, Konservierungsmittel in haltbar gemachten Lebensmitteln, Antibiotika im Mastfleisch und anderes. Als „medizinische“ Ursache gelten Antibiotika bei kritikloser Anwendung. Die Entstehung der bakteriellen Darmstörung wird erleichtert, wenn die erste Besiedlung unnatürlich erfolgte (Nicht-Stillen).

 

Schutz Nummer 3
Sich vor Leberkrankheiten schützen heißt, neben einer ausgewogenen Ernährung darauf zu achten, dass möglichst wenig Störfaktoren auf den aus über 400 verschiedenen Sorten bestehenden Bakterienrasen im Darm einwirken. Alles, was bakterielle Schädlinge tötet, tötet auch Nützlinge. Bei Einsatz von desinfizierenden und/oder antibiotischen Maßnahmen ist der Nutzen gegen einen eventuellen Schaden sorgfältig abzuwägen. Bei Krankheiten ist deren Risiko gegen das Risiko der Nebenwirkungen von Behandlungsmaßnahmen abzuwägen. Fieberhafte Virusinfekte beispielsweise sind keine Indikation für Antibiotika – schon einmal gar nicht im Kindesalter. Müssen Antibiotika genommen werden, so sollte man mit den als Durchfallmittel bekannten Hefepilzen gegensteuern. Ein Mensch, dessen „darmassoziierte Abwehrorgane“ (Darmflora, intakte Schleimhaut und Lymphsystem= erste Kette der Abwehr) und dessen Leber (Entgiftungsorgan) intakt sind, braucht einen kurzdauernden fieberhaften Infekt nicht zu fürchten.

Umweltverschmutzung = Inweltverschmutzung
Eine Untersuchung von Professor Meister an der Universität Münster hat ergeben, dass die Häufigkeit von Bronchialerkrankungen in den verschiedenen Bundesländern ziemlich genau mit der Verteilung der Waldschäden übereinstimmt. Ökologische Belastungen lassen den Menschen nicht aus; wir leben nicht im „luftleeren Raum“. Wir sind – ob wir wollen oder nicht – ein „Glied in der Kette“ – im hier zur Diskussion stehenden Zusammenhang: ein Glied in der Nahrungskette, was in der Zivilisation immer auch heißt: ein Glied in der Schadstoffkette. Neben der „Umweltverschmutzung“ haben wir eine „Inweltverschmutzung“, die mit der hausgemachten „Inweltverschmutzung“, die oben beschrieben wurde, interagiert. Beide strapazieren unsere Leber zu gleichen Anteilen.

 

Der Mensch wird sauer
In der Decoder-Dermographie – einer einfachen Methode der bioelektronischen Funktionsdiagnostik (BFD), die in vielen naturheilkundlichen Praxen zum Standard gehört – findet man in den letzten Jahren zunehmend Zeichen der „Übersäuerung“ in der „Leberableitung“.

 

Methodische Schwierigkeiten
Diese frühesten Zeichen von Belastungen des Leberstoffwechsels haben ein Doppelgesicht. In der Naturheilkunde und/oder bei den Kennern von BFD (bioelektronische Funktionsdiagnostik) und EAP (Elektroakupunktur) sind sie Leitfaden für die funktionelle, das heißt Frühdiagnose von Störungen. Da diese Messungen aber sensibler reagieren als chemische Analysen – die im Labor ermittelten „Leberwerte“ sind oftmals „normal“ –, werden sie von ausschließlich konventionell arbeitenden Medizinern nicht als aussagekräftig anerkannt. Das muss der Patient wissen, der sowohl den „Organspezialisten“ wie den „Naturheilkundler“ konsultiert. Der – scheinbare – Widerspruch zwischen den beiden Methoden besteht in der unterschiedlichen Herangehensweise. Wenn man ein Tonband unter dem Mikroskop oder im Reagenzglas untersucht, findet man auch keine Musik, obwohl sie unzweifelhaft da ist. Wenn ein Mediziner sagt, dass er keinen Leberschaden nachweisen oder bestätigen kann, so sollten Sie daraus nicht den Schluss ziehen, dass alles in Ordnung sei, sondern lediglich, dass dieser mit konventionellen Mitteln (noch) nicht nachweisbar ist.

Übersäuerung als Indikator
Die Zunahme der Zeichen der Übersäuerung des menschlichen Organismus – als erstes im Decoder, heute aber auch in der pH-Messung des Urins, die jeder Laie mit einem Streifen Indikatorpapier (erhältlich in allen Apotheken) durchführen kann, ja sogar schon in der Messung der Pufferkapazität des Blutes nachweisbar – zeigt uns eindeutig, dass nicht nur der Waldboden sauer ist; allmählich werden auch wir „sauer“. Übersäuerung ist für alle Eiweißsysteme – und das sind wir auch – eine ernstzunehmende Gefährdung. Um sich die Wirkung von Säure auf Eiweiß vor Augen zu führen, geben Sie einen Tropfen Essig in ein frisches Eiweiß! Ob und wann eine „Säurebelastung“ zur „Säurekrankheit“ wird, hängt von vielen Faktoren ab, auf die hier einzugehen, nicht der Platz ist.

Das Gummizugmodell der chronischen Krankheit
Anschaulich für die Wirkung von Belastungen wie die Übersäuerung ist der Vergleich der Krankheitsgefährdung mit der Spannung eines Gummibandes. Dieses reißt, beziehungsweise wird unelastisch, nicht sofort und bei jeder Anspannung, sondern nach stärkerer und/oder längerer Belastung. Das Gummizugmodell wurde meines Wissens erstmals von einer Studiengruppe zum Waldsterben angewendet. Man fütterte einen Computer mit allen zur Verfügung stehenden Daten zur Bodenbeschaffenheit, zu den Eigenschaften des Regens und des Klimas, zu den ökologischen Belastungen und so weiter. Zum Erstaunen der Forscher geschah eine Weile gar nichts. Dann aber trat das „Baumsterben“ im Computermodell katastrophenartig und unumkehrbar ein.
Genauso ist es bei Menschen mit Zivilisationskrankheiten, insofern können wir aus dem Computermodell sehr viel lernen. Sie erkranken, ohne viel zu merken, und kommen erst im Stadium der Unheilbarkeit zum Arzt.

 

Schutz Nummer 4
Wenn wir uns zurückbesinnen, was wir oben über das „schwächste Glied in der Kette“ gehört haben, fragen wir uns natürlich, wie stabil wir gegenüber der Inweltverschmutzung in Gestalt der Übersäuerung sind – wir als Menschen allgemein, aber auch jeder einzelne von uns. Oder anders ausgedrückt: wie angespannt unser „Gummiband“ (schon) ist. Sich vor Leberkrankheiten schützen, bedeutet ganz zentral, der Übersäuerung entgegenzuwirken, damit das „schwächste Glied“ nicht reißt. Dies kann man in vielerlei Gestalt tun. Es beginnt bei der „basenbildenden Kost“ (Ernährungsbereich), geht über „autogenes Training“ (Atmungsbereich), „Lebertee“ (Stoffwechselbereich), „Jogging“ und/oder „Walking“ (Bewegungsbereich) bis hin zum „stillen Wasser“ (Ausscheidungsbereich).

Frage der Selbstmedikation
Aus gegebenem Anlass weise ich hier auf eine besondere Gefahr für die Gesundheit – nicht nur der Leber – hin. Überall wird ja propagiert – nicht zuletzt aus Kostengründen – banale Krankheiten selbst zu kurieren. Dass uns das Sparen am falschen Platz unter Umständen teuer zu stehen kommen kann, wissen wir aus vielen anderen Lebensbereichen.

Heimwerker im Gesundheitsbetrieb
Abgesehen davon, dass wir uns schon fragen (lassen) müssen, warum wir für den tropfenden Wasserhahn den Klempner rufen, unsere – mit Verlaub gesagt etwas schwierigeren – Gesundheitsfragen aber mit der Heimwerkermentalität angehen, müssen wir berücksichtigen, dass wir gerade im Bereich der Lebererkrankungen klare Grenzen zwischen Selbstbehandlung und situationsangemessener Expertenbehandlung ziehen sollten.

 

Schutz Nummer 5
Sie sollten nicht warten, bis es „weh tut“. Hiermit soll nicht einer „Ökochondrie“ das Wort geredet werden. Bei Störungen sollten Sie aber nicht ruhen, bis Sie eine für Sie befriedigende Erklärung gefunden haben.

Ein weitgespannter Bogen
Der auf Detailwissen und auf Rezepte zur Behandlung spezieller Leberstörungen erpichte Patient wird möglicherweise frustriert sein; er möge mir verzeihen, dass ich ihn mit „Allgemeinplätzen“ abgespeist habe. Die Gründe hierfür waren einmal die reichlich vorhandene Laienliteratur zur Naturheilkunde inklusive Lebererkrankungen, zum anderen das Bedürfnis, Lebererkrankungen im erweiterten Rahmen – quasi in ihrer Indikatorfunktion für die angespannte Lage unserer mikro- und makroökologischen Situation darzustellen und aufzuzeigen, was jeder einzelne – als Mitglied der biochemischen und der psycho-sozialen Gemeinschaft tun kann, um sich vor Erkrankungen – nicht nur der Leber – zu schützen.

 

 

Autor
Dr. med. Jürgen Heines studierte Medizin und Psychologie und absolvierte danach ein „Studium generale“ in Philosophie und Kunstgeschichte. Während seiner Medizinalassistenz arbeitete er in der Chirurgie, Gynäkologie/Geburtshilfe und der inneren Medizin. Es schloss sich eine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin an und die Promotion. 1973 ließ er sich mit einer eigenen Praxis in einer westdeutschen Großstadt nieder. Ja seine Arbeit integriert er unter anderem die traditionelle chinesische Medizin, Regulationsmedizin und kunsttherapeutische Elemente.

Entnommen aus dem „Naturarzt“ April 1997

 

Weiterführende Literatur:
1. Leibold, G.: Leber- und Galleleiden
2. Bruker; M. 0.: Leber-, Galle-, Magen-, Darm- und Bauspeicheldrüsenerkrankungen
3. Schaerf, H.: Gesund mit basischer Kost
4. Hosch, H.: Gesund durch Entsäuerung
5. Rauch, E.: Blut- und Säftereinigung
6. Devi, J.: Yoga für Sie
7. Höhne, A.: Heiltees – die Wunder wirken

Die Leber, das größte und – vom Stoffwechsel her betrachtet – vielseitigste Organ besteht aus vielen mikroskopischen Funktionseinheiten und den sogenannten Leberläppchen. Bei verschiedenen Schädigungen besitzt die Leber ein beträchtliches Regenerationsvermögen. Auch ausgedehntere Zellschäden, wie sie bei der akuten Virus-Hepatitis vorkommen oder bei chronisch toxischen Einwirkungen, zum Beispiel chronischer Giftbelastung und Alkoholmissbrauch, heilen im allgemeinen vollständig aus. 

 

Zu einer unvollständigen Erholung mit verstärkter Bindegewebsvermehrung (sogenannte fibrotische Veränderung der Leber) kommt es bei zusammenfließenden, die Leberläppchen brückenartig verbindenden Gewebsschäden oder bei weniger ausgeprägter, aber fortdauernder chronischer Leberschädigung und Entzündung. Klinische Symptome werden bei Lebererkrankungen eher durch Leberzelluntergänge oder durch eine Behinderung der Gallenausscheidung, aber auch durch eine Bindegewebsvermehrung hervorgerufen. Eine vermehrte bindegewebige Durchsetzung der Leber verläuft anfangs weitgehend symptomlos. 

 

Klinische Krankheitsbilder sind in der Regel Ausdruck jedweder Form einer erhöhten Drucksteigerung in den Blutgefäßen, die der Leber zulaufen. Die Leber wird außerdem von zahlreichen Lymphgefäßen durchzogen. Störungen der Leberdurchblutung kommen bei der Leberzirrhose oder anderen chronischen Lebererkrankungen vor und führen zu einem Pfortaderhochdruck. Die Leberzellen führen überaus komplexe Stoffwechselvorgänge durch und sind für die zentrale Rolle der Leber im Stoffwechsel verantwortlich. Zu den wichtigsten Leberzellfunktionen gehören unter anderem die Bildung und Ausscheidung der Galle, die in der Gallenblase konzentriert wird, Regulation des Zuckerstoffwechsels, Herstellung von Blutfetten und Ausscheidung von Eiweißen, Kontrolle des Cholesterin-Stoffwechsels, Bildung von Harnstoff, Albumin, Gerinnungsfaktoren, Enzymen und zahlreichen anderen Eiweißstoffen, Entgiftung von Medikamenten und chemischen Substanzen. Die meisten Lebererkrankungen gehen mit Funktionsstörungen der Leberzellen einher und führen zu verschiedenartigen klinischen und laborchemischen Veränderungen. 

Die naturheilkundliche Therapie im Sinne einer leberunterstützenden und entgiftenden Behandlung empfiehlt folgendes: 

 

Ernährungstherapie 

Spezifisches Meiden leberschädigender Substanzen wie chemisch-medikamentöse Präparate und überreichlicher Alkoholgenuss. Eine eigene Leber-Schonkost ist umstritten. Empfehlenswert ist eine allgemeine Fettverminderung, wobei überwiegend ungesättigte Fettsäuren im Rahmen der Speisenzubereitung verwendet werden sollten. Günstige Effekte sind darüber hinaus von Heilfastenperioden, insbesondere bei chronischen Lebererkrankungen (Fettleber, chronisch entzündlichen Hepatitis-Formen) zu erwarten. Heilfasten bei einer Leberzirrhose ist kontraindiziert. Bei ständigem Alkoholgenuss erscheint der Hinweis sinnvoll, dass ein Patient seinen Alkoholkonsum kaum je als hoch oder gar sehr hoch ansehen wird. Ratsam erscheint der Appell gegenüber dem Patienten, dass seine Leber besonders empfindlich reagiere und demzufolge ein „Glas weniger“ oder ein Verzicht darauf angebracht sei. 

 

Neuraltherapie 

Neuraltherapeutische Behandlungen können ebenfalls eingesetzt werden, wobei bei chronischen Beschwerden spezifische Störfelder auszuschließen sind. Die chinesische Medizin kennt unter anderem Leberstörungen kombiniert mit Augenproblemen, eine chronische Belastung des Darmraumes führt oft zu vermehrter Leberbelastung. Eine weitere chronische Giftstoffbelastung sollte ausgeschlossen werden. Bei klinischem Verdacht auf chronischen Alkoholkonsum erscheint eine Überprüfung des Alkoholspiegels am Vormittag sinnvoll (zu erwartender fehlender Nachweis von Alkohol im Serum bei nicht alkoholkranken Patienten). Quaddeln mit einprozentigem Lidocain über der Leber sind zum Beispiel hilfreich wie auch neuraltherapeutische Injektionen der Lebersegmente des Rückens. 

 

Physikalische Behandlungen 

Ziel ist eine Linderung von Schmerzen durch Krampflösung und Entzündungshemmung, zusätzlich Verbesserung der Leberdurchblutung. Schwerpunkte im Rahmen dieser Behandlung bilden die Hydro- und Thermotherapie, ferner die Bindegewebs- und Segmentmassage, weiter die Periostbehandlung und Dickdarmtherapie, ferner Trinkkuren mit Sulfatwässern. Reflexzonentherapien am Fuß dienen als unterstützende Behandlung bei allen Leberkrankheiten. Nützlich sind weiter bei ausleitende Verfahren als adjuvante Behandlung die Schröpfkopfbehandlung und die Anwendung von Blutegeln am rechten Rippenbogenrand. Im Falle fortbestehender Beschwerdesymptomatik – bei Zustand nach Entfernung der Gallenblase – erscheint ein Behandlungsversuch mit neuraltherapeutischem Unterspritzen der Narbe oder einem Canthariden-Pflaster auf die Narbe sinnvoll, auch die lokale Auflage von Blutegeln. 

Blutige und trockene Schröpfkopfbehandlungen wirken entstauend oder anregend bei allen funktionellen und organischen Erkrankungen der Leber und der Galle. Beide Zonen sind leicht am Rücken auffindbar und häufig als Fülle- oder Leergelosen zu tasten. Es empfiehlt sich, die Leberzone grundsätzlich nur „trocken“ zu behandeln. Mit ihrer Behandlung beeinflusst man meist nicht nur die Leber selbst, sondern den gesamten Funktionskreis. Zusätzlich entgiftend, unter anderem bei Kolikerkrankungen der Gallenblase und galleableitenden Wege, erscheinen verschiedene Hydrotherapien mit ansteigenden Fuß- und Sitzbädern, ferner heiße Dampfkompressen (heiße Rolle im Gallensegment in Höhe des sechsten bis zehnten Brustwirbelkörpers rechts der Wirbelsäule bis zum rechten Rippenbogen), ferner heiße Packungen von zerquetschten Pellkartoffeln und Leinsamenbrei, im folgenden kalte Auflagen. Ferner Periostbehandlung im Bereich des rechten Rippenbogens, Bindegewebsmassagen bei Koliken, im Intervall ansteigende Fußbäder und Leibwickel. Bei akuter Entzündung der Gallenblase sinnvoller Einsatz von kalten Prießnitz-Umschlägen im Leberlogenbereich (im Falle fieberhafter Erkrankungen die kalten Umschläge öfters erneuern), zusätzlich Wadenwickel, ansteigendes Fußbad bei kalten Füßen. Begleitende leberentgiftende Wirkungen entfalten, unter anderem feucht-warme Kompressen, wie heißer Heusack, Fango- und Moorpackungen, mit Auflage der Packungen nach den Hauptmahlzeiten auf den rechten Ober- und Mittelbauch. 

 

Akupunkturbehandlungen 

Leberkrankheiten sind keine klassische Akupunkturindikation. Bei chronischen Entzündungen der Gallenblase kann jedoch eine Akupunkturbehandlung begleitend sinnvoll sein, ebenso zur Steigerung der Gallenblasenmotorik, was bei kleinen Steinen zu deren Abgang führen kann. Darüber hinaus erscheint eine begleitende Akupunkturbehandlung sinnvoll (zum Beispiel G40, 38, B18, 19, Leber 3), bei Verkrampfungen von Gallenblase und ableitenden Gallenwegen (Akupunkturpunkte L2, 3, G 14, 37, 38). Bei entzündlicher Erkrankung der Gallenblase die Punkte B18, 19, Leber 3, 6, Gallenblase 23, 24, 34, 37, 38, 40, KG 12, Extra 39 (G34 auf dem G-Meridian). 

 

EIektroneuraltherapie 

Bei zahlreichen Leber- und Gallenerkrankungen erscheint der Einsatz der Elektroneuralbehandlung indiziert. Grundsätzlich sollten zunächst Widerstände gemessen werden, danach gegebenenfalls eine Therapie eingeleitet werden. 

 

Phytotherapeutische Behandlung 

Die Behandlung mit pflanzlichen Wirkstoffen erscheint unter anderem sinnvoll bei Erkrankungen an Gallensteinen mit Präparaten, die Schöllkraut enthalten. Bei bekanntem Steinleiden mit Cholesterinsteinen, Behandlungsversuch mit Gallenstein-Kapseln (Evers) und Schöllkrautsaft oder Dragees. Mariendistelfrüchte wirken unter anderem entgiftend, sie dienen der Anregung der Leberzellregeneration. Präparate aus Schafgarbenkraut wirken den Gallefluss verbessernd, entzündungshemmend und krampflösend. Kümmel-Präparate fördern die Fettverdauung, wirken entblähend und entlasten so die Leber. Kamillenblütenpräparate entfalten unter anderem eine krampflösende, entzündungshemmende, bakterien- und pilztötende Wirkung. 

 

Homöopathische Behandlungsstrategien 

Die homöopathische Behandlung im Rahmen von Lebererkrankungen erscheint sehr vielfältig, wobei man generell eine konstitutionelle Behandlung anstreben sollte. Bewährt haben sich zur Behandlung einer Gallenblasenentzündung mit Schmerzen im Bereich des rechten Oberbauches Bryonia D3, D4, D6, bei Schmerzen unterhalb des rechten Schulterblattes Chelidonium D2, D3, D4. Klagt der Patient über Völlegefühl nach dem Essen, berichtet er über Unverträglichkeiten von Hülsenfrüchten, Kohl, Milch und Obst, erscheint ein Therapieversuch mit China D2, D3 und D4 sinnvoll. Zur Vermeidung einer Steinbildung kann versuchsweise Cholesterinum D6 eingesetzt werden. Bei stark ausgeprägtem nächtlichem Meteorismus (Blähungen) und Schmerzangabe der rechten Körperseite in Kombination mit Übelkeit und Aufstoßen empfiehlt sich Mandragora e radice D3, D4, D6, D12. Bei heftig stechender Leber, hartem aufgetriebenem Bauch, Ikterus (Gelbsucht) dürfte ein Behandlungsversuch mit Mercurius dulcis D8 und D 12 gerechtfertigt sein. Bei krampfartigen Leibschmerzen mit berührungsempfindlicher Lebergegend könnte ein Einsatz von Podophyllum D3, D4, D6 erwogen werden. 

Die genannte homöopathische Behandlung sollte nur als grobe Richtlinie gewertet werden, wobei die individuelle Therapie anhand der Anamneseerhebung sowie des klinisch körperlichen Untersuchungsbefundes spezifisch festgelegt werden sollte. 

 

 

Autoren: 

Dr. med. Bernd Döring, geboren in Schotten, Studium der Medizin in Gießen, ist Facharzt für Innere Medizin. Seit 1995 ist er Oberarzt eines überregionalen Krankenhauses für Ganzheitsmedizin in Nordhessen. 

Dr. med. Thomas Heintze, geboren in Duisburg-Rheinhausen, Studium der Medizin, Psychologie und Philosophie in Düsseldorf. Facharzt für Innere Medizin, Naturheilverfahren und Homöopathie. Seit 1989 Chefarzt eines überregionalen Krankenhauses für Ganzheitsmedizin in Nordhessen. Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des EG-Projektes GUKIS (Gesundheitserziehung und Krebsprävention in Schulen). 

 

Entnommen aus dem „Naturarzt“ April 1997 

 

Weiterführende Literatur: 

Bruker, M. 0.: Leber-, Galle-, Magen-, Darm- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen
Leibold, G.: Leber- und Galleleiden, Ursachen, Symptome, erfolgreiche Naturheilverfahren 

Bestimmt wurden bei Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, schon einmal Blutwerte untersucht. Sie konnten jedoch damit nicht viel anfangen, da Ihnen weder bekannt war, was sich hinter diesen Werten verbirgt beziehungsweise worauf Abweichungen der Parameter hindeuten. Mit diesem Artikel wollen wir Ihnen Informationen zu gängigen Leberparametern geben. Wir möchten dies in der Zukunft auch für andere Organe tun denn nur die informierte Patientin, der informierte Patient können Partner des Therapeuten sein. „Der Naturarzt“ möchte aktiv hierzu beitragen. 

 

Gamma-GT 

Normalwert: Männer bis 28 U/l (englisch „units per liter“ = Einheiten pro Liter), Frauen bis 20 U/l. 

Vor dem Hintergrund der Kostendämpfung im Gesundheitswesen wird Ihr Hausarzt im Rahmen routinemäßiger Blutuntersuchungen unter Umständen nur noch einen einzigen Leberblutwert untersuchen, die Gamma-GT (Gammaglutamyltransferase, abgekürzt GGT). Er ist der „allgemeinste“ Leberwert, der häufig am raschesten Steigerungstendenzen bei Leberbelastungen aufzeigt. Der Wert ist typischerweise erhöht bei Überlastung der Leber mit Alkohol beziehungsweise Zufuhr bestimmter Medikamente (zum Beispiel Antiepileptika, zahlreiche Bluthochdruckmittel). 

Da der Wert unspezifisch ist, steigt er bei zahlreichen Erkrankungen. Besonders starke Anstiege der GGT sprechen für eine Leberstauung. Um nähere Differenzierungen zu ermöglichen, sind weitere Leberparameter in vielen Fällen erforderlich. 

 

Transaminasen 

Normalwert: GOT bis 18 U/l, GPT bis 22 U/l. 

Eine Erhöhung der Transaminasen kann auf folgende Erkrankungen hindeuten: Lebererkrankungen wie zum Beispiel akute Hepatitis (entzündliche Gelbsucht), chronische Gelbsucht, begleitende Leberentzündungen (zum Beispiel im Rahmen eines Virusinfektes), Leberzirrhose (bindegewebige Degeneration der Leber), Gallenstauung, Lebervergiftung, Leberstauung (zum Beispiel durch eine Herzschwäche), Leberabszess oder Lebertumor beziehungsweise Lebermetastasen. 

Ist die GOT deutlich höher als die GPT, kann dies auf einen Herzinfarkt hindeuten. 

 

Bilirubin 

Normalwert: bis 1,0 mg% (Milligrammprozent). 

Es handelt sich um ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin. Dieses wird in der Leber konjugiert (enzymatisch umgesetzt) und über das Gallensystem ausgeschieden. 

Das üblicherweise bei Blutuntersuchungen gemessene Gesamtbilirubin kann, wo nötig, differenziert werden in indirektes Bilirubin und direktes Bilirubin. Ersteres hängt unmittelbar mit dem Abbau des roten Blutfarbstoffes zusammen. Sein Anstieg deutet auf Störungen des Blutabbaus hin und auf Überlastungen der diesbezüglichen Leberfunktion. 

Das direkte Bilirubin korreliert vor allem mit der Gallenausscheidung. Steigt es deutlich an, deutet dies in der Regel auf Verschlüsse im Bereich der Gallenwege hin. 

Typische Ursachen für Bilirubinanstieg: Hepatitis (Leberentzündung), Leberzirrhose, Lebervergiftung, zum Beispiel durch Medikamente, Alkohol, Schwäche der rechten Herzkammer mit folgender Leberstauung, Gallengangsverschluß, Metastasenleber. Bei den genannten Formen der Bilirubinerhöhung ist vor allem das direkte Bilirubin erhöht. 

Indirektes Bilirubin findet sich vor allem erhöht bei: hämolytischer Anämie (verstärkter Blutzerfall), verschiedenen sonstigen Bluterkrankungen, chronischen Lebererkrankungen. 

Vor allem bei jüngeren Menschen beobachtet man häufiger ein Syndrom mit der Bezeichnung Morbus Meulengracht. Es handelt sich dabei um eine leichte Erhöhung des Bilirubinwertes (betroffen ist vor allem das indirekte Bilirubin), ohne dass sich Auffälligkeiten anderer Leberwerte ergeben. Auch Leberpunktionen sind unauffällig. Die Patienten sind in Ihrem Befinden nicht nachhaltig beeinträchtigt. Meistens handelt es sich um schlanke, eher aktive Menschen, die dieses Meulengracht-Syndrom aufweisen. 

Eine spezifische Therapie ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht erforderlich. Naturheilkundlich würde man jedoch dazu raten, die Leber durch ein Übermaß an Alkohol und so weiter nicht unnötig zu belasten. 

 

Cholinesterase 

Normalwert: 1900 bis 3800 U/l. 

Dieser Wert wird im Rahmen von routinemäßigen Blutbildern nur selten bestimmt. Wichtig ist er vor allem, wenn es um die Aufdeckung chronischer Leberbelastungen geht. Es handelt sich um ein Enzym, das vor allem bei fortgeschrittenen Lebererkrankungen nicht mehr ausreichend synthetisiert werden kann. 

Erniedrigte Werte deuten auf folgende Erkrankungen hin: fortgeschrittene Leberentzündung (zum Beispiel Hepatitis B, Hepatitis C), Leberzirrhose (beachten Sie: schwere Lebererkrankungen – zum Beispiel die Leberzirrhose können auch zu einem Abfall der Blutgerinnungsfaktoren führen; dies stellt ein prognostisch ungünstiges Zeichen dar), schwere Stauungsleber (bei Rechtsherzschwäche), Zytostatikabelastung, lnsektizidvergiftungen, Ovulationshemmer, chronische Infekte und Tumore, bestimmte seltene Muskelerkrankungen. 

Erhöhte Werte der Cholinesterase finden sich bei: Fettleber, bestimmten Formen von Nierenerkrankungen. 

 

Eiweiß 

Normalwert: 6,6 bis 8,7 g/dl (Gramm pro Deziliter). 

Die Höhe des Eiweißspiegels im Blut ist abhängig von den Faktoren Ernährung, Synthese der Eiweiße – vor allem in der Leber – sowie dem Eiweißverlust über die Nieren beziehungsweise den Darm. 

Die Bestimmung des Gesamteiweißes beziehungsweise die Auftrennung der einzelnen Unterfraktionen kann wertvolle Hinweise auf chronische oder akute Erkrankungen liefern. Diese Auftrennung heißt Elektrophorese.
Erniedrigtes Gesamteiweiß findet sich vor allem bei: ungenügender Eiweiß-Zufuhr und chronischer Unterernährung, Anorexie, Ernährung über Infusion (im Krankenhaus), gestörte Eiweißresorption aus dem Verdauungstrakt, fortgeschrittene Leberzirrhose, chronische Nierenerkrankung mit erhöhter Durchlässigkeit des Nierengewebes, Colitis ulcerosa, schwere ausgedehnte Hauterkrankungen, wie zum Beispiel Ekzeme, Verbrennungen, Blutverlust, Tumorerkrankungen, schwere, anhaltende Infekte, schwere Schilddrüsenerkrankungen. 

Erhöhte Werte finden sich vor allem bei: „bösartigen“ Erkrankungen wie zum Beispiel dem Plasmozytom, einer Knochenmarkserkrankung. 

Von Seiten der Eiweißunterfraktionen unterscheiden wir die 

 

Albumine 

Erniedrigt bei schweren Lebererkrankungen, Eiweißverlust über Darm oder Niere, relativ erhöht bei Austrocknung, mangelhafter Synthese von Globulineiweißen. 

 

Alpha-1- und Alpha-2-Globuline 

Erniedrigt bei chronischen Lebererkrankungen, erhöht bei akuten und entzündlichen Prozessen, zum Beispiel auch bei rheumatischem Fieber, Herzinfarkt, Tumoren, nephrotischem Syndrom (schwere chronische Nierenerkrankung). 

 

Beta-Globuline 

Erniedrigt bei chronischen Lebererkrankungen, Antikörpermangel, erhöht bei Knochenmarkserkrankungen, Nierenerkrankungen, Eisenmangel, Tumoren. 

 

Gamma-Globuline 

Erniedrigt bei Antikörpermangel, verschiedenen Lymphkrebsen, vermehrtem lmrnunglobulinverlust, zum Beispiel bei Nierenerkrankungen oder Darmerkrankungen. 

 

Die Hauptaufgaben der Leber 

– Gallenproduktion,
– Kohlenhydrat-Speicherung,
– Ketonkörper-Bildung (können unter bestimmten Bedingungen als Energiequelle dienen),
– wichtige Umsetzungen im Fettstoffwechsel,
– Umsetzung und Verstoffwechselung von Nebennieren- und Keimdrüsenhormonen,
– Herstellung der Blutgerinnungsfaktoren,
– Synthese von Plasmaproteinen,
– Herstellung der Immunglobuline,
– Harnstoff-Bildung,
– Entgiftung von Medikamenten und Toxinen, Alkohol. 

 

Erhöht bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, einschließlich sogenannter Kollagenosen wie Lupus erythematodes, Tumoren, Morbus Boeck (durch die Krätzmilbe hervorgerufene Hautkrankheit mit schweren borkigen Hautveränderungen), Erweiterung der Bronchien (Bronchiektasen), Leberzirrhose und verschiedenen Knochenmarkserkrankungen. 

 

Alkalische Phosphatase (AP) 

Normalwert: 30 bis 115 U/l. 

Die Höhe des Serumspiegels hängt von der Enzymproduktion, vor allem in den knochenaufbauenden Zellen, den Osteoblasten, und der Enzymausscheidung über Leber und Galle ab. 

Die alkalische Phosphatase erlaubt Aussagen über die Leber-Gallen-Funktion und den Knochenstoffwechsel. Bei unklaren Befunden ist es mit Hilfe der alkalischen Phosphatase allein nicht möglich, zwischen einer knochenbedingten und einer leberbedingten Störung zu unterscheiden. Hier ist dann die Bestimmung weiterer Hilfsenzyme erforderlich, insbesondere der LAP (Leucin-Amino-Peptidase). Ist sie neben der AP erhöht, spricht dies für eine gallenbedingte Störung. 

Ansonsten gilt für die alkalische Phosphatase: erniedrigt bei Schilddrüsenunterfunktion, Vitamin-C-Mangel, erhöht bei (knochenbedingt) Überfunktion der Nebenschilddrüse, Rachitis (Knochenerweichung), Morbus Paget (Knochenkrankheit mit Störungen bei der Bildung und beim Abbau von Knochen), Knochentumoren, Morbus Boeck und Medikamenteneinnahme (zum Beispiel bei antiepileptischer Therapie). 

Außerdem erhöhte Stauungen der Gallengänge (leberbedingt) und bei Nierentumoren (tumorbedingt). Erhöht bei Nierentumoren (tumorbedingt). 

Autor  

Dr. Rainer Matejka 

Entnommen aus dem „Naturarzt“ April 1997 

Weiterführende Literatur: 

Ganong, W.: Lehrbuch der medizinischen Physiologie
Müller, F; Seifert, 0.: Taschenbuch der medizinisch-klinischen Diagnostik
Siegenthaler, W.: Differentialdiagnose innerer Erkrankungen 

Auch Leber und Galle können von Autoimmunerkrankungen betroffen sein, in deren Verlauf das Immunsystem eigenes Gewebe angreift. Erkennt man diese seltenen Erkrankungen rechtzeitig, kann das Autoimmungeschehen mit entsprechenden Medikamenten und pflanzlicher Unterstützung erfolgreich ausgebremst werden. 

Sandra S. (34) war mit ihrem Leben eigentlich zufrieden, auch ihr Job machte ihr Spaß. Wenn nur nicht diese Müdigkeit gewesen wäre! Seit Monaten war ihr Antrieb immer geringer geworden. Sie schleppte sich morgens zur Arbeit und sehnte den Feierabend herbei. Sie selbst hatte schon den Verdacht auf einen Burnout, obwohl es dafür gar keinen Anlass gab – im Job anerkannt, bewältigte sie ihre Aufgaben problemlos, sie hatte gute Kollegen und zuverlässige Freunde. Von deren Seite war sogar schon der Verdacht auf eine Depression geäußert worden, da sie sich immer mehr isolierte. 

Schließlich suchte sie ihren Hausarzt auf, der erst einmal eine Blutuntersuchung veranlasste. Eine Blutarmut oder eine Schilddrüsenunterfunktion konnten dabei ausgeschlossen werden. Dem Arzt fielen aber deutlich erhöhte Leberwerte auf, wobei Gamma-GT sowie alkalische Phosphatase (Enzyme, die auf Leber- und Gallenschäden hinweisen) besonders hoch waren, obwohl die junge Frau nur wenig Alkohol trank. 

Nachdem ein Test auf Hepatitis-Viren negativ gewesen war, wurde Frau S. zum Spezialisten überwiesen. Dieser hatte recht schnell den Verdacht, dass die junge Frau an einer Autoimmunerkrankung (auto = gnech selbst) von Leber oder Galle leiden könne. Bei diesen Erkrankungen greift das eigene Immunsystem bestimmte Strukturen von Leber oder Galle an. Anders als bekannte Autoimmunerkrankungen wie Rheuma, Asthma oder Neurodermitis, kommen solche von Leber und Galle nur selten vor. Wichtig ist, dass man daran denkt, wenn entsprechende Leberwerterhöhungen auftreten, die eigentlich zu einer Entzündung passen, für die es aber keine Erklärung (z. B. im Sinne eines Virennachweises für eine Virushepatitis) gibt. 

Neben der sogenannten Autoimmunhepatitis gibt es noch ein als primär sklerosierende Cholangitis (PSC) bezeichnetes Krankheitsbild. Es handelt sich um eine chronische Entzündung der Gallengänge, die sich nur über den Nachweis bestimmter Antikörper entdecken lässt. Die dritte der seltenen Autoimmunerkrankungen von Leber und Galle ist die primäre biliäre Zirrhose (PBC), die zunächst an den kleinen Gallengängen beginnt und langfristig in einer Leberzirrhose (fortschreitende Vernarbung und Funktionsverlust des Organs) enden kann. 

Schulmedizinisch behandelt man eine Autoimmunhepatitis mit Kortison und/oder weiteren Medikamenten, die die Immunabwehr unterdrücken. Unbehandelt geht die Erkrankung in eine Leberzirrhose über, letztlich bleibt dann nur die Lebertransplantation. Das wichtigste Medikament zur Behandlung von PSC und PBC ist die Ursodeoxycholsäure, eine naturidentische Gallensäure. Sie führte zu einer Absenkung der Leberwerte und bremst das Fortschreiten dieser Erkrankungen deutlich ab. 

Mit der Ursodeoxycholsäure haben wir eine natürliche Substanz zur Verfügung, die gewissermaßen Schulmedizin und Naturheilkunde zugleich ist. Ich beobachte aber häufig, dass sie unterdosiert eingesetzt wird. Es sollten mindestens 10 mg pro kg Körpergewicht eingenommen werden, mitunter sogar 15 oder 20 mg. Falls Sie diese Gallensäure bereits einnehmen, rechnen Sie doch einmal nach, ob die Dosis bei Ihnen stimmt. Wenn Sie 70 kg wiegen, sollten also 750 mg, eventuell auch 1000 oder sogar bis zu 1500 mg eingenommen werden. 

 

Selbstverständlich achtet man bei den Autoimmunerkrankungen von Leber und Galle  darauf, alle weiteren Leberschädigungen zu unterlassen. Auch wenn Alkohol nicht ursächlich beteiligt ist, sollte der Konsum möglichst niedrig gehalten werden – ohne Hinweise auf eine eingetretene Zirrhose vielleicht ein Drink pro Woche, bei bereits eingetretener Zirrhose ist selbst diese Menge noch zu viel. Auch Rauchen schädigt die Leber und beschleunigt die Entwicklung einer Zirrhose, verzichten Sie deshalb darauf! Lediglich Kaffee ist erlaubt, da er nach heutigen Erkenntnissen möglicherweise sogar die Leber etwas schützen kann. 

Bei entzündlichen Lebererkrankungen kann die Entzündungsneigung mit einem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren langfristig moderat gesenkt werden. Auf zwei Gramm Omega-3-Fettsäuren (ab dieser Menge beginnt erst die Entzündungshemmung)  kommen Sie, wenn Sie eine gute Portion fetten Seefisch essen. Die folgende Übersicht zeigt entsprechende Mengen an 

100 g Hering 

150 g Thunfisch 

250 g Lachs 

300 g Makrele 

800 g Aal 

1400 g Forelle 

3000 g Kabeljau 

15 Fischölkapseln (½ g) 

1 EL Fischöl 

Noch besser fährt man, wenn im Blut das Verhältnis zwischen Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren gemessen wird, wobei ein Quotient von unter 2,5 angestrebt werden sollte, um die chronische Entzündung in Schach zu halten. Leider führen bisher nur wenige Ärzte diese Untersuchung durch. 

Bei allen Lebererkrankungen, die mit Entzündungen zu tun haben, gilt eine hohe Zufuhr von Antioxidanzien sozusagen als „erste Leberpflicht“ . Pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Salat und Obst sind unsere wichtigsten Quellen. Zum einen enthalten sie Vitamine mit antioxidativer Wirkung, z. B. Vitamine C, E und Karotinoide. Mindestens genauso wichtig sind aber auch die sekundären Pflanzeninhaltsstoffe in Kräutern, Gewürzen, Früchten und Gemüse. Beispiele für „Antioxidanzien-Bomben“: 

Lycopin aus der Tomate (und allen Tomatenprodukten) 

Flavonoide aus dem Kakao (und der Schokolade – nehmen Sie die 70- oder 85-prozentige! ) 

Anthocyane aus den Weintrauben (nicht nur der Rotwein enthält sie) 

Katechine aus dem Grüntee 

Polyphenole aus dem Granatapfel 

Curcumin aus Kurkuma und Curry 

Gingerol aus dem Ingwer 

Bitterstoffe regen die Verdauungssäfte, Fettverdauung und die Darmtätigkeit an. Sie fördern die Erholung nach Krankheiten oder bei chronischen Leiden und können daher der Schwäche entgegenwirken, unter der viele chronische Leberpatienten leiden. Die Leber liebt das Bittere! Besonders die Galleproduktion nimmt stark zu, wodurch Schadstoffe aus der Leber entfernt werden. Darüber hinaus wirken Bitterstoffe appetitanregend, was bei einer chronischen Hepatitis oder bei der Leberzirrhose mit Unterernährung günstig sein kann. 

Zu den bitteren Salaten zählen beispielsweise Löwenzahn, Radicchio, Endivien oder Chicorée. Bauen Sie solche Lebensmittel reichlich in Ihren Speiseplan ein und beginnen Sie die Mahlzeit am besten mit dem bitteren Salat. Sie können den herben Geschmack mit Saucen oder Dips verfeinern. 

Gewürze und Kräuter wohlschmeckend und gesund 

Seit Jahrhunderten sind Menschen bereit, für Gewürze ein Vermögen auszugeben. Das ist wörtlich zu verstehen, denn es gab Zeiten, da wurden Pfeffer, Zimt oder Muskatnuss tatsächlich mit Gold aufgewogen. Dank der Globalisierung sind mittlerweile nahezu alle Gewürze auch aus den entferntesten Regionen der Welt zu erschwinglichen Preisen verfügbar.  

Viele Gewürze und Kräuter verbessern darüber hinaus auch noch die Verdauung – besonders bei schwerverdaulichen, fetten Speisen. Günstige Gewürze sind beispielsweise Ingwer, Basilikum, Rosmarin, Thymian, Kurkuma, Liebstöckel, Galgant, Anis, Kümmel, Koriander und Fenchel. Würzen Sie, was das Zeug hält! Ihre Leber wird es Ihnen danken. 

Ich möchte an dieser Stelle vor allem Kurkuma, die Javanische Gelbwurz, herausheben. Wenn Sie Kurkuma bzw. Curry, dessen Hauptbestandteil Kurkuma ist, mögen, dann würzen Sie möglichst viele Speisen damit. Achtung: Dabei bitte die Verträglichkeit beachten, das Gewürz regt nämlich nicht nur die Leber, sondern auch den Magen an und kann daher im Übermaß auch einmal auf selbigen schlagen. Bei allen entzündlichen Lebererkrankungen sollte man mindestens ein pflanzliches Heilmittel  einsetzen – am besten ein Artischocken- oder Kurkumapräparat, bei Hinweisen auf Fibrosierung (bindegewebiger Umbau der Leber) auch ein Mariendistelpräparat. 

Mit diesen Maßnahmen kann keine Heilung dieser Autoimmunerkrankungen versprochen, aber zumindest ein Abbremsen des Fortschreitens in Aussicht gestellt werden. Bei der Schwere der Konsequenzen (Leberzirrhose, Lebertransplantation, Leberversagen) sollten Sie nach jedem (sinnvollen!) Strohhalm greifen und alles vertretbare tun, um die Krankheit aufzuhalten. Mit einer Kombination aus konventioneller Medizin und den hier aufgeführten naturheilkundlichen Maßnahmen dies durchaus möglich. 

Bei Sandra S. veranlasste der Leberspezialist eine Sonographie (Ultraschalluntersuchung) des Organs sowie weitere Blutuntersuchungen. Anhand des Antikörpermusters ergab sich der Verdacht auf eine PBC, eine primär biliäre Zirrhose. Die Diagnose Zirrhose erschreckte Sandra  zutiefst. Sie war eine junge Frau, hatte nie viel Alkohol getrunken und gesund gelebt – ausgerechnet sie sollte eine Leberzirrhose haben? Glücklicherweise hatte sie einen verständnisvollen Arzt, der sie behutsam und mit genügend Zeit über Ursachen und Prognose der Erkrankung aufklärte – was im hektischen Medizinbetrieb eher die Ausnahme, denn die Regel darstellt. Sie hatte eine Autoimmunerkrankung wie Rheuma, Asthma oder Neurodermitis, für die sie nichts konnte. Die Prognose der Erkrankung gilt als ausgesprochen gut, wenn es mit Hilfe der Medikamente gelingt, die Entzündung in Schach zu halten. In den meisten Fällen kann die Krankheit soweit  abgebremst werden, dass die Lebenserwartung praktisch nicht eingeschränkt ist. 

Sandra S. nahm vertrauensvoll die verschriebenen Medikamente ein, worunter die Leberwerte innerhalb von Wochen deutlich besser wurden. Als mündige Patientin will sie aber auch noch mehr tun. Sie erkundigt sich im Internet und in Büchern über Autoimmunerkrankungen im Allgemeinen und PBC im Besonderen. Als sie erfährt, dass Autoimmunerkrankungen mit unserer westlichen Lebensweise zu tun haben, stellt sie ihre Ernährung deutlich um (weniger Fleisch, mehr Fisch, viele Kräuter, Salat und Obst) und nimmt ein pflanzliches Lebermittel (Artischockenextrakt) sowie täglich einen Esslöffel Fischöl ein. Sie hofft, damit die Leberwerte und die Prognose noch weiter verbessern zu können. 

 

 

Autor 

Dr. med. Volker Schmiedel, Jahrgang 1958, Facharzt für physikalische und rehabilitative Medizin mit den Zusatzbezeichnungen Naturheilverfahren und Homöopathie 

Artikel entnommen dem „Naturarzt“ Ausgabe 09/2016 

 

Weiterführende Literatur 

  1. Schmiedel: Natürlich Fisch! Was Sie über Omega-3-Fettsäuren wirklich wissen müssen, Trias, Stuttgart 2015
  2. Schmiedel: Hausputz für Leber & Galle, Trias, Stuttgart 2012
  3. Schmiedel: Quickstart Nährstofftherapie, Hippokrates, Stuttgart 2010