von Bärbel Tschech; Foto: Freepik.com

Ob zusätzliche Vitamine fürs Immunsystem sinnvoll oder überflüssig sind, hängt auch davon ab, wie sie verabreicht werden.

Eine natürliche Lebensweise und vollwertige Nahrung mit allen Stoffen, die unser Immunsystem braucht, sind eine wesentliche Voraussetzung zur Abwehr von krankmachenden Eindringlingen, also sowohl von Viren als auch Bakterien. Zu diesen Stoffen zählen insbesondere Vitamine und Mineralstoffe. Nicht nur in den letzten Monaten wurde viel darüber diskutiert, wie sinnvoll ein über die gesunde Nahrung hinausgehendes „Mehr“ an eben diesen Stoffen sein kann, um das Immunsystem bestmöglich vorzubereiten.

Wussten Sie beispielsweise, dass unsere Abwehrzellen im Zuge einer Infektion so große Mengen an Vitamin C verbrauchen, dass ihr eigener – für die Funktion notwendiger – Vorrat innerhalb weniger Stunden der Infekt-Abwehr um die Hälfte verbraucht wird? Dieser starke Verbrauch im Zuge eines Infektes, der auch bei chronischen Entzündungen auftreten kann, ist der Grund dafür, dass ein Vitamin-C-Mangel tatsächlich und trotz guter Ernährung auftreten kann. Vitamin-C-Mangel schwächt dann wiederum das Immunsystem in seiner Leistungsfähigkeit.

Vitamin C Infusionen umgehen Darmbarriere

Vitamin C kann nicht gespeichert werden. Es muss also regelmäßig zugeführt werden. Weil sie denken, sie tun ihrem Immunsystem damit etwas Gutes, schlucken viele Menschen sehr viel Vitamin C auf einmal. Obwohl der Gedanke prinzipiell richtig ist, steht ein großer Teil davon den Körperzellen aber nicht zur Verfügung. Denn um ins Blut zu gelangen, muss das Vitamin C, das man schluckt, über die Darmschleimhäute resorbiert werden. Diese Darm-Resorption ist eine Barriere, weil nur kleinere Mengen von Vitamin C auf einmal aufgenommen werden können. So wird ein großer Anteil von Vitamin C, anstatt über die Darmschleimhäute ins Blut aufgenommen zu werden, einfach mit dem Stuhl ausgeschieden.

Deshalb nutzen viele Naturheilkundler bei einem starken Mangel Infusionen mit Vitamin C. Auf diese Weise kann die gesamte Menge auch den Körperzellen über das Blut zur Verfügung gestellt werden. Zwar wird auch ein Teil dieses Vitamin C relativ schnell über den Urin ausgeschieden. Bis dahin sind aber die Konzentrationen so hoch, dass auch ein lokaler hoher Bedarf in einzelnen Geweben – wie dem Immunsystem – gedeckt werden kann.

Auch andere Vitamine sind wichtig fürs Immunsystem – allen voran das fettlösliche Vitamin D, welches gerade im Winter zu wenig vom Körper gebildet wird, weil die Sonne fehlt.

Bärbel Tschech ist Diplom-Biologin bei Pascoe -Naturmedizin.

 

Von Dr. med. Sonja Reitz; Foto Freepik

Der Effekt homöopathischer Behandlungen liege allein am Placeboeffekt, sagen Gegner. Doch das ist falsch. Eine Widerlegung auf Grundlage wissenschaftlicher Beweise

Als Placeboeffekt wird die positive Erwartungshaltung des Patienten bezeichnet, die dazu führt, dass auch ein Scheinmedikament Wirkung zeigt. Im Allgemeinen liegt dieser bei etwa 30 Prozent bei leichteren Erkrankungen, nicht aber bei schweren Krankheiten, dort wirken Placebomedikamente nachweislich nicht.

  1. Homöopathie wirkt auch da, wo positive Erwartungshaltung keine Rolle spielen kann, etwa bei Babys, an Tieren, in Zellexperimenten im Reagenzglas oder in Kläranlagen, [Literaturliste 15,16,17,18,19,20, 31-45 s.u.). Vertiefende Erläuterungen finden Sie in meinem Ratgeber „Rund um
    die Homöopathie“.
  2. Auf der ganzen Welt erlebten viele Millionen Eltern, dass chronische Entzündungen und auch andere Erkrankungen ihrer Säuglinge und Kinder nicht auf schulmedizinische Medikamente, wohl aber auf die nachfolgende homöopathische Behandlung angesprochen haben, obwohl sie selbst vorher auch an die Wirksamkeit der schulmedizinischen Medikamente geglaubt haben und von Homöopathie zunächst nichts wussten. Der Placeboeffekt war bereits bei der ersten Behandlung „abgenutzt“, da die Behandlung am gleichen Patienten erfolgte.
  3. Einer nachfolgenden Behandlung Placebowirkung zu unterstellen, ist unwissenschaftlich. Menschen finden sehr oft erst zur homöopathischen Behandlung, wenn andere Therapieversuche nicht funktioniert haben, bei denen offenbar der Placeboeffekt dort nicht gereicht hatte, um die Krankheit zu bessern. Dieser darf logischerweise bei Folgebehandlungen nicht angenommen werden! Der Effekt homöopathischer Behandlungen ist in Outcomestudien auch bei vorbehandelten Patienten in Prozentzahlen deutlich größer als der Placeboeffekt.
  4. 80 Prozent haben in der IKK Studie Sachsen von der homöopathischen Therapie profitiert, d.h. weit mehr als es von einer Placeboreaktion (30 Prozent) erwartet werden könnte, obwohl sie vorher über acht Jahre anderweitig behandelt worden waren und der Placeboeffekt nicht mehr angenommen werden darf. Vergleichbar gute Ergebnisse wurden in England, Niederlande, der Schweiz an tausenden Menschen nachgewiesen. (9,10,11,12,13)
  5. Die Homöopathiewirkung ist auch mehr als ein sogenannter „unspezifischer“ Heileffekt, wie zum Beispiel Einfühlungsvermögen, Verständnis der Behandler, denn auch die vorhergehenden Behandlungen waren mit der gleichen Fürsorge von Behandlern oder Eltern erfolgt. Ein weiteres wichtiges Argument: Oft zeigt auch erst das zweite oder dritte gewählte Mittel bei gleichen Patienten und beim gleichen homöopathischen Behandler die erhoffte Wirkung. Placeboeffekt, wie auch unspezifischer Zuwendungseffekt, sind dann wissenschaftlich sicher als alleiniger Grund für die Wirkung ausgeschlossen.
  6. Homöopathie wirkt auch gut bei schweren Erkrankungen [31] und weit fortgeschrittenen Karzinomen, dokumentiert z.B. in den Banerji Protokollen [30]. Placebos zeigen bei schweren Erkrankungen wie Krebs nach aktuellem Kenntnisstand keine Wirkung. Homöopathische Medikamente können zudem viele Nebenwirkungen von Chemotherapeutika verhindern mit oft sogar besseren Prognosen bei geringeren Kosten [5a,b,6].
  7. Die Einstufung der Wirkung der Homöopathie als Placebowirkung durch „Wissenschaftler“ ist falsch da
  • Diese Wissenschaftler die Placebohypothese unkorrekt anwenden und Studienanforderungen stellen (Evidenzkl. 1), die nicht zur Methode Homöopathie passen [7,8].
  • 90 Prozent der homöopathischen Studien ignoriert wurden, obwohl sie Evidenzklassen II und III angehören und berücksichtigt hätten werden müssen [4].
  • Ergebnisse und Fakten der Outcomestudien und hundertmillionenfachen Erfahrungen, die mit dieser Methode gemacht wurden, ignoriert werden. Ignoranz ist das Gegenteil von Wissenschaft.
  • Die wissenschaftlich sauber und auch ermittelten Wirksamkeitsnachweise von Hochpotenzen und Ähnlichkeitsgesetz, in denen keine Moleküle mehr anwesend sind [21,22,23] werden ignoriert.

8. Über 200.000 naturwissenschaftlich ausgebildete homöopathische Ärztinnen und Ärzte weltweit können sich nicht alle irren. Alle diese könnten sofort andere
Methoden anwenden, wenn sie darin einen Vorteil für die Patienten sehen würden, bleiben aber bei der Homöopathie.

Noch etwas: Ganz besonders Frauen profitieren von der Homöopathie, weil Frauen häufiger an chronologischen, neurologischen, autoimmunen und Umwelt-Erkrankungen erkranken und die Schulmedizin dafür meist zu wenige oder keine akzeptablen Heilmethoden anbieten kann.

Die Abschaffung der Weiterbildungsordnungen Homöopathie in acht Ärztekammern und Ausgrenzung aus der GKV-Medizin schadet vor allem Frauen, Kindern und chronisch Kranken. Homöopathie ist oft deren einzige Rettung. Falls Sie sich an einer Petition dazu an den Gesundheitsminister beteiligen wollen, abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter von www.diy-medizin.de.

Literaturliste: https://diy-medizin.de/links-und-literaturliste-zu-dnb-artikel-homoeopathie-ist-kein-placebo/

 

Dr. med. Sonja Reitz ist Buchautorin, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Psychotherapeutische Medizin mit Schwerpunkten in klass. Homöopathie, Ursachenanalyse, NHV, Neurobiol. Stressabbau (NBSA®), Ernährung, ganzheitliche Psycho-somatik und Narbenentstörung.
praxisdrreitz.de

Ein naturheilkundlicher Lebensstil trägt auch zu einer erfüllten Sexualität bei.

Der Ganzheitsmediziner Gert Dorschner hat dazu einen Ratgeber verfasst. Nachfolgend einige Auszüge/Zusammengefasst von Sabine Neff / Foto: Freepik.com

Mediziner, Psychologen und Psychotherapeuten sind sich einig, dass eine erfüllte Sexualität gesund für Körper und Psyche ist. Allerdings deuten Statistiken und Umfragen darauf hin, dass die Deutschen weniger Sex haben als noch vor einigen Jahren. Zudem nimmt die Unfruchtbarkeit zu. Lange Zeit wurde das Problem bei der Frau gesehen, wenn Paare keine Kinder bekommen, schreibt Gert Dorschner. Tatsächlich kann es jedoch genauso gut am Mann liegen: Die männliche Unfruchtbarkeit bei unerfülltem Kinderwunsch liegt bei 50 Prozent. Alle zehn Jahre müssen die Normwerte für die Anzahl, die Beweglichkeit und die Qualität von Spermien nach unten korrigiert werden. Ein Grund dafür ist wohl auch die zunehmende Verschmutzung unserer Flüsse, Meere und Ozeane durch östrogenartige Substanzen aus der Reinigungsmittelindustrie. Diese reichern sich in den Tieren, die am Ende der Nahrungsmittelkette stehen, hochpotenziert an. Männliche Eisbären in der Arktis und Süßwasserkrokodile in Florida werden zunehmend unfruchtbar. Das gleiche gelte nach Dorschner auch für den Menschen.

Aber nicht nur die Fruchtbarkeit befände sich im freien Fall, sondern auch die Potenz und die Lustempfindungsfähigkeit nehme allgemein ab. „Das erste, was die Natur bei mangelnder Gesundheit und zunehmender Gefäßverkalkung abschaltet, ist die Fortpflanzungsfähigkeit – lange vor einem Herzinfarkt oder Schlaganfall!“, so Dorschner, der deshalb mahnt: „Gesundheit ist nicht alles – aber ohne Gesundheit und Hygiene geht nichts mehr“.

Das Trio der Lustkiller

Das Trio der Lustkiller sind nach Dorschner Hypertonie, Übergewicht oder Diabetes – allein 35 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen mit Hochdruck leiden unter sexueller Dysfunktion. Außerdem würden Frauen viel mehr auf Hygiene achten, als viele Männer nachvollziehen und im wahrsten Sinne des Wortes „riechen“ können. Alle Lust kehre sich bei „ihr“ in Ekel, wenn sie mit unangenehmen Gerüchen, etwa Nikotin und Alkohol sowie mangelnder Hygiene konfrontiert wird. Ein wahrhaft erotischer Mann müsse nicht schön sein, sondern männlich, und dazu gehöre ein gepflegtes Äußeres, wobei Frauen besonders auf Augen, Mund, Zähne, Hände, Po, Geruch und Stimme achten.

Insbesondere Alkohol, aber auch eine Vielzahl an Medikamenten wirke libido- und potenzmindernd und sollte gemieden werden. Dazu zählen zum Beispiel Statine (Cholesterinsenker), denn diese senken die Konzentration der Geschlechtshormone; auch Antidepressiva, Magenschutzmittel, aber auch Antibiotika und Schmerzmittel und Entzündungshemmer wie Ibuprofen, Diclofenac, Aspirin und Paracetamol gehören dazu.

Was können Paare aktiv für ein erfülltes Sexualleben tun?

Hier nennt Dorschner sieben Faktoren:

  1. Achten Sie auf eine gesunde Psyche und eine entspannte Einstellung zur Sexualität. Erfahrung im Liebesspiel lässt sich zum Beispiel in Tantra-Kursen oder erotischen Coachings aneignen.
  2. Entspannungstraining, wie zum Beispiel Yoga, Autogenes Training, aber auch ausreichender Schlaf oder Hydrotherapie trainieren das vegetative Nervensystem und damit die für die Erektion nötige Entspannungsfähigkeit. Achtung: Ein zu hoher Cortisolspiegel, meistens durch chronischen Stress, senkt den Testosteronspiegel und führt nicht zuletzt deshalb zu Impotenz und Libidomangel.
  3. Gesunde Ernährung: Dorschner empfiehlt eine pflanzeneiweißbetonte, basenüberschüssige, vitalstoffreiche, ovo-lacto-vegetabile Vollwerternährung. Denn der Mensch sei ein Stoffwechselsystem und demnach physiologisch so gesund wie er sich ernährt. Sexualität sei eine physiologische Körperfunktion, die einen gesunden Körper voraussetzt.Dorschner empfiehlt speziell Vitamin E (bekannt als Fruchtbarkeitsvitamin), das in Weizenkeimöl, Vollkorngetreide, Eigelb und dunkelgrünem Gemüse enthalten ist; Omega III-Fettsäuren (enthalten in Leinöl und fettreichem Fisch), sowie Zwiebel, Meerrettich, Bärlauch oder Knoblauch als stärkste Waffe gegen Arterienverkalkung, zur Blutverdünnung und Durchblutungsförderung im Unterleib. Vorsicht geboten sei bei Soja-Produkten (östrogenlastig) und sämtlichen Entzündungsfaktoren wie zum Beispiel Fleisch, Wurst, Kuhmilchprodukten, Rotwein, Schokolade, Zucker sowie die Genussgifte Nikotin und Alkohol. Zucker gilt als eine der Hauptursache für Gefäßschäden, was wiederum zur Arterienverkalkung und Erektionsstörungen führen kann.
  4. Spätestens im Alter sollte man anfangen, nicht aufhören, Sport zu machen! Regelmäßig Sport treiben: Bewegung ist Leben und guter Sex ist trainierbar. Dorschner empfiehlt mindestens 3 x pro Woche ein 30 – 45 Minuten langes Intervalltraining für Ausdauer, Kraft, Schnellkraft, Koordination und Gleichgewicht. Sein Spezial-Tipp: Trampolinspringen als besonders intensives „Ur-Training gegen die Schwerkraft“. Es trainiert am intensivsten den Beckenboden mit.
  5. Beckenbodentraining: Training des sogenannten „PC-Muskels“, der die Geschlechtsorgane im Becken umgibt (30 x für 5-8 Sekunden anspannen und das 3 x pro Tag). Dies sei das ultimative Nonplusultra der Potenz- und Luststeigerung und für beide Geschlechter eine Art „natürliches Viagra“: Die Frau kann so körperlichen Beschwerden wie Senkungen, Inkontinenz und Harnwegsinfekten vorbeugen und trainiert und verstärkt gleichzeitig ihre Lustempfindungs- & Orgasmusfähigkeit. Bei Männern kann eine schwache Beckenbodenmuskulatur zu vorzeitiger Ejakulation oder Orgasmus-Schwierigkeiten führen.
  6. Bioidentische Hormontherapie zum Ausgleich von Östrogen-Gestagen-Dysbalancen, Testosteron-Mangelzuständen und anderen Hormonstörungen. Diese gehören jedoch in die Hände darauf spezialisierter Naturheiltherapeuten.
  7. Das beste Mittel: Sex. Nach alter Urologen-Weisheit ist und bleibt das potenteste Mittel für den Erhalt von Potenz, Libido und Fruchtbarkeit bei Mann und Frau der Sex an sich! Beim Orgasmus werde das Belohnungszentrum aktiviert, sogenannte Glückshormone wie Dopamin gebildet, Serotonin und Endorphine ausgeschüttet und das Stresshormon Cortisol gesenkt.

Ein wenig philosophisch fasst der Ganzheitsmediziner alle Faktoren abschließend so zusammen: Es ist unsere Aufgabe, unseren Körper gut zu behandeln, ihn zu pflegen, zu ernähren, ihn schön schlank, sportlich und leistungsfähig und vor allem lust- und liebensempfindungsfähig zu erhalten. Denn nur wer seinen Körper als schön und lustvoll empfinden, wahrnehmen und lieben kann, kann auch andere schön und lustvoll empfinden.

Gert Dorschner: Sexualität aus ganzheitlicher Sicht – Über die Heilkraft ganzheitlicher Liebe & Erotik, Skript zum Vortrag, 20 Euro. Zu beziehen über unseren Shop www.naturheilbund.de/dnb-shop/
Gert Dorschner ist Ärztlicher Leiter der AfG,  Facharzt für Allgemeinmedizin, Notfallmedizin, Naturheilverfahren, Akupunktur, Klassische Homöopathie und Ernährungsmedizin sowie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Naturheilbundes.
Sabine Neff ist Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Naturheilbundes.

Von Dr. phil Rosina Sonnenschmidt, Foto: Freepik.com

Fühlst du dich nach dem Unterricht oft erschöpft? Das lässt sich ändern. Mit Tipps aus der Naturheilkunde für Schülerinnen und Schüler starten wir unsere neue Serie für Kinder und Jugendliche

Hallo und guten Tag! Ich heiße Rosina Sonnenschmidt und betreue ab jetzt diese Seite für euch. Ich bin Heilpraktikerin und bin begeistert von den Menschen, den jungen, älteren und alten. In meine Praxis kommen oft Kinder und Jugendliche, die krank geworden sind. Meine Erfahrung ist: Jeder kann viel selber tun, um gesund zu bleiben. Das Geheimnis ist: Du brauchst nur auf frühe Zeichen zu achten und dann – ja, dann ist es gut, wenn du eine eigene Hausapotheke parat hast und sofort etwas tun kannst, damit es dir besser geht.

In so einer Hausapotheke sollten keine Medikamente sein, sondern etwas aus der Natur, aus der Naturheilkunde, auch aus dem Gewürzschrank deiner Mutter. Gewürze können nicht nur Speisen würzen, sie sind auch großartige Heilmittel. Viele Speisen sind erst gesund durch die passenden Gewürze. Vielleicht ist ja jemand unter euch, die oder der gerne kocht. Ab und zu schreibe ich mal eines meiner „Power-Rezepte“ zum Nachmachen auf.

Da ich auch jahrelang die Schulbank gedrückt, anschließend wiederum viele Jahre für den Beruf gelernt habe, weiß ich noch gut, wie es ist, wenn Schule mühsam wird. Momentan ist der Unterricht wie ein Hybrid-Auto: Teilweise ist es richtiger Unterricht im Klassenraum, teilweise unterhältst du dich mit dem Bildschirm. Wie auch immer – Lernen ist anstrengend. Deshalb gebe ich dir zwei Tipps, wie du weniger müde und aufnahmefähiger sein kannst.

Schüßlersalze gegen Müdigkeit

Dabei helfen dir die Schüßlersalze Magnesium phosphoricum und Kalium phosphoricum. Die Bandwurmwörter kürzen wir jetzt ab zu Mag-phos Nr. 7 und Kali-phos Nr. 5. Das sind homöopathische Mittel, die du in der Potenzierung D12 beschaffst, egal ob als Milchzuckertabletten oder Globuli. Beim Lernen geht es um zwei Vorgänge: Einmal sich für etwas Neues öffnen und dieses dann im Gehirn abspeichern. Es geht also etwas auf und dann wieder zu, wie am Computer, wenn du eine Datei öffnest und schließt.

So geht‘s:

Morgens:  1 kleines Glas voll mit heißem Wasser füllen. Ein paar Stück Mag-phos D12 als Globuli oder Tabletten hineingeben und verrühren, bis das Mittel aufgelöst ist. Dann trinken. Fertig.

Mittags / Nachmittags:  Wenn Du aus der Schule kommst oder das Home-Schooling beendet ist, brauchst du erst mal eine Pause, um das Ganze abzuspeichern. Dazu nimmst du ein paar Globuli oder ein paar Tablettchen Kali-phos. Fertig.

Solltest du dann Schulaufgaben machen müssen, dann trink vorher wieder 1 Glas voll mit heißem Wasser und Mag-phos. Bist du mit den Schulaufgaben fertig, schließt du deine Arbeit wieder mit Kali-phos ab.

Manchmal ist Lernen mühsam

Da wir ja gerade vom Lernen gesprochen haben, bleiben wir noch ein wenig beim Thema. Schule bedeutet Wachstum und Reife, egal wie lange du zur Schule gehst. Leider lernen wir in der Schule nicht, wie man lernt und das viele neue Zeug im Gedächtnis behält oder wie man seine Konzentration stärkt. Es ist leider unser Privatvergnügen, etwas über den Lernvorgang zu lernen. Ich weiß, es gibt Schulfächer, in denen geht dir alles leicht von der Hand und es gibt welche, da fühlst du dich wie eine alte Schnecke, die mühsam durch den Lernstoffdschungel kriecht. Ja, das ist so. Dennoch bedeutet Schule geistiges Wachstum. Wenn du es schaffst, die „Kriechfächer“ einfach zu akzeptieren und dein Bestes dafür tust, sie in dein Wachstum zu integrieren, macht Lernen auch in diesen Fächern schon etwas mehr Spaß.

Zu den Schüßlersalzen:

Menge: Der Zucker wird durch Aufprägen oder Aufsprühen der Heilinformation informiert. Mit mehr Kügelchen hat man deshalb nicht mehr Information. Entweder der Trägerstoff ist informiert oder nicht. Deshalb kannst du sparsam mit den Schüßlersalzen umgehen.

Wirkung:  Mag-phos öffnet dein Nervensystem und dein Gehirn fürs Lernen.

Kali-phos bringt dein Nervensystem und Gehirn zur Ruhe, um geistig zu verdauen.

Denn nicht nur Magen, Dünn- und Dickdarm verdauen, auch Informationen, Fakten, Lernstoff und Emotionen müssen verdaut werden. Das geschieht am besten durch Ruhe, also indem für eine gewisse Zeit die geistigen Türen geschlossen werden.

Bewegung hilft

Wenn du Kali-phos genommen hast, kannst du die geistige „Verdauung“ dadurch unterstützen, dass Du erstmal raus gehst an die frische Luft. Die Premiumfassung wäre: Du joggst einmal ums Haus herum und atmest rhythmisch: Auf 4 Schritte einatmen, auf 4 Schritte ausatmen – ganz gleichmäßig. Wenn du danach Schulaufgaben machst, wirst du staunen.

Dr. Rosina Sonnenschmidt ist international renommierte Homöopathin und Autorin von über 50 Fachbüchern. Ihr Wissen gib sie in zudem in Fachfortbildungen und Kursen weiter.
www.inroso.com

Neue Serie: Naturheilkunde für Kids & Teens

Die Naturheilkunde bietet eine Fülle an Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche, selbst aktiv zu werden und etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Mit der neuen Serie von Dr. Rosina Sonnenschmidt möchten wir ab dieser Ausgabe junge Menschen ansprechen. Ganz direkt. Ganz persönlich und ganz praktisch. Mit spannenden Beiträgen, Rätseln und vielem mehr. Regelmäßig in unserem gedruckten Verbandsmagazin, aber auch auf den digitalen Kanälen. Dafür brauchen wir noch Ihre Unterstützung, liebe erwachsene Leserinnen und Leser unseres Verbandsmagazins: Bitte geben Sie diesen Beitrag weiter an die Jugend! Wir freuen uns auf Rückmeldungen, Ideen und eine wachsende junge Community!

 

 

Wie lässt sich mit Pressearbeit das Image der Naturheilkunde verbessern? Dazu veranstaltete der DNB im September einen Round Table. Die Ergebnisse: Ausbaufähig

Von NORA LAUBSTEIN, Illustration: creativ collection

Als deutsches Mitglied der Association for Natural Medicine in Europe – ANME e.V. hat sich der Deutsche Naturheilbund zum Ziel gesetzt, deren zweistufiges Arbeitspapier „Arbeit mit den Medien“ auf nationaler Ebene in Deutschland umzusetzen. Die Einberufung eines Runden Tisches im September im Schloss Bauschlott sollte ein erster Schritt dazu sein.

Von den fünfundvierzig eingeladenen, bundesweit agierenden Verbänden aus den Bereichen „Patienten“, „Heilberufe“ und „Fachgesellschaften“ nahmen vierzehn Verbände an dem Treffen teil, ebenso eine Vertreterin der biologisch-pharmazeutischen Hersteller.

Ein einführender Impulsvortrag beinhaltete neben der Entwicklung der letzten Jahrzehnte und die Beschreibung der aktuellen Lage auch die möglichen Perspektiven einer zukünftig besseren positiven Medienpräsenz. Der DNB-Ehrenpräsident und Chefredakteur der Zeitschrift Naturarzt, Dr. Rainer Matejka, sprach über die beachtliche Studienlage, aber auch über die Schwierigkeit, diese im schulmedizinischen Bereich zu platzieren. Als Praktiker verwies er auf die Erfolge der Naturheilkunde im Bereich der Herz-Kreislauferkrankungen. Im anschließenden Austausch wurden aus den jeweiligen Bereichen Erfahrungen vorgestellt und auf bereits erzielte Erfolge in einigen Teilbereichen verwiesen. Dabei wurden auch die Herausforderungen für eine zukünftige Zusammenarbeit analysiert.

Keine Mehrheit für einen gemeinsamen Slogan

Die zwei im Vorfeld angedachten Ziele dieser bundesweiten DNB-Initiative wurden leider nicht erreicht: Kein gemeinsamer Slogan oder ein verbindendes Thema, und gleichzeitig eine klare Absage an die Einrichtung eines Bündnisses in jeglicher Form. Die Begründung: Es gäbe schon so viele, bitte nicht noch ein Bündnis.

Immerhin wurde die Erstellung einer gemeinsamen E-Mailliste vereinbart, um für weitere Schritte in Kontakt zu bleiben. Zur Mitarbeit erklären sich zur Zeit acht Verbände bereit, darunter vier Verbände, die bereits bei der Initiative „weil’s hilft“ organisiert sind, einer Bürgerbewegung, die sich für eine bessere Zusammenarbeit von Naturmedizin und Schulmedizin einsetzt. Die verbleibenden sechs Verbände zeigen sich interessiert, wollen aber erst nach Rücksprache entscheiden, ob sie mitarbeiten.

Weitere Treffen geplant

Als Anregung für ein mögliches Folgetreffen wurden zwei Möglichkeiten angesprochen:

  1. a) die ausschließliche Einladung der jeweiligen Pressebeauftragten zu einer Runde
  2. b) die Einladung von Experten der Verbände, um die im Impulsvortrag angesprochenen Herausforderungen vertiefend zu besprechen.

Als leitende Moderatorin habe ich mich über die Offenheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefreut. Der Erhalt und die Weiterentwicklung durch Erfahrung und Erforschung dieses gewachsenen kulturellen Erbes der gesamten komplementären Medizin (Complementary and Alternative Medicine CAM) sowie der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist für künftige Generationen von großer Bedeutung. Eine positive Medienpräsenz sollte diesen politisch relevanten Überbau stets im Blick behalten.

Nora Laubstein ist Präsidentin des Deutschen -Naturheilbundes und Vorsitzende der „Association for Natural Medicine in Europe – ANME e.V.“

 

Wie man in herausfordernden Zeiten die Psyche gesund hält. Tipps und Übungen

von Tina Wahren; Foto: creativ collection

Die Corona-Pandemie mit ihren wachsenden Ansteckungszahlen, aber auch die Maßnahmen zur Eindämmung und die damit verbundenen Einschränkungen lösen bei vielen Menschen Sorgen, Verunsicherung und Ängste aus. In diesen Zeiten ist es nicht leicht, immer bei sich zu bleiben und bewusst aus dem Herzen heraus zu handeln. Es gibt sogar Menschen, die so sehr aus dem Gleichgewicht gekommen sind, dass sich erste psychische oder körperliche Krankheitssymptome zeigen.

Lassen Sie sich in diesem Artikel daran erinnern, was dabei hilft, in Kontakt mit den eigenen Bedürfnissen zu bleiben und trotz herausfordernder Zeiten die Psyche gesund zu halten.

Egal, welche Gefühle Sie momentan spüren und belasten – Angst, Wut, Traurigkeit, Hilflosigkeit oder anderes – setzen Sie sich damit auseinander. Schenken Sie dem Gefühl in Ihnen Aufmerksamkeit, anstatt es wegschieben zu wollen. Sehen Sie es für einen Augenblick als Geschenk an und beginnen es achtsam auszupacken. Wie machen Sie das?

Reflektieren Sie die folgenden Fragen an einem ruhigen Ort und schreiben die Antworten auf.

  1. Was ist das vorherrschende Gefühl in mir, das mich nicht mehr loslässt? Angenommen, es ist Angst.
  2. Wovor habe ich Angst? Was lässt mich vor Angst erstarren?
  3. Was steckt hinter der Angst? Welche Fesseln will ich sprengen?
  4. Was hat dieses Thema mit mir zu tun? Was sagt es über mich aus?
  5. Was brauche ich am meisten, um jetzt gut für mich zu sorgen?
  6. Was unternehme ich innerhalb der nächsten drei Tage, um den Aspekt aus 5. in mein Leben zu integrieren?

Hinter jedem Gefühl steckt eine wichtige Botschaft, ein Geschenk, das ausgepackt werden möchte. Seien Sie offen für die Botschaft, nehmen Sie sie ernst und handeln dementsprechend.

Positive Glaubenssätze verankern

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der beleuchtet werden darf, sind unsere Gedanken. Besonders in herausfordernden Zeiten beginnen die Gedanken eine Art Eigenleben zu entwickeln. Es laufen Dialoge im Kopf ab, die uns eher schaden als unterstützen. Oft hören wir die Stimmen der Eltern, die typische Leitsätze aus unserer Kindheit wiedergeben. Das können Sätze sein wie „Streng Dich mehr an“, „Das Leben ist kein Ponyhof“ oder „Du bist einfach nicht gut genug“ Empfinden Sie diese Sätze als förderlich oder schwächend? Unabhängig davon, ob Ihnen dieser innere Prozess bewusst ist – er wirkt sehr verlässlich. Und er sorgt dafür, dass Sie sich immer weiter von Ihrem Herzen entfernen. Vielleicht bestrafen Sie sich sogar dadurch zusätzlich in Zeiten, in denen Sie besonders liebevoll mit sich umgehen sollten.

Was hilft Ihnen, diese Leitsätze zu entlarven und umzukehren? Beantworten Sie die folgenden Fragen schriftlich.

  1. Was denke ich über mich und das Leben? Was sind typische Dialoge in meinem Kopf, wenn ich Stress erlebe, Misserfolg spüre oder Ablehnung erfahre?
  2. Wie geht es mir mit diesen Sätzen? Was bewirken sie?
  3. Was will ich stattdessen über mich und das Leben denken? Welche Gedanken, welche Sätze stärken mich? Wichtig dabei ist, dass Sie positiv formulieren, in der Gegenwart bleiben und keine Negationen verwenden. Ein Beispiel: „Ich bin es wert, ein glückliches Leben zu führen.“
  4. Sprechen Sie diesen Satz bzw. diese Sätze ab sofort bewusst jeden Tag zehn Mal morgens und abends aus. Das wiederholen Sie täglich für mindestens 21 Tage.

Unser Gehirn beginnt nach 21 Tagen „Training“ Gedanken und neue Routinen aus dem Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis zu übermitteln. Erst dann haben Sie die Chance, eine neue wohltuende Verhaltensweise in Ihr Leben nachhaltig zu integrieren. Im Idealfall handeln Sie nun schon anders als vor den 21 Tagen. Um sich selbst weiterhin Gutes zu tun, beobachten Sie sich: Wie gehen Sie jetzt mit stressigen Situationen um? Wie sprechen Sie mit und über sich? Was brauchen Sie zusätzlich, um achtsam und liebevoll mit sich umzugehen?

Konzentrieren Sie sich auf Ihre Werte und Wünsche

Insgesamt ist es für unser seelisches Wohlbefinden bedeutend, womit wir unsere Gedanken permanent speisen und worüber wir nachdenken und sprechen. Es passiert schnell, dass wir unbewusst über alles sprechen, was uns stört, aufregt oder Angst macht. Damit ziehen wir genau das in unser Leben, was wir nicht haben wollen. Womit unterbrechen wir diesen Algorithmus? Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf das, was Sie in Ihrem Leben erleben wollen. Fragen Sie sich: „Was stärkt mich? Welche Werte will ich leben? Welches Miteinander empfinde ich als wohltuend? Was braucht unsere Welt? Was tut mir gut?“ Sprechen Sie ab sofort fokussiert über die Dinge, die verbinden und stärken.

Offline-Zeiten in den Tag einbauen

Hand in Hand geht damit auch der Medien-Konsum. Wie oft am Tag konsumieren Sie Informationen? Wie informieren Sie sich? Und wie verarbeiten Sie all das, was Sie aufnehmen?

Pausenlos online, informiert und erreichbar zu sein, führt zu einer Reizüberflutung. Die Informationen, die die Kapazitäten unseres Gehirns übersteigen, fließen ungefiltert in unser Unterbewusstsein. Das bedeutet, dass unser Unterbewusstsein permanent damit beschäftigt ist, ein Gleichgewicht zwischen unserer Seele und angsterzeugenden und negativen Informationen und Bildern herzustellen. Wir merken, dass ein Ungleichgewicht herrscht, wenn sich innere Unruhe, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Gereiztheit, Angst oder Erschöpfung zeigen.

Eine Lösung ist, bewusst Ruhepausen in den Tag einzubauen und wahrhaftig abzuschalten. Das heißt: Smartphone, Tablet, TV, Social Media, Spielekonsole – schalten Sie jede Ablenkung aus. Wie lange ist das mit einem guten Gefühl möglich? 15 Minuten, länger oder kürzer? Beobachten Sie, wie es Ihnen damit geht. Was passiert, wenn Sie nicht erreichbar sind? Wie können Sie diese Zeit achtsam mit sich verbringen? Steigern Sie die Häufigkeit der Pausen und kommunizieren Sie bewusst in Ihrem Umfeld, dass Sie sich diese Ich-Zeiten nehmen.

Dieser Artikel möchte Sie inspirieren, sich wieder an all die ausgleichenden Elemente in Ihrem Leben zu erinnern. Machen Sie sich bewusst, welche Kraft Sie in sich tragen. Gehen Sie achtsam mit sich und Ihren Bedürfnissen um – zu Ihrem Wohle und zum Wohle aller.

Tina Wahren ist Heilpraktikerin (Psychotherapie), Coach für Stressmanagement und Burnout-Prävention und Werte- und Ressourcenmanagerin, www.tina-wahren.de

Kaum Nebenwirkungen, keine Suchtgefahr: Wie sich Angst naturheilkundlich behandeln lässt

von Prof. Dr. med. Karin Kraft, Foto: creativ collection

Angst und Spannungszustände werden sehr oft mit chemisch definierten Anxiolytika und Sedativa (etwa Benzodiazepine) behandelt. Diese Medikamente haben jedoch starke Nebenwirkungen und können abhängig oder süchtig machen. Daher werden sie von den Betroffenen oft abgelehnt. Die Naturheilkunde kennt gerade bei leichteren Fällen eine Reihe von Alternativen, die selbst angewendet und bei Bedarf auch kombiniert werden können. Bei schweren Angstzuständen sollten sich Betroffene allerdings unbedingt therapeutische Hilfe holen.

Entspannungsverfahren 

Das Autogene Training eignet sich zur symptomatischen Mitbehandlung von nervösen Erregungs- und Angstzuständen. Auch die sehr leicht zu erlernende Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson ist dafür geeignet.

Hydrotherapie und Bewegung

Tägliche kalte Ganzwaschungen sowie Arm- und Beingüsse wirken vegetativ stabilisierend. Studien haben gezeigt, dass ein leichteres körperliches Training bei Angst und Ängstlichkeit fast so wirksam ist wie Medikamente. Die beste Form der Bewegungstherapie sind Spaziergänge in Begleitung. Klimawechsel wirken unterstützend.

Phytotherapie

Arzneimittel mit Baldrianwurzel-, Hopfenzapfen-, Melissenblätter- oder Passionsblumenkrautextrakt kennt man schon lange als milde und sehr gut verträgliche Schlafmittel. Neuerdings weiß man, dass diese Extrakte auch eine angstlösende und spannungsmildernde Wirkung haben. Jeder dieser Extrakte hat sein eigenes Wirkprofil, in Kombination sind sie nachgewiesenermaßen besser wirksam. Zur Behandlung von Angst sollten deshalb bevorzugt Kombinationspräparate verwendet werden.

Die Tagesdosis beträgt in Kombinationspräparaten für Baldrianwurzel bis 1500 mg, für Hopfen bis 130 mg, für Passionsblume bis 1000 mg und für Melissenblätter bis 270 mg Trockenextrakt. Passionsblumenkraut kann, da es deutlich angstlösend wirkt, bei Angststörungen auch allein verwendet werden (täglich 1200 mg Trockenextrakt).

Zudem ist ein Präparat mit patentiertem aufkonzentriertem Lavendelöl (80 mg/Tag) erhältlich. In zwei randomisierten Doppelblindstudien bei Patienten mit subsyndromaler Angst bzw. Unruhe und Schlafstörungen war es bereits nach zwei Wochen dem Placebo statistisch signifikant überlegen. In einer anderen Studie entsprachen seine angstlösende Wirkung und die Verbesserung der Lebensqualität nach sechs Wochen derjenigen von 0,5 mg/d Lorazepam, also einem Benzodiazepin. Als subsyndromal bezeichnet man in der Fachsprache eine Störung, die nicht ausgeprägt genug für die klinische Diagnose Angststörung ist.

Bei Angstzuständen während der Wechseljahre eignet sich ein Extrakt aus dem Wurzelstock der Trauben-Silberkerze (Cimicifuga). Hier ist auch eine Kombination mit Johanniskrautextrakt sinnvoll.

Phytotherapie eignet sich zu Therapie von leichten bis mittelschweren Angstzuständen vor allem, wenn eine mittel- bis langfristige Behandlung erforderlich ist. Bei Nahrungsergänzungsmitteln mit pflanzlichen Inhaltsstoffen, die für die Behandlung von Angst- und Unruhezuständen vermarktet werden, ist die Wirksamkeit übrigens in der Regel nicht belegt.

Pflanzliche Arzneimittel verbessern auch Folgezustände der Angst

Auch die Folgezustände der Angst können mit Phytotherapie gebessert werden. Dazu gehören etwa Niedergeschlagenheit und Resignation, Merk- und Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit oder aggressive Tendenzen. Bis zum vollständigen Wirkungseintritt vergeht mindestens eine Woche.

Kaum Nebenwirkungen       

Spezifische Nebenwirkungen, Kontraindikationen und Interaktionen sind für Baldrianwurzel, Hopfenzapfen, Melissenblätter und Passionsblumen nicht beschrieben. Baldrianwurzel und Passionsblumenextrakt sollten wegen einer möglichen unkontrollierten Verstärkung der Wirkung nicht miteinander kombiniert werden. In Studien verursachte Lavendelöl bei 7,5 Prozent der Patienten Aufstoßen sowie in 5 Prozent der Fälle Oberbauchbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Völlegefühl oder Sodbrennen.

Die genannten Phytotherapeutika sind für die Selbstmedikation freigegeben, sie sind deshalb nicht erstattungsfähig. Von manchen gesetzlichen Krankenversicherungen werden sie aber erstattet, wenn sie auf einem „Grünen Rezept“ verordnet werden.

Prof. Dr. med. Karin Kraft ist Inhaberin des Lehrstuhls für Naturheilkunde an der Universitätsmedizin Rostock und 2. Vizepräsidentin des DNB.

 

 

Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung missbrauchen ihre Partner emotional. Woran Sie Narzissten erkennen und wie man sich vor ihnen schützt

von Tina Wahren, Foto: creativ collection

Dieser Artikel darf zur Aufklärung über Narzissmus beitragen. Er möchte Menschen in toxischen Beziehungen Mut machen, gesunde Entscheidungen zu treffen und Grenzen zu setzen. Mir ist wichtig zu betonen, dass ich Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung nicht verurteile. Sie leiden (un-)bewusst unter ihrer Störung. Menschen, die mit ihnen in Kontakt sind, leiden allerdings auch stark – besonders, weil Narzissten kein Bewusstsein für ihre Krankheit haben und damit keine Verantwortung für ihr Handeln übernehmen.

Typische Verhaltensweisen eines Narzissten

Narzissmus zeigt sich in vielen unterschiedlichen Varianten, die entweder verdeckt oder offen gelebt werden. Die folgenden Verhaltensweisen beschränken sich auf einzelne Eigenschaften, die für Betroffene – Partner, Kinder, Eltern, Freunde, Kollegen – relevant sind, um eine vergiftete Beziehung zu erkennen. Um die Lesbarkeit zu vereinfachen, wird die männliche Form gewählt, wohlwissend dass die Krankheit beide Geschlechter betreffen kann.

Ein markanter Wesenszug ist die übertriebene Selbstbezogenheit. Die Welt dreht sich ausschließlich und 24 Stunden am Tag um den Narzissten. Er braucht permanente Aufmerksamkeit und Anerkennung wie die Luft zum Atmen. Der Partner dient als eine Art „Liebes-Tankstelle“, um permanent Energie und Liebe zu bekommen. Das funktioniert so lange bis der Partner ausgesaugt, erschöpft und krank ist. Danach oder auch parallel dazu wird eine neue Energiequelle angezapft und der bisherige Partner ohne Skrupel ausgetauscht.

Der einst lebensbejahende, kontaktfreudige Mensch wird im Laufe der Zeit neben einem Narzissten zum Schatten seiner selbst. Er wird zum unsichtbaren Handlanger für die Wünsche und Bedürfnisse des Narzissten. Die auffälligen Monologe über die Großartigkeit des Narzissten gestatten keinen Platz zum Entfalten für den Partner. Bei Missachtung dieser Regel werden wirksame Strategien eingesetzt, um die Machtverhältnisse klarzustellen: zerstörerische Wutausbrüche, Ignoranz, Androhen der Trennung, Abwertungen der Persönlichkeit (Kleidung, Freunde, Meinung) oder auch Liebesentzug.

Doch zu Beginn einer Liebesbeziehung scheint es anders – hier stellt er den Partner so lange in den Mittelpunkt bis er „angebissen“ hat und sich auf eine Beziehung ernsthaft einlässt. Bis zu diesem Moment erstrahlt der Narzisst in heller Rüstung und überhäuft sein Gegenüber mit Charme, Geschenken und sehr schnellen sowie übertriebenen Liebesbekundungen. Das Wort „zu“ ist kennzeichnend: zu perfekt, zu große Worte und Liebesschwüre, zu viele Gemeinsamkeiten, zu viel Nähe zu Beginn und Kontrolle im späteren Verlauf, zu hohes Tempo beim Kennenlernen. Es wird nach 2 Dates von Heirat, Kindern und einer gemeinsamen Zukunft gesprochen. „Du bist der Mensch, nach dem ich immer gesucht habe.“, „Ich liebe Dich wie niemand zuvor.“ sind nur wenige typische Äußerungen, die vorschnell fallen. Extreme zeigen sich in seinem ganzen Verhalten.

Die helle Rüstung bleibt nach außen über Jahre bestehen, so dass das Umfeld den Narzissten auch dann noch großartig findet, wenn Abwertungen und Missbrauch hinter verschlossener Tür an der Tagesordnung stehen. Dadurch geschieht es, dass den Betroffenen nicht geglaubt wird, wenn sie Hilfe bei Freunden suchen. Ein Schachzug, um die Betroffenen von ihrem Umfeld zu isolieren und die Abhängigkeit immer weiter auszubauen.

Neben den genannten Monologen verläuft die Kommunikation insgesamt ganz anders als in gesunden Beziehungen. Alltägliche Themen, die angesprochen werden, um sie gemeinsam zu lösen, enden in einem Desaster. Nur der kleinste Anflug von Kritik oder dem Ansprechen eines eigenen Bedürfnisses führt zu einem Krieg. Der Partner wird innerhalb von Sekunden zum Feind erklärt und es laufen Mechanismen ab, die zerstören sollen. Plötzlich ist der Partner an allem schuld. Der Narzisst verhält sich eiskalt, seine Augen sind hasserfüllt und sein Ton aggressiv. Außerdem erklärt er sich zum Opfer. Es folgt ein bösartiges Drama. Die Wahrnehmung vom Partner wird nicht akzeptiert und es wird so lange diskutiert bis der Narzisst Recht und eine Entschuldigung bekommt. Dieses Prozedere erschöpft und führt dazu, dass der Partner konditioniert wird, keine eigene Meinung mehr zu äußern.

Nach dem eben genannten Szenario bleibt der Partner verstört zurück und versucht zu begreifen, was gerade passiert ist und wie es zu diesem heftigen Ausbruch kommen konnte. Die verletzenden Worte müssen verdaut werden. Parallel dazu geht der Narzisst wenige Augenblicke nach diesem Vorfall zur Tagesordnung über und hat kein Verständnis dafür, dass der Partner „sich so anstellt“. Für ihn ist nichts Dramatisches passiert und nachdem er seinen aggressiven Wutausbruch beim Partner abladen konnte, ist die Welt wieder in bester Ordnung.

Wie kommt es, dass Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung sich so verhalten?

Ein Blick auf die Kindheit zeigt, dass Narzissten in ihrer frühen Entwicklung keine Liebe und Wertschätzung für ihr wahres Wesen erfahren haben. Sie haben erlebt, dass sie nicht gut genug, nicht liebenswert sind. So haben sie die Strategie entwickelt eine andere Identität anzunehmen, um die überlebensnotwendige Liebe der Eltern zu empfangen. Dadurch verleugnen sie ihre wahre Persönlichkeit bis ins Erwachsenenalter und nehmen eine Scheinpersönlichkeit an. Unbewusst spüren sie die große Leere und ihren gestörten Selbstwert. Deshalb sind sie unersättlich, Aufmerksamkeit, Bestätigung und Liebe anderer Menschen zu bekommen. Der Partner wird sprichwörtlich ausgesaugt, um die Leere zu füllen. Ein Fass ohne Boden, das oft durch den Konsum von Drogen gestützt wird.

Diese frühkindlich gestörte Entwicklung erklärt auch, weshalb Empathie für andere Menschen unmöglich ist. Das oberste Ziel besteht darin, das eigene Überleben abzusichern.

Die persönliche Botschaft erkennen und handeln

Befinden Sie sich in einer Beziehung mit einem Narzissten und fragen sich „Weshalb bin ich hier hineingeraten? Was soll ich jetzt tun?“

Grundsätzlich ist der Kontakt mit einem Narzissten immer eine Einladung zur persönlichen Weiterentwicklung. Er tritt in Ihr Leben, um beispielhaft folgende Aspekte zu beleuchten:

  1. Selbstliebe: Ein anderer Mensch ist mir wichtiger als ich es selbst für mich bin. Ich stelle mich und meine Bedürfnisse hinten an.
  2. Selbstwert: Ich definiere meinen Selbstwert darüber, außergewöhnlich viel zu geben. Ich erwarte dafür nichts oder nicht viel. Ich bin (nur dann) wertvoll, wenn ich gebe.
  3. Leistung: Liebe bekomme ich nur, wenn ich genügend dafür leiste.
  4. Grenzen: Ich kenne meine Grenzen nicht und habe sie nicht definiert. Ich kenne meine Grenzen, schütze sie allerdings nicht. Andere Menschen sind deshalb in der Lage, sie zu überschreiten.
  5. Missbrauch: Ich wurde in meiner Kindheit missbraucht und habe mich von den Empfindungen abgespalten. Ich unterdrücke meine Gefühle und ignoriere meine Intuition.

Erkennen Sie sich in einem der Aspekte wieder? Vielleicht gibt es bei Ihnen einen anderen Hintergrund. Der Narzisst erspürt perfekt Ihre Wunde und nutzt sie zu seinen Gunsten aus.

Eine Folge solch einer toxischen Beziehung ist, dass viele Menschen ihrer Intuition und Wahrnehmung nicht mehr vertrauen. Ebenso auffällig ist, dass die eigene Meinung nicht mehr geäußert wird, da sie kein Gehör bekommt und nie anerkannt wird. Aus meiner Erfahrung ist es wichtig, an diesen Punkten anzusetzen. Um sich der eigenen Gefühle und Bedürfnisse wieder bewusst zu werden, empfehle ich die Übung für das Bewusstsein der eigenen Wahrnehmung. Gehen Sie dabei liebevoll mit sich um. Je nachdem wie lange Sie bereits im Kontakt mit einem Narzissten sind, darf der Zugang zu Ihrer Gefühlswelt sanft reaktiviert werden. Die Gefühle, die Sie spüren, sind nicht immer angenehm, doch sie gehören auf dem Weg zu einem gesunden Leben dazu.

Wie schütze ich mich?

Meine Empfehlung ist, sich nicht voreilig zu trennen – vorausgesetzt, es besteht keine akute Gefahr für Ihr Leben. Die emotionalen und mentalen Mechanismen, die Menschen an einen Narzissten binden, sind sehr kraftvoll. Auch die Strategien eines Narzissten, wenn Sie sich trennen (wollen), zielen auf Ihre Sehnsüchte und Verletzungen ab. Sehr oft schaffen es Betroffene genau deshalb nicht, sich endgültig zu trennen. Der Narzisst berührt all Ihre sensiblen Punkte und lässt bewusst alle Wunden aufbrechen, um Ihnen die Kraft für einen Neuanfang zu nehmen.

Es ist ebenso wichtig zu verstehen, was Sie nach einer Trennung erleben werden. Da eine toxische Beziehung zu einer psychischen Abhängigkeit führt, können sich Entzugserscheinungen zeigen. Darauf sollten Sie vorbereitet sein.

Informieren Sie sich über die Strategien und Wirkungsweisen bei Narzissmus – „Gestatten, ich bin ein Arschloch.“ von Dr. med. Pablo Hagemeyer und „Wie schleichendes Gift“ von Christine Merzeder geben hilfreiche Einblicke. Finden Sie Ihre Verletzung, die Sie anfällig für eine toxische Beziehung macht und arbeiten an der Heilung dieses Themas. Sprechen Sie mit vertrauten Menschen offen über das, was Ihnen passiert. Es ist an der Zeit, das Schweigen zu brechen. Die Kombination aus all dem wird Sie stärken und den Weg heraus aus toxischen Beziehungen zeigen. Fangen Sie noch heute an, den ersten Schritt zu gehen.

Übung für das Bewusstsein der eigenen Wahrnehmung

Diese Übung unterstützt Sie dabei, in Kontakt mit den eigenen Gefühlen zu sein:

Schließen Sie Ihre Augen und lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Füße, die fest auf dem Boden stehen. Stellen Sie sich vor, wie goldene Wurzeln aus Ihren Fußsohlen in die Erde wachsen. Es werden immer mehr Wurzeln, sie wachsen immer tiefer in die Erde, verästeln sich untereinander. Ganz automatisch verankern sie sich am Erdmittelpunkt und geben Ihnen stabilen Halt. Nun legen Sie beide Hände auf das Herzzentrum. Es befindet sich im vorderen Brustkorb. Lenken Sie den Atem bewusst in das Herzzentrum. Mit jedem Einatmen erlauben Sie goldenem Licht, Ihr Herz zu erfüllen. Mit jedem Ausatmen fließt das goldene Licht nach vorne aus dem Herzen heraus. Nach circa zehn Atemzügen fragen Sie Ihr Herz: „Wie geht es Dir? Was fühlst Du? Welches Bedürfnis hast Du? Wie kann ich besser mit Dir in Kontakt sein?“ Seien Sie achtsam. Hören Sie auf Ihre innere Stimme und folgen dem Rat Ihres Herzens.

Tina Wahren ist Heilpraktikerin (Psychotherapie), Coach für Stressmanagement und Burnout-Prävention und Werte- und Ressourcenmanagerin, tina-wahren.de