„Vor 50 Jahren, am 31. März 1971, begann alles, was mit der Familie von Rosen und Gersfeld zu tun hat“ schreibt Dr. Jürgen von Rosen anlässlich des 50. Praxisjubiläums in seinem aktuellen Newsletter. Bereits im April desselben Jahres wurde die Hausarztpraxis am Marktplatz eröffnet und ist mittlerweile gemeinsam mit der 1981 gegründeten Schlosspark Klinik eine Institution geworden, die weit über die Grenzen des Rhönstädtchens hinaus bekannt ist.

Die Anfänge waren schwer und mit vielen Vorurteilen seitens der ansässigen Ärzteschaft und der Bevölkerung verbunden. Nicht zuletzt deshalb, weil in der Praxis neben den schulmedizinischen Leistungen auch naturheilkundliche Behandlungen angeboten wurden. Um die fehlenden Einnahmen auszugleichen, arbeitete Dr. Jürgen von Rosen morgens als Bundeswehr-Arzt in Wildflecken und praktizierte erst im Anschluss in seiner Praxis. Trotz aller Schwierigkeiten haben sich der naturmedizinische Ansatz, die ständige Weiterbildung und die Verbesserung der Therapien über die Jahre hinweg bewährt und führten dazu, dass viele Patienten lange Wege in Kauf nehmen, um sich in Praxis und Klinik individuell und ganzheitlich behandeln zu lassen. Mittlerweile kommen die Betroffenen nicht nur aus der weiteren Umgebung, sondern aus ganz Deutschland, Europa und sogar aus Übersee. Selbst schulmedizinisch bereits austherapierten Patienten kann durch den einzigartigen Therapieansatz in vielen Fällen weitergeholfen werden. Bewährte Naturheilkunde, innovative Medizin, ein ganzheitliches Behandlungskonzept, engagierte und freundliche Mitarbeiter, das Ambiente einer Jugendstilvilla und die herzliche Atmosphäre eines Familienbetriebs machen Praxis und Klinik Dr. von Rosen in dieser Kombination einzigartig, erklärt der jetzige Inhaber Dr. Martin Freiherr von Rosen. Oder, wie eine Patientin so schön schrieb: „Es ist wie im Vorzimmer zum Himmel“. Seit März 2020 befinden sich Praxis und Klinik zusammen in der Parkvilla in der Fritz-Stamer-Straße 11, was eine engere Verzahnung beider Einrichtungen und eine bessere Organisation ermöglicht. Die liebevoll renovierten Räumlichkeiten vermitteln ein behagliches Ambiente und wirken unterstützend zu den naturheilkundlichen Anwendungen. Das Firmenjubiläum soll bei passender Gelegenheit mit einem Tag der offenen Tür und Vorträgen gebührend gefeiert werden.

Zum Unternehmen:

Seit 1971 / 1981 widmen sich Praxis und Klinik Dr. von Rosen ganzheitlichen, naturheilkundlich orientierten Behandlungsmethoden unter Berücksichtigung schulmedizinischer Erkenntnisse. Das Ziel aller Therapien ist es, Körper und Geist in Balance zu bringen, die Selbstheilungskräfte zu stärken und die Betroffenen zu Eigenverantwortung und Gesundheitsvorsorge anzuregen. Neben den Behandlungen wird das Wohl der Patienten durch einen wertschätzenden und zugewandten Umgang sowie eine Atmosphäre der Geborgenheit gefördert.

Text und Foto: Dr. Martin von Rosen

von Dr. Rosina Sonnenschmidt

Ich bin sicher, du hast mal über das Thema „Ängste“ nachgedacht und hast unterscheiden können, welche Ängste dir sinnvoll erscheinen und welche vielleicht an dir kleben. Du weißt genau, die sind übernommen, du hast sie nicht selber überprüft, aber du wirst sie nicht so einfach los. Nehmen wir ein Beispiel, das ich seit der Pandemie oft erlebe: Angst vor dem Corona-Virus. Das einzige was du täglich durch die Medien erfährst, sind Zahlen und die Jagd nach dem Impfstoff. Das ist nicht falsch, sondern nur einseitig und deshalb schwierig loszulassen. Die Situation ändert sich sofort, wenn eine Lösung angeboten wird, an der du direkt beteiligt wirst: Was ist zu tun, damit das Virus bei dir als „Wirt“ nicht landen kann? Dazu eine kleine Geschichte: im Dezember 2019 war ich zum Kongress nach Japan eingeladen. Vor mir sprach eine Ärztin aus Nordjapan, wo durch 2 Taifune ein kleines Küstendorf binnen 15 Minuten total verwüstet war. Die Menschen rannten in ihrer Panik ausgerechnet zum Meer und wären dort ertrunken. Feuerwehr, Sanitäter waren im Nu zur Stelle, um Menschen zu retten, Wasser wegzupumpen. Die Ärztin stellte sofort überall Eimer mit Wasser auf, in dem die homöopathischen Angst-Arzneien (Eisenhut), Potentilla tormentilla (Ruhrwurz/Blutwurz) und Angelica archangelica (Engelwurz) aufgelöst waren und  forderte durch ein Megaphon die Menschen auf, sich dort mit einer Teeschale etwas von dem Heilwasser zu holen. Das taten die Menschen und die Ärztin erzählte, dass keiner starb, dass alle einen klaren Kopf behielten und so die Katastrophe gemeistert wurde – und zwar mit Homöopathie. Erst war es still im Kongresssaal, dann brach ein tosender Beifall los und viele weinten vor Ergriffenheit.

Das ist es, was ich meine mit „Lösung“ im Falle von Angst. Was kannst du selber tun? Wie kannst du dein Immunsystem stärken, damit Krankheitserreger oder schädliche Einflüsse von außen dich nicht lähmen? Angstmachen ist einfach, Angst nehmen ist Heilkunst. Die Hilfe kommt aus der Natur, denn die will Krisen und Katastrophen überwinden. Du bist die „Natur auf zwei Beinen“ und findest deshalb außer Akutmaßnahmen wie „Abstand, Maske, Desinfektion“ auch Globuli oder Tinkturen von den oben genannten Kräutern. Denn die machen dreierlei: sie klären den Geist, aktivieren das Immunsystem und beheben die Angst. Du kannst selber wählen, was zu dir passt, wenn da noch eine Angst an dir klebt, die du loswerden möchtest:

Aconit C30: das Erstehilfemittel, wenn von außen Panik verbreitet wird und du noch keinen Überblick hast, was zu tun ist. Eisenhut ist giftig, deshalb nimm ein paar Globuli.

Blutwurz-Tinktur: stärkt deine Eigenautorität und Entscheidungskraft, wenn dich viele negative Meinungen verunsichern. 3x täglich 10 Tropfen auf einen Esslöffel Wasser.

Engelwurz-Tinktur: macht schnell einen klaren Kopf, damit du kreativ mit einer schwierigen Situation selbstbestimmt umgehen kannst. Auch hier 3x täglich 10 Tropfen.

Es ist kein Zufall, dass es die Wurzeln von Pflanzen sind, die bei geparkten Ängsten helfen, denn die wirken direkt auf das Gehirn und Bewusstsein des Menschen. Die 3 Helfer wären was für deine kleine Hausapotheke, oder?

Immunstark sein, Teil 2

Wissen ist cool Ob bei Massenerkrankungen wie im Falle der Epidemie oder Pandemie oder ob bei einer einzelnen Infektion: Es gibt immer zwei Ursachen, zwei Betrachtungsweisen und zwei Lösungen. Hier kannst Du mehr darüber lesen. Damit das auch funktioniert, haben wir Menschen im Laufe von Jahrtausenden ein hoch differenziertes Immunsystem entwickelt. Man kann dieses geniale Immunabwehr-System distanziert betrachten. Das nennt man Erwerben von „Wissen“und die Wissenschaft weiß viel, weil sie viel analysiert, in seinen Funktionen erforscht und nachlesbar in Lehrbüchern niedergelegt hat. Dazu gehört auch das Wissen über die Funktion von Krankheitserregern. Ich nenne dieses Wissen gerne „cool“, weil es Distanz zum Fühlen und Erleben schaut. Hier besteht die Gefahr, ein Feindbild zu erschaffen: Bakterien, Viren, Pilze oder andere „fiese“ Mikroben. Ein Feind ist ein Angreifer auf die Lebenskraft eines Schwächeren. Das kennst du aus dem Geschichtsunterricht. So entstehen Kriege mit Gewinnern und Verlierern. Nun handelt es sich bei Erregern um „Feinde“, die nur unter dem Mikroskop sichtbar werden, im Nanomillimeter-Größenbereich liegen. Warum sind sie dann so mächtig? Das ist ihre Wirkung. Sie besitzen Kräfte, die sich mit dem menschlichen Energiesystem – Körper und Geist – messen wollen. Ist das System Mensch schwach, gewinnt die Mikrobe. Ist das Energiesystem Mensch
stark, verliert die Mikrobe ihre Lebenskraft.

DEIN IMMUNSYSTEM IST GENIAL Es arbeitet unentwegt ganz automatisch und erzeugt Lebensenergie. Die Immunzellen töten nicht nur die ungebetenen Mikroben, sondern gehören zu einem genialen System der Energieerzeugung. Fakt ist: Wir sind täglich von unzähligen Viren, Bakterien, Pilzsporen und Mikroben umgeben. Davon haben wir Milliarden im Körper. Die sauerstoff abhängigen Bakterien, die Substanz aufbauen und abbauen können, sind in der Überzahl und erzeugen, was man „Gesundheit“ nennt. Denk mal an den Schleim in Bronchien und Nase! Wir bunkern aber auch eine Menge uralte Bakterien, die nur dann aktiv werden, wenn das Gleichgewicht der Mikroben im Körper nicht mehr stimmt. Das ist auch noch nicht alles. Der menschliche Organismus ist im täglichen zivilisatorischen Umfeld der Einwirkung von annähernd 60.000 chemischen Verbindungen ausgesetzt, von denen 4000 bis 6000 krebserzeugende Eigenschaften aufweisen. Zahlreiche Konservierungsmittel,
8000 Färbemittel und 6000 Textilhilfsmittel dringen zum großen Teil durch die Haut ein und müssen fortlaufend in den Immunzellen direkt oder enzymatisch gehindert werden, unkontrollierte Kettenreaktionen auszulösen. Das lehrte uns Therapeuten der fabelhafte Onkologe Dr. med. Heinrich Kremer, um uns klarzumachen, wie genial unser Immunsystem ist, womit es TÄGLICH fertigwerden muss. Wissen reicht nicht, Umsetzen von Wissen bringt Erfahrung und Bildung. Das Immunsystem ist unser engster Freund. Der unterscheidet permanent, was uns gut tut und was uns schaden könnte. Die Immunabwehr tut also ihre Arbeit und ist sogar auf Mikroorganismen vorbereitet, die unterm Mikroskop noch gar nicht gefunden wurden!
In Teil 3 schauen wir uns an, was den Immunfreund schwächen könnte und wie du ihn unterstützen kannst. Dr. Rosina Sonnenschmidt ist international
renommierte Homöopathin und Autorin von über 50 Fachbüchern. www.inroso.com

Von Nora Laubstein

Erfolgreiche Lobbyarbeit: Der DNB erwirkt Veränderung im neuen Grundsatzpapier von Bündnis90/Die Grünen

Die Bundesdelegiertenkonferenz der Partei Bündnis90/Die Grünen hat im November letzten Jahres in ihrem neuen Grundsatzpapier eine wesentliche Forderung des DNB an die Bundestagsabgeordneten des Gesundheitsausschusses übernommen: Die Forschung zur Wirksamkeit von Naturheilverfahren soll unterstützt werden! Desweiteren wurde die Wahlfreiheit im Gesundheitswesen, die Therapievielfalt und das Selbstbestimmungsrecht von Patientinnen und Patienten festgeschrieben.

„Komplementärmedizin spielt relevante Rolle“

Das Grundsatzpapier von Bündnis90/Die Grünen verwendet neben dem Begriff „Naturheilverfahren“ auch den Begriff „Komplementärmedizin“: „Viele Menschen nutzen Komplementärmedizin, die somit eine relevante Rolle in der heutigen Gesundheitsversorgung spielt“ heißt es unter Punkt 242 des Programms. Leider wurde unser Vorschlag, gemäß der WHO-Definition von T&CM auch den Begriff der „Traditionellen Medizin“ mitaufzunehmen, nicht berücksichtigt.

Ergänzend wurde von Staatssekretärin und Mitglied des Landtages Baden-Württemberg Bärbl Mielich die „Integrative Medizin“ in einem Antrag erwähnt. In den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg gibt es in den Sozialministerien mittlerweile eine Abteilung für „Integrative Medizin“. Baden Württemberg fördert etwa die Initiative „KIG-BaWü“ (Komplementäre und Integrative Gesundheitsversorgung in BaWü), in der sich Wissenschaftler der Universitätskliniken und circa zwanzig weiterer Krankenhäuser zusammengeschlossen haben mit 1,16 Millionen Euro. Ziel ist die interdisziplinäre Zusammenstellung von Erfahrungswissen und erfolgversprechenden Ansätzen, um eine integrative Gesundheitsversorgung zu entwickeln. Dabei geht es um Grundlagenforschung, Versorgungsforschung und die Stärkung des Forschungsstandorts Baden-Württembergs.

Keine Kassenleistung

Bezüglich der Frage, ob komplementärmedizinische Leistungen von der Solidargemeinschaft im staatlichen Kassensystem übernommen werden sollen, verbleibt das Grundsatzpapier von Bündnis90/Die Grünen beim Status Quo: Diese Leistungen müssen sowohl medizinisch sinnvoll und gerechtfertigt, als auch die Wirksamkeit wissenschaftlich erwiesen sein. Es gelten also weiterhin die Kriterien der evidenzbasierten Medizin (EBM) und damit auch einer Integrativen Medizin. Würde diese Regelung auf alle medizinischen Anwendungen angewendet werden, dürften auch circa 70 Prozent der aktuellen Leistungen aus dem konventionellen Medizinbetrieb wegfallen.

Bündnis90/Die Grünen werden vermutlich Teil der nächsten Bundesregierung sein. Daher wird der DNB gemeinsam mit anderen Kooperationspartnern den kommenden Wahlkampf und die Koalitionsverhandlungen konstruktiv begleiten.

Nora Laubstein ist Präsidentin des Deutschen Naturheilbundes

Was bedeutet Immunität und wie kann man sie messen? Ein Laborfacharzt über die Unterschiede zwischen Antikörpern und zellulärer Abwehr

Von Dr. med. Armin Schwarzbach; Foto: Freepik.com

Als Immunität bezeichnet man in der Medizin den Zustand, in dem ein Organismus ausreichende Abwehrmechanismen gegenüber Krankheitserregern hat und diese  beim Eindringen im Körper sofort erkennen und bekämpfen kann. Unser Körper bildet spezifische Antikörper und Immunzellen als Reaktion auf Erreger. Das passiert beispielsweise bei einer Infektion, bei der unser Immunsystem durch den Kontakt mit Keimen „trainiert“ wird oder nach einer Impfung.

Grundsätzlich wird zwischen einer zellulären und humoralen Immunantwort unterschieden. Die zelluläre Immunabwehr erfolgt vor allem durch T-Lymphozyten, wobei bei der humoralen Immunabwehr Antikörper beteiligt sind. Zelluläre und humorale Immunreaktionen ergänzen sich bei jeder Abwehrreaktion auf Krankheitserreger. Das zelluläre Immunsystem spielt eine wichtige Rolle in der Einleitung von Abwehrreaktionen mit der nachfolgenden Produktion von Antikörpern.

Wie kann ich feststellen, ob jemand immun ist?

Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine davon ist der Nachweis von Antikörpern. So werden die Eiweißmoleküle genannt, die unser Immunsystem bei einer Infektion bildet, um die in den Körper eingedrungenen Krankheitserreger zu bekämpfen. Die Eiweißmoleküle binden sich an Krankheitserreger und sorgen dafür, dass die Fremdkörper, die sogenannten Antigene, unschädlich gemacht werden, bevor sie in die Zellen eindringen und sich dort vermehren können. Jeder Antikörper passt zu seinem Antigen wie ein Schlüssel in ein Schloss.

Zahl der Antikörper nicht konstant

Labordiagnostisch lässt sich feststellen, welches Virus die Krankheit verursacht hat und ob spezifische Antikörper gebildet wurden, also die Person diese Krankheit bereits durchgemacht hat. Dabei unterscheidet man unterschiedliche Klassen von Antikörpern. So gibt es Antikörper, die sich beim Erstkontakt mit dem Fremdkörper bilden und auf eine frische Infektion hindeuten (IgM), solche, die sich vor allem in den Schleimhäuten befinden (lgA), solche, die erst nach einiger Zeit entstehen (lgG) und noch weitere.

Die Berufsgenossenschaft verlangt, dass sich medizinisches Personal gegen Hepatitis B impfen lässt. Das durch Blut und Körpersäfte übertragbare Virus verursacht Leberentzündungen mit Todesfolge. Alle Beschäftigten im Gesundheitsdienst sollten nach drei Impfungen ausreichend spezifische Antikörper gegen das Hepatitis B Virus entwickelt haben (Anti HBs > 100 IU/I). Bei niedrigeren Anti-HBs-Konzentrationen sollten weitere Impfungen durchgeführt werden. Circa fünf bis zehn Prozent der Geimpften entwickeln jedoch keine oder kaum Antikörper (Non-Responder).

Auch bei Grippe-Erkrankungen wie auch bei SARS-CoV-2-Infektionen bildet unser Immunsystem bindungsspezifische Antikörper vom Typ IgG, IgA und IgM gegen Grippe-Viren. Labordiagnostisch lässt sich wie bei einer Hepatitis-B Erkrankung feststellen, welches Grippe-Virus (z.B. Influenza A oder B) die Krankheit verursacht und ob spezifische Antikörper gebildet wurden.

Da Grippeviren mutieren können, was häufig der Fall ist, besteht eine Immunität über Antikörper manchmal jedoch nur einige Monate. Nach einer Mutation können unsere Antikörper das Virus-Antigen dann nicht mehr vollständig binden. Auch nimmt die Zahl der Antikörper nach einiger Zeit im Blut ab. Manche Menschen entwickeln – wie beim Beispiel mit Hepatitis B – auch nur wenig oder geringe Antikörper. Antikörpernachweise sind also im Hinblick auf eine mögliche Immunität nicht immer zwingend aussagekräftig.

Zelluläre Immunabwehr oder Basisimmunität

Als weitere Säule zu einer vollständigen Diagnostik kann das zelluläre Immunsystem getestet werden. Während Antikörper sich an Krankheitserregern wie Viren und Bakterien anlagern und diese zerstören, lagern sich T-Zellen an kranke Zellen im Körper an. Sie sorgen unter anderem für Nachschub an Antikörpern oder töten infizierte Zellen ab und spielen eine bedeutende Rolle bei der Abwehr von Virusinfektionen. Damit ein Mensch gegen eine Krankheit immun werden kann, müssen sich T-Zellen nach dem Kontakt mit dem Erreger zu Gedächtniszellen entwickeln.

Wenn sich Gedächtniszellen bilden – sei es durch eine Erkrankung oder eine Impfung – ist das die Basis für eine Immunität gegen Krankheiten. Diese kann mehrere Monate andauern, aber auch ein ganzes Leben lang. T-Gedächtniszellen verfügen über die Fähigkeit, die Oberflächenstruktur verschiedener Bakterien bzw. Viren abzuspeichern. Bei einer Zweitinfektion ist der Körper dank seiner Gedächtniszellen deshalb in der Lage, innerhalb kurzer Zeit erfolgreich zu reagieren.

Der Zustand unseres zellulären Immunsystems entscheidet darüber, ob wir bei einer Infektion krank werden oder nicht. Wer es nicht ausreichend mobilisieren kann, läuft Gefahr zu erkranken oder an einer Infektion zu sterben. Wer jedoch ein hochaktives zelluläres Immunsystem hat, kann wohl mit einer hohen Infektionsdosis überleben und bei einer Minderinfektion nicht einmal Symptome aufweisen.

In einer neuen Studie in Nature Medicine konnte aktuell gezeigt werden, dass bei SARS-CoV-2-Infektionen Immunzellen gebildet werden, die im Körper erhalten bleiben und bei einer erneuten Infektion eine schnelle Immunantwort vermitteln können. Diese T-Gedächtnis-Zellen sehen nach einer SARS-CoV-2-Infektion ähnlich aus wie die nach einer Influenza-Grippe.

Dies kann mittels des Tests Cov-iSpot labordiagnostisch gemessen werden. Hier weist der Nachweis von reaktiven T-Zellen (Effektorzellen) auf einen Erregerkontakt und folglich auf eine akute oder zurückliegende Infektion hin, unabhängig ob Antikörper gebildet wurden. Zudem können die Reaktionen von T-Gedächtniszellen länger nachgewiesen werden als Antikörper. Studien zufolge bleiben SARS-CoV-2-spezifische T-Zellantworten noch lange nachweisbar. So konnten bei SARS-Patienten von 2003 auch im Jahre 2020 noch SARS-spezifische T-Gedächtniszellen gefunden werden.

Man kann also davon ausgehen, dass zelluläre Immuntestungen Hinweise auf vorangegangene Covid-19-Erkrankungen, auf eine zelluläre Immunität und eine mögliche Basisimmunität (PAN-Corona spezifische T-Zellantworten mit weiteren Coronaviridae) geben.

Wozu Impfungen?

Es gibt zwei Ziele von Impfungen:

Für die Allgemeinheit ist das Ziel, dass weniger Geimpfte an einer Krankheit erkranken und sterben, bzw. die Erkrankung einen weniger schweren Verlauf nimmt als bei Menschen ohne Impfung. Für den Einzelnen soll durch eine Impfung eine Immunität gegen den die Krankheit auslösenden Erreger erreicht werden. Das Standardmodell der WHO geht davon aus, dass in einer Bevölkerung über 70 Prozent der Menschen immun sein müssen, damit sich eine Erkrankungen nicht mehr weiter ausbreitet (sogenannte Herdenimmunität). Dadurch werden auch Menschen, die ein geschwächtes Immunsystem haben oder keine Immunität entwickeln, geschützt.

Es kann laborchemisch gemessen werden, ob schon eine Immunität besteht und eine Impfung nicht unbedingt notwendig ist. Hierzu verwendet man in aller Regel die Bestimmung des IgG-Antikörper-Titers. Die Frage zur zellulären Immunität wird jedoch bislang immunologisch in der Routine nicht berücksichtigt. Dabei wäre sie ein wichtiger Hinweis, wieviel Menschen sich bereits infiziert haben und immun sind.

Vor einer Impfung Immundefekte bestimmen

Gefürchtete Komplikationen und Folgeschäden von Impfungen, darunter Autoimmunkrankheiten wie Diabetes Typ 1 oder multiple Sklerose, werden nach Studienlage als äußerst selten beschrieben, sind aber grundsätzlich nicht auszuschließen. Unabhängig vom Risiko einer Impfung macht es deshalb Sinn, angeborene oder erworbene Immundefekte labordiagnostisch zu bestimmen. Erworbene Immundefekte können beispielsweise bei chronischen Infektionen oder auch Autoimmunerkrankungen sekundär entstehen.

Hier können in einem Speziallabor die Bestimmung der T-Zellen, B-Zellen und Natürlichen-Killer (NK)-Zellen sowie die Bestimmung der Immunglobuline IgG, IgA, IgM und der Immunglobulin-Subklassendefekte hilfreich sein. Diese Laborparameter sind zudem bei der Bewertung der Immunität gegenüber Infektionen durch Krankheitserreger zu beachten.

Dr. Armin Schwarzbach ist als Laborfacharzt mit der Spezialisierung auf Infektiologie in Augsburg tätig. Sein Labor ist auf die Diagnostik von Infektionen spezialisiert und Corona-Testcenter.

arminlabs.com/de

 

 

von Bärbel Tschech; Foto: Freepik.com

Ob zusätzliche Vitamine fürs Immunsystem sinnvoll oder überflüssig sind, hängt auch davon ab, wie sie verabreicht werden.

Eine natürliche Lebensweise und vollwertige Nahrung mit allen Stoffen, die unser Immunsystem braucht, sind eine wesentliche Voraussetzung zur Abwehr von krankmachenden Eindringlingen, also sowohl von Viren als auch Bakterien. Zu diesen Stoffen zählen insbesondere Vitamine und Mineralstoffe. Nicht nur in den letzten Monaten wurde viel darüber diskutiert, wie sinnvoll ein über die gesunde Nahrung hinausgehendes „Mehr“ an eben diesen Stoffen sein kann, um das Immunsystem bestmöglich vorzubereiten.

Wussten Sie beispielsweise, dass unsere Abwehrzellen im Zuge einer Infektion so große Mengen an Vitamin C verbrauchen, dass ihr eigener – für die Funktion notwendiger – Vorrat innerhalb weniger Stunden der Infekt-Abwehr um die Hälfte verbraucht wird? Dieser starke Verbrauch im Zuge eines Infektes, der auch bei chronischen Entzündungen auftreten kann, ist der Grund dafür, dass ein Vitamin-C-Mangel tatsächlich und trotz guter Ernährung auftreten kann. Vitamin-C-Mangel schwächt dann wiederum das Immunsystem in seiner Leistungsfähigkeit.

Vitamin C Infusionen umgehen Darmbarriere

Vitamin C kann nicht gespeichert werden. Es muss also regelmäßig zugeführt werden. Weil sie denken, sie tun ihrem Immunsystem damit etwas Gutes, schlucken viele Menschen sehr viel Vitamin C auf einmal. Obwohl der Gedanke prinzipiell richtig ist, steht ein großer Teil davon den Körperzellen aber nicht zur Verfügung. Denn um ins Blut zu gelangen, muss das Vitamin C, das man schluckt, über die Darmschleimhäute resorbiert werden. Diese Darm-Resorption ist eine Barriere, weil nur kleinere Mengen von Vitamin C auf einmal aufgenommen werden können. So wird ein großer Anteil von Vitamin C, anstatt über die Darmschleimhäute ins Blut aufgenommen zu werden, einfach mit dem Stuhl ausgeschieden.

Deshalb nutzen viele Naturheilkundler bei einem starken Mangel Infusionen mit Vitamin C. Auf diese Weise kann die gesamte Menge auch den Körperzellen über das Blut zur Verfügung gestellt werden. Zwar wird auch ein Teil dieses Vitamin C relativ schnell über den Urin ausgeschieden. Bis dahin sind aber die Konzentrationen so hoch, dass auch ein lokaler hoher Bedarf in einzelnen Geweben – wie dem Immunsystem – gedeckt werden kann.

Auch andere Vitamine sind wichtig fürs Immunsystem – allen voran das fettlösliche Vitamin D, welches gerade im Winter zu wenig vom Körper gebildet wird, weil die Sonne fehlt.

Bärbel Tschech ist Diplom-Biologin bei Pascoe -Naturmedizin.

 

Von Dr. med. Sonja Reitz; Foto Freepik

Der Effekt homöopathischer Behandlungen liege allein am Placeboeffekt, sagen Gegner. Doch das ist falsch. Eine Widerlegung auf Grundlage wissenschaftlicher Beweise

Als Placeboeffekt wird die positive Erwartungshaltung des Patienten bezeichnet, die dazu führt, dass auch ein Scheinmedikament Wirkung zeigt. Im Allgemeinen liegt dieser bei etwa 30 Prozent bei leichteren Erkrankungen, nicht aber bei schweren Krankheiten, dort wirken Placebomedikamente nachweislich nicht.

  1. Homöopathie wirkt auch da, wo positive Erwartungshaltung keine Rolle spielen kann, etwa bei Babys, an Tieren, in Zellexperimenten im Reagenzglas oder in Kläranlagen, [Literaturliste 15,16,17,18,19,20, 31-45 s.u.). Vertiefende Erläuterungen finden Sie in meinem Ratgeber „Rund um
    die Homöopathie“.
  2. Auf der ganzen Welt erlebten viele Millionen Eltern, dass chronische Entzündungen und auch andere Erkrankungen ihrer Säuglinge und Kinder nicht auf schulmedizinische Medikamente, wohl aber auf die nachfolgende homöopathische Behandlung angesprochen haben, obwohl sie selbst vorher auch an die Wirksamkeit der schulmedizinischen Medikamente geglaubt haben und von Homöopathie zunächst nichts wussten. Der Placeboeffekt war bereits bei der ersten Behandlung „abgenutzt“, da die Behandlung am gleichen Patienten erfolgte.
  3. Einer nachfolgenden Behandlung Placebowirkung zu unterstellen, ist unwissenschaftlich. Menschen finden sehr oft erst zur homöopathischen Behandlung, wenn andere Therapieversuche nicht funktioniert haben, bei denen offenbar der Placeboeffekt dort nicht gereicht hatte, um die Krankheit zu bessern. Dieser darf logischerweise bei Folgebehandlungen nicht angenommen werden! Der Effekt homöopathischer Behandlungen ist in Outcomestudien auch bei vorbehandelten Patienten in Prozentzahlen deutlich größer als der Placeboeffekt.
  4. 80 Prozent haben in der IKK Studie Sachsen von der homöopathischen Therapie profitiert, d.h. weit mehr als es von einer Placeboreaktion (30 Prozent) erwartet werden könnte, obwohl sie vorher über acht Jahre anderweitig behandelt worden waren und der Placeboeffekt nicht mehr angenommen werden darf. Vergleichbar gute Ergebnisse wurden in England, Niederlande, der Schweiz an tausenden Menschen nachgewiesen. (9,10,11,12,13)
  5. Die Homöopathiewirkung ist auch mehr als ein sogenannter „unspezifischer“ Heileffekt, wie zum Beispiel Einfühlungsvermögen, Verständnis der Behandler, denn auch die vorhergehenden Behandlungen waren mit der gleichen Fürsorge von Behandlern oder Eltern erfolgt. Ein weiteres wichtiges Argument: Oft zeigt auch erst das zweite oder dritte gewählte Mittel bei gleichen Patienten und beim gleichen homöopathischen Behandler die erhoffte Wirkung. Placeboeffekt, wie auch unspezifischer Zuwendungseffekt, sind dann wissenschaftlich sicher als alleiniger Grund für die Wirkung ausgeschlossen.
  6. Homöopathie wirkt auch gut bei schweren Erkrankungen [31] und weit fortgeschrittenen Karzinomen, dokumentiert z.B. in den Banerji Protokollen [30]. Placebos zeigen bei schweren Erkrankungen wie Krebs nach aktuellem Kenntnisstand keine Wirkung. Homöopathische Medikamente können zudem viele Nebenwirkungen von Chemotherapeutika verhindern mit oft sogar besseren Prognosen bei geringeren Kosten [5a,b,6].
  7. Die Einstufung der Wirkung der Homöopathie als Placebowirkung durch „Wissenschaftler“ ist falsch da
  • Diese Wissenschaftler die Placebohypothese unkorrekt anwenden und Studienanforderungen stellen (Evidenzkl. 1), die nicht zur Methode Homöopathie passen [7,8].
  • 90 Prozent der homöopathischen Studien ignoriert wurden, obwohl sie Evidenzklassen II und III angehören und berücksichtigt hätten werden müssen [4].
  • Ergebnisse und Fakten der Outcomestudien und hundertmillionenfachen Erfahrungen, die mit dieser Methode gemacht wurden, ignoriert werden. Ignoranz ist das Gegenteil von Wissenschaft.
  • Die wissenschaftlich sauber und auch ermittelten Wirksamkeitsnachweise von Hochpotenzen und Ähnlichkeitsgesetz, in denen keine Moleküle mehr anwesend sind [21,22,23] werden ignoriert.

8. Über 200.000 naturwissenschaftlich ausgebildete homöopathische Ärztinnen und Ärzte weltweit können sich nicht alle irren. Alle diese könnten sofort andere
Methoden anwenden, wenn sie darin einen Vorteil für die Patienten sehen würden, bleiben aber bei der Homöopathie.

Noch etwas: Ganz besonders Frauen profitieren von der Homöopathie, weil Frauen häufiger an chronologischen, neurologischen, autoimmunen und Umwelt-Erkrankungen erkranken und die Schulmedizin dafür meist zu wenige oder keine akzeptablen Heilmethoden anbieten kann.

Die Abschaffung der Weiterbildungsordnungen Homöopathie in acht Ärztekammern und Ausgrenzung aus der GKV-Medizin schadet vor allem Frauen, Kindern und chronisch Kranken. Homöopathie ist oft deren einzige Rettung. Falls Sie sich an einer Petition dazu an den Gesundheitsminister beteiligen wollen, abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter von www.diy-medizin.de.

Literaturliste: https://diy-medizin.de/links-und-literaturliste-zu-dnb-artikel-homoeopathie-ist-kein-placebo/

 

Dr. med. Sonja Reitz ist Buchautorin, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Psychotherapeutische Medizin mit Schwerpunkten in klass. Homöopathie, Ursachenanalyse, NHV, Neurobiol. Stressabbau (NBSA®), Ernährung, ganzheitliche Psycho-somatik und Narbenentstörung.
praxisdrreitz.de

Ein naturheilkundlicher Lebensstil trägt auch zu einer erfüllten Sexualität bei.

Der Ganzheitsmediziner Gert Dorschner hat dazu einen Ratgeber verfasst. Nachfolgend einige Auszüge/Zusammengefasst von Sabine Neff / Foto: Freepik.com

Mediziner, Psychologen und Psychotherapeuten sind sich einig, dass eine erfüllte Sexualität gesund für Körper und Psyche ist. Allerdings deuten Statistiken und Umfragen darauf hin, dass die Deutschen weniger Sex haben als noch vor einigen Jahren. Zudem nimmt die Unfruchtbarkeit zu. Lange Zeit wurde das Problem bei der Frau gesehen, wenn Paare keine Kinder bekommen, schreibt Gert Dorschner. Tatsächlich kann es jedoch genauso gut am Mann liegen: Die männliche Unfruchtbarkeit bei unerfülltem Kinderwunsch liegt bei 50 Prozent. Alle zehn Jahre müssen die Normwerte für die Anzahl, die Beweglichkeit und die Qualität von Spermien nach unten korrigiert werden. Ein Grund dafür ist wohl auch die zunehmende Verschmutzung unserer Flüsse, Meere und Ozeane durch östrogenartige Substanzen aus der Reinigungsmittelindustrie. Diese reichern sich in den Tieren, die am Ende der Nahrungsmittelkette stehen, hochpotenziert an. Männliche Eisbären in der Arktis und Süßwasserkrokodile in Florida werden zunehmend unfruchtbar. Das gleiche gelte nach Dorschner auch für den Menschen.

Aber nicht nur die Fruchtbarkeit befände sich im freien Fall, sondern auch die Potenz und die Lustempfindungsfähigkeit nehme allgemein ab. „Das erste, was die Natur bei mangelnder Gesundheit und zunehmender Gefäßverkalkung abschaltet, ist die Fortpflanzungsfähigkeit – lange vor einem Herzinfarkt oder Schlaganfall!“, so Dorschner, der deshalb mahnt: „Gesundheit ist nicht alles – aber ohne Gesundheit und Hygiene geht nichts mehr“.

Das Trio der Lustkiller

Das Trio der Lustkiller sind nach Dorschner Hypertonie, Übergewicht oder Diabetes – allein 35 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen mit Hochdruck leiden unter sexueller Dysfunktion. Außerdem würden Frauen viel mehr auf Hygiene achten, als viele Männer nachvollziehen und im wahrsten Sinne des Wortes „riechen“ können. Alle Lust kehre sich bei „ihr“ in Ekel, wenn sie mit unangenehmen Gerüchen, etwa Nikotin und Alkohol sowie mangelnder Hygiene konfrontiert wird. Ein wahrhaft erotischer Mann müsse nicht schön sein, sondern männlich, und dazu gehöre ein gepflegtes Äußeres, wobei Frauen besonders auf Augen, Mund, Zähne, Hände, Po, Geruch und Stimme achten.

Insbesondere Alkohol, aber auch eine Vielzahl an Medikamenten wirke libido- und potenzmindernd und sollte gemieden werden. Dazu zählen zum Beispiel Statine (Cholesterinsenker), denn diese senken die Konzentration der Geschlechtshormone; auch Antidepressiva, Magenschutzmittel, aber auch Antibiotika und Schmerzmittel und Entzündungshemmer wie Ibuprofen, Diclofenac, Aspirin und Paracetamol gehören dazu.

Was können Paare aktiv für ein erfülltes Sexualleben tun?

Hier nennt Dorschner sieben Faktoren:

  1. Achten Sie auf eine gesunde Psyche und eine entspannte Einstellung zur Sexualität. Erfahrung im Liebesspiel lässt sich zum Beispiel in Tantra-Kursen oder erotischen Coachings aneignen.
  2. Entspannungstraining, wie zum Beispiel Yoga, Autogenes Training, aber auch ausreichender Schlaf oder Hydrotherapie trainieren das vegetative Nervensystem und damit die für die Erektion nötige Entspannungsfähigkeit. Achtung: Ein zu hoher Cortisolspiegel, meistens durch chronischen Stress, senkt den Testosteronspiegel und führt nicht zuletzt deshalb zu Impotenz und Libidomangel.
  3. Gesunde Ernährung: Dorschner empfiehlt eine pflanzeneiweißbetonte, basenüberschüssige, vitalstoffreiche, ovo-lacto-vegetabile Vollwerternährung. Denn der Mensch sei ein Stoffwechselsystem und demnach physiologisch so gesund wie er sich ernährt. Sexualität sei eine physiologische Körperfunktion, die einen gesunden Körper voraussetzt.Dorschner empfiehlt speziell Vitamin E (bekannt als Fruchtbarkeitsvitamin), das in Weizenkeimöl, Vollkorngetreide, Eigelb und dunkelgrünem Gemüse enthalten ist; Omega III-Fettsäuren (enthalten in Leinöl und fettreichem Fisch), sowie Zwiebel, Meerrettich, Bärlauch oder Knoblauch als stärkste Waffe gegen Arterienverkalkung, zur Blutverdünnung und Durchblutungsförderung im Unterleib. Vorsicht geboten sei bei Soja-Produkten (östrogenlastig) und sämtlichen Entzündungsfaktoren wie zum Beispiel Fleisch, Wurst, Kuhmilchprodukten, Rotwein, Schokolade, Zucker sowie die Genussgifte Nikotin und Alkohol. Zucker gilt als eine der Hauptursache für Gefäßschäden, was wiederum zur Arterienverkalkung und Erektionsstörungen führen kann.
  4. Spätestens im Alter sollte man anfangen, nicht aufhören, Sport zu machen! Regelmäßig Sport treiben: Bewegung ist Leben und guter Sex ist trainierbar. Dorschner empfiehlt mindestens 3 x pro Woche ein 30 – 45 Minuten langes Intervalltraining für Ausdauer, Kraft, Schnellkraft, Koordination und Gleichgewicht. Sein Spezial-Tipp: Trampolinspringen als besonders intensives „Ur-Training gegen die Schwerkraft“. Es trainiert am intensivsten den Beckenboden mit.
  5. Beckenbodentraining: Training des sogenannten „PC-Muskels“, der die Geschlechtsorgane im Becken umgibt (30 x für 5-8 Sekunden anspannen und das 3 x pro Tag). Dies sei das ultimative Nonplusultra der Potenz- und Luststeigerung und für beide Geschlechter eine Art „natürliches Viagra“: Die Frau kann so körperlichen Beschwerden wie Senkungen, Inkontinenz und Harnwegsinfekten vorbeugen und trainiert und verstärkt gleichzeitig ihre Lustempfindungs- & Orgasmusfähigkeit. Bei Männern kann eine schwache Beckenbodenmuskulatur zu vorzeitiger Ejakulation oder Orgasmus-Schwierigkeiten führen.
  6. Bioidentische Hormontherapie zum Ausgleich von Östrogen-Gestagen-Dysbalancen, Testosteron-Mangelzuständen und anderen Hormonstörungen. Diese gehören jedoch in die Hände darauf spezialisierter Naturheiltherapeuten.
  7. Das beste Mittel: Sex. Nach alter Urologen-Weisheit ist und bleibt das potenteste Mittel für den Erhalt von Potenz, Libido und Fruchtbarkeit bei Mann und Frau der Sex an sich! Beim Orgasmus werde das Belohnungszentrum aktiviert, sogenannte Glückshormone wie Dopamin gebildet, Serotonin und Endorphine ausgeschüttet und das Stresshormon Cortisol gesenkt.

Ein wenig philosophisch fasst der Ganzheitsmediziner alle Faktoren abschließend so zusammen: Es ist unsere Aufgabe, unseren Körper gut zu behandeln, ihn zu pflegen, zu ernähren, ihn schön schlank, sportlich und leistungsfähig und vor allem lust- und liebensempfindungsfähig zu erhalten. Denn nur wer seinen Körper als schön und lustvoll empfinden, wahrnehmen und lieben kann, kann auch andere schön und lustvoll empfinden.

Gert Dorschner: Sexualität aus ganzheitlicher Sicht – Über die Heilkraft ganzheitlicher Liebe & Erotik, Skript zum Vortrag, 20 Euro. Zu beziehen über unseren Shop www.naturheilbund.de/dnb-shop/
Gert Dorschner ist Ärztlicher Leiter der AfG,  Facharzt für Allgemeinmedizin, Notfallmedizin, Naturheilverfahren, Akupunktur, Klassische Homöopathie und Ernährungsmedizin sowie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Naturheilbundes.
Sabine Neff ist Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Naturheilbundes.