Foto: creativ collection

Je kleiner der Haushalt, desto unzufriedener die Bewohner.

Menschen in großen Haushalten sind mit ihrem Leben deutlich zufriedener und glücklicher als Menschen in kleinen Haushalten. Und: Je kleiner der Haushalt, desto unwohler fühlen sich Menschen generell. Dies geht aus repräsentativen Umfragen des Deutschen Gesundheitsmonitors des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) hervor.

In Haushalten mit fünf oder mehr Personen liegt der Anteil der Menschen, die mit ihrem Leben zufrieden sind, bei 65 Prozent. Bei Haushalten mit drei bis vier Personen sinkt diese Quote zwar nur unwesentlich auf 64 Prozent, bei Haushalten mit nur ein bis zwei Personen dagegen deutlich auf 54 Prozent.

 

Gegen Vereinsamung helfen Vereine

„Ich fühle mich rundum wohl“ – diese Aussage bejahen 62 Prozent der Menschen in Haushalten mit fünf oder mehr Personen, aber nur 51 Prozent in Haushalten mit ein bis zwei Personen. Besonders auffällig ist, dass in kleinen Haushalten der Anteil von Menschen mit langwierigen Erkrankungen höher ist: So ist in 1- und 2-Personen-Haushalten nahezu jeder Zweite chronisch krank, in Haushalten von fünf oder mehr Personen ist es gerade mal jeder Vierte. Das liegt aber auch daran, dass in 1- und 2-Personen-Haushalten überproportional viele ältere Menschen leben.

Der DNB rät: Gegen Vereinsamung helfen Vereine! Wer sich in einer Gruppe für ein gemeinsames Anliegen einbringt und mitgestaltet, lernt neue Menschen kennen und erweitert seinen Horizont. Freiwilliges Engagement stärkt zudem das Selbstwertgefühl und erhöht das Wohlbefinden.

Der DNB hat 48 regionale Naturheilvereine. Einer davon ist auch in Ihrer Nähe. (US)

 

Mehr Informationen unter www.naturheilbund.de/Aktiv-werden

Wer dauerhaft abnehmen will, muss nicht weniger essen, sondern anders. Diese Tipps und Kniffe helfen bei der Ernährungsumstellung.

VON DR. MED. SUSANNE BIHLMAIER, Foto: creativ collection

 

Haben Winterkobolde den Gürtel kürzer geknabbert? Spätestens, wenn die Bäume sprießen und Blumen aufblühen, erwacht das schlechte Gewissen aus dem Winterschlaf und führt zum nächsten Zeitungskiosk. Dort versprechen Frauenzeitschriften eine Bikini-Figur in zwei Wochen. Warum fallen wir immer wieder darauf herein? Und gibt es Alternativen? Ja! Mit Genuss für den Gaumen und Infos zum Staunen.

 

Hunger ist ein Urtrieb
Das Essen (und der Sex) sind – biologisch betrachtet – sogenannte Ur- bzw. Überlebenstriebe. Ohne Nahrung (und Fortpflanzung) kann der Mensch nicht überleben. Früher, als unsere Vorfahren tagelang einem Hirsch hinterher jagen mussten und den größten Hunger oft nur mit Wurzeln und Beeren stillen konnten, war die Bilanz zwischen Energiezufuhr und Energieverbrauch kein Thema. Heute gibt es dank Zentralheizung weder kalorienverbrauchendes Muskelzittern, noch müssen wir stundenlang Wäsche mit dem Waschbrett schrubben oder das Feld mit der Hacke bearbeiten. Maschinen erleichtern unser Leben, erschweren aber das Schlankbleiben. Denn der Ur-Trieb „Essen“ ist nach wie vor in unseren Genen aktiv. Unsere Gene wollen, dass wir uns sicherheitshalber ständig den Bauch vollschlagen.

 

Wer das verstanden hat, macht den ersten Schritt in die richtige Richtung: Essen mit Herz, Bauch und mit Wissens-Kniffen. Und mit ein paar Tricks aus der Natur!

 

Stoffwechsel-Kick
Die Frühjahrssonne weckt nicht nur das schlechte Gewissen, sondern auch den Stoffwechsel, deswegen lässt er sich jetzt am leichtesten ankurbeln. Gönnen Sie Ihrem Gaumen den Frischekick von jungem Frühlingsgemüse wie Kohlrabi, Radieschen und Salate. Köstlich schmeckt ein duftendes Bäcker-Vollkornbrot mit Soja-Quark oder Hüttenkäse, darauf eine dicke Schicht Schnittlauch. Kosten Sie rohen Kohlrabi mit Gomasio. So heißt das knochenstärkende Kalziumwunder und Gewürzsalz aus Asien. Wahre Stoffwechsel-Einheizer sind auch Bitterstoffe aus frischen Kräutern wie Löwenzahn, Rucola, Kresse.

 

Bewegung tut gut: Wer sich jetzt Walkingstöcke schnappt und nicht nur die Beine in Schwung bringt, sondern auch kräftig mit den Armen abdrückt, verbraucht gleich ein Drittel mehr Kalorien. Und bekommt noch viel Sauerstoff und gute Laune, freigesetzt von den Glückshormonen – den Endorphinen – dazu.

 

Von wegen Wunder-Eiweiß-Diät
Noch vor kurzem war die eiweißbetonte Kost buchstäblich in aller Munde. Viele griffen zu Quark und Putenschnitzel. Dabei geriet im Medienrummel Altbekanntes in Vergessenheit: Tierisches Eiweiß und tierisches Fett übersäuern den Körper, verschlechtern Arthrose, Entzündungen wie Rheuma und laut neuesten Erkenntnissen sogar Krebs. Tierische Kost wird auch in Zusammenhang mit Depressionen und Demenz gebracht.

 

Dabei beschert die pflanzenbetonte Vollwertkost die meisten gesundheitsaktiven Stoffe. Das ist wissenschaftlich bestätigt. Aber keine Angst, Sie brauchen jetzt nicht rohe Möhrchen mümmeln oder an faden Salatblättchen knabbern. Vollwert bedeutet voller Wert: mit dem vollen Aroma, mit dem vollwertigen Angebot aller naturgegebenen Bestandteile – auch der Schale. Nichts ist industriell wegveredelt. Vollwertig sind Vollkornnudeln, Vollkornreis, Vollkornbrot, bissfestes Gemüse, Hülsenfrüchte mit Schale. Wussten Sie, dass nur vollwertige Pflanzenkost die figurfreundlichen Ballaststoffe enthält? Ihr Schlankheitstrick: Ballaststoffe machen schneller satt und halten länger satt. Zudem machen Ballaststoffe einen weicheren und regelmäßigeren Stuhlgang und helfen so, vor Darmkrebs zu schützen.

 

Mein Tipp: Der Gourmettrick bei Vollwert ist das Würzen. Gönnen Sie sich Gewürzerlebnisse wie Kräuter der Provence, Mischungen aus 1001 Nacht, mediterrane, chinesische, afrikanische Würzkreationen… und erleben Sie Urlaubsgefühle!

 

Kohlsuppen-Kickstart
Wer über die kalten Wintertage doch etwas zu viel Winterspeck auf die Rippen bekommen hat, kann mit einer verfeinerten Kohlsuppe seinen Stoffwechsel ankurbeln. Bereiten Sie die Kohlsuppe wie gewohnt zu (etwa aus Weißkohl, Sellerie, Mohrrüben, Paprika, Zwiebeln und pürierten Tomaten). Fügen Sie kurz, bevor die Suppe fertig ist, noch ein großes Stück frisch geriebenen Ingwer dazu. Pürieren harmonisiert den Geschmack. Gourmet-Tipp: Würzen Sie die Suppe beim Kochen nur wenig. So können Sie bei einer fünftägigen Kohlsuppenkur beim Nachwürzen variieren: Mal mit Curry, mal italienisch, mal mexikanisch etc. Bitte auch mit Kardamom und Ingwer würzen, das macht die Suppe gut bekömmlich. Nach diesen fünf Tagen sind Sie zwar keine fünf Kilogramm leichter – aber Ihr Stoffwechsel reagiert jetzt schneller auf alle anderen Frühjahrstipps.

 

Magisch satt dank Raffel-Apfel
Ein Magen, der lange Zeit zu üppig gefüllt wird, dehnt sich aus. Wer jetzt versucht, mit weniger Menge satt zu werden („FdH“, also „Friss die Hälfte“), wird scheitern. Tricksen Sie mit „Raffel-Apfel“. Dazu reiben Sie zwei (!) Äpfel in feine Stifte (nicht pommes-dick, aber auch nicht matschig-fein). Das ergibt einen gehäuften Suppenteller voll. Würzen Sie noch stoffwechselanregend mit Ingwerpulver, Kardamom und Zimt. Sie werden danach erstaunt feststellen: „Oh, ich bin ja fast schon satt und brauche vom richtigen Essen deutlich weniger!“ Der Raffel-Apfel kann während einer Frühjahrskur auch zwei bis drei Mal pro Woche das Abendessen ersetzen. Er ist lecker, leicht und bekömmlich, macht satt und schlank.

 

Öfter mal was Neues
„Dann lassen Sie mal die Kroketten weg“. Diese Abspeck-Empfehlung ist so wirkungsvoll wie ein Stück Zucker als Zahnbürste. Ich lade stattdessen dazu ein, neue Gerichte auszuprobieren, Essen mal ganz anders zubereiten oder kulinarisch Urlaub zu machen. Wie wäre es mit einem Limettenlachs mit Vollkornspaghetti? Guten Appetit und viel Freude an der neuen, genussvollen Leichtigkeit!

 

Dr. med. Susanne Bihlmaier ist Ärztin für Naturheilverfahren, Chinesische Medizin und Integrative Krebstherapie, Dozentin, Hobbyköchin und Buchautorin (siehe auch Buchtipp). www.bihlmaier-tcm.de

 

Foto: Myko Troph

Es ist uraltes Wissen: Pilze haben besondere Inhaltsstoffe, die zur Linderung von Krankheiten beitragen. Heute kommen sie auch bei der Krebsprävention
zum Einsatz.

Die Mykotherapie (Pilzheilkunde) ist eines der ältesten Naturheilverfahren der Welt. Ihr Ursprung liegt in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Dort haben sich Heilpilze wie der Reishi, der Shiitake oder der Maitake bereits seit Jahrhunderten zur Linderung und Heilung zahlreicher Krankheiten bewährt.

Heil- oder Vitalpilze enthalten eine Vielzahl an ernährungsphysiologisch und pharmakologisch wichtigen Substanzen – etwa Polysaccharide wie Beta-D-Glucane und Triterpene, die immunregulierend wirken. Sie sind eines der wenigen Lebensmittel, die Vitamin D enthalten sowie eine gute Quelle für alle Vitamine aus dem B-Komplex.
Entgiftende Wirkung
Ihre Inhaltsstoffe regen die Selbstheilungskräfte des Körpers an. Diese Immunstärkung ist bei vielen Krankheiten und Leiden oft der entscheidende Punkt für eine vollständige Genesung. Heilpilze können dem Körper nicht nur helfen, wieder in Balance zu kommen; einige wirken auch als Antidepressivum oder unterstützen die Krebsprävention. Fast alle befördern die Ausscheidung von Giftstoffen, was bei Hauterkrankungen, aber auch bei Erschöpfungszuständen wichtig ist.

Eingesetzt werden Pilze je nach ihren Inhaltsstoffen und ihrer Wirkung auf die -Organe: So hat der Heilpilz Reishi eine antiallergische und antientzündliche Wirkung, auch bei Neurodermitis haben Patienten mit ihm gute Erfahrungen gemacht. Der Cordyceps (chinesischer Raupenpilz) enthält Tryptophan, eine Vorstufe des Botenstoffes Serotonin. Das macht ihn für eine Behandlung von depressiven Verstimmungen interessant.

Wer unter einem hohen Cholesterinspiegel leidet, dem könnte der Maitake (Grifola frondosa) helfen. Positiv auf die Blutfettwerte wirkt sich auch der Shiitake-Pilz aus, der zudem in der Krebsprävention eingesetzt wird. Einer seiner Wirkstoffe, das hochmolekulare Polysaccharid Lentinan wirkt wachstumshemmend bei Tumoren.

Eingenommen werden die Heilpilze vorwiegend als Kapseln, die ein Pilzgranulat enthalten. Eine Therapie ist mittel- bis langfristig ausgelegt und sollte nicht in Eigeninitiative erfolgen.

 

Mehr Informationen für Patienten, aber auch für Therapeuten, die sich in der Mykotherapie weiterbilden wollen, gibt das Institut für Ernährungs- und Pilzheilkunde -MykoTroph. (US)
www.HeilenmitPilzen.de

Das metabolische Syndrom vereint vier Wohlstandskrankheiten und ist lebensgefährlich. Dabei wäre es so einfach, das Risiko zu minimieren.

VON DR. MED. MARTIN FREIHERR VON ROSEN, Illustration: creativ collection

Metabolismus ist der Fachausdruck für Stoffwechsel, daher könnte man das metabolische Syndrom auch Stoffwechselsyndrom nennen. Das hört sich harmlos an, ist es aber nicht. Denn das metabolische Syndrom erhöht massiv das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit generell die Sterblichkeit. Nicht umsonst werden die beteiligten Krankheiten als tödliches Quartett bezeichnet.

 

Unter dem metabolischen Syndrom versteht man die Kombination mehrerer Zivilisationskrankheiten: Latenter (verborgener) oder schon manifester Bluthochdruck, -latenter oder schon manifestierter Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörung und deutliches Übergewicht. Häufig liegt auch eine Erhöhung der Harnsäure, eine Störung der Gefäßfunktion (endotheliale Dysfunktion) und eine schwelende, niedriggradige Entzündung (silent inflammation) vor.

 

Ein Viertel der Bevölkerung betroffen

Allen Krankheiten gemeinsam ist, dass ihre Häufigkeit zunimmt und dass man sie mit vernünftiger und gesunder Lebensweise vermeiden oder beeinflussen kann. Glaubt man der Statistik, so leiden 25 Prozent der Bevölkerung an einem metabolischen Syndrom. In der Regel sind Personen über 60 Jahren betroffen. Aber auch die Zahl erkrankter Jugendlicher oder Kinder nimmt zu. Deswegen gibt es heute auch schon Tabletten gegen Altersdiabetes für Kinder. Das ist die Schizophrenie unserer Wohlstandsgesellschaft.
Augenscheinlichstes Anzeichen für ein metabolisches Syndrom ist Übergewicht. Da dem Bauchfett bei der Entstehung chronischer Krankheiten eine besondere Rolle zukommt, greift man heute anstatt auf den Body Mass Index (BMI) auf das Taille-Größe-Verhältnis zurück. Der dafür gängige englische Begriff WHtR (Waist-to-height ratio) ist etwas sperrig, weswegen ich in meiner Praxis vom WHV spreche, dem „Wanst-Höhe-Verhältnis“. Das kann sich jeder merken. Liegt der WHV höher als 0,5 bzw. 0,6 (bei älteren Menschen), gilt das als Zeichen eines erhöhten Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und damit auch für Herzinfarkt, Schlaganfall und Demenz.

 

Ursachenforschung: Gen oder Lebensstil?

Gerne werden Erkrankungen auf die Gene geschoben. Und ja, auch beim metabolischen Syndrom kann die genetische Komponente mit eine Rolle spielen. Kinder von Eltern mit Übergewicht oder Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, Herzerkrankungen oder Schlaganfall. Das lässt sich auf die genetische Disposition zurückführen, aber auch auf den vermittelten Lebenswandel. Denn sogenannte epigenetische Phänomene – Umweltfaktoren, die den Aktivitätszustand von Genen verändern und von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden können – scheinen bei der Entstehung von Krankheiten eine wichtigere Rolle zu spielen als bisher angenommen. Studien belegen, dass das Risiko für Übergewicht und Bluthochdruck im Erwachsenenalter erhöht ist, wenn man in den ersten beiden Lebensjahren zweimal Antibiotika bekommen hat.

 

In diesem Zusammenhang ist es einmal mehr wichtig, auf die Bedeutung einer -gesunden Darmflora hinzuweisen. Unsere Darmflora wird stark von unserer Ernährungsweise bestimmt – und die ist oft ungünstig. Wir essen zu schnell und daher von allem zu viel: Zuviel Eiweiß, zu viel Fett und zu viele Kohlenhydrate. Nur von reifem Obst und Gemüse essen wir zu -wenig. Auch mangelnde Bewegung trägt zur Entstehung eines metabolischen
Syndroms bei.

Tipps zur Vorsorge

Ziel einer Behandlung ist die Reduktion der drei Risikofaktoren: Hoher Blutzucker, hoher Blutdruck, hohes Gewicht. Leider setzen viele Ärzte heutzutage ausschließlich auf eine Behandlung mit Tabletten und nicht auf die Eigenverantwortung der Patienten.

 

Dabei können wir selber ganz leicht vorbeugen. Wer sich ausreichend bewegt und gesund ernährt, senkt das Risiko massiv, am metabolischen Syndrom zu erkranken. Schon fünfmal 30 Minuten Bewegung pro Woche reduzieren das Risiko für Herzkreislauferkrankungen. Tipp: Parken Sie ihr Auto nicht am gewohnten Platz direkt vor der Arbeitsstelle, sondern einfach 500 Meter weiter weg. Schon sind Sie fünf Kilometer mehr pro Woche gelaufen!

 

Auch eine gesunde Ernährung ist nicht schwierig. Ich halte wenig von Diäten oder dogmatischen Ernährungsformen. Gehen Sie lieber pragmatisch an das Thema heran. Bewährt hat sich, morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettelmann zu essen. Denn zu späte Nahrungsaufnahme führt zu einem erhöhten Insulinspiegel. Insulin ist aber ein fetteinlagerndes Hormon und das Bauchfett wiederum ein Risikofaktor für Herzkreislaufkrankheiten. Zudem sollte die Ernährung basisch sein, also (überwiegend) vegetarisch. Wichtig ist auch, langsam zu essen und ausreichen zu kauen. Dann ist man schneller satt und isst automatisch weniger. Einfaches Prinzip – große Wirkung.

 

Die Verantwortung für die eigene Gesundheit liegt bei einem selber und nicht bei Ärzten, Kranken- oder Gesundheitskassen. Das Krankheitsbild des metabolischen Syndroms zeigt wieder einmal eindrücklich, dass es sich lohnt, sich früh selbst um seine Gesundheit zu kümmern.

 

Dr. med. Martin Freiherr von Rosen ist Facharzt für Innere Medizin, Naturheilkunde, -biologische Krebsmedizin und Sportmedizin,
www.praxis-rosen.de

 

Warum freiwilliger Nahrungsentzug Körper und Seele gut tut.

VON DR. MED. WOLFGANG MAY, Foto: creativ collection

Das Wort Fasten kommt aus dem Mittelhochdeutschen „vaste“ für „fest“, „befestigen“. Wer fastet, befestigt sich und trägt zu seiner Stabilität bei. Vom Fasten ist auch das Wort Fastnacht abgeleitet, der letzten Nacht vor Beginn der christlichen Fastenzeit. Sie beginnt mit dem Aschermittwoch und endet mit der Osternacht. Heute steht Fasten für zeitweise Enthaltsamkeit und freiwilligen Verzicht auf bestimmte Genussmittel oder Konsumgewohnheiten. Auch andere Religionen oder Kulturkreise kennen eine Fastenzeit.

 

Jenseits des religiösen Rituals fasten viele Menschen ihrer Gesundheit zuliebe. Eine Fastenkur reinigt den Körper von Schadstoffen. Zudem wird Fasten als Heilmittel von vielen Naturheilkundigen empfohlen. Es gibt eine Reihe von Krankheiten, bei denen Fasten angezeigt ist, etwa Allergien, Asthma, Durchblutungsstörungen oder auch Migräne.

 

Bei einer Heilfastenkur verzichtet man ganz auf feste Nahrung oder schränkt sie ein. Dafür trinkt der Fastende mehr als sonst – verdünnte naturreine Obst,- Gemüsesäfte und -Brühen, Wasser und Kräutertees. Der Körper kann dadurch seine Stoffwechselvorgänge optimieren und abgelagerte Giftstoffe oder Abbauprodukte (Schlacken), etwa überschüssige Lipide oder Harnsäure ausscheiden.

 

Zudem hat der vorübergehende Nahrungsverzicht einen positiven Einfluss auf die Psyche. Denn beim Fasten schüttet der Körper stimmungsstimulierende Botenstoffe aus – Endorphine, Dopamin, Serotonin. Nach einer kurzen Überwindungsphase fühlen sich Fastende daher oft zufriedener, gelassener und energiegeladener als sonst.

Heilfasten führt zu:

  • strafferer Haut 
  • Stärkung des Immunsystems 
  • Gewichtsverlust 
  • Einer Stabilisierung der Darmfunktion 
  • Linderung chronischer Beschwerden 
  • Sensibilisierung von Geschmacks- und Geruchssinn 
  • Senkung der Blutfettwerte 
  • Entlastung von Bandscheiben und -Gelenken

Es gibt viele Heilfastenmethoden. Zu den bekanntesten zählt das Fasten nach Dr. Buchinger mit Gemüsebrühen, Säften und Einläufen zur Darmreinigung sowie die „Milch-Semmel- Kur“ nach Franz Xaver Mayr. Vor einer Fastenkur empfehle ich, mit dem Hausarzt zu sprechen, um die passende Methode zu finden. Längere intensive Fastenkuren sollen unter Anleitung am besten in einer Gruppe durchgeführt werden. Gemeinsam geht auch das Fasten besser! Die Erfahrungen, die wir beim Fasten machen, gehen weit über das „Nicht -Essen“ hinaus.

 

Dr. med. Wolfgang May ist Internist, Arzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin, Homöopathie und Naturheilverfahren.
www.dr-wolfgang-may.de

Wenn man Patienten in umfassenden Zusammenhängen betrachtet, kann man auch chronische Krankheiten heilen, sagt der Mediziner und Naturheilkundler Gert Dorschner. Er hat einen mehrstufigen Behandlungsplan entwickelt, den wir in einer Serie vorstellen.

VON GERT DORSCHNER, Foto: creativ collection

 

Stufe 5: Strahlenfreies Schlaf- und Arbeitszimmer

Erdstrahlen, verursacht beispielsweise durch Wasseradern oder Gesteinsverwerfungen, können Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden haben. Ich empfehle deshalb, Schlaf- und Arbeitsplatz von einem geprüften Wünschelrutengänger untersuchen zu lassen, der diese Störungen wahrnehmen kann. Auch Spiegel im Schlafzimmer können negative Folgen auf die Schlafqualität haben, indem sie vorhandene Strahlungen reflektieren und bündeln. Zudem sollte man darauf achten, Elektrosmog zu reduzieren. Das heißt: Handy und Fernseher weg vom Bett (mind. 1,5 Meter bzw. 4 Meter Abstand), Vorsicht mit digitalen Schnurlos (DECT-) Telefonen, WLAN. Am besten: Netzfreischaltung im Schlafzimmer!

Adresse

Listen zertifizierter Wünschelrutengänger/ Geopathologen findet man beim
Forschungskreis für Geobiologie
Dr. Hartmann e.V., www.geobiologie.de.

 

Stufe 6: Viel reines Wasser oder Kräuter-Tees trinken

Kräuter-Tees – etwa Melisse, Brennessel, Salbei, Thymian, Kamille, aber auch japanischer grüner Tee – wirken antientzündlich. Auch gutes Wasser hat diese Eigenschaften. Es unterstützt die Nieren in ihrer Entgiftungsfunktion und hält das Blut dünn. Wer viel Wasser trinkt, verbessert seine Durchblutung. In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist Wasser ein irdisches (Yin-) Schöpfungselement und hat die Fähigkeit, (Krankheits-) Informationen aufzunehmen und abzuleiten.

 

Am allerbesten ist selbst geschöpftes, frisches Quellwasser. Wenn keine gute Naturquelle in der Nähe vorhanden ist, empfehle ich Leitungswasser zu trinken. Das ist immer noch gesünder als viele der gekauften Tafelwassermarken. Man kann das Leitungswasser auch filtern bzw. veredeln. Es gibt verschiedene Verfahren und Systeme (Keramikmembran, Aktivkohlefilter, Umkehrosmose, Verwirbelung, Edelstein-Energetisierung, basische Remineralisierung).

 

Stufe 7: Heilfasten
Fasten unter professioneller Anleitung mindestens einmal pro Jahr über eine Dauer von mehreren Tagen oder Wochen beugt schweren Erkrankungen vor, weil es den Körper radikal entgiftet. Inzwischen weiß man, dass auch Kurzzeitfasten gut tut: Wer einmal pro Woche – wie früher üblich – einen Fastentag einlegt oder nur alle zwei Tage etwas isst bzw. mindestens 15 Stunden lang auf feste Nahrung verzichtet (tagsüber oder über die Nacht), kann seinen Körper vor sehr vielen chronischen Krankheiten und Krebs bewahren. Im Anschluss ist es ratsam, die Darmflora aufzubauen und die Ernährung umzustellen, so dass das Immunsystem langfristig stabil bleibt.

 

Merke: Wenn nichts mehr hilft, hilft eine Fastenkur! Sie gilt als die „Königin der Diätetik“. Fasten wirkt in unserem Körper wie der Reset-Knopf am Computer.

Empfohlene Literatur:

Dr. med. Hellmut Lützner: Wie neugeboren durch Fasten. Gräfe und Unzer-Verlag, München, 5. Auflage, 2013, 128 Seiten, 12,99 Euro

Eduard Pesina, Ulrike Borovnyak: Fasten. Der praktische Begleiter für Ihre Fastenwoche, Gräfe und Unzer-Verlag, München, 2016, 192 Seiten, 15 Euro

 

In der nächsten Folge:

Stufe 8:
Individuell angepasste Nahrungsergänzung

Stufe 9:
Schwermetallausleitung

Stufe 10:
Darmsanierung

 

Gert Dorschner ist Facharzt für Allgemeinmedizin, Notfallmedizin, Naturheilverfahren und Ernährungsmedizin.
www.akademie-fuer-ganzheitsmedizin.de

 

Foto: Joe Haider

Musik ist mehr als Unterhaltung. Sie beeinflusst unsere Stimmung und wirkt sich auf unsere Gesundheit aus. Wie, erklärt der Wiener Pianist und Produzent Joe Meixner. Die Wirkung seiner Klaviermedizin hat soeben eine Studie bestätigt.

Herr Meixner, Sie sind wahrscheinlich der einzige Pianist der Welt, der sich freut, wenn seine Zuhörer beim Konzert einschlafen. Warum?

Weil es sich dabei nicht um ein konventionelles Konzert handelt, sondern um medizinische Musik zur Tiefenentspannung. Im Schnitt schlafen 80 Prozent aller Besucher bei meinem Konzert ein. Damit sie es bequem haben, stellen wir Liegesessel in den Saal.

Sie haben diese Klaviermusik nach wissenschaftlichen Erkenntnissen selbst komponiert. Worauf haben Sie geachtet?

Zum einen beträgt das Tempo meiner Stücke durchgängig genau 60 Schläge pro Minute, das entspricht dem Ruhepuls eines gesunden und entspannten Menschen. Dann sind sie durchgehend im Pianissimo gespielt. Zudem verwende ich nur konsonante Akkorde. Auch eine Melodie ist kaum vorhanden. Das ist sehr wichtig.

Warum?

Wer eine Komposition hört, die eine ausgeprägte Melodie hat, kann sich nicht mehr entspannen, weil er sich sofort auf die Tonfolge konzentriert. ‚Piano medicine‘ hat insgesamt 14 musikalische Parameter, die durchgehend 65 Minuten ohne Unterbrechung vorhanden sind.

Sie sind ein international bekannter Pianist und viel unterwegs. Wie kam es dazu, dass Sie sich mit der therapeutischen Wirkung von Klaviermusik beschäftigen?

Auslöser war mein eigener Gesundheitszustand. Ich hatte lange hohen Blutdruck  und musste Medikamente nehmen. Musiktherapie kannte ich noch aus meiner Zeit in den USA. Dort ist sie viel verbreiteter als in Europa. Ich habe also angefangen zu recherchieren und Bücher zu lesen. Und musste feststellen, dass sich nur Wissenschaftler – hauptsächlich Ärzte – mit der therapeutischen Wirkung von Musik beschäftigen, aber kaum wirklich gute Musiker.

Die Wiener Internationale Akademie für Ganzheitsmedizin, einem Institut, das sich unter anderem der Erforschung komplementärer Heilmethoden widmet, hat jetzt in einer Studie die Auswirkungen von ‚piano medicine‘ auf das vegetative Nervensystem untersucht. Wie wurde dabei vorgegangen?

Bei der Studie wurde die Herzfrequenz von Testpersonen unter unterschiedlich definierten Bedingungen verglichen: Nach körperlicher Aktivität, ohne Musik und nach dem Abspielen einer CD mit ‚piano medicine‘. Während der Messung befanden sich die Probanden immer in einer entspannten Liegeposition. Vor und nach jeder Phase wurde die Herzfrequenz mit einem sogenannten Pulsoxymeter gemessen. Danach wurden die Daten ausgewertet.

Was war das Ergebnis?

Nach jeder Phase, bei der die Probanden die Musik gehört haben, ist ihr Puls  deutlich gesunken. Und als die Musik ausgeschaltet wurde, ging die Herzfrequenz wieder hoch. Der Unterschied war signifikant. Das kann, sagen die Wissenschaftler, nicht nur allein auf die körperliche Ruhe zurückgeführt werden. Es ist der Beweis dafür, dass die Musik von ‚piano medicine‘ zur Tiefenentspannung führt.

Was bedeutet das genau  – Tiefenentspannung?

Als Tiefenentspannung werden Verfahren bezeichnet, die besonders intensive Entspannungszustände in Körper und Geist hervorrufen und so Burnout vorbeugen. ‚Piano medicine‘ kann auch als therapeutische Maßnahme bei Schlafstörungen, zu hohem Blutdruck, Verspannungen oder Angstzuständen eingesetzt werden.

Joe Meixner ist Pianist, Komponist und Produzent. Er war lange Zeit musikalischer Leiter des berühmten Kabaretts „Simpl“ in Wien, hat später in USA für Disney-TV-Chanel Filmmusik komponiert und wird international als Solo- und Bandpianist gebucht. www.pianomedicine.com
Die Studie „piano medicine und Herzfrequenz“ fand im September 2016 unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. Wolfgang Marktl, Präsident der Wiener Internationalen Akademie für Ganzheitsmedizin (GAMED) statt. Beteiligte Ärzte waren Dr.med. Gottfried Schöler und Dr. Gerhard Blasche. An der Studie nahmen 45 Frauen und 15 Männer im Alter von 30 bis 90 Jahren teil.

CD1-Tiefenentspannung

⇒ Die CD mit 13 Stücken ist in Deutschland exklusiv über den Deutschen Naturheilbund erhältlich und kostet 26 Euro.


Musik als Medizin

Seit Urzeiten haben die Menschen Musik therapeutisch eingesetzt. So versetzten Schamanen leidende Menschen mit Tönen und Klängen in heilsame Trance, David behandelte die Depressionen seines Königs Saul angeblich mit Harfenspiel. Aber erst seit wenigen Jahren lässt sich diese Wirkung der Musik auch wissenschaftlich nachweisen.

Wer Musik hört, aktiviert in seinem Gehirn verschiedene Bereiche. Angesprochen werden das limbische System, das für Emotionen zuständig ist, aber auch Bewegungs-, Sprach- und Gedächtniszentren. Musik verändert den Herzschlag, den Blutdruck, die Atemfrequenz und die Muskelspannung. Außerdem beeinflusst sie den Hormonhaushalt. Schnelle und aggressive Musik führt zur Ausschüttung von Adrenalin, sanfte und ruhige Klänge verringern die Ausschüttung von Stresshormonen und erhöhen die Konzentration von schmerzkontrollierenden Betaendorphinen im Körper. So sind Schmerzempfinden und Angstgefühle nach einer Operation geringer, wenn Patienten davor, während oder danach Musik hören.

Aber nicht nur in der Schmerztherapie, auch in anderen Bereichen der Krankenmedizin lassen sich mit Musik gesundheitsfördernde Effekte erzielen: Manche Menschen lernen nach einem Hirntrauma zusammen mit einem Musiktherapeuten, ihre Bewegungen wieder zu koordinieren. Für viele Menschen ist Musik zudem mit einem emotional bedeutsamen Ereignis ihres Lebens verknüpft und kann verblasste Erinnerungen zurückholen. Diese Tatsache machen sich Therapeuten bei der Behandlung von Alzheimerpatienten zu Nutze.


Kooperation für die Gesundheit

Naturheilbund macht ‚piano medicine‘ in Deutschland bekannt.

Außerordentlich und klangvoll – so kann man die neue Kooperation des Deutschen Naturheilbundes mit dem Wiener Komponisten Joe Meixner bezeichnen. Kennengelernt hatte man sich bereits zwei Jahre zuvor beim DNB-Jubiläumskongress, als Meixner zu einem Konzertabend anlässlich der Verleihung der Prießnitz-Medaille angereist war.

Meixners Spezialität ist eine eigens für medizinische Zwecke komponierte Klaviermusik, die in ihrer Art einzigartig ist – berücksichtigt sie doch gezielt alle medizinischen Gesichtspunkte, die zu einer heilsamen Tiefenentspannung führen.

Dass diese Musikmedizin wirkt, hat nun eine aktuelle Studie der Wiener Internationalen Akademie für Ganzheitsmedizin (GAMED) unter Universitäts-Prof. Dr. med. Wolfgang Marktl bestätigt; sie war der Anlass für den Pianisten, wieder in Kontakt mit dem Deutschen Naturheilbund zu treten. Denn für diese Musikmedizin mit viel Herz und Gefühl wünschte sich Joe Meixner einen eben solchen Kooperationspartner in Deutschland, bei dem die Gesundheitsfürsorge an aller erster Stelle steht. Nach persönlichen, ausführlichen Gesprächen konnte Ende Oktober mit dem Vorstand eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet werden.

Heilkraft der Musik      

Die ‚piano medicine‘ ist ab sofort exklusiv über der Webseite des Deutschen Naturheilbundes erhältlich. Bei der Planung der deutschlandweiten Tournee von Joe Meixner für das kommende Jahr haben Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit örtlichen Naturheilvereinen des DNB Vorrang; Mitglieder und Gäste der Naturheilvereine bekommen so die Möglichkeit, in Vorträgen und sogenannten ‚Altheda-Schlafkonzerten‘ die Musikmedizin und ihre Wirkung live zu erleben.

„Die Heilkraft der Musik erweitert die Therapiebreite der Naturheilkunde“ meint DNB-Präsident Alois Sauer. „Sie löst nebenwirkungsfrei viele Stresssymptome unserer Zeit“.

 

 

 

Bei Ein- und Durchschlafstörungen lohnt sich ein Blick auf die gesamte Lebenssituation. Auch pflanzliche Mittel, Entspannungstechniken und eine gute Schlafhygiene helfen.

 

Text: Dr. med. Wolfgang May, Foto: creativ collection

Fast jeder dritte Erwachsene leidet unter Schlafstörungen. Nicht durchschlafen können, nachts keine Ruhe finden, das wird auf Dauer zur Qual. Daher erzwingen viele Menschen, die Schlafstörungen haben, den Schlaf mit Medikamenten. Aber damit tun sie ihrer Gesundheit keinen Gefallen. Schlafmittel wie Benzodiazepine mögen Schlafprobleme zwar kurzfristig lösen. Auf lange Sicht sind sie aber gefährlich. Denn sie machen abhängig – und das relativ schnell. Schon nach sieben bis vierzehn Tagen hat sich der Körper an sie gewöhnt. Zudem helfen sie bestenfalls beim Einschlafen. Die Ursache der Schlafstörung beseitigen sie nicht.

Naturheilkundliche Verfahren können helfen, in den Schlaf zu finden – und das ganz ohne Nebenwirkungen.  Sie reichen von pflanzlichen Arzneimitteln bis zur Ordnungstherapie. Bevor sie zum Einsatz kommen, sollten allerdings organische oder psychiatrische Ursachen ausgeschlossen werden.

Ursachenforschung ist wichtig

Ein- und Durchschlafstörungen können verschiedene Gründe haben. Psychische Erkrankungen gehen fast immer mit Schlafproblemen einher. Bei Depressionen sind sie besonders ausgeprägt, typisch ist das frühmorgendliche Erwachen. Aber Schlafstörungen können auch als Begleitsymptome bei neurodegenerativen, Herz- und Lungen- Erkrankungen oder Schmerzzuständen auftreten. Auch eine Schilddrüsenerkrankung kann Ursache für Schlaflosigkeit und innere Unruhe sein.

Eine Reihe von Medikamenten drosseln das schlafbildende Hormon Melanin, etwa bestimmte blutdrucksenkende Mittel oder Asthmasprays (Sympathomimetika). Wer sie abends einnimmt, liegt oft nachts stundenlang wach. Antidepressiva können ebenfalls Schlafstörungen verursachen. Auch das sogenannte Restless-Legs-Syndrom, das sich durch quälende Unruhe, Kribbeln oder Ziehen in den Beinen bemerkbar macht, kann Erkrankten den Schlaf rauben. Schichtarbeiter leben ständig gegen ihre biologische Uhr, auch ein Jet Lag stört den Tag-Nacht-Rhythmus empfindlich.

Eine wesentliche Rolle für einen gesunden Schlaf spielt die Psyche. Wenn abends die Gedanken um Sorgen, Ängste und ungelöste Probleme kreisen, werden weiter Stresshormone ausgeschüttet. Der gesamte Organismus kommt nicht zur Ruhe. Auch Erschöpfungszustände, wie das chronische Belastungssyndrom gehen mit Schlafstörungen einher. Wer nicht von alleine aus seinem Problemkreis findet, sollte professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Tipps zur Schlafhygiene

Präparate aus Baldrian-Passionsblume und Hopfenzapfenextrakt (etwa eine Stunde vor dem Schlafengehen eingenommen) unterstützen den Schlaf. Auch die unterstützende Wirkung von Heilpflanzenpresssäften ist nicht zu unterschätzen. Hierzu zählt beispielsweise Baldrianwurzel-Presssaft (kurmäßig nachmittags ein Esslöffel). Auch Melisse, Hafer und Lavendel haben entspannende und schlaffördernde Wirkung. Man kann sie als Tee oder Tinktur zu sich nehmen oder als Badezusatz einsetzen.

Hydrotherapie

Ein warmes Fuß- oder Armbad (bei etwa) wird bei Schlafstörungen empfohlen. Abends wirkt meist ein Vollbad mit
Zusätzen wie Melisse, Baldrian, Fichtennadeln oder Lavendel beruhigend und schlaffördernd. Manche Patienten berichten davon, dass sie leichter in den Schlaf finden, wenn sie abends kalte Ganzkörperwaschungen durchführen und anschließend, ohne sich abzutrocknen ins Bett gehen. Auch Wassertreten kann bei Einschlafstörungen helfen. Dazu kurz vor der Bettruhe die Badewanne wadenhoch mit Wasser füllen und darin ein bis drei Minuten „im Storchenschritt“ gehen.

Nicht zu viel und nicht zu wenig essen

Schwerverdauliche Speisen können für eine unruhige Nacht sorgen, aber ebenso ein leerer Magen. Manche Menschen, die mehrmals in der Nacht aufwachen, haben einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel. Eine leichte Mahlzeit etwa zwei Stunden vor dem Schlafengehen hält den Blutzuckerspiegel die kommenden sieben Stunden stabil. Ein Glas warme Milch fördert bei vielen Menschen das Einschlafen.

 

Von Alkohol ist abzuraten; er ebnet zwar den Weg in den Schlaf, führt aber dazu, dass Menschen in der zweiten Nachthälfte öfter aufwachen. Übermäßiger Alkoholgenuss reduziert zudem die REM-Schlafphasen, die wichtig für Konzentration, Gedächtnisleistungen und die motorischen Fähigkeiten sind. Zudem behindert er die Atmung und kann Nichtschnarcher zu Schnarchern machen.

Licht, Lärm und Elektrosmog sind Schlafkiller.

Nächtliche Geräusche gehören mit zu den häufigsten Schlafräubern. Studien haben gezeigt, dass Lärm, zum Beispiel von Flugzeugen oder Autos, nachts unterschwellig die Schlafqualität herabsetzt. Der Tiefschlafanteil verkürzt sich, die Pegel der Stresshormone Kortisol und Adrenalin bleiben erhöht. Licht spielt eine Schlüsselrolle für den Schlaf-Wach-Rhythmus. Ein gut abgedunkeltes Zimmer erleichtert vielen das Ein- und Durchschlafen. Manche Menschen reagieren empfindlich auf das Leuchtdisplay eines automatischen Weckers auf dem Nachttisch oder Geräte im Stand-by-Modus.
Wer elektrosensibel ist, sollte alle strahlenden Geräte, die sich direkt neben dem Körper befinden, ausschalten – auch WLAN-Router und Smartphone.

Akupunktur
In der Traditionellen Chinesischen Medizin kommt bei Schlafstörungen Akupunktur zum Einsatz.  Der Schlaf wird unter anderem dem Herzfunktionskreis zugeordnet. Regelmäßig zur gleichen Zeit auftretende Schlafstörungen können ein Hinweis auf funktionsgestörte Organe sein.

 

Dr. med. Wolfgang May ist Internist, Arzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin, Homöopathie und Naturheilverfahren. www.dr-wolfang-may.de