Diese naturheilkundlichen Methoden aktivieren die körpereigenen Fähigkeiten zur Selbstheilung.

  • Viel trinken: Zwei bis drei Liter Holunderblüten- oder Lindenblütentee. Bei Husten wirkt Thymiantee antibakteriell und schleimlösend, bei Halsweh Salbeitee. 1 bis 2 TL Heilkräuter mit einer Tasse kochendes Wasser überbrühen und 5 Minuten ziehen lassen.
  • Ein Schwitzbad hilft zu Beginn einer Erkältung und bei Frösteln. Warmes Wasser (36°bis 38°Celsius) in die Badewanne einlassen, so dass es im Sitzen bis Nabelhöhe reicht. Mit Bürste alle Körperteile, die unter Wasser liegen, Richtung Herzen intensiv bürsten. Solange heißes Wasser zulaufen lassen, bis Schweiß ausbricht. Danach feucht ins Bett legen und 30 Minuten nachschwitzen.
  • Antioxidantien schützen unsere Immunzellen: Vitamin C + Zink, reifes Obst, Obstsäfte, kleine Kinder bekommen Obstbrei.
  • Das passende homöopathische Medikament verkürzt zumeist die Beschwerden, ohne etwas zu unterdrücken. Tipps dazu gibt es bei dem naturheilkundlichen Ratgeber „Grippe Sofortbehandlung“ (siehe auch unten).
  • Als Entsäuerungs-Stoß Basenpulver zu sich nehmen (etwa 1 TL oder 10 Tabletten Bullrich Vital, Kinder: 4 Tabletten)
  •   Wenig essen: Erkältung ist eine Ganzkörpererkrankung, sie betrifft auch das Verdauungssystem. Bei Übelkeit und Appetitlosigkeit hilft ein -Fastentag.
  •   Inhalationen: Abschwellend und sekretlösend wirkt die Inhalation heißer Dämpfe (38-42°C), zum Beispiel auf Kamille-Basis. Täglich etwa 10-15 Minuten, maximal 7 Tage (ohne Gerät als „Kopfdampf“).
  •   Wenige Tropfen ätherischer Öle um oder in die Nase geben: Zum Beispiel den Naturstoff Cineol oder Pfefferminzöl (nicht für Kinder unter 2 Jahre geeignet!)
  •  Fieber ist eine natürliche Reaktion des Körpers, der sich gegen Erreger zu Wehr setzt. Keime werden durch die Temperaturerhöhung getötet. Wir sollten den Körper bei seiner Abwehrreaktion unterstützen, indem wir uns schonen und den Infekt „ausliegen“, anstatt ihn mit fiebersenkenden Mitteln zu unterdrücken.

Noch mehr und ausführlichere naturheilkundliche Tipps zur Behandlung von Grippe und Erkältung gibt es in unserem naturheilkundlichen Ratgeber „Grippe – Sofortbehandlung“ unter www.naturheilbund.de/leistungen/unsere-dnb-ratgeber/

Jetzt Abwehrkräfte stärken!       
Winter ist Erkältungszeit. Das liegt unter anderem daran, dass wir uns häufiger in schlecht belüfteten, beheizten Räumen aufhalten, in denen sich Viren besonders schnell verbreiten. Die Schleimhäute trocknen aus, Erreger haben so ein leichteres Spiel.

Ansteckung verhindern
Grippe- und Erkältungsviren verbreiten sich von Mensch zu Mensch, insbesondere durch Tröpfcheninfektion. Wer sich nicht anstecken will, sollte

  • es vermeiden, die Hand zu geben
  • sich möglichst nicht anhusten oder anniesen lassen
  • mit den Fingern nicht in Augen, Nase oder Mund herumwischen
  • Einmaltaschentücher verwenden,
  • sich gründlich die Hände waschen (nach Personenkontakten, nach der Benutzung von Toiletten und vor dem Essen)
  • Räume regelmäßig lüften

Bei grippalen Infekten sind Erkrankte einen Tag vor Auftreten der Krankheitszeichen (Benommenheit,
Glieder-, Hals- und Kopfschmerzen) und bis sieben Tage nachher (Kinder bis zehn Tagen) ansteckend.

 

Die systemische Kieferorthopädie behandelt nicht nur Zähne und Kiefer, sondern bezieht den ganzen Organismus mit ein.

Von Dr. med. dent. Beate I. Kreisel, Foto: creativ collection

 

Das biologische System Mensch besteht aus vielen Teilsystemen. Sie alle sind miteinander vernetzt und stehen untereinander in Wechselbeziehungen. Vor allem der Mundraum ist so intensiv wie kaum ein anderes Teilsystem mit dem übrigen Organismus verbunden. Das ist insbesondere während des Wachstums für Kinder bedeutsam. Ein Kiefer, in dem die Zähne genug Platz haben, gut stehen und gesund sind, kann sich ungestört entfalten. Das fördert das Atmen durch die Nase und damit die Sauerstoffversorgung von Gehirn und Muskeln. Auch das Immunsystem wird gestärkt. Das Kind wird weniger oft krank, hat mehr Spaß daran, sich zu bewegen, kann besser schlafen, sich besser konzentrieren und besser lernen.

Die ganzheitliche Kieferorthopädie behandelt daher nicht ausschließlich die Zähne, sondern das gesamte Kind. Ihr Ziel ist es, über den Mund die Harmonisierung der Körperfunktionen wieder herzustellen und die Entwicklung des Kindes auf natürliche Art und Weise zu fördern. Und das möglichst, ohne dass bleibende Zähne gezogen werden müssen.

Behandlung früh beginnen   

Die Stellung der Zähne ist ganz wichtig für die gesunde Entwicklung des Kindes. Fehlstellungen sollten deshalb so früh wie möglich erkannt und falls nötig behandelt werden. In der herkömmlichen Kieferorthopädie wird mit der Behandlung oft erst begonnen, wenn alle bleibenden Zähne da sind. Stehen dann die Zähne zu eng beieinander, werden nicht selten gesunde Zähne gezogen. Um das zu vermeiden, empfiehlt es sich häufig, mit der Kieferbehandlung bereits während der Hauptwachstumsphase des Kindes anzufangen.

Entsprechend beginnt die ganzheitliche Kieferorthopädie meist bei neun- bis zehnjährigen Kindern mit der Behandlung, in einigen Fällen auch schon im Vorschulalter. Ziel ist es, die Kiefer mit wachstumsfördernden und -begleitenden, meist herausnehmbaren Apparaturen behutsam zu vergrößern und so Platz für alle Zähne zu schaffen. Inzwischen gibt es auch sanfte festsitzende Spangen, die zum Einsatz kommen können. Außerdem geht es darum, dass Ober- und Unterkiefer in die richtige Lage zueinander kommen.

Selbstheilungskräfte statt Kraft von außen

Noch ein wichtiger Unterschied: Bei herkömmlichen kieferorthopädischen Apparaturen, etwa Metall-Brackets (feste Zahnspangen), werden die Zähne durch Kräfte von außen aktiv bewegt. Im Unterschied dazu schaffen die funktionell wirkenden Geräte der ganzheitlichen Kieferorthopädie – Bionator, Mundvorhoftrainer, Funktionsregler, Gebissformer oder diverse Aktivatoren – günstige Bedingungen, bei denen die regulierenden Kräfte der Selbstheilung in Gang gesetzt werden. Die Mundbewegungen werden durch Bewegungs- und Berührungsreize aktiviert und gesteuert. Welches Gerät bei der Kieferbehandlung zum Einsatz kommt, richtet sich vor allem danach, welche Fehlentwicklungen diagnostiziert wurden. Stellvertretend sei hier ein Beispiel näher erwähnt: der Bionator.

Bionator: Ein Turngerät für den Mund

Der Bionator setzt auf Stimulation, Förderung und Steuerung von Wachstum und Entwicklung der Kiefer und Zahnreihen. Das zierliche Gerät wird lose im Mund getragen. Er bewegt keinen Zahn aktiv, sondern korrigiert und schult alle Mundbewegungen. Gleichzeitig hat dieses funktionell wirkende Trainingsgerät positive Auswirkungen auf die gesamte Entwicklung des Kindes. Der Bionator hilft:

  • Kiefer-, Kopf- und Körperhaltung zu verbessern
  • die Wirbelsäule aufzurichten
  • die Muskulatur zu harmonisieren und zu entspannen
  • Verdauung und Stoffwechsel zu aktivieren
  • Lymphabfluss und Immunabwehr zu aktivieren
  • das Atmen durch die Nase zu fördern
  • die Mund- und Gesichtsästhetik zu verbessern
  • das Verhalten positiv zu beeinflussen (z.B. Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen)

Zahnärzte und Co-Therapeuten arbeiten zusammen

Um einen dauerhaften Erfolg zu gewährleisten, ist es notwendig, die kieferorthopädische Behandlung in ein ganzheitliches medizinisches Konzept einzubinden. Dabei können folgende Therapierichtungen sinnvoll sein:

  • Kraniosakral-Therapie, Osteopathie und andere manuelle Techniken helfen, Blockierungen zu lösen und die Beweglichkeit aller Gelenke wieder herzustellen.
  • Myofunktionelle Therapie und mund- und körpermotorische Übungen nach Padovan: Durch ihre Anwendung werden fehlerhafte Funktionen und Gewohnheiten im Mund-Gesichtsbereich, insbesondere Mundatmung, falsches Schlucken oder Sprachfehler beseitigt.
  • Eine homöopathische Begleittherapie unterstützt die Wachstums- und Formungskräfte: Sie fördert den jungen Patienten in seiner körperlichen, geistigen und seelischen Reifung.
  • Aber auch Lymphtherapie, Atem-, Stimm- und Sprechtherapie, Logopädie, Hals-Nasen-Ohren-Abklärung, Okkulometrie, Orthopädie, Physiotherapie oder Ernährungslenkung können Teil des gesamt-medizinischen Konzeptes sein.

Dr. med. dent. Beate I. Kreisel ist Zahnärztin mit dem Tätigkeitsschwerpunkt Kinderzahnheilkunde. Sie betreut als Chefredakteurin die Fachzeitschrift „Systematische Orale Medizin“, die von der Internationalen Gesellschaft für Ganzheitliche Zahnmedizin (GZM) herausgegeben wird.

Auf der Webseite der GZM finden Interessierte eine nach Postleitzahlen geordnete Adressdatenbank systemisch arbeitender Zahnärzte und Kieferorthopäden. www.gzm.org

Die beste Strategie gegen Demenz und Alzheimer ist Prävention.

Von Dr. med. Wolfgang May

 

 

Auch wenn Demenz und Alzheimer noch nicht heilbar ist, kann man das Erkrankungsrisiko senken. Zwölf Dinge, die jeder tun kann, um seine grauen Zellen fit zu halten:

Hydrotherapie    

Mein Großvater ging bis zu seinem 80. Lebensjahr jeden Morgen in die kalte Badewanne. Vinzenz Prießnitz hatte ihn gelehrt, dass kalte Vollbäder die Kopfdurchblutung erhöhen. Dass sich die Durchblutung und die Stoffwechselprozesse im Gehirn durch Hydrotherapie beeinflussen lassen, vermutete bereits der Kurarzt Wilhelm Winternitz (1834-1917). Der Mediziner erhielt 1899 an der Universität Wien den ersten Lehrstuhl für Hydrotherapie im deutschsprachigen Raum.

Fasten        

Verkalkte Arterien begünstigen Durchblutungsstörungen im Hirn – und das Risiko, eine -vaskuläre Demenz zu entwickeln. Heilfasten wirkt sich günstig auf die Rückbildung von Arteriosklerose aus. Wer fastet, merkt schnell, dass sich Geist und Erinnerungsvermögen schon nach wenigen Tagen verbessern. Die Kirchenväter, die oft und lange gefastet haben, hatten meist bis ins hohe Alter einen wachen Geist.

Schwermetalle ausleiten

Bei Autopsien wurden in den Gehirnen von Demenzerkrankten erhöhte Schwermetallkonzentrationen gefunden. Aluminium, Quecksilber, Cadmium und Blei, aber auch Pestizidrückstände sowie Rückstände aus Stoffwechselprozessen wie ein „abgestorbener“ Zahn können Giftstoffe freisetzen, die Stoffwechselprozesse im Gehirn blockieren. Metallbelastungen lassen sich mit Hilfe einer sogenannten Chelat-Therapie reduzieren.

Ernährung umstellen

Eine mediterrane Ernährungsweise mit viel Obst und Gemüse, Olivenöl, Nüssen und Fisch, dafür wenig rotem Fleisch scheint vor Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen zu schützen. Beim Fisch sollte man eher zu fettem Seefisch wie Lachs, Kabeljau oder Makrele greifen, weil der viele langkettige Omega-3-Fettsäuren enthält. Im Einzelfall kann man zusätzlich Antioxidantien, Vitamin D, B und Omega 3 Fettsäuren zuführen. Sie optimieren den Stoffwechsel und damit die Versorgung des Gehirns. Auf Genussgifte sollte weitestgehend verzichtet werden.

Grünen Tee trinken

Untersuchungen legen nahe, dass grüner Tee nicht nur vor Herz-Kreislauf-Krankheiten und Karies schützt, sondern auch Alzheimer vorbeugt. Der darin enthaltene Wirkstoff EGCG senkt offensichtlich das Risiko, dass sich im Gehirn Plaques bilden.

Kaffee trinken

In Tierversuchen konnten amerikanische Forscher nachweisen, dass Koffein Eiweißablagerungen an den Nervenzellen im Gehirn verhindert. Aktuell untersuchen Wissenschaftler, ob Koffein nicht nur vorbeugend wirkt, sondern auch als Therapie bei einer ausgebrochenen Alzheimer-Krankheit sein kann.

Bewusst entspannen

Dauerstress gleich welcher Art steigert die toxische Belastung des Gehirns. Stresshormone machen den natürlichen Schutzwall des Gehirns, die Blut-Gehirn-Schranke, für Gifte wie Quecksilber durchlässig. Wer sich vor Alzheimer schützen will, sollte also darauf achten, sich regelmäßig zu entspannen.

Körperlich aktiv sein

Sport und Bewegung im Alltag sind gute Schutzfaktoren. Das Gehirn wird besser durchblutet, die Nervenzellen gestärkt und es können sich sogar neue Nervenzellen bilden. Demenzforscher empfehlen, sich mindestens 20 Minuten pro Tag aktiv zu bewegen – ob im Fitnessstudio, bei der Gartenarbeit oder einem Spaziergang, ist egal.

Geistig rege bleiben

Geistige Arbeit scheint lange vor den Beschwerden einer Demenz zu schützen, wie die sogenannte Nonnenstudie aus den USA nahelegt. Dabei wurden etwa 600 Glaubensschwestern von Wissenschaftlern begleitet und ihre Gehirne nach dem Tod auf Alzheimer-Veränderungen untersucht. Die überraschende Erkenntnis: Bei einigen Nonnen waren die Gehirne durch Plaque-Ablagerungen stark verändert. Trotzdem hatten sie zu Lebzeiten keinerlei Anzeichen von Demenz. Im Gegenteil: Fast alle waren bis ins hohe Alter geistig aktiv, studierten und unterrichteten. Wer also bis ins hohe Alter einem kreativen Hobby nachgeht, viel liest oder schreibt, regelmäßig Kreuzworträtsel löst, Karten- oder Brettspiele spielt oder eine Fremdsprache lernt, kann Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme vermeiden.

Musizieren und Singen

Ein Instrument spielen fordert Konzentration und körperliche Koordination gleichermaßen. -Dasselbe gilt übrigens auch für das Singen und Tanzen, wobei man bei letzterem gleich noch seinen Körper bewegt.

Freunde treffen

Wer soziale Kontakte pflegt und sich regelmäßig mit anderen Menschen austauscht, betreibt ganz nebenbei Demenzprävention. Denn wenn wir uns unterhalten und austauschen, beanspruchen wir das Gehirn auf vielfältige Weise und halten es so fit: Wir nehmen nicht nur Stimme, Tonfall, Mimik und Gestik wahr, sondern fordern auch unser Sprachvermögen, unser Kurzzeitgedächtnis, unsere Sinne und -unser Gefühlszentrum.

Risikofaktoren meiden

Es gibt eine Reihe von Risikofaktoren für die Alzheimer-Krankheit. Dazu zählen Gefäßerkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes, Herzrhythmusstörungen, erhöhte Cholesterinwerte sowie das metabolisches Syndrom – alles, was die Durchblutung und die Herzfunktion beeinträchtigt, bringt auch ein erhöhtes Alzheimer-Risiko mit sich.

Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum sowie Übergewicht erhöhen ebenfalls das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, genauso wie Depressionen und Schlafmangel. Schwere Kopfverletzungen, etwa wiederholte Gehirnerschütterungen, können das Risiko ebenfalls verstärken. Verschiedene Studien stellen auch einen Zusammenhang zu bestimmten Autoimmunerkrankungen (etwa Morbus Addison oder Multiple Sklerose) her.

Auch Hörverlust wirkt sich nachteilig aus, haben Wissenschaftler herausgefunden Wird dieser durch Hörgeräte frühzeitig ausgeglichen, ist das Demenz-Risiko -weniger hoch.

Dr. med. Wolfgang May ist Internist, Arzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin, -Homöopathie und Naturheilverfahren,
www.dr-wolfgang-may.de

 

 

 

VON: Prof. Dr. med. Karin Kraft

Fotos: creativ collection

Stadtleben stresst und kann Krankheiten mitverursachen. Mittlerweile ist aber wissenschaftlich nachgewiesen: Eine Therapie im Wald hat starke positive Effekte auf die Gesundheit.

Millionen Jahre lang lebten die Menschen und ihre Vorfahren in einer natürlichen Umgebung. Vor etwa 200 Jahren änderte sich das langsam. Immer mehr Menschen wohnten jetzt in Städten, mehr oder weniger dicht gedrängt. Unsere Körperfunktionen haben aber den Umzug in die Stadt nicht mitgemacht. Sie sind noch an ein Leben in der Natur angepasst. Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass die Kluft zwischen natürlicher und stark urbanisierter Umgebung erheblich zum Dauerstress der Menschen beiträgt. Seit drei Jahrzehnten kommt noch der sogenannte Technikstress hinzu – Computer und Handys beschleunigen das moderne Leben weiter. Vorreiter dieses Lebensstils sind besonders Megastädte wie Tokio und New York mit über zehn Millionen Einwohnern. Es wird sogar vermutet, dass die mangelnde Naturnähe Volkskrankheiten wie zum Beispiel Adipositas, Depression und Kurzsichtigkeit mitverursacht.

15 Minuten Spaziergang reichen aus

Dagegen weiß man heute ziemlich sicher: Der Aufenthalt im Wald senkt nicht nur Stress, sondern hat auch präventive und gesundheitsfördernde Effekte. Die Erkenntnis verdanken wir vor allem Wissenschaftlern aus Südkorea und Japan, also Ländern mit Megastädten und sehr hoher Bevölkerungsdichte. Sowohl der japanische als auch der koreanische Staat haben übrigens die Forschungen intensiv unterstützt. Der Kontakt mit den natürlichen Reizen des Waldes drosselt die Aktivität des sympathischen Nervensystems. Wir entspannen uns und fühlen uns wohl – auch aus wissenschaftlicher Sicht der wünschenswerte Normalzustand. Dabei reicht schon eine kurze Zeit im Wald aus, um günstige Wirkungen zu erzielen. Nach einem 15-minütigen Waldspaziergang fällt der Blutspiegel des Stresshormons um 16 Prozent, der Blutdruck sinkt um zwei und die Pulsfrequenz um vier Prozent. Eine dreiviertel Stunde Aufenthalt verbessert zudem die Stimmung und vermutlich auch die geistige Leistungsfähigkeit wie zum Beispiel das Kurzzeitgedächtnis. Auch ein geschwächtes Immunsystem kann sich erholen, weil Stressreize abnehmen. Die Wirkung dauert etwa sieben Tage an.

Hilft bei ADHS und Depressionen

Weshalb hat der Wald nun diese entspannenden Eigenschaften? Es ist verblüffend, aber allein das Betrachten von Waldbildern und –fotos verändert den Zustand unseres Gehirns. Hirnregionen, die mit Mitgefühl und Altruismus assoziiert werden, sind stärker durchblutet. Dagegen fließt jetzt weniger Blut durch die Mandelkerne des Hirns. Weniger Angstgefühle sind die Folge, wenn die Amygdala, wie die Mandelkerne auch genannt werden, nicht mehr stimuliert werden. Im Wald kann sich daher die Aufmerksamkeit sanft fokussieren. Wir lernen, wieder aufmerksam zu sein. Dabei helfen angenehme und nicht zu starke Reize wie Grün- und Brauntöne, der Wechsel zwischen Licht und Schatten in sanften Abstufungen, leise Geräusche wie zum Beispiel fließendes Wasser, Vogelgezwitscher und Blätterrauschen oder der Geruch von ätherischen Ölen. So erholt sich das Gehirn vom stressigen Stadtleben und die geistige Ermüdung nimmt ab. Sehr gut präventiv wirkt die Kombination von -Entspannungsverfahren mit den natürlichen Reizen von Wäldern. Auf diese Weise werden in Südkorea Feuerwehrleute nach psychisch belastenden Einsätzen auf Staatskosten für drei Tage im Wald behandelt, um eine posttraumatische Belastungsstörung zu verhindern. Von der Waldtherapie profitierten aber auch Kinder, die unter dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom litten oder Erwachsene mit Depressionen.

Europas erster Kur- und Heilwald

Der Gedanke ist naheliegend: Die Therapie sollte auch Patienten mit körperlichen Krankheiten nutzen – in sogenannten Kur- und Heilwäldern. In Mecklenburg-Vorpommern habe ich in Kooperation mit dem Bäderverband dafür europaweit erstmalig Kriterien entwickelt. Dabei werden die Schonfaktoren des Waldes, die ja ständig einwirken, mit aktivierenden Therapieverfahren verbunden.

Welche Krankheitsgruppen eignen sich nun besonders gut für eine Therapie im Kur- bzw. im Heilwald? Hier schauen wir uns einerseits an, welche Behinderungen eine Krankheit verursacht, andererseits untersuchen wir die gesundheitsfördernden Eigenschaften eines Waldgebietes. Bei den Schonfaktoren spielt vor allem der Großklimabereich wie zum Beispiel das Meeresklima eine entscheidende Rolle. Weitere Schonfaktoren speziell des Waldes sind Strahlungs- und Windschutz, vielfältige Licht- und Windverhältnisse, gemäßigte Temperaturen, eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit und eine gute Luftqualität. Die jeweilige Geländestruktur hat einen wesentlichen Einfluss auf die Eignung für Patienten mit Krankheiten zum Beispiel des Bewegungsapparates oder des Kreislaufs. Wichtig sind hier sowohl Höhenunterschiede als auch das Vorhandensein von Landmarken wie Gewässer, auffällige Baumgruppen oder Aussichtspunkte. Auch die Vegetation trägt zu den gesundheitsfördernden Effekten bei, wenn zum Beispiel Nadelhölzer im Sommer ätherische Öle freisetzen.

Prävention von Folgekrankheiten

Ein weitläufiger Kurwald erlaubt eine körperlich intensivere Therapie und bietet sich daher für chronische Erkrankungen an, um einer Verschlechterung vorzubeugen. Einem anderen Zweck dient der geschützte Kleinraum eines Heilwaldes. Er kann für die Prävention von Folgekrankheiten bei einer chronischen Krankheit genutzt werden. Besonders geeignet für die Therapie im Heil- oder Kurwald sind Erkrankungen des Bewegungsapparates, des Respirationstraktes, der Haut sowie neurologische, psychische, onkologische und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. -Derzeit führe ich eine kontrollierte Studie durch, bei der Patienten mit chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung untersucht werden. Die Patienten haben im Rahmen ihrer stationären Rehabilitation auch Anwendungen im Kur- und Heilwald von Heringsdorf auf der Insel Usedom. Die Ergebnisse werde ich demnächst auf dem Kongress Gesundheitspotenzial Wald (siehe Veranstaltungshinweis) vorstellen, sie werden mit Spannung erwartet.

Karin Kraft, Ärztin für Innere Medizin und -Naturheilverfahren, hat eine Stiftungsprofessur für Naturheilkunde. Sie lehrt und forscht an der Universität Rostock. Außerdem ist sie Vizepräsidentin des Deutschen Naturheilbundes.

Erster Internationaler Kongress Gesundheitspotenzial Wald

Vor kurzem in Heringsdorf mit Vorträgen und Referaten von internationalen Gesundheits- und Umweltexperten (u.a. Professor Iwao Uehara von der Universität Tokio), Politikern und Landschaftsarchitekten. Höhepunkt war die Begehung, Eröffnung und Zertifizierung des Heringsdorfer Waldes als erster Kur- und Heilwald in Europa.

 

Foto: creativ collection

Hypertoniker können selbst viel dazu beitragen, dass ihr Blutdruck sinkt. Naturheilverfahren helfen dabei.

Nach wie vor leiden 20 bis 30 Millionen Menschen hierzulande unter Bluthochdruck. Viele wissen nichts davon, denn Bluthochdruck tut nicht weh. Trotzdem schädigt er schleichend die Blutgefäße und das Herz und ist damit ein wichtiger Risikofaktor für Schlaganfall und Herzinfarkt und Netzhautschäden. Alarmsignale können Schwindel, Kopfschmerzen, Sehstörungen wie Flimmern vor den Augen, starkes Herzklopfen und Kurzatmigkeit sein. Auch eine stark gerötete Gesichtshaut, ein „roter Kopf“, kann auf eine Hypertonie hinweisen.

Als optimal gilt ein Blutdruck von 120 /80 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule). Von leichten Bluthochdruck spricht man bei Werten ab 140 / 90, von schwerem Bluthochdruck bei Werten ab mehr als 180 / 110.

Was steckt dahinter?

In den meisten Fällen ist die eigentliche Ursache für Bluthochdruck eine Kombination aus genetischer Veranlagung, ungünstigen Umwelt-Einflüssen und einem ungesunden Lebensstil. Vor allem Bewegungsmangel und Übergewicht sind schuld an schlechten Werten. Eine ungesunde Ernährung mit wenig kaliumreichem Obst und Gemüse und zu viel Salz, Nikotin und zu häufiger Alkoholkonsum treiben den Blutdruck in die Höhe. Ein weiterer wichtiger Faktor ist Stress; dabei werden Hormone ausgeschüttet, die den Blutdruck ankurbeln. Außerdem kann die Einnahme einiger Medikamente (zum Beispiel Kortison, Pille, Hormonersatztherapie in den Wechseljahren, Schmerzmittel) eine Hypertonie zur Folge haben.

Erste Maßnahme: Lebensstil ändern

Regelmäßige Bewegung und Reduktion von Übergewicht, weniger Kochsalz und Alkoholbeschränkung – damit können Betroffene ihren Blutdruck effektiv senken. Bei Werten bis zu 160/100 empfiehlt die deutsche Hochdruckliga als erste Maßnahme eine Änderung des Lebensstils. Erst wenn das nicht ausreicht, müssen gegebenenfalls Medikamente eingenommen werden. Das sind meistens Beta-Blocker, ACE-Hemmer oder Diuretika. Sie senken zwar den Blutdruck, haben aber teilweise starke Nebenwirkungen: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Potenzprobleme oder depressive Verstimmungen.

Naturheilkundliche Empfehlungen

Ernährungsumstellung: Mehr Salat, Obst und Gemüse, weniger Wurst, Fleisch, Fett und Alkohol. Ein bis zwei Diät-Tage pro Woche (Obst, Reis, Milch-Semmeltage) können bei der Umstellung helfen, ebenso ein strukturierter und regelmäßiger Ernährungsrhythmus. Viele Zwischenmahlzeiten und späte, gehaltvolle Abendessen behindern das Abnehmen.

Regelmäßige Bewegung: Ein Ausdauertraining von 30 Minuten drei- bis fünfmal pro Woche senkt den Blutdruck um fünf bis zehn mmHg, jedes Kilo Körpergewicht weniger auf der Waage um etwa 1,5 mmHg. Auch Radfahren, Skilaufen, Jogging, Schwimmen und Tanzen sind geeignete Sportarten. Ungünstig ist jede Art von extremer Belastung und mit starker Pressatmung verbundene Sportarten, etwa Krafttraining.

Anti-Stress-Training: Menschen, die zu einem hohen Blutdruck neigen, fehlt oft die Fähigkeit, eine Balance zwischen Anspannung und Entspannung zu finden. Empfohlen werden daher Entspannungsmethoden wie autogenes Training, Yoga oder progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Ebenso wichtig ist es, Erholungsphasen in seinem Arbeitsalltag einzuplanen und auf ausreichenden Schlaf zu achten.

Phytotherapie: Die wichtigste Herzpflanze ist der Weißdorn. Aber auch Passionsblumen- und kavahaltige Arzneimittel haben sich wegen ihrer spannungslösenden Wirkung sehr gut bewährt. Hopfen, Baldrian und Melisse haben ebenso eine beruhigende Wirkung.

Hydrotherapie: Eine blutdrucksenkende Wirkung können auch ansteigende Arm- und Fußbäder sowie Wechselfußbäder haben. Geeignete Kräuterzusätze sind hier Melisse, Lavendel, Baldrian.

Homöopathie: Auch homöopathische Medikamente können helfen, die Blutdruckwerte positiv zu beeinflussen, indem sie die körpereigene Blutdruckregulation anregen. Als Wirkstoffe haben sich unter anderen sehr gut bewährt: Crataegus (Weißdorn), Viscum album (Mistel) und Glonoinum. Im Gegensatz zu Präparaten der Schulmedizin haben sie keine Nebenwirkungen und können mit klassischen Blutdrucksenkern und anderen Arzneimitteln problemlos kombiniert werden.

Wenn man Patienten in umfassenden Zusammenhängen betrachtet, kann man auch chronische Krankheiten heilen, sagt der Mediziner und Naturheilkundler Gert Dorschner. Er hat einen mehrstufigen Behandlungsplan entwickelt, den wir in einer Serie vorstellen.

VON GERT DORSCHNER

Foto: creativ collection

 

Stufe 11: Dauerbrause – das Bad der Blutwäsche

Wirkung: Die Dauerbrause gilt als intensivste Form der Hydrotherapie. Sie vereinigt Wärmewirkung, Tiefenwirkung, Reflexwirkung, Durchblutungsförderung, Massageeffekte, Akupressur, Schröpfeffekte und elektrotherapeutische Effekte in einem angenehmen Naturprinzip. Merke:

  • Dauerbrause ist die Weiterentwicklung der Kneipp’schen Hydrotherapie für chronische Krankheiten!
  • „Sane per aquam“ – schon die Römer heilten mit Wasser.
  • „Wo Wasser ist, ist Leben“. Wasser ist nach dem Licht das zweitwichtigste Schöpfungselement auf Erden.
  • Wir bestehen zu 75 Prozent aus Wasser. Wasser reguliert alles.
  • Wasser hat die Fähigkeit, Krankheitsinformationen aufzunehmen und auch abzuleiten (siehe Wasserkristallbilder des japanischen Wasserkristallforschers Masuro Emoto).

 

Stufe 12: Die Enzymtherapie – das naturheilkundliche Cortison

Wirkung: Enzyme spielen bei Stoffwechselvorgängen eine wichtige Rolle, indem sie Reaktionen in Gang setzen oder beschleunigen. Einige Früchte, darunter Ananas, Mango oder Papaya enthalten besonders wertvolle Enzyme. Hochdosiert eingenommen wirken sie stark immunmodulierend und helfen, chronische Entzündungen im Körper abzubauen.

Die Einnahme sollte über einen Zeitraum von mindestens 6 bis 12 Monaten erfolgen
(z.B. Wobyenzym oder Innovazym, 3 x 2 Tabletten täglich nüchtern 1 Stunde vor den Mahlzeiten).

Merke: Die Enzymtherapie gilt als feste Säule innerhalb der biologischen Krebstherapie und der Behandlung chronisch entzündlicher und immunologischer Erkrankungen.

Mehr Informationen unter
www.enzymforschungsgesellschaft.de

 

Stufe 13: Begleitende ganzheitliche Krebstherapien

Mistel-Therapie / Hyperthermie

Es gibt in der Naturheilkunde und in der Alternativmedizin eine Reihe von Therapien, die bei der Behandlung von Krebserkrankungen unterstützend eingesetzt werden. Sie stärken das Immunsystem, unterstützen die Selbstheilungskräfte des Körpers und mildern die Nebenwirkungen einer konventionellen Strahlen- oder Chemotherapie.

Aus der anthroposophischen Medizin stammt die Misteltherapie, bei der Pflanzenextrakte unter die Haut gespritzt werden. Bei der Hyperthermie werden einzelne Körperpartien oder der gesamte Körper gezielt erwärmt, um Krebszellen zu zerstören.

Ganzheitliche Krebsberatung: Krebspatienten empfehle ich, sich ausführlich beraten zu lassen, wie sie komplementäre Therapieverfahren mit der schulmedizinischen Stufentherapie (Operation – evtl. Strahlentherapie – Chemotherapie) koordinieren können. Sinnvoll ist es auch, Informationen über eine psychoonkologische Begleittherapie einzuholen.

Auch eine längere, intensive Anti-Krebskur in einer ganzheitlich arbeitenden Krebsklinik kombiniert sinnvoll schulmedizinische und komplementäre Krebstherapien.
Informationen, Adressen von Therapeuten
und eine Klinikliste gibt es bei der Gesellschaft
für Biologische Krebsabwehr e.V. (GfBK).
www.biokrebs.de

 

Gert Dorschner ist Facharzt für Allgemeinmedizin, Notfallmedizin, Naturheilverfahren und Ernährungsmedizin sowie Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des DNB.
www.akademie-fuer-ganzheitsmedizin.de

 

Eine geschwächte Darmflora lässt sich gut behandeln. Schwieriger wird es, wenn der Darm mit Schwermetallen und Umweltchemikalien vergiftet ist.

VON Dr. med. Martin Landenberger

Foto: creativ collection

 

Zwischen Darm und Gehirn herrscht reger Verkehr – ständig schicken die Nervenzellen und Botenstoffe des Darms Meldungen an das Gehirn und umgekehrt. Wissenschaftler schätzen die Anzahl der Neuronen im Darm höher ein als jene im Gehirn. Wenn der Volksmund meint: „Mein Bauch sagt mir“, hat er nicht ganz unrecht. Denn unsere Verdauung funktioniert so gut, weil Gehirn, Schilddrüse, Thymus (Bries), Darm, Nebennieren und peripheres Nervensystem eine Einheit sind.

 

Ein Beispiel für die Zusammenarbeit ist die Darmschleimhaut. Sie verfügt über ein ausgeklügeltes System zur Nahrungsspaltung. Daran beteiligt sind Verdauungsenzyme des Magens (Säure, Pepsin), der Bauchspeicheldrüse (Amylase, Lipase) und der Galle. Je besser wir kauen und einspeicheln und je geruhsamer wir essen, desto mehr können wir auch genießen. Damit geben wir dem Darm auch die Zeit und die Kraft, seine Arbeit zu erledigen. Nach dem Essen schaltet unser vegetatives Nervensystem um. Während der Verdauung regiert dann der Parasympathicus. Die Muskeln werden träge, das Denken verlangsamt sich: Jetzt gilt das Motto „ein voller Bauch studiert nicht gern“.

 

Sauerkraut und Anis

Wichtig für die Verdauung sind darmständige Keime, vor allem Escherichia coli, Enterokokken und Milchsäurebakterien (Laktobazillen, Bifidobakterien). Wenn -diese säuernden Hilfsbakterien fehlen, kann die Darmschleimhaut geschwächt werden. Hier helfen gesäuerte Nahrungsmittel wie Sauerkraut, milchsauer vergorene Gemüsesäfte, Brottrunk, Rechtsregulat, Joghurt, Kefir, Sauermilch und Kombucha. Mit zunehmendem Alter vermindert sich auch unsere natürliche Verdauungsstärke. Viele Menschen greifen dann zu Verdauungskräutern als Aperitif oder Digestiv, wie Süßholzwurzel, Sauerampfer, Löwenzahn, Fenchel, Anis ohne Alkohol und Zubereitungen mit rechtsdrehender Milchsäure (Rechtsregulat, Casa Sana Darmreinigung und weitere). Besonders viele Aufgaben hat die Darmflora. Mit Fug und Recht kann man ihr den Status eines Organs im menschlichen Organismus zuweisen: Wie ein Bodyguard schützt die Darmflora die Mukosa (Schleimhaut), wie eine Amme ernährt sie die Schleimhautzellen und wie eine Fabrik produziert sie Abwehrstoffe (Aminosäuren wie ß-Defensine) gegen feindliche Keime. Damit nicht genug. Sie sorgt für die Dichtigkeit der Darmschleimhaut ähnlich wie Fliesen mit Verfugungsmörtel abgedichtet werden. Und außerdem für die Modulation des Immunsystems (sogenannte Th1/ Th2-Verteilung), um es wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

 

Prießnitz-Wickel und Probiotika

Welche Mittel helfen uns nun bei der Darmsanierung? Die erste Frage in der Anamnese richtet sich auf die Beschwerden und die Gewohnheiten des Darms: Gibt es ein Völlegefühl schon nach geringer Nahrungsaufnahme? Liegt die Nahrung wie ein Stein im Magen? Sind fette oder eiweißreiche Speisen (Fleisch), aber auch Rohkost unverträglich?

 

Natürliche Hilfen bei der Darmsanierung können sein:

  • Ruhe und Entspannung zum Essen und nach dem Essen. Nicht im Gehen essen. Die Lebensmittel bewusst nach Geschmack und Vorliebe auswählen und genießen.
  • Bei Tendenz zu schnell geblähtem Abdomen kann man nach dem Essen einen heißen feuchten Wickel auf den Bauch legen und 15 Minuten ruhen (Prießnitz-Wickel).
  • Bei bekannter Verdauungsschwäche können fermentierte Verdauungspräparate eingenommen werden.
  • Sofern ein Mangel an hilfreicher Flora vorliegen sollte, kann man diese mit diversen Probiotika ausgleichen (Lakobakterien, Bifidobakterien, wie etwa Lactobact oder Omni biotic).
  • Aus Darmkeimbestimmungen differenzieren wir mit Entzündungsmarkern, etwa alpha-1-Amtitrypsin oder Calprotectin, oberflächliche und in die Tiefe gehende Entzündungen, die wir mit Kamille-, Grüntee- und Myrrhe-Extrakten bekämpfen können. Hinter erhöhten Calprotectinwerten können sich akute und chronische Infekte, Glutenenteropathien (Zöliakie) und Darmkrebs verstecken.

 

Dauerentzündung durch Schwermetalle und Umweltgifte

Viele chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa enthalten Fehlkeimbesiedelungen, die man ausgleichen kann. Häufig jedoch schwelt die Entzündung weiter, dann steigt auch das Krebsrisiko. Wie aber kommt es zu solchen Dauerentzündungen? Wahrscheinlich -werden sie durch Schmermetalle oder Umweltchemikalien verursacht. Diese neuen Stressoren waren in der Evolution bisher nicht bekannt. Sie setzen eine fortdauernde Entzündung in der Darmschleimhaut in Gang, der mit den alten Waffen des Immunsystems nicht beizukommen ist.

Chronisch Darmkranke sind erfahrungsgemäß mit Umweltgiften kontaminiert

Wir untersuchen deshalb Darmschleimhautgewebe auf Metallablagerungen und arbeiten bei der Provokationstestung mit Chelatoren. Das sind organische Verbindungen, die Metalle im Körper binden und die man im Urin nachweisen kann. Erfahrungsgemäß sind chronisch Darmkranke mit neuen Stressoren wie Schwermetallen kontaminiert. Hier tut sich also ein weites Behandlungsfeld auf.

 

Dr. med. Martin Landenberger ist Facharzt
für Allgemeinmedizin, Chirotherapie,
Sportmedizin, Naturheilverfahren,
Homöopathie und Neuraltherapie.
Zu seinen Tätigkeitsschwerpunkten zählen
Detox (Entgiftung), Chelat-therapie und
komplementäre Krebstherapie.
www.Praxis-Dr-Landenberger.de

 

Wie kann man die Naturheilkunde erhalten und stärken? Gemeinsame Umfrage vom DNB und den Berufsverbänden der Ärzte für Naturheilverfahren ZAEN und BAEN-D.

 

Der Deutsche Naturheilbund setzt sich für die Verbreitung und den Erhalt von naturheilkundlichem Wissen ein. Die Mitglieder und viele Interessierte tragen dazu bei. Auch der Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren (ZAEN e.V.) und Regulationsmedizin e.V. und der Berufsverband der Ärzte der Naturheilverfahren Deutschland e.V. (BAEN-D) verfolgen diese Ziele.

Diese beiden ärztlichen Verbände sorgen sich allerdings seit geraumer Zeit über die Stellung der Naturheilverfahren bei Patient, Arzt und Kassen. Naturheilkundliche Behandlungsverfahren werden häufig mit der Begründung aus der ärztlichen Praxis gedrängt, sie seien nur wenig wissenschaftlich evidenzbasiert. Die Erstattungsfähigkeit einzelner Verfahren wird hart umkämpft. Hinzu kommt, dass eine auffällig breite Masse an Patienten nicht mehr in der Lage -ist, kleinste gesundheitliche Probleme zu Hause zu behandeln oder die Selbstheilungskräfte mit Hilfe der Naturheilkunde zu aktivieren.

Zum Wohle der Patienten
Um diesem Trend entgegen zu steuern, starten wir eine gemeinsame Umfrage. Dazu benötigen wir Ihre konkrete Unterstützung! Die Umfrage stellt die Meinung und den Bedarf des gesundheitsbewussten Bürgers in den Mittelpunkt und bildet die Basis für die gemeinsame Zusammenarbeit der Verbände zum Wohl des Patienten.

Mit den Ergebnissen der Umfrage möchten wir stärker an die betroffene Öffentlichkeit gehen. Die Resultate werden in einem Fachsymposium vorgestellt und in den Medien veröffentlicht, auch im Verbandsmagazin DNB-Impulse und auf unserer Webseite werden Sie die Entwicklungen verfolgen können.

Ihre Meinung zählt!
Wir möchten uns gezielt dafür einsetzen, was Ihnen wichtig ist. Daher bitten wir Sie, sich kurz Zeit zu nehmen und bis zum 31.Oktober 2017 unseren Fragebogen zu beantworten.

 

 

 

Verlosung
Als kleines Dankeschön fürs Mitmachen verlosen wir je zehn Bücher von Prof. Dr. Andreas Michalsen und Dr. Hubertus von Treuenfels.
Prof. Dr. Andreas Michalsen: Heilen mit derKraft der Natur.
Meine Erfahrung aus Praxis und Forschung. Was wirklich hilft.
Insel Verlag, 2017,
304 Seiten, 19,95 Euro
Dr. Hubertus von -Treuenfels: Gesund beginnt im Mund.
Knaur MensSana
Verlag, 2017,
240 Seiten, 18 Euro

 

VON CONSTANZE NOLTING (ZAEN UND SABINE NEFF (DNB)

Foto: creativ collection