Smartphone erst mit zwölf: Eine neue Broschüre der Umweltorganisation diagnose:funk gibt Eltern Tipps, wie sie Kinder bei der Mediennutzung begleiten können.

Von Peter Hensinger; Foto: creativ collection

Wer wünscht sie sich nicht: Kinder und -Jugendliche, die mit Kreativität, sozialer Kompetenz sowie mit Neugierde und einem wissensdurstigen Denk- und Handlungsvermögen ausgestattet sind, um sich in der durch Informationstechnologie bestimmten Welt von heute und morgen auch als junge Erwachsene zurecht zu finden? Die Digitalisierung ist in aller Munde. Sie hat mit Fernsehen, Smartphone, Tablet, Playstation & Co. längst Einzug gehalten in Familien-, Schul- und Berufsleben.

Für eine gesunde Entwicklung des Gehirns und des Körpers brauchen Kinder aber in erster Linie eine gute Bindung zu ihren Eltern. Sie müssen spielen, basteln, singen, Naturerfahrungen machen, alles das tun, was ihre Sinne entwickelt. Ein Smartphone und digitale Medien gehören – zumindest im Kleinkind- und Grundschulalter – nicht dazu. Kinder unter zwölf Jahren können damit noch nicht verantwortungsvoll umgehen.

Die Reizüberflutung überfordert das kindliche Gehirn und kann zur Sucht führen. Außerdem trägt exzessive Mediennutzung dazu bei, dass Kinder sich weniger bewegen. Die Untersuchung der Kaufmännischen Krankenkasse Hannover (KKH) ergab von 2006 bis 2016 bei Kindern und Jugendlichen eine Zunahme von

  • Sprach- und Sprechstörungen um 64 Prozent, bei den 15- bis 18-Jährigen sogar um rund 200 Prozent,
  • motorischen Entwicklungsstörungen um 76 Prozent, 
  • ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) um 37 Prozent,
  • Fettleibigkeit (Adipositas) insgesamt um 12 Prozent, bei den 6- bis 10-Jährigen gar um 20 Prozent.

Für Psychologin Franziska Klemm von der KKH zählt neben mangelnder Bewegung und unausgewogener Ernährung auch ein übermäßiger, unkontrollierter Umgang mit digitalen Medien zu den Ursachen für diese Entwicklung.

Achtung Elektrosmog

Es gibt zudem eine weitere unterschätzte Gefahr: Die digitalen mobilen Geräte bestrahlen das Kindergehirn und den ganzen Körper mit Elektrosmog, der zu Zellstress führt. Die österreichische Ärztekammer warnt vor Schäden wie Kopfschmerzen, Schlaf- und Aufmerksamkeitsstörungen. Auch die krebsfördernde Wirkung von Hochfrequenzstrahlung ist inzwischen bewiesen. Deshalb: Kinder sollten in einer Umgebung frei von künstlicher Strahlung aufwachsen:

  • Machen Sie Ihre Wohnung strahlungsfrei. Nutzen Sie kein WLAN und DECT-Schnurlostelefon.
  • Alle Internet- und Telefonverbindungen über Kabel nutzen. 
  • Wenn Kinder ab dem 12. bis 16. Lebensjahr ein Smartphone nutzen, gilt die Regel: Der Abstand ist mein Freund. Nie körpernah nutzen, Headset verwenden. Noch besser: Lernen, ohne Smartphone zu leben.
  • Keine WLAN/WiFi gesteuerten Spiele nutzen!
  • Eltern sind Vorbild: Nutzen Sie nicht die strahlenden Geräte in Anwesenheit der Kinder.

Der soziale Druck ist groß, schon Grundschulkinder werden zu Außenseitern, wenn sie kein Smartphone haben. Doch wenn Eltern gesunde Kinder wollen, lohnt sich die Auseinandersetzung mit dem Thema.

Peter Hensinger, Pädagoge, leitet den Bereich Wissenschaft der Umweltorganisation diagnose:funk. www.diagnose-funk.org

 

 

 

Es gibt jenseits der zwölf klassischen noch andere Schüßler-Salze, die man therapeutisch einsetzen kann. Wir stellen sie in einer Serie vor.

Von Dr. phil. Rosina Sonnenschmidt

Alle Kaliumverbindungen greifen tief in den Organismus ein und wirken daher sehr gut bei chronischen Krankheiten. Die Erfahrung lehrt, dass man sogar etliche Krankheiten nur mit Kaliumverbindungen behandeln kann. Kalium-Aluminiumsulfat, auch bekannt unter dem Namen Kali-Alaun, hat nun speziell eine Wirkung auf die glatte Blutgefäßmuskulatur. Ist die Gefäßspannung gestört, also arrhythmisch, kommt es zu Blutzufuhrstörungen. Die Asymmetrie zeigt sich auch in der schrägen Kristallform des Alauns, dessen Farbe trüb-weiß ist. In der Schulmedizin wird Kalium-Aluminiumsulfat bei Schleimhautkatarrhen in der Nase und in den Bronchien angewendet. Als Folge davon entsteht oft hartnäckige Verstopfung (oben und unten!).

Symptomatik

Chronische Trockenheit der Schleimhäute in Nase, Hals und auf der Haut. Beginnende Demenz durch schleichende Gedächtnisschwäche und Sprachstörungen.

Antlitz- und Körperzeichen

Schwellungen, meist linksseitig am Hals. Es entwickelt sich oft ein regelrechter Schiefhals. Auch das linke Augenlied hängt oft tiefer herab als das rechte.

Therapeutische Maßnahmen

Die Ernährung ändern: keine Konservennahrung essen, keinen löslichen Kaffee trinken und keine synthetischen Kosmetika verwenden. Eine Darmsanierung hilft, die alten Schlacken auszuscheiden. Bewährt hat sich, außer Kali-al-s auch Kalium sulfuricum als tiefgreifendes Stoffwechselmittel einzusetzen.

Dr. Rosina Sonnenschmidt ist international renommierte Homöopathin und Autorin von über 50 Fachbüchern. Ihr Wissen gibt sie zudem in Fachfortbildungen und Kursen weiter.
www.inroso.com

 

Von Prof. Dr. med. Karin Kraft, Illustration: creativ collection

Pflanzliche und homöopathische Arzneimittel werden inzwischen von vielen Krankenkassen erstattet. Dafür muss der Arzt ein Grünes Rezept ausstellen.

Viele Patienten kennen es nicht, dabei wird es schon seit dem Jahr 2004 von Ärzten aller Fachrichtungen genutzt: das Grüne Rezept zur Verordnung von nicht verschreibungspflichtigen  Arzneimitteln. Das sind besonders sichere und nebenwirkungsarme Präparate. Sie spielten lange Zeit in der ärztlichen Praxis eine wichtige Rolle, konnten aber immer auch schon im Rahmen der Selbstmedikation angewendet werden. Um Kosten zu sparen, wurden im Rahmen des „GKV-Modernisierungsgesetzes“ im Jahr 2004 nahezu alle nicht verschreibungspflichtigen Arzneimittel für über zwölfjährige Patienten aus der Erstattung durch die gesetzlichen Kranken-versicherungen ausgeschlossen.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), der Deutsche Apothekerverband (DAV), der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) und der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) haben als Reaktion darauf das Grüne Rezept entwickelt, mit dem Ärzte auch nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel wieder in ihre Beratung und Verordnung einbeziehen.

Hoher Nutzen          

Mit der Verordnung eines rezeptfreien Arzneimittels auf dem Grünen Rezept stellt der Arzt klar, dass er die Einnahme dieses Präparates für die Therapie als notwendig und zweckmäßig erachtet. Er wählt damit bewusst ein rezeptfreies Arznei-mittel aus, das über ein besonders gutes Nutzen-Risiko-Profil verfügt. Das Grüne Rezept dient zudem als Merkhilfe für den Kauf der Arzneimittel in der Apotheke. Die Kosten müssen die Patienten zunächst selbst tragen. Sie liegen für die meisten rezeptfreien Arzneimittel jedoch unter der Zuzahlungsgrenze für verschreibungspflichtige -Arzneimittel von derzeit zehn Euro.

Oft gibt es Geld zurück

Viele gesetzliche Krankenkassen erstatten zudem seit einigen Jahren im Rahmen ihrer Satzungsleistungen die Kosten für bestimmte rezeptfreie apothekenpflichtige Arzneimittel wieder, um die Versorgung ihrer Versicherten zu verbessern. In welchem Umfang und zu welchen Konditionen das geschieht, legen die Krankenversicherungen individuell in ihrer Satzung fest. Häufig handelt es sich dabei um Präparate der Anthroposophie, Homöopathie und Phytotherapie.

Unter folgendem Link können Ärzte und Patienten eine Liste der gesetzlichen Krankenversicherungen abrufen, die im Rahmen ihrer Satzungsleistungen auf dem Grünen Rezept verordnete rezeptfreie Arzneimittel erstatten:

https://www.aponet.de/fileadmin/aponet/res/img/material/Allgemeines/Liste-Kassen-Erstattung-rezeptfreie-Medikamente.pdf

Darüber hinaus können Patienten nicht erstattete eingelöste Grüne Rezepte zusammen mit dem Kaufbeleg bei der Einkommensteuererklärung im Sinne der Abgabenordnung als außergewöhnliche Belastung geltend machen.

Prof. Dr. med. Karin Kraft ist Inhaberin des Lehrstuhls für Naturheilkunde an der Universitätsmedizin Rostock. www.naturheilkunde.med.uni-rostock.de

Von Martina Schneider, Foto: creativ collection

Wer krank ist, braucht nicht nur körperliche, sondern auch geistige Versorgung. Wie Spiritualität und Religion zur Heilung beitragen können.

„Nichts im Leben ist wunderbarer als der Glaube – die eine große bewegende Kraft, die wir weder im Gleichgewicht noch im Tiegel prüfen können.“ Das sagte der kanadische Mediziner und Psychologe William Osler, der als Vater der modernen Medizin gilt. Osler stellte Ende des 19. Jahrhunderts erstmals Zusammenhänge zwischen der physiologischen und psychologischen Behandlung eines Patienten her. Wie Spiritualität Medizin sein kann, entdecken Wissenschaftler seit einigen Jahren zunehmend (wieder). Zwischen 2010 und 2015 sogar als Vorlesungsfach „Spiritual Care“ an der Ludwig-Maximilian-Universität München. Spiritual Care ist eine wissenschaftliche Disziplin, die Medizin, Theologie und Krankenhausseelsorge verbindet und damit vor allem Teil einer ganzheitlichen Palliativmedizin ist. In ihrer Definition von Palliative Care schreibt die Weltgesundheitsorganisation fest: „Zu einer ganzheitlichen Betreuung schwerstkranker Patienten gehört die Vorbeugung und Linderung von Leiden durch frühzeitiges Erkennen, untadelige Einschätzung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen belastenden Beschwerden körperlicher, psychosozialer und -spiritueller Art.“

Sorgende Haltung

Deshalb, sagt der evangelische Pfarrer Traugott Roser, gehört die Erforschung und theoretische Reflexion über Spiritualität in den medizinischen Zusammenhang und ist seit einigen Jahren auch Inhalt der medizinischen Ausbildung. Roser hat mit dem Jesuiten und Psychiater Dr. Eckhard Frick den ersten und bis dato einzigen Lehrstuhl für „Spiritual Care“ in Deutschland inne gehabt. Inzwischen ist die Stiftungsprofessur ausgelaufen. Weltweit gibt es zahlreiche Forschungsprojekte zu Spiritual Care – auch im Kontext jüdischer und buddhistischer Religionsgemeinschaften – unter anderem in der Schweiz, Israel, USA und Irland. Spiritual Care soll in einer  Lebensphase helfen, wo – von außen betrachtet – vielleicht anderweitig nicht mehr zu helfen ist. „Es geht um Fürsorge, die geistlich sein kann, aber nicht muss. Darum, die Sorgen, Fragen und Bedürfnisse eines Kranken wahr- und ernst zu nehmen. Und zwar nicht nur als Seelsorger, sondern als jeder Mitarbeitende im Gesundheitswesen“, erklärt der Psychiater Eckhard Frick. Allerdings, betont er, beschränkt sich eine spirituelle Fürsorge nicht auf Palliativpatienten: „Sie wird überall dort wichtig, wo Menschen in Grenzsituationen kommen, die Sinnfragen aufwerfen. Das kann bei der Mitteilung einer ernsten Diagnose sein oder auch bei chronischen Krankheiten.“

„Spiritual Care“ ist nur im Namen etwas Neues, nicht im Inhalt. Diese Pflege knüpft an mittelalterliche  Traditionen an. Nonnen oder Mönche führten Krankenhäuser, sie trennten nicht zwischen körperlicher und geistlicher Versorgung, nicht zwischen Medizin und anderen (Natur-) Wissenschaften. Dass der Mensch mehr ist als sein Körper, das menschliche Dasein viele Aspekte hat, die berücksichtigt werden müssen, diese Erkenntnis ist in der Heilkunst anderer Kulturen, etwa der fernöstlichen, tief verankert – und wird zunehmend auch in der westlichen modernen Medizin integriert.

Meditation: Ein Segen

Zum Beispiel Meditation. Längst haben Wissenschaftler nachgewiesen, wie günstig sich diese spirituelle Technik auf das Gehirn und die Gesundheit auswirkt. Bei der Meditation beobachtet man sich selbst und achtet dabei auf die Atmung, seine Gefühle oder Körperempfindungen. „Wir lassen die Alltagsgedanken und Sorgen los und richten die Konzentration auf den inneren Wunsch der Heilung. In dem Moment des absoluten Loslassens und der maximalen Entspannung kann die Heilung durch Selbstheilung entstehen“, beschreibt es der Mediziner Dr. Lothar Hollerbach, Allgemeinmediziner mit Praxis für Ganzheitsmedizin in Heidelberg, der Meditation therapeutisch einsetzte.

Meditation könnte das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen verringern, ist Ergebnis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse der American Heart Association. Studien ergaben, dass Meditation möglicherweise mit einer Verminderung von Stress, Angst und Depression sowie einer Verbesserung der Schlafqualität einhergeht. Darüber hinaus könnte sie helfen, den Blutdruck zu senken und die Raucherentwöhnung unterstützen. Zen oder die Kunst, den Schmerz zu lindern: Kann man durch meditative Übungen gegen Schmerzen unempfindlicher werden? Ja, sagen Fakire und buddhistische Mönche. Inzwischen auch Gehirnforscher. Dass Meditation die Schmerzwahrnehmung beeinflussen kann und dies mit bedeutsamen funktionellen und strukturellen Veränderungen des Gehirns einhergeht, wurde in den vergangenen Jahren durch eine Reihe von Studien bestätigt.

Hilfreiches Yoga

Yoga hilft – bei chronischen Schmerzen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder psychischen Belastungen, hat der Psychologe und Privatdozent Dr. Holger Cramer nun eine positive Bilanz seiner Untersuchungen gezogen. Der Forschungsleiter an der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin der Kliniken Essen-Mitte hat mehr als 300 randomisierte Studien in seine Auswertung einbezogen. Während Laien Yoga meist mit dem Einnehmen teils skurriler Haltungen gleichsetzten, umfasse die ursprüngliche Lehre noch eine Vielzahl weiterer Aspekte, so der Psychologe. Dazu zählen auch Übungen zur Konzentration und Meditation, zu Selbstdisziplin und Atemkontrolle. Die Art der Übungen sei dabei mitentscheidend für den therapeutischen Erfolg. „Gegen Bluthochdruck etwa haben sich Yoga-Übungen als besonders wirksam erwiesen, die sich auf die Atmung konzentrierten“, sagt Cramer. Offenbar setzen diese als Pranayama bezeichneten Übungen körpereigene Mechanismen in Gang, die die Auswirkungen von chronischem Stress mildern. Der meditative Aspekt des Yoga wiederum scheint Patienten mit leichten Depressionen gut zu tun.

Die Veröffentlichung dieses Textes erfolgte mit freundlicher Genehmigung von CO.med, dem Fachmagazin für Komplementärmedizin. Dort erschien die ungekürzte Originalfassung unter dem Titel „Gott als Medizin“ in der Ausgabe des Monats August 2018.

Martina Schneider ist als Heilpraktikerin, Wingwave®-Coach, Reikimeisterin/-lehrerin, NLP-Master (DVNLP) in eigener Praxis in -Altenahr-Kreuzberg tätig. Sie leitet das Seminarhaus Schlüsselblume.
www.naturheilpraxis-in-kreuzberg.de

Adressen

Eine Übersicht über Yogalehrer gibt es beim Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e.V., www.yoga.de

  • Christliche Meditationsstätte mit vielfältigem Angebot zu den Themen „Meditation“, „Fasten“, „Achtsamkeit“: Sonnenhaus Beuron – Eine Welt.
    www.sonnenhaus-beuron.de
  • Open Hands heißt die Schule des Handauflegens, die von der Heilerin Anne Höfler gegründet wurde. www.anne-hoefler.de

Beatrice Anderegg ist spirituelle Heilerin. Ihre Sitzungen sind oft lange im Voraus ausgebucht. Ein Gespräch über Glaube, Handauflegen und dem Vertrauen in eine höhere Macht.

Petra Weiß: Liebe Frau Anderegg, mit Ihrem Namen verbinden viele Menschen die Hoffnung auf Heilung. Mit welcher inneren Grundhaltung begegnen Sie den Hilfesuchenden?

Beatrice Anderegg: Hoffnung hat für mich eines der stärksten Heilungspotenziale überhaupt. Deshalb bemühe ich mich, die in jedem Menschen schlummernde, durch eine schwere Diagnose oftmals zutiefst erschütterte Hoffnung durch ein aufbauendes Gespräch und eine stärkende Handauflegung wieder zu festigen.

In Ihren Seminaren vermitteln Sie Ihre Erfahrungen und Einsichten mit einer bezaubernden Leichtigkeit. Ist Geistiges Heilen wirklich so einfach?

So wie ich das geistige Heilen verstehe, sind keine komplizierten Techniken oder Hokuspokus, der beeindrucken will, vonnöten. Die zweifelnden Jünger Jesu hatten sich beklagt, dass er sie ohne „Ausbildung“ oder vergleichbaren Erfolg zum Heilen geschickt hatte. Darauf entgegnete Jesus sinngemäß und frei zitiert: „Es genügt, wenn ihr nur den Glauben habt wie ein Senfkorn!“

Glauben bedeutet für mich keine blinde Unterwerfung an ein Dogma, das nur wenigen Frommen oder Angehörigen einer bestimmten Religionsrichtung vorbehalten ist. Glaube meint das bedingungslose Urvertrauen eines Kindes, das sich von starken Händen geborgen und getragen fühlt. Glaube beginnt dort, wo das intellektuelle „Wissen wollen“ aufhört und man sich gehalten fühlen kann in vertrauender Zuversicht, dass irgendetwas da oben hilft. Dies kann für einen Menschen ein Engel, der Heiland, die Madonna, Gott oder einfach etwas unbegreiflich Großes sein, das keiner beschreiben kann.

Wie läuft eine typische Sitzung ab?

Meine Heilsitzungen beginne ich stets mit einem anteilnehmenden, die Seele entlastenden Gespräch. Die Begegnung runde ich mit einer liebevollen, schlichten Handauflegung ab, bei der zumeist eine wärmende, den Körper stärkende Energie spürbar wird. Dabei öffne ich mich meinem Urvertrauen in die göttliche Macht und bitte um deren Heilkraft. Ich selbst trete innerlich zurück und sehe mich lediglich als ein Instrument, das ohne meine Hingabe und die Berührung Gottes nicht erklingen kann.

Für Geistiges Heilen gibt es keine zertifizierte Ausbildung und kein Diplom. Manche Angebote von so genannten Heilern erscheinen auf den ersten Blick eher fragwürdig.

Von „Geistheiler-Diplomen“ halte ich wenig. Heiler können durch ihre Zuwendung einen Genesungsprozess lediglich anstoßen. Das Wunder der Heilung geschieht letztlich durch eine höhere Gesetzmäßigkeit im Erkrankten selbst. Meine persönliche Ausbildung zur spirituellen Heilerin war die Schule des Lebens mit all seinen Sonnen- und Schattenseiten. Ich lernte aus meinen eigenen Krankheiten. Weitere Erfahrungen sammelte ich während gut 30 Jahren als seelsorgerische Begleiterin meines Mannes in seinem Pfarramt an der Psychiatrischen Universitätsklinik in Basel und durch die Zusammenarbeit mit dem großen englischen Heiler Tom Johanson.

Nehmen Sie schnellstmöglich Reißaus vor Geistheilern, die Heilung „garantieren“, übertriebene Honorare verlangen oder gar drängen, auf Arztbesuche und Medikamente zu verzichten! Ein Heiler braucht Mitgefühl, Nächstenliebe und bedingungsloses Vertrauen in die Heilkraft einer guten, höheren Macht, die oft dann noch eine positive Wendung herbeizuführen vermag, wenn alle menschlichen Bemühungen versagen.

Beatrice Anderegg verfügt seit mehr als 35 Jahren über Erfahrungen in Geistigem Heilen. 1995 wurde sie zur Mitgründerin des Angebots „Handauflegung und Gespräch“ in der Offenen Kirche Elisabethen in Basel. Heute gibt sie Erfahrungen in Vorträgen, Seminaren und Publikationen weiter.
www.urvertrauen.ch

Petra Weiß ist Heilpraktikerin, Medizinjournalistin und Buchautorin. www.praxis-lichtblick.eu
Der Text ist in einer längeren Fassung in der Zeitschrift Signal 2/2011 erschienen und hier mit freundlicher Genehmigung der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V. abgedruckt.

 

Von Prof. Dr. med. Karin Kraft

Bei Diabetes mellitus helfen zwei naturheilkundliche Universalmittel: Gesunde Ernährung und viel Bewegung

Der Diabetes mellitus ist mittlerweile eine der großen Volkskrankheiten in Deutschland. Er verläuft bei jedem Menschen anders, weil zwei Komponenten daran beteiligt sind: Einerseits die Störung der Insulinausschüttung aus der Bauchspeicheldrüse, also des Hormons, das für die Aufnahme des Blutzuckers in die Körperzellen sorgt, andererseits die sogenannte Insulinresistenz. Dabei handelt es sich um eine verminderte Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin. Beide Komponenten steuern bei jedem Diabetiker in unterschiedlicher Weise das Fortschreiten der Erkrankung. Ihr Anteil kann sich zudem mit der Zeit verändern.

Kein Diabetiker ist wieder andere

Damit ist kein Diabetiker wie der andere und benötigt dementsprechend eine individuell angepasste Therapie. Zudem wird bei einer modernen Diabetestherapie nicht mehr nur der erhöhte Blutzucker gesenkt, sondern es müssen auch andere Probleme wie Adipositas, Bluthochdruck und erhöhte Blutfett- und Cholesterinwerte mitbehandelt werden. Dennoch lässt sich auch bei intensiver Therapie das Voranschreiten der Erkrankung nur um wenige Jahre hinauszögern. Dieser Zeitgewinn ergibt sich aber auch für die gefürchteten Folgeerkrankungen wie  Herzinfarkt oder Demenz – vor allem aber bei der Lebenserwartung. Es ist zudem klargeworden, dass es das eine Antidiabetikum nicht geben kann. Die fallgerechte Auswahl der Medikamente sollte deshalb vor allem in fortgeschrittenen Fällen in der Hand von Spezialisten bleiben. Sie richtet sich nach dem sogenannten HbA1c-Wert. So nennt man den  prozentualen Anteil des verzuckerten roten Blutfarbstoffs. Je höher der HbA1c-Wert,  desto schlechter ist der Diabetes eingestellt. Wird das individuelle HbA1c-Ziel erreicht, verringert sich auch das Risiko von Komplikationen wie Nierenfunktionseinschränkung, Netzhautveränderungen, Herzinfarkt und Schlaganfall.

Die neue medizinische S3-Leitlinie zum Diabetes mellitus führt erstmalig unter dem Label Lebensstiländerung auch zwei altbekannte naturheilkundliche Universalmittel auf, nämlich gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung. Diese Maßnahmen sind parallel zur medikamentösen Therapie in allen Stufen des Diabetes mellitus fortzuführen. Eine strukturierte Schulung der Diabetiker, möglichst innerhalb einer Gruppe, ist notwendig und sinnvoll. Natürlich gehört auch eine Raucherentwöhnung dazu.  Hier besteht wegen der gegenwärtigen Personalprobleme im Gesundheitswesen ein breites Betätigungsfeld für die vom DNB ausgebildeten Naturheilberater. Ziel ist die Gewichtsreduktion bei Übergewicht sowie die Motivation zur gesunden und ausgewogenen Kost. Schon eine Gewichtsreduktion um 10 kg kann zu Beginn der Erkrankung zur Normalisierung der Blutzuckerwerte führen.

Prof. Dr. med. Karin Kraft ist Inhaberin des Lehrstuhls für Naturheilkunde an der Universitätsmedizin Rostock.
naturheilkunde.med.uni-rostock.de

 

Von Dr. phil. Rosina Sonnenschmidt

Es gibt jenseits der zwölf klassischen noch andere Schüßler-Salze, die man therapeutisch einsetzen kann. Wir stellen sie in einer Serie vor.

Das Halbmetall und Spurenelement Germanium ist in geringer Konzentration in der gesamten Erdkruste verbreitet. Es tritt mit Zink und Kupfererz auf. Ein großes Thema von Germanium ist „Beziehung“, ganz besonders die Mensch-Boden-  oder Mensch-Baumbeziehung. Am auffälligsten ist dies bei Obstbäumen. Mit dem Fallobst ernährt sich zuerst der Baum selbst. Zersetzt sich das Fallobst, reichert es den Boden mit Germanium an. Das hat zur Folge, dass die Früchte germaniumreich sind und dies dem Menschen zugutekommt. Ein weiteres großes Thema von Germanium betrifft die Psyche, die Mentalebene, die verbale Kommunikation. Kein Wunder, dass dieses Schüßlersalz auf das Gehirn wirkt.

Ich betrachte es als eines der wichtigsten Mittel unserer Zeit, weil wir trotz virtueller Kommunikationsmittel sprachlich und zwischenmenschlich verarmen. Germanium-arme Böden bringen germaniumarme Nahrung hervor. Leidet der Mensch unter Germaniummangel – was heute  schon bei jedem zweiten Kind der Fall ist – tauchen vermehrt folgende Symptome auf.

Symptomatik bei Germaniummangel:

Fehler beim Schreiben, Konzentrationsmangel, Lernschwäche, psychische Fixierungen und Beziehungsunfähigkeit. Hören auf die Meinung anderer, Unzufriedenheit mit sich selbst, Tadelsucht, Askese im Sinne militanter Ernährungs- und Verhaltensvorschriften.

Antlitz- und Körperzeichen:

Rechtsseitige Halsverdickung, Nackensteifigkeit, starre Gesichtszüge, wenig Mimik.

Therapeutische Maßnahmen:

Ernährung auf natürliche biologische-Lebensmittel umstellen. Einen Obstbaum umarmen und für seine germaniumreichen Früchte danken.

Dr. Rosina Sonnenschmidt ist international renommierte Homöopathin und Autorin von über 50 Fachbüchern. Ihr Wissen gibt sie zudem in Fachfortbildungen und Kursen weiter.
www.inroso.com

Von Dr. med. Susanne Bihlmaier

Foto: Creativ collection

Bei einer tiergestützten Therapie werden Tiere gezielt zur Behandlung von Kranken eingesetzt. Über die heilsame Wirkung von Vierbeinern auf Stationsfluren und in Arztpraxen.

Die 17-jährige Teenagerin schlurft in mein Sprechzimmer, wieder in schwarzem T-Shirt und schwarzen Hosen. Ihr Krebs ist metastasiert, sie hat keine Lust mehr, weder auf die Therapie noch auf das Leben an sich. Heute erwartet sie eine Überraschung: Königspudel Bonnie darf sie begrüßen. Die Hundeschnauze stupst das Mädchen an, eine Hand beginnt zögerlich das lockige Fell zu kraulen – und ein Lächeln huscht über das blasse Gesicht. Das erste Lächeln seit Monaten und auch die erste Bereitschaft seit Monaten, an der Lebensqualität zu arbeiten. Was geschieht hier?

„Hunde kommunizieren mit Menschen wie kaum ein anderes Tier. Hunde können im Gesicht der Menschen lesen, also menschliche Gemütszustände erfassen“, sagt Rainer Wohlfahrt, Präsident des  Europäischen Dachverbandes für tiergestützte Therapie (ESAAT). Hunde wirken oft wie ein Türöffner. Ein positiver Hund-Mensch-Kontakt führt zu einer vermehrten Ausschüttung des Kuschelhormons Oxytocin. „Dabei wird auch ein von Anspannung erhöhter Blutdruck gesenkt und es werden Ängste gelindert.“

Der Europäische Dachverband ESAAT fördert die Verbreitung tiergestützter Therapien, also Behandlungsverfahren, bei denen Tiere – etwa Pferde oder Hunde – eingesetzt werden, um körperliche und seelische Erkrankungen zu behandeln. Tiergestützte Therapie eignet sich bei allen schweren und chronischen -Erkrankungen, sie hilft Patienten dabei, den Blick wieder nach vorne zu richten und neuen Lebensmut zu schöpfen. Über das Verhalten des Tieres werden auch Empfehlungen zum eigenen Gesundheitsverhalten erfahrbar. Zudem mindert der Umgang mit Tieren Stress und trägt zur Verbesserung des Selbstvertrauens bei. Bei dem krebskranken Mädchen ebnet Bonnie den Weg für Gespräche, die sie aus ihrer diagnosebedingten Schwermut herausführen sollen. Das wiederum hilft nicht nur der jungen Patientin selbst, sondern auch der Familie – und später auch bei der Behandlung in der Klinik.

Patient muss zustimmen 

Wer als Therapeut mit Tieren arbeiten will, muss dafür bestimmte, vom Dachverband festgelegte Standards befolgen. Ich und Bonnie sind ein von ESAAT geprüftes „Tier-Therapeuten-Team“. Dazu haben wir eine zertifizierte Ausbildung in Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlich arbeitenden Freiburger Institut für tiergestützte Therapie durchlaufen. Bonnie wirkt im Sprechzimmer über ihre sanfte Kontaktaufnahme, ihr vorurteilsfreies Akzeptieren eines kranken Menschen. Der Kontakt geschieht unter Aufsicht des hundeführenden Therapeuten – und auch nur, wenn ein Patient nach erfolgter Aufklärung zustimmt.

Hund und Hygiene

Tiere, die als Co-Therapeuten eingesetzt werden, müssen selbstverständlich gepflegt und geimpft sein, ebenso ist eine dokumentierte tierärztliche Betreuung notwendig. Bei meiner krebskranken Patientin bestätigt nach eingehender Prüfung das Robert Koch Institut, dass die Vorteile einer tiergestützten Therapie gegenüber möglichen gesundheitlichen Risiken überwiegen. Für den Patientenkontakt gelten die gleichen Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen wie sonst auch. Wäre das Immunsystem des Teenagers chemotherapeutisch geschwächt, würde kein Patienten-Hund Kontakt stattfinden. Pudel sind zudem doppelt geeignet für ein Mitwirken auf Stationsflur oder Arztpraxis, denn sie haaren nicht. Statt des normalen Hundefells haben sie menschenähnlich stetig lang-wachsendes Haar, welches gebürstet, gebadet und geschnitten werden muss. Deswegen sind Pudel auch verträglich für Allergiker – andernfalls könnte Bonnie auch nicht in der Praxis dabei sein, denn hier werden viele Heuschnupfen-Betroffene akupunktiert.

Krebspatienten profitieren

Im Jahr 2016 untersuchte der New Yorker Arzt Dr. Fleishman und sein Team vom Beth Israel Medical Center die Auswirkungen von Hundebesuchen in Krebszentren. Das Ergebnis: Obwohl sich das körperliche Allgemein-empfinden während einer Chemotherapie erwartungsgemäß deutlich verschlechterte, konnte mit einem täglichen -Hundebesuch das soziale Wohlbefinden signifikant verbessert werden. Von Hunden besuchte Chemotherapie-Patienten hatten weniger Angst, waren entspannter und sogar zufriedener mit der -Chemotherapie. Hunde wirken demnach klassisch komplementär, das heißt, sie ergänzen und unterstützen die klinische Therapie.

Therapeutischer Spaziergang

„Der beste Weg zur Gesundheit ist der Weg zu Fuß“ wusste schon Naturheiler Sebastian Kneipp. Seit einiger Zeit unterhalte ich mich mit meinem Patienten nicht nur in der Praxis, sondern während eines Spaziergangs in der Natur, selbstverständlich in der Begleitung von Therapiehund Bonnie. Der Vorschlag, über Diagnose und den weiteren Therapieverlauf während eines therapeutischen Waldganges zu sprechen, klingt ungewöhnlich, wird aber meist gerne angenommen. Erstaunt beobachte ich als Ärztin, wie viel leichter es manchen Menschen fällt, sich mitzuteilen, wenn wir uns nicht im Sprechzimmer gegenüber sitzen, sondern nebeneinander her gehen.

Tiere nicht überfordern

Pausen sind wichtig, auch für Therapiehunde. Bonnie darf selbst entscheiden, ob und wie lange sie sich streicheln lässt, und wann sie sich in ihre „Höhle“ zurückzieht, eine stoffene Box. Bevor wir in die Praxis gehen, wird ausgiebig getobt und gespielt, ebenso hinterher. Auch ich lerne von Bonnie, wie wichtig die Balance aus Aktivität und Regeneration für die Gesundheit ist. Nur wer selbst auftankt und entspannt, kann Impulse weitergeben.

Dr. med. Susanne Bihlmaier, Ärztin für Naturheilverfahren, Chinesische Medizin und Komplementär-Onkologie, Dozentin und Autorin des Koch- und Gesundheitsbuches „Tomatenrot+Drachengrün“.
www.bihlmaier-tcm.de/

www.esaat.org/
www.tiere-begleiten-leben.de