Die gemeinnützige Organisation Anamed hat aus den naturmedizinischen Erkenntnissen tropischer Länder ein Gesundheitskonzept für die lokale Bevölkerung entwickelt

Von Dr. med. Wolfgang May, Foto: Anamed

Seit 1977 fordert die Weltgesundheitsorganisation WHO in zahlreichen Deklarationen die Beschäftigung mit traditioneller Medizin; die Umsetzung dieser Forderung bleibt aber noch immer die Ausnahme. Eine dieser Ausnahmen ist die „Aktion Natürliche Medizin in den Tropen“ (Anamed), eine christliche Organisation, die in der Entwicklungshilfe arbeitet. Ins Leben gerufen wurde –
sie im Jahr 1986 von dem deutschen Apotheker Dr. Hans-Martin Hirt.

Das Ziel: Mit Hilfe von heilkundigen Menschen vor Ort soll das naturheilkundliche Wissen über tropische Heilpflanzen genutzt werden, um daraus Medizin und Arzneimittel zu entwickeln. Hirts Wunsch war, dass neben der chemisch–industriell orientierten Weltgesundheitsorganisation eine biologisch-humanitäre Organisation entstehen sollte.

Heute gibt es weltweit viele Anamed-Gruppen, die das Wissen über traditionelle Heilpflanzen in Seminaren und Schulungen an die lokale Bevölkerung weitergeben. Insbesondere arme Menschen, die unter einfachsten Bedingungen leben und arbeiten und keinen Zugang zu moderner Medizin haben, profitieren davon: Sie können so Verantwortung für die eigene Gesundheit übernehmen – mithilfe der vor Ort zur Verfügung stehenden Ressourcen.

Wissen verfügbar machen

Dabei veröffentlicht Hirt alles verfügbare Wissen, um den Gesundheitszustand  jedes einzelnen zu verbessern. „Der weltweite Austausch über die „Apotheke Gottes“ macht uns stärker, solidarischer und bewusster im Kampf gegen Krankheiten“, schreibt er in seinem Buch „Natürliche Medizin in den Tropen“.

Gesundheitshelfer und Ausbilder müssen allerdings darauf hinweisen, dass diese Rezepte Mikroskope und technische Hilfsmittel nicht ersetzen können, ebenso wenig Impfungen. Auch kommt es darauf an, das Rezept genau zu befolgen. So kann das Abkochen einer Pflanze ein wunderbares Medikament sein, die Tinktur derselben aber hochgiftig! Ebenso ist auch die Herstellung und Lagerung von Arzneimitteln wichtig. Hans-Martin Hirt hat viele Heiler in Afrika besucht und ihr Pflanzenmaterial gesehen, das leider oft verschimmelt war.

Was können wir von den Ländern des Südens lernen? In ihrer ursprünglichen Form liefern uns die Naturvölker Rezepte, wie diese Erde zu bebauen und zu bewahren ist, ohne sie zu zerstören. Kein „survival training“, sondern eine „survival reality“, mit der unsere Erdkugel ohne weiteres noch ein paar Millionen Jahre existieren kann. Auch wir in Europa könnten davon profitieren.

Dr. med. Wolfgang May ist Internist, Arzt für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Homöopathie, Naturheilverfahren. Er ist regelmäßig als Mediziner für die internationale Nothilfe humedica im Auslandseinsatz.
www.dr-wolfgang-may.de

Von Dr. Hans-Martin Hirt und Bindanda M‘Pia, Foto: Pixabay, Karen Arnold

Roher Knoblauch stärkt das Immunsystem. Es hat sich erwiesen, dass der regelmäßige Verzehr von Knoblauch das Auftreten von Herzinfarkten, Schlaganfällen, Krebs, hohem Blutdruck und Grippe vermindert. Da Knoblauch sowohl äußerlich als auch innerlich antibiotisch wirkt, ist roher Knoblauch bei der Behandlung aller Infektionskrankheiten hilfreich; Typhus, Würmer, Bilharziose, Malaria, septische Blutvergiftung usw. Überdies verbessert Knoblauch das Gedächtnis, senkt den Blutdruck und das Fieber, und ist gegen Arteriosklerose wirksam. Knoblauch besitzt auch antivirale und antimykotische Eigenschaften.

Anwendungen

Diabetes, hoher Blutdruck, Vorbeugung von Arteriosklerose:

Viel Knoblauch essen – Knoblauch und Zwiebel senken den Blutzucker, das Cholesterin im Blut und hohen Blutdruck. Als Alternative nehmen Sie 3 x täglich 20 Tropfen Knoblauchtinktur, aber das ist weniger wirksam.

Husten, Schnupfen, Nebenhöhlenentzündung und Halsschmerzen:

3 x täglich eine Knoblauchzehe essen oder 3 x täglich einen Teelöffel voll Knoblauchhonig oder Knoblauchzucker nehmen.

Knoblauchhonig: Ein irdenes oder gläsernes Gefäß mit geschälten und zerhackten Knoblauchzehen füllen. Langsam Honig eingießen, sodass er alle Spalten zwischen den Zehen ausfüllt. Das Gefäß an einen warmen Platz (circa 20 Grad) stellen. In zwei bis vier Wochen absorbiert der Honig den Knoblauchsaft. Nicht filtrieren. Innerhalb von drei Monaten verwenden.

Knoblauch-Zucker: Einen Teelöffel voll Knoblauchzehen mit der gleichen Menge an Zucker (oder Honig) zerstampfen. Sofort verwenden, zum Beispiel für Husten.

Candida Pilze im Mund:

Mehrmals täglich eine kleine Knoblauchzehe in die Wangentasche legen und hin und wieder ganz leicht andrücken.

Pilzinfektionen einschließlich Fußpilz:

Den befallenen Bereich entweder mit dem Saft von zerdrücktem Knoblauch oder mit Knoblauchöl behandeln.

Knoblauchöl: 200 g geschälten, zerkleinerten Knoblauch in ein irdenes oder gläsernes Gefäß mit breiter Öffnung stellen und zum Bedecken genügend Olivenöl (oder gutes Pflanzenöl) hinzufügen. Das Gefäß verschließen und an einem warmen Ort von etwa 20 Grad drei Tage lang stehen lassen. Jeden Tag einige Male schütteln. Dann an einem kühlen Ort / im Kühlschrank aufbewahren, ohne das Öl zu filtrieren. Innerhalb eines Monats verwenden: Nur für äußerliche Zwecke!

Vorbeugung von Thrombose:

Knoblauch macht das Blut etwas dünner und verhindert die Bildung von Blutgerinnseln, die Thrombose verursachen.

Stiche durch Skorpione, Moskitos und alle Insekten:

Zur Desinfektion und Schmerzstillung sofort eine Scheibe einer Knoblauchzehe auflegen, Schmerz verschwindet nach kurzem Gefühl eines „Brennens“.

Nagelbett-Entzündungen:

Hier ist Knoblauch entsprechend meiner eigenen Erfahrung aller modernen Medizin überlegen: 12 Stunden pro Tag, also zum Beispiel nachts- oder tagsüber eine Scheibe Knoblauch auf die entzündete Seite des Nagelbettes mit einem Pflaster festkleben; dann durch leichtes Drücken auf das Pflaster den Saft ausdrücken. Das „Klopfen“ der Entzündung vergeht schon nach 15 Minuten, der Eiter verschwindet erfahrungsgemäß nach 3 bis 4 Tagen Behandlung.

Dieser Text ist eine gekürzte Fassung des Kapitels „15 besonders wichtige Heilpflanzen aus dem Buch „Natürliche Medizin in den Tropen“.

Im schweizerischen Health Balance Center werden Hunde, Katzen und Pferde mit einer einzigartigen Kombination naturheilkundlicher  Therapien behandelt

Von Dr. phil. Rosina Sonnenschmidt; Foto: Health Balance Center

Das Health Balance Center ist von der gedanklichen Konzeption bis zur Verwirklichung der Gebäude der Inbegriff von Ganzheitlichkeit. Die Raumharmonie-Gesetze gelten für das Innere der verschiedenen Heilungsräume genauso wie für den geräumigen Außenbereich. Die stimmigen Proportionen, Formen und Inhalte wirken auf Mensch und Tier heilsam ein. Prinzipiell sind alle Heilmethoden erlaubt, Akutmedizin und Naturheilverfahren werden gleichberechtigt angewendet. Dabei wird immer individuell auf Halter und Tier eingegangen.

Neben moderner Diagnostik werden auch biophysikalische Testmethoden, etwa Kinesiologie und Bioresonanztherapie eingesetzt, um vom Menschen oder Tier direkt zu erfahren, was die Ursache von Krankheiten und die beste Lösung ist. Immer wird auch der Besitzer einbezogen und die geopathische Situation des Wohnbereichs geprüft, weil Heim- und Haustiere oft Belastungen oder Stress ihres Halters oder ihrer Halterin übernehmen und austragen. Allein schon, dass der Gründer von Health Balance, Urs Bühler, Wert darauf legt, Tiere nicht nur fachkundig von außen zu begutachten, sondern auch zu berücksichtigen, was das Tier selbst mitteilt, zeichnet dieses Gesundheitszentrum aus.

TCM, Akupunktur und Osteopathie
Immer wird auch darauf geachtet, die Bindung zwischen Halter und Tier zu stärken; dazu gibt es auch regelmäßig Fortbildungen oder Kurse, etwa Meditation mit Hunden oder spezielle Massagen. Wenn es um chronische Krankheiten bei Heim- und Haustieren wie Hund, Katze, Pferd, Papagei oder Nager geht, entscheidet der Grad der Erkrankung, ob eine schulmedizinische Behandlung zusätzlich zur Naturheilkunde nötig ist. Health Balance arbeitet unter anderem mit der Kraft der Heilräume, in denen Tiere, Halter und gegebenenfalls der Behandler eine Zeit lang verweilen, mit Energieverstärkern durch spezielle Frequenzgeräte oder auch mit mentalen Heilweisen, etwa telepathische Kommunikation mit Tieren. Das wirkt wie ein gesunder Humus für andere Ansätze der Naturheilkunde, die hier kombiniert werden, etwa Traditionelle Chinesische Medizin und Akupunktur, Tierhomöopathie, Osteopathie oder auch Physiotherapie für Pferde, Hunde oder Katzen. Anstatt einzelne Symptome mit einem bestimmten Mittel zu behandeln, geht es immer um eine ganzheitliche Sicht, die sich in der Entsprechungslehre „Wie innen, so außen, wie oben, so unten“ und in der Synergie von Organsystemen äußert.

Das bedeutet zum Beispiel: Das Tier hat Augenprobleme, dann berücksichtigt man bei der Therapie, dass auch die Leber behandelt werden muss. Oder das Pferd leidet an Hufrehe (einer Entzündung der Huflederhaut), dann sollten die Nieren beachtet werden. Oder der Hund ist chronisch erkältet, dann schaut man auf den Darm. Oder es zeigen sich Verhaltensauffälligkeiten, dann kommt das Hormonsystem in Betracht. Ganzheitlichkeit ist im Health Center kein Modewort, sondern fordert die Behandler auf, Denkbarrieren zu überwinden – und weist auf eine viel größere Dimension des Heilens hin: Nämlich auf Heilkunst.

Dr. Rosina Sonnenschmidt ist international renommierte Homöopathin und Autorin von über 50 Fachbüchern. Ihr Wissen gibt sie zudem in Fachfortbildungen und Kursen weiter.
www.inroso.com

 

 

Die WHO veröffentlicht ihren Bericht zur Komplementärmedizin in ihren Mitgliedstaaten. Deutschland gehört zu den Schlusslichtern

Von Prof. Dr. med. Karin Kraft

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat im Jahr 2012 eine Strategie zur Förderung und Weiterentwicklung von traditioneller und komplementärer Medizin (T&CM) aufgelegt. Sie forderte ihre 193 Mitgliedsstaaten auf, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Schritte zu unternehmen, um traditionelle und naturheilkundliche Heilverfahren in die nationalen Gesundheitssysteme zu integrieren – und bot interessierten Staaten dazu ihre Unterstützung an, etwa bei der Aus- und Weiterbildung.

Zum Stand der traditionellen und komplementären Medizin in allen 193 Mitgliedsstaaten ist jetzt der Bericht erschienen, der online einsehbar ist. Dabei kommt Deutschland leider nicht gut weg. Es gehört im globalen und auch im europäischen Vergleich zu den Schlusslichtern. Im Gegensatz zu vielen anderen Mitgliedsstaaten, die sich stark weiterentwickelt haben: Im Jahr 2018 haben 98 Mitgliedstaaten ein nationales Programm für die Entwicklung von T&CM in ihrem Gesundheitswesen erarbeitet, das sind fast viermal so viele Staaten wie noch vor 20 Jahren. Immerhin 93 Länder verfügen über ein Expertenkomitee zum Thema, in 75 Ländern gibt es sogar ein nationales Forschungsinstitut, das sich mit traditioneller und komplementärer Medizin beschäftigt.

In Deutschland wurde die Anfrage der WHO zu einem nationalen Expertenkomitee für T&CM nicht beantwortet, die Existenz eines nationalen Programms, Ämter bzw. eines Forschungsinstituts für T&CM verneint. Auch bei den meisten anderen europäischen Ländern ist noch Luft nach oben: So hat in Europa nur jedes fünfte Land ein Regierungsprogramm zur traditionellen und komplementären Medizin aufgelegt. Zum Vergleich: In Nord- und Südamerika haben 30 Prozent aller Länder ein solches Programm, in Afrika 8o Prozent. Das ernüchternde Fazit der WHO: Zwar sei die Anzahl der europäischen Staaten, die pflanzliche Medizin systematisch erfassen und regulieren, merklich angestiegen. „Trotzdem lagen die Zahl der Indikatoren zur Förderung von T&CM, wie etwa Regierungsprogramme, Stellen oder Ämter sowie Forschungsinstitute deutlich unter dem globalen Durchschnitt.“

WHO global report on traditional and complementary medicine 2019. Geneva: World Health Organization; 2019, abrufbar unter www.who.int

Prof. Dr. med. Karin Kraft ist Inhaberin des Lehrstuhls für Naturheilkunde an der Universitätsmedizin Rostock. www.naturheilkunde.med.uni-rostock.de

 

 

Sie ist der erste Baum, der nach dem Winter austreibt sowie Symbol für Frische und Jugendlichkeit. Über die Birke und ihre Vitalkräfte

Von Petra Hietkamp-Herter; Foto: creative collection

In der Pflanzen- und Naturheilkunde wird die Birke seit Jahrhunderten in der Volksmedizin genutzt. Im Frühjahr erwacht sie als erster Baum zu neuem Leben und stellt den Menschen ihre anregenden Kräfte zur Verfügung. Wie ihre Gaben eingesetzt werden können, wussten schon die alten Germanen: Sie nutzen den zuckerhaltigen Saft als eine Art Lebenselixier.

Birkensaft selber zapfen

Wenn die Säfte in die Stämme steigen, pumpt die Birke täglich 50 Liter Flüssigkeit durch den Stamm zur Krone. Im März, kurz bevor die Blätter austreiben, kann man diesen Birkennektar abzapfen. Dieses Elixier ist reich an Vitaminen und Mineralien. Es wirkt stoffwechsel-anregend, stärkend, reinigend, belebend und wird im Rahmen von Frühjahrskuren gern als Entschlackungsmittel getrunken. Allerdings beginnt der frische Saft schnell zu gären, deshalb ist es ratsam, ihn portionsweise einzufrieren. Man kann auch ein Drittel der Menge mit einem hochprozentigen Alkohol mischen, dadurch macht man den Saft haltbar.

Um einen süßen Birkensirup zu erhalten, kocht man ihn auf die Hälfte ein und reduziert ihn dann weiter in einem Wasserbad bis nur noch zehn Prozent des ursprünglichen Volumens übrig ist. Mit Zugabe von Zucker kann er dann haltbar in Flaschen abgefüllt werden. Der Birkensaft enthält unter anderem Invertzucker, Säuren, Salze und Eiweiß.

So geht’s:

Bei einem Stamm mit circa 25 Zentimeter Durchmesser wird in einer Höhe von einem Meter mit einem Holzbohrer ein etwa fünf Millimeter großes Loch gebohrt, das schräg nach oben ragt. In das Loch wird ein Plastikröhrchen, ein Trinkhalm oder ein Schlauch eingeführt, der das Birkenwasser in ein Gefäß leitet. Wichtig ist auch aufzupassen, dass keine Insekten ins Gefäß gelangen. Mit Baumwachs (aus der Gärtnerei) oder mit Pech wird das Bohrloch wieder verschlossen.

Um die Birke nicht unnötig zu belasten, sollten nicht mehr als drei Liter pro Baum gezapft werden – und das auch nur alle zwei Jahre.

Anwendung:

In der mittelalterlichen Klostermedizin wurde der Birkensaft bei Leberbeschwerden und Nierensteinen genauso eingesetzt wie bei Mundfäule und Hautverletzungen.

Der Saft wirkt haarwuchsfördernd und hilft bei Schuppenbildung und Haarausfall. Äußerlich auf die Haut aufgetragen, lindert er Schuppenflechte und aktinische Keratose, eine Vorstufe von Hautkrebs. Innerlich eingenommen (ca. 2 bis 4 Schnapsgläser täglich) hilft er bei rheumatischen Beschwerden und wirkt reinigend.

Wie Birkenblätter wirken

Die Medizin hat Birkenblätter lange ignoriert. Erst moderne Forschungsergebnisse konnten die Wirkprinzipien erklären, die in der Erfahrungsmedizin längst bekannt waren.

Die meisten Birkenarten enthalten:

  •   Flavonoide
  •   Saponine
  •   Gerbstoffe
  •   Ätherische Öle
  •   Vitamin C

Sammelzeit ist von Mai bis Juni. Ab März können die Knospen gesammelt werden.

Ihre Inhaltstoffe, vor allem die Flavonoide erhöhen die Harnmenge um ein Vielfaches und wirken antiseptisch. Die Entwässerung lindert Gicht, Arthritis und Ödeme. Birkenblätter aktivieren die Nieren, ohne sie dabei zu reizen! Deshalb kann ihre Anwendung in den meisten Fällen über einen längeren Zeitraum erfolgen, außer bei einer Herz- oder Nierenschwäche.

Der heilsame Birkenblättertee wird aufgrund seiner harntreibenden Wirkung vor allem bei entzündlichen Erkrankungen der Harnwege eingesetzt. Auch bei Nierengrieß können die Blätter als Durchspülungstherapie verwendet werden, die Harnkristalle werden so besser ausgespült. Bei Infektionen der Harnwege bietet sich eine Kombination mit Hauhechel und Goldrute an. Wegen ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften werden Birkenblätter auch als begleitende Therapie bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Hier ist eine Kombination mit Ringelblumenblüten oder Brennnesselblättern sinnvoll.

Wegen der blutreinigenden und belebenden Wirkung sind die Birkenblätter zusammen mit Löwenzahn und Brennnessel wichtige Bestandteile von Frühjahrskuren. Die Birkenblätter wirken saluretisch, das heißt, sie helfen Natriumchlorid auszuscheiden.

Die Birke auf dem Speiseplan 

Als Zutat für Speisen eignen sich Birkenknospen und Blätter, die frisch in Salaten und Smoothies, aber auch als Gemüse oder Topping fürs Müsli wunderbar verwendet werden können. Die Knospen haben einen milden Geschmack, sind leicht nussig und ähneln Leinsamen, weshalb man sie in der Küche vielseitig einsetzen kann. Die jungen Birkenblätter schmecken zwar leicht bitter, können aber trotzdem in vielen Gerichten genutzt werden, etwa als Belag auf einem frischen Butterbrot mit Butter oder Käse – lecker! Als Gewürz getrocknet, im Mörser zerrieben, gemischt mit Salz, Pfeffer, lässt sich aus Birkenblättern ein Gewürz herstellen, das zu vielen Gerichten passt und verwendet werden kann.

Kontraindikation

Wer auf Birkenpollen allergisch reagiert oder an Herz- oder Nierenfunktionsstörungen leidet, die im Zusammenhang mit Wassereinlagerungen stehen, sollte Birkenblätter meiden. Ebenso ist während der Schwangerschaft von einer Birkenblätternutzung abzuraten.

Zur Haarpflege

Als Haarwasser, in Tinkturen oder auch beigemengt in Packungen in Verbindung mit Ackerschachtelhalm und Brennnesselblättern, wirken Birkenblätter gegen Schuppenbildung, Haarausfall, Juckreiz und kraftloses schlaffes Haar, sowie nach der Chemotherapie zur Haarbodenregeneration. Die Wirkstoffe verhelfen zu Glanz und besserer Durchblutung.

Die Birkenrinde-Borke

Der schwarz-weiße Stamm der Birke leuchtet schon aus der Ferne, deshalb wurde sie an unübersichtlichen Wegen und Straßen zur Markierung eingesetzt. Ein besonderer Inhaltsstoff der Birkenrinde, das auch die weiße Farbe verursacht, ist Betulin. Es wirkt wie ein starker Sonnenschutzfaktor für die Birke.

Die Rinde kochte man früher bereits in Wasser, um bei Schuppenflechte und anderen Hauterkrankungen die betroffenen Stellen zu behandeln. Aufgrund ihrer keimtötenden Substanzen und des hohen Gehalts an Gerbstoffen eignen sich die frischen, papierähnlichen Rindenstücke auch sehr gut als Wundauflage. Damit stellt uns die Birke auf Wanderungen und Spaziergängen bei Bedarf eine wunderbare Notfall-Apotheke bereit.

Birkenzucker, auch bekannt als Xylit oder Xucker wird aus der Rinde der Birke hergestellt. Xylit ist mittlerweile ein bekannter Zuckeraustauschstoff.

Petra Hietkamp-Herter ist Naturheilkunde-Beraterin DNB. Der Text ist eine verkürzte Version ihrer Abschlussarbeit.
E-Mail: naturpraxis-hietkamp@web.de

Botanik

Die Birke liebt freie Flächen und stellt kaum Ansprüche an Boden und Klima. Trotz ihres zarten Aussehens mit weißem Stamm und zartgrün schimmernden Laubwerk ist sie überaus robust und kältetolerant. Birken können bis zu 35 Meter hoch werden und schon einmal ein stolzes Alter von 160 Jahren erreichen. Ihre Blütenstände heißen „Kätzchen“. Alle Birken werden vom Wind bestäubt. Daher geben sie in der Blütezeit eine große Mengen an Pollen frei – was für Allergiker eher unerfreulich ist.

 

 

In Bad Pyrmont entsteht ein Essbarer Wildpflanzenpark – tatkräftig unterstützt von zwei Naturheilvereinen

Von Ulrike Schattenmann, Foto: Michael Mäkler

Das Wiesenschaumkraut muss noch gepflanzt werden, ebenso ein paar Himbeersträucher, auch die Bilder für die Infotafeln fehlen noch. Aber im Großen und Ganzen ist fast alles fertig für den großen Tag: Anfang Juni eröffnet der zweite Essbare Wildpflanzenpark (Ewilpa) Deutschlands im niedersächsischen Bad Pyrmont. Auf dem Gelände des historischen Kurparks können Besucher dann durch eine abwechslungsreiche Landschaft schlendern. Der 3,5 Kilometer lange Rundweg führt über 13 ausgewiesene Stationen entlang Äckern, Feucht- und Streuobstwiesen, vorbei an bewaldeten Ecken und Himbeerhecken, durch Obstbäume und einen Lindenhain.

Sammeln und Naschen ist ausdrücklich erlaubt. Denn das ist der Grundgedanke der sogenannten Ewilpas: Zu zeigen, dass die Natur, wenn man sie einfach wachsen lässt, wertvolle Schätze bereithält, die nicht nur schmecken, sondern auch die Gesundheit fördern. Das Konzept ins Leben gerufen hat der Biologe und Wildpflanzen-Experte
Dr. Markus Strauß. Seine Ewilpa-Stiftung unterstützt Projekte deutschlandweit und ist, zusammen mit der Niedersächsischen Staatsbad Pyrmont Betriebsgesellschaft mbH auch Betreiberin des Ewilpas in Bad Pyrmont.

Den Stein ins Rollen gebracht hat allerdings Ute Mühlbauer, Gesundheits- und Ernährungsberaterin sowie Gründerin und Vorstand des Naturheilvereins Weserbergland e.V. Sie hatte sich bei Dr. Markus Strauß weitergebildet und war von der Idee der essbaren Parklandlandschaften begeistert. „Das wollte ich unbedingt auch in unserer Region verwirklichen – und ich bin überrascht und beglückt, wie schnell das Projekt umgesetzt wurde“, erzählt sie.

In Bad Pyrmont stieß sie mit ihrem Anliegen auf offene Ohren. Bereits vor zehn Jahren hatte man sich im historischen Kurpark für naturnahes Gärtnern entschieden und arbeitet seitdem ohne Agrarchemie, wie Michael Mäkler, Gärtnermeister und Leiter der Kurparkpflege, erzählt. Platz genug ist da: Das Kurpark-Gelände umfasst auch noch Flächen außerhalb des bekannten Park-Zentrums, die frei zugänglich und landschaftlich geprägt sind.

Viele Unterstützer       

Große Einwände oder Hürden „gab es daher nicht, sondern eigentlich nur positiven Zuspruch“, sagt Mäkler. Begonnen hat alles vor einem Jahr mit einer Machbarkeitsstudie, in der neben der Stadt Bad Pyrmont und der landeseigenen Betriebsgesellschaft auch die Denkmalpflege beteiligt war, weil Teile des Kurparks unter Denkmalschutz stehen. Die Finanzierung des Umbaus erfolgte größtenteils mit Mitteln aus dem Haushalt der Stadt, zudem wurden Spenden gesammelt. Unterstützt wird das Projekt nicht nur von den beiden Naturheilvereinen Weserbergland und Bad Pyrmont, sondern auch von den ansässigen Heimat- und Naturschutzvereinen.

Der Park soll nicht nur als Erholungs-, sondern auch als Lernort dienen: Geplant sind Führungen und Informationsveranstaltungen, denkbar sind auch Kooperationen mit der örtlichen Gastronomie, die dann etwa Smoothies aus Bad Pyrmonter Wildkräutern auf die Speisekarte nimmt. Ute Mühlbauer hat schon Kontakt zu Schulen geknüpft, die den Park als grünes Klassenzimmer nut zen können. „Wir erhoffen uns ganz viele Besucher von außerhalb – und vor allem Strahlkraft über die Region hinaus.“

Ewilpa Bad Pyrmont, Eröffnung am 6. Juni 2020, www.badpyrmont.de

Weitere Ewilpas u.a. in Bad Neualbenreuth (Bayern) und Mönchengladbach (NRW) sind in Planung. Sie wollen auch einen Ewilpa gründen? Infos und Unterstützung gibt es unter www.ewilpa.net

 

 

 

Das elektrochemische Verhalten von Lebensmitteln hat Einfluss auf unsere Gesundheit

Von Prof. Dr. Manfred Hoffmann; Foto lebenswandeln (CC BY-SA 2.0)

Vergleicht man Bioprodukte mit konventionell erzeugten Lebensmitteln, so gibt es einige Unterschiede: Obst und Gemüse aus Biolandbau enthalten deutlich weniger Pestizide, sie werden umweltfreundlicher und meistens energiesparender hergestellt, auch die Standards beim Tierwohl sind im Ökolandbau höher als bei konventionellen Landwirten. Beim Nährstoffgehalt ist die Bilanz jedoch eher ernüchternd: Was die Anzahl der Vitamine, Mineralstoffe oder Proteine anbelangt, unterscheiden sich die Produkte nicht nennenswert. Das haben verschiedene Untersuchungen ergeben, unter anderem die Schweizer Langzeit-Studie „DOK-Versuch“.

Chemoanalyse ist ergänzungsbedürftig

Allerdings stützen sich all diese Studien auf chemoanalytisch feststellbare Unterschiede, also der Menge an Inhalts- und Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen, Proteinen. Aber ist die ausschließlich stoffliche Betrachtung zur Beurteilung von Funktion und Qualität eines Lebensmittels ausreichend? Wer fragt bei der herkömmlichen Qualitätsbeurteilung nach dem „Leben“ in unseren Lebensmitteln? Der Mensch existiert schließlich nicht nur rein stofflich, sondern auch als ein elektrisch funktionierender Organismus. Nerven- und Muskelzellen verständigen sich über elektrische und chemische Signale, die etwa den Herzschlag steuern, die sich über das EKG messen lassen. Diese Bio-Elektrizität ist ein Charakteristikum des Lebendigen.

Auch in Lebensmitteln lassen sich Elektronenströme messen; der Parameter dazu nennt sich „Redoxpotential“ (oder auch „Redox-Spannung“) und ist aus der Elektrochemie bekannt. Die Redox-Spannung sagt etwas über die Bereitschaft eines Stoffes zur Reduktion oder zur Oxidation aus, also darüber wie hoch die Neigung eines Stoffes zur Abgabe von Elektronen ist. Je niedriger der Messwert in Millivolt, desto reduzierter ist die Verbindung und desto höher die Fähigkeit, Elektronen abzugeben.

Wertvolle Lebensmittel stoppen den „Elektronenklau“

Was haben diese elektrochemischen Zusammenhänge mit unserer Ernährung zu tun? Die Abgabe von Elektronen führt unter anderem dazu, dass instabile Sauerstoffmoleküle, sogenannte freie Radikale gebunden werden. Zuviele freie Radikale sind gefährlich für den Körper. Alzheimer, Parkinson, Herz- und Kreislauferkrankungen sowie einige Krebsarten werden mit einem Überschuss an freien Radikalen in Zusammenhang gesehen, auch der Alterungsprozess soll teilweise darauf beruhen.

Die freien Radikale gehen solange auf Raubbau im Körper, bis ein großes Elektronenangebot aus unproblematischen Verbindungen ihre Kettenreaktion beendet. Solche Verbindungen nennt man „Radikalfänger“ oder „Antioxidantien“. Daraus folgt: Lebensmittel, die in der Lage sind, selbst genügend Elektronen zu spenden, können diese Kettenreaktion stoppen. Oder anders gesagt: Nahrung, die nicht mehr in der Lage ist, Elektronen (energie) abzugeben, ist für den Körper nutzlos.

Bio-Produkte neutralisieren freie Radikale

Insbesondere sekundäre Pflanzenstoffe, die in zahlreichen Gemüse- und Obstarten, Kräutern und Samen vorkommen, sind gute Elektronenspender, also Antioxidantien. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass ihr Gehalt in biologisch hergestellten Nutzpflanzen höher ist. So wurden etwa 18 Prozent mehr Phenolsäuren, 51 Prozent mehr Anthocyane und 69 Prozent mehr Flavanone in Bio-Pflanzen gefunden. Jetzt lässt sich auch die Frage „Was bringen Öko-Produkte?“ neu beantworten.

Im Rahmen eines Forschungsprogramms zum ökologischen Landbau wurden insgesamt 15.000 elektrochemische Einzelmessungen in Lebensmitteln vorgenommen. Das Ergebnis: Je stressärmer, das heißt je natürlicher und artgerechter eine Pflanze oder ein Tier erzeugt wurde, je schonender es für die Ernährung aufbereitet und je naturbelassener es konsumiert wird, desto größer ist das Elektronenangebot für den Konsumentenorganismus. Die elektrochemisch messbare Qualität eines Lebensmittels ist also untrennbar an seine Lebensgeschichte gekoppelt.

Prof. Dr. Manfred Hoffmann ist Agrarwissenschaftler und emeritierter Professor für Landwirtschaftliche Verfahrenstechnik an der Fachhochschule Weihenstephan-Triesdorf

  1. Kaufen Sie vollreife, regionale Ware nach saisonalem Angebot! Unreifes Obst und Gemüse enthält nur ein Bruchteil der bioaktiven Stoffe. Durch Transport und Lagerung gehen viele dieser Stoffe zum Großteil kaputt.
  2. Bevorzugen Sie vielseitige Ernährung mit möglichst vielen farbigen Komponenten! Pflanzenfarbstoffe gehören zu den bioaktiven Pflanzenstoffen.
  3. Mit allen Sinnen einkaufen: Auge, Geruch und Tastsinn sind nützliche Helfer beim Einkauf, um Frische und Qualität zu beurteilen.
  4. Eignen Sie sich eine Mindestwarenkunde an! Nur durch entsprechende Kenntnisse findet man die „stressärmeren“ Produktionstechniken.
  5. Lagern Sie frische Lebensmittel nurkurze Zeit!
  6. Verwenden Sie das ganze Obst und Gemüse! Eine Apfelschale zum Beispiel enthält 100mal so viele Flavonoide wie „der Rest“.
  7. Bereiten Sie Ihr Essen sauerstoffarm zu! Schonendes Garen im Dampfgarer hat elektrochemisch die besten Werte ergeben.
  8. Verzehren Sie Speisen frisch gekocht! Nach dem Kochvorgang verlieren die Speisen den Großteil ihres elektrochemischen Potentials.
  9. Selbstgepresste Säfte sofort trinken!
    Achten Sie außerdem beim Entsaften darauf, dass möglichst wenig Luft im Spiel ist.
  10. Gefrieren ist die beste Konservierung! Beim Gefrieren werden am wenigsten bioaktive Pflanzenstoffe inaktiviert.

 

Akupunktur, Ernährungsumstellung, Auseinandersetzung mit der Vergangenheit: Wie Allergien in der Traditionellen Chinesischen Medizin behandelt werden

Von Danielle Bruckmaier, Foto creative collection

Millionen von Menschen leiden unter Heuschnupfen, Asthma, einer allergischen Bindehautentzündung, Neurodermitis oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Längst werden Allergien als Volkskrankheit bezeichnet. Der Begriff „Allergie“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich „andersartige Reaktion“. Im heutigen Sprachgebrauch versteht man unter Allergie eine Änderung der Immunlage in Richtung einer krank machenden Überempfindlichkeit.

Die Behandlung der Schulmedizin beschränkt sich häufig auf rein symptomatisch wirksame Medikamente wie Antihistaminika. In schwerwiegenden Fällen werden Cortisonpräparate verordnet, die auf Dauer gravierende Nebenwirkungen haben. Der erfolgversprechendste Therapieansatz ist die sogenannte Desensibilisierung. Dazu wird der Patient über drei Jahre hinweg mit Injektionen an ein bestimmtes Allergen gewöhnt.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) hingegen betrachtet der Therapeut die Auseinandersetzung des Patienten mit seiner natürlichen Umwelt – also etwa klimatische Faktoren, emotionale Einflüsse, soziale Bindungen und das berufliche Umfeld. Das grundlegende Ziel der Behandlung besteht darin, die Allergiebereitschaft des Körpers, also die Neigung zur Überreaktion auf eigentlich harmlose Stoffe wie Baumpollen zu beruhigen und zu normalisieren. Dabei ist es oft gar nicht entscheidend für die Therapie, ob der Mensch nun auf Birken- oder Gräserpollen allergisch reagiert. Viel wichtiger ist die Gesamtverfassung des menschlichen Organismus.

Wei-Qi: Schutzschild gegen äußere Einflüsse

Allergien sind in der chinesischen Medizin typische Erkrankungen der „Oberfläche“. Im Zusammenhang damit ist die sogenannte Schutz- oder Abwehrenergie – das sogenannte Wei-Qi – von besonderer Bedeutung. Sie umgibt den Körper wie ein Schutzschild; sie zirkuliert in der Oberfläche, aber auch durch den Körper. Es besteht eine Störung mit der Umwelt.

Laut chinesischer Medizin nehmen wir ständig Einflüsse von außen auf: Sauerstoff, aber auch Licht, Wärme oder Kälte. Auch die Impulse der Menschen um uns herum und ihre emotionalen Schwingungen beinflussen uns. Das Wei-Qi schützt den Menschen davor, wahllos all diese äußeren Einflüsse aufzunehmen. Allergien oder Asthma deuten darauf hin, dass dieser Schutzschild gestört ist. Wei-Qi ist sozusagen das Verteidigungs-Qi. Es hat einen Yang Aspekt.

Der Funktionskreis des Wei-Qi ist die Lunge (Speicherorgan), die dem Yin zugeordnet ist. Sie ist das Organ, welches mit jedem Atemzug die Verbindung zur Umwelt aufrechterhält. Das der Lunge zugeordnete Yang-Organ ist der Dickdarm (Hohlorgan). Er umfasst in der TCM auch die Schleimhäute des Organismus und ist somit eng mit der Arbeit des Immunsystems verknüpft. Dazu gehört auch die Haut als „äußere Barriere“ und als Kontaktorgan zur Außenwelt.

Die Lunge korrespondiert mit dem Element Metall. Das Metall verleiht Struktur, macht stabil – wenn wir uns daran zu sehr festhalten, wird jedoch unsere Beweglichkeit eingeschränkt. Störungen des Metalls haben oft mit einer blockierten spirituellen Entwicklung eines Menschen zu tun.

Rolle der Psyche

Auch psychische Aspekte müssen bei einer Störung des Metalls bzw. einer allergischen Erkrankung berücksichtigt werden. Trauer, Kummer, Einsamkeit, Härte, Kälte, Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung. Das Metall hat mit Vergangenheit zu tun! Jemand, der in der Vergangenheit lebt, erzeugt eine „Verstopfung“ und verhindert den Energiefluss!

Umwelteinflüsse berücksichtigen

Die zunehmende Entfremdung von der natürlichen Umwelt scheint für das Immunsystem nicht gerade förderlich zu sein. Impfungen können sich auf das Immunsystem auswirken, manche Medikamente, etwa Antibiotika, schwächen das Immunsystem.

Auch die Reizüberflutung durch Fernsehen, Internet, Medien, überhaupt das Tempo des modernen Lebens können zu akuten oder chronischen Stresszuständen führen. Nicht zuletzt versetzen Bewegungs- und Schlafmangel den ganzen Organismus in einen erhöhten Reizzustand.

Bewusste Ernährung

Kuhmilch führt zur Schleimbildung und sollte gerade bei Asthma, bei Heuschnupfen und Neurodermitis gemieden werden. Auch Zucker und Rohkost können aus Sicht der TCM den Darm belasten. Beides sollte im Speiseplan von Allergie-Patienten stark reduziert werden. Bei Hauterkrankungen sollten außerdem Alkohol, scharfe Gewürze und Kaffee gemieden werden.

Behandlung

Man kann generell sagen: Der Mensch erkrankt nur, weil er den stabilen Zustand verloren hat. Deshalb sollte man hier auf jeden Fall zuerst die Mitte stärken und besonders das Metall-Element. Nach einer ausführlichen Anamnese stellt der Therapeut die Ursache der Erkrankung fest. Sie kann sowohl körperlicher als auch psychischer Natur sein. Danach richtet sich hauptsächlich die Behandlung. Wesentlicher Teil der Behandlung sind Akupunktur und die Moxa-Therapie. Bei letzterer wird getrockneter Beifuß erwärmt, die Wärme stimuliert die Akupunkturpunkte. Auch die Ernährung ist entscheidend für den Therapieerfolg. Sie sollte individuell angepasst sein, damit ein Gleichgewicht auch in der Thermik hergestellt werden kann.  Um die Schleimbelastung zu reduzieren, empfiehlt es sich, vor allem „schleimumwandelnde Lebensmittel wie z.B. Reis, Ingwer, Knoblauch, Kardamom, Meerrettich und Senf zu essen. Das gilt nicht bei Hauterkrankungen, die einen Yang-Aspekt aufweisen.

Danielle Bruckmaier ist Heilpraktikerin für Traditionelle Chinesische Medizin mit langjähriger Erfahrung. Sie praktiziert in Weinheim.
www. Menla-Heilpraxis.de

Was ist TCM?

Im Verständnis der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) entsteht Krankheit durch ein energetisches Ungleichgewicht in den Organen und Leitbahnen, den sogenannten Meridianen.

Sie richtet sich hauptsächlich nach der Ursache der Erkrankung. Sie kann sowohl physischer als auch psychischer Natur sein. Der Patient wird ganzheitlich betrachtet. Der Therapeut bezieht bei seiner Diagnosestellung immer auch die Entstehungsdynamik der jeweiligen Beschwerden mit ein. Die beiden therapeutischen Hauptsäulen sind Akupunktur und Chinesische Arzneitherapie. Auch die Schröpfbehandlung, spezielle Massageformen (Tuina), Ernährungstherapie, Bewegungs- und Entspannungsübungen wie Qi Gong sind Bestandteil der TCM.