Über 50 naturheilkundlich Interessierte kamen zu unserem Tag der Naturheilkunde am 23.9. nach Wannweil. Über diese Wertschätzung haben wir uns sehr gefreut, unser junger Verein wird am 20.10. ja erst 3 Jahre alt. Unser Motto lautete: Lebenskraft Natur – die innere Natur stärken.

Im Hauptvortrag über das Herz – ein erstaunliches Organ, nahm uns der Referent Dr.med. Streit aus Tübingen mit auf eine Reise zu den neuesten Erkenntnissen über unser Herz. Er sprach von einer „kopernikanischen Wende“, da es wissenschaftlich belegt sei, dass das Herz viel mehr als eine „Pumpe“ ist. Es sei auch ein Stauorgan für den Blutkreislauf und ein fühlendes Organ, denn die Seele reagiere über den Kreislauf. Umrahmt wurden diese Ausführungen von Bezügen zum Werk „Der kleine Prinz“, dessen zentraler Satz „Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar“ oft sehr trivialisiert werde.

Weiter ging es mit 4 Impulsvorträgen, die als „Appetithäppchen“ für kommende Veranstaltungen gedacht sind. Das ätherische Öl „Orange“ wurde als „Herzöffner“ vorgestellt. Die Wirkung der „Sonne aus der Flasche“, die u.a. stimmungsaufhellend, reinigend, anregend und zugleich beruhigend ist, konnte gleich getestet werden. Die Referentin Katja Tomaschek erklärte, dass dieses Öl die Fülle und das Genährtsein unterstütze und damit perfekt zum Spätsommer passe, denn jetzt werde die Ernte des Jahres eingefahren – innerlich und äußerlich. Nach der verdienten Pause ging es humorvoll mit Übungen aus der Brain Kinetik weiter. Jasmin Kalkofen leitete das Publikum zu Geschicklichkeitsübungen mit verschiedenen Bällen an, die lachenden Gesichter zeigten, wieviel Freude das machte und das ist ja bekanntermaßen auch gut für das Herz. „Sauer macht lustig – was sagt unser Körper dazu“? Hier erklärte die Referentin Helga Schrade einfach und anschaulich, wie unser Stoffwechsel funktioniert und warum ein ausgeglichener Säure-Basenhaushalt so bedeutsam für unsere Gesundheit ist. Den Abschluss bildete die hiesige Heilpraktikerin Katrin Strumpf mit ihren Impulsen zur Selbstliebe. Ihre Aufforderung an das Publikum, in Gedanken 3 Namen aufzuschreiben von Menschen, die einem wichtig sind, führte eindrücklich in das Thema ein, denn niemand der Anwesenden hatte den eigenen Namen und damit sich selbst im Blick. Anschließend zeigte Frau Strumpf auf, wie die Kraft die Selbstliebe auf unsere Gesundheit und unser Herz wirkt.

Mit einem Dankeschön verabschiedete der zuvor in der Mitgliederversammlung wiedergewählte Vorstand (Tim Bialas, Christine Hack) die Besucher. Als „Ernte“ gab es für den Verein 3 neue Mitglieder, das passte auch zum 23.9., an dem das keltische Fest „Mabon“ – Erntedank, gefeiert wird.

Christine Hack (Vorstand Naturheilverein Echazaue Wannweil)

an unsere Ausbildungsdozenten Wolfgang und Caarina Tenhovaara-Woll

Im Jahr 2012 haben wir eine alte Tradition des Naturheilbundes wieder aufgegriffen, nämlich die Schulung von Laien, um mit Hilfe der Naturheilkunde gesund zu bleiben oder zu werden. Seitdem haben rund 450 TeilnehmerInnen die Ausbildung absolviert. Von Beginn an waren für den Bereich „Ernährung“ Wolfgang Woll und seine Frau Caarina Tenhovaara-Woll zuständig und haben viele, viele TeilnehmerInnen begeistert und zur Umstellung der Ernährung bewogen. Es ist die Bruker’sche Ernährung, die das Ehepaar Woll seit Jahrzehnten lebt und dadurch gesund und vital ist. Die Sätze „Fett macht nicht fett“, „Kuhmilch ist gut – für Kälber“ und „Essen und trinken Sie nichts, wofür Werbung gemacht wird“ werden vielen in Erinnerung geblieben sein. Nun hat sich das Ehepaar Woll entschlossen, im Ruhestand in das Heimatland von Caarina Tenhovaara-Woll, nach Skandinavien, zu ziehen und hat deshalb auch die Dozententätigkeit beim Naturheilbund aufgegeben. Das gesamte Team des Naturheilbundes, Vorstand, Präsidium und Bundesgeschäftsstelle, möchten an dieser Stelle den Beiden unseren tiefen Dank aussprechen für die jahrelange, wunderbare Zusammenarbeit.
Wir wünschen Wolfgang und Caarina von Herzen alles Gute und Gottes Segen!

Sabine Neff , DNB Bundesgeschäftsführerin

Unser Thema beim “Zehn vor halb” Online-Vortrag am Mittwoch, 18. Oktober um 19.20 mit Daniel Otmar

Faszien, dieses faszinierende Bindegewebe, das lange Zeit im Schatten des muskulären Systems stand, rückt immer mehr in den Fokus der Gesundheitsforschung und eröffnet uns bahnbrechende Einblicke in die komplexe Verbindung zwischen Körper, Emotion und Gesundheit. Haben Sie schon einmal erlebt, wie Sie nach intensivem faszialem Dehnen und der gezielten Anwendung von Faszienrollen das Gefühl hatten, Ihr Körper sei leicht wie eine Feder und geschmeidig wie nie zuvor? Doch schon am nächsten Tag scheinen sich die Faszien wieder zusammenzuziehen, und die mühsam gewonnene Beweglichkeit ist wie verflogen. Selbst nach einem entspannten Urlaub kehren die Verspannungen zurück. Warum ist das so? Welche Rolle spielen die Faszien in unserem Körper, und wie beeinflussen sie unser emotionales Wohlbefinden?

Der Schlüssel liegt in ihrer einzigartigen Fähigkeit, den gesamten Organismus zu vernetzen und eine innige Verbindung zwischen den verschiedenen Körpersystemen herzustellen. Sie verbinden nicht nur Knochen, Muskeln, Nerven, Gehirn, Blutgefäße, Organe, Zwerchfell und Haut, sondern bilden auch eine Art „lebendiges Netzwerk“, das den Informationsfluss im Körper reguliert und ihm Struktur, Stabilität und Beweglichkeit verleiht.

Faszien speichern emotionalen Ballast

Doch die Rolle der Faszien geht weit über die physische Ebene hinaus. Sie dienen nicht nur als mechanische Unterstützung, sondern reagieren auch auf psychische Einflüsse, insbesondere auf Stress. Unverarbeitete Emotionen wie Angst, Wut, Hilflosigkeit und traumatische Erlebnisse können sich im faszialen Gewebe regelrecht „verkapseln“ und dort lange Zeit gespeichert bleiben – vergleichbar mit einem Tagebuch, in dem unser Körper alle Erlebnisse archiviert. Kein Wunder also, dass sich immer häufiger Verspannungen, Schmerzen und Unwohlsein bemerkbar machen. Das Fasziengewebe fungiert hierbei als unser größtes Sinnesorgan und beherbergt auch die meisten Schmerzrezeptoren im Körper. Doch zum Glück haben wir die Möglichkeit, aktiv etwas für unsere Faszien und unser ganzheitliches Wohlbefinden zu tun. Neben dem Dehnen und dem Einsatz von Faszienrollen gibt es eine ganzheitliche Faszientherapie, die darauf abzielt, die in den Faszien gespeicherten Emotionen zu lösen und so zu mehr Beweglichkeit, innerer Balance und Gesundheit zu gelangen. Diese innovative Herangehensweise verblüfft mit erstaunlichen Ergebnissen: Nachdem eingelagerte Emotionen gelöst wurden, fühlt sich der Körper nicht nur geschmeidiger und flexibler an, sondern auch die Bewegungsfreiheit verbessert sich spürbar.

Faszientherapie für die Seele?

Die ganzheitliche Faszientherapie geht jedoch noch weiter und kann nicht nur körperliche Beschwerden, sondern auch die emotionale Balance positiv beeinflussen. Menschen berichten, dass sie plötzlich gelassener mit langjährigen Stresssituationen umgehen können, die Freude am Leben und an der Bewegung zurückkehrt und ihre geistige Klarheit gestärkt wird – ein wahrer Segen für die Gesundheit. Angesichts dieser bahnbrechenden Erkenntnisse über die faszinierende Verbindung zwischen Körper, Emotion und Gesundheit eröffnen sich neue Wege zu einem ganzheitlichen Wohlbefinden. Indem wir uns bewusst mit unseren Faszien auseinandersetzen und sie gezielt behandeln, können wir eine neue Ebene der Gesundheit erreichen, die nicht nur den Körper, sondern auch die Seele einschließt. Die Zukunft der Faszientherapie verspricht faszinierende Entdeckungen und bietet uns die Möglichkeit, die Magie der Faszien für ein erfülltes und gesundes Leben zu nutzen. Tägliches genussvolles Räkeln und bewusstes Faszientraining im Alltag können uns auf diesem Weg unterstützen und uns zu einem neuen Verständnis von Körper, Emotion und Gesundheit führen. Die Zeit ist reif, den faszinierenden Faszien die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdienen, und die faszinierende Verbindung von Körper, Emotion und Gesundheit zu erkunden.

Daniel Otmar, Zertifizierter Faszientherapeut, Mental Trainer, Dozent Ausbildung “Naturheilkundeberater DNB”

 

Rund 3 Milliarden Mal schlägt das menschliche Herz während eines 70-jährigen Lebens. Dabei pumpt es bei einem gesunden Jugendlichen in Ruhe pro Minute bis zu 5 Liter Blut durch den Körper und versorgt damit die Organe mit Sauerstoff, Nähr- und Botenstoffen. Im Alter nimmt die Herzkraft ab. Ein 70-jähriges Herz schafft noch rund die Hälfte, also 2,5 Liter Blut pro Minute. Die Leistungsfähigkeit des Herzens lässt also im Alter nach. Man spricht dann von Herzschwäche und Altersherz. Bemerkbar macht sich das an nachlassender allgemeiner Lebenskraft, also: weniger körperlicher Leistungsfähigkeit, schnellerer Ermüdbarkeit und Luftmangel beim Treppensteigen. Aber auch Atemnot und Wasseransammlungen in den Beinen können Zeichen für eine Herzschwäche sein. Aktiv werden! Spätestens bei den ersten Symptomen – viel besser aber bereits vorher – ist es Zeit, herzaktiv zu werden. Es müssen nicht unbedingt die häufig empfohlenen 10.000 Schritte am Tag sein. Studien haben jedoch gezeigt, dass das Sterberisiko bei Seniorinnen mit zunehmender täglicher Schrittzahl tatsächlich sinkt. Der Effekt lässt sich bis zu 7.500 Schritten am Tag sogar immer noch etwas steigern. Danach erreicht er statistisch gesehen ein Plateau. Was bedeutet das für jeden Einzelnen? Finden Sie das richtige Maß für sich: sanftes Ausdauertraining ohne Überlastung! Eine herzgesunde Ernährung gehört natürlich auch dazu. Manchmal müssen ärztlich verordnete Arzneimittel unterstützen, um das Risiko für schwere Herzerkrankungen zu senken. Natürlich mit Weißdorn, Strophanthus & Co. Der Weißdorn ist die wohl bekannteste Heilpflanze fürs Herz. Insbesondere aus den Blättern und den Blüten, aber auch aus den Beeren des einheimischen Strauches werden Tees und Arzneimittel fürs Herz hergestellt. In der Homöopathie kommen vor allem die frischen, reifen Früchte zum Einsatz. Strophanthus gratus ist ein weiteres bewährtes homöopathisches Mittel fürs Herz. Für dessen Herstellung werden die von dem grannenartigen Fortsatz befreiten, reifen getrockneten Samen eines Milchsaft-führenden tropischen Schlingstrauches verwendet. Die Früchte von Strophantus gratus sind reich an Strophanthin, einem Wirkstoff, der Ähnlichkeit mit den Digitalisglycosiden, also den Wirkstoffen des Fingerhutes, hat. Um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts hatte Strophanthin als „Herz-Kraftstoff“ einen sehr hohen Stellenwert bei der Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen: „Was Insulin für die Zuckerkranken, ist Strophanthin für die Herzkranken.“ Die Ärzte nannten es die „Milch für die alten Leute“. Heute wird es nur noch homöopathisch aufbereitet angeboten. Strophanthus und Crataegus sind zwei der insgesamt 7 Wirkstoffe in den Corvipas ® Tropfen, die bei Herz- und Kreislaufstörungen unterstützend eingenommen werden können.
Bärbel Tschech ist Diplom-Biologin bei Pascoe Naturmedizin

Vagus-Meditation nach Prof. Dr. Schnack und digitales Fasten – Chancen für mehr Lebenszeit und -energie

1. Teil: Die Vagus-Meditation im Gehen nach Prof. Schnack

Die neurophysiologisch begründete Vagus-Meditation nach Prof. Dr. Schnack ist eine Licht- und Klangmeditation, die durch Übungen im Gesichts- und Halsbereich in Sekunden wirkt und den Vagus, den Entspannungsnerv, der fast durch den ganzen Körper geht, stimuliert. Die Entspannung erreicht dann alle Organe, aber auch unser Geist kommt zur Ruhe. Wie diese Vagus-Meditation funktioniert und einfache Übungen wird Birgit Schnack-Iorio uns live online am 06. September vorstellen.

Nachfolgend bereits heute einige Hintergründe und praktische Tipps:

• Nach dem Mittagessen haben Sie vielleicht noch Zeit, 10 – 15 Minuten einen Vagusspaziergang in der Nähe Ihrer Firma zu machen. Frische Luft und die Bildung von Vitamin D durch Sonnenlicht (gerade im Winter) helfen Ihnen, neue Kraft für den Nachmittag zu tanken. Bitte konzentrieren Sie sich beim Gehen auf die Ausatmung (Vagus) und beginnen Sie den 9. Hirnnerv, den Zungen-Kehlkopfmuskel zu stimulieren, indem Sie summen wie eine Hummel. In einem weiteren Schritt können Sie die Vokale a, o, u tönen und das Kunstwort oh-ma-ha.

• Nach Ihrem Arbeitstag fahren Sie nicht gleich nach Hause, sondern begeben Sie sich in einen Park oder Wald – gerade hier schütten die Bäume Terpene aus, die Sie zur Ruhe bringen. Das Grün der Bäume tut Ihren Augen gut, nachdem Sie wahrscheinlich den ganzen Tag am PC saßen. Schalten Sie Ihr Smartphone aus – analoge Auszeiten sind heutzutage von großer Bedeutung. Im Zeitalter der Digitalisierung – Stichwort Industrie 4.0 – ist es lebensnotwendig, sich analoge Oasen im Alltag und am Wochenende/ im Urlaub zu schaffen – vor allem als Vorbild für Ihre Kinder ist es entscheidend, dass das Smartphone nicht immer Ihre Aufmerksamkeit bekommt.

• Bei Ihren Park- und Waldspaziergängen konzentrieren Sie sich auf die Ausatmung und schnurren wie eine Katze (Kehlkopfvibrationen) und beginnen zu tönen und zu singen. Es gibt eigentlich keinen Zeitmangel – ein Symptom unserer modernen Zeit, da wir alles schnell und zielorientiert angehen möchten – versuchen Sie durch die neurophysiologisch begründete Vagus-Meditation ein neues Zeitgefühl zu erlangen. Viele Übungen können Sie sich in der Vagus-Meditation alleine aneignen und in Sekunden funktioniert die Entspannung, aber das meditative Leben ist ein Lebensweg. Meditation als Lebensweg lernt man nicht autodidaktisch, sondern initiatisch, d.h. in der Anwesenheit einer anderen Person.

2. Teil: Digitales Fasten für mehr Lebensenergie und -zeit

Wir leben im Zeitalter der Digitalisierung. Digitalisierung soll in jedem Lebensbereich vorhanden sein und ist auch das wichtigste Projekt der Bundesregierung. Durchschnittlich ist der moderne Mensch drei Tage die Woche an seinem Smartphone und 70 Stunden am Computer beschäftigt – jeder weiß, wie viele unnötige Dinge er hier macht! Bei jedem Klick wird Dopamin ausgeschüttet, die Menschen sind süchtig, aber es ist ihnen nicht bewusst. Kinder lernen durch Vorbilder – wie kann man ihnen die Medien verbieten, wenn die Eltern selbst dauernd damit beschäftigt sind? WLAN gibt es bereits an Kindergärten und Schulen, über die negativen Folgen für die Umwelt, den Menschen und die Tiere soll hier nicht die Rede sein (siehe Diagnose-Funk www.diagnose-funk.org). Was können die Menschen tun? Sie können sich der oben beschriebenen Tatsache bewusst sein und dann ihren Smartphone-Gebrauch einschränken. Wir haben uns von einem sehr kleinen Gerät sehr abhängig gemacht. Wichtig wäre es aber, den richtigen Gebrauch mit diesem Gerät zu lernen. Man könnte sich zum Beispiel wieder einen Wecker kaufen. Und das Smartphone zu bestimmten Zeiten ausmachen: morgens, abends, bei den Essenszeiten, am Sonntag usw. Digitales Medienfasten gilt auch für die Massenmedien wie Fernseher und Zeitung – wir müssen nicht immer überinformiert sein. Wir gewinnen somit Lebenszeit und Lebensenergie, die wir alle dringend brauchen. Oft hat der moderne Mensch keine Zeit, er schwingt zwischen Arbeit und Urlaub und viele Menschen, gerade auch Familien mit jungen Kindern oder Alleinerziehende, sind total überfordert. Die neurophysiologisch begründete Vagus-Meditation nach Prof. Schnack und das Medienfasten können hier Abhilfe schaff en. Wir brauchen bewusst Ruherituale, in denen wir nicht gestört werden. Beginnen wir mit einem 15-minütigen Ruheritual ohne Smartphone in der Mittagspause. Wenn wir dann merken, dass uns die Vagus-Meditation gut tut, können wir weitere Rituale in den Tag einbauen – ab 18 Uhr kein Smartphone, keinen Fernseher, kein Radio und keine Zeitung, sondern eine sportliche Einheit in der Natur. Auch morgens lassen wir uns von einem Wecker wecken und frühstücken in Ruhe ohne Medien. Wenn wir nach einiger Zeit merken wie gut uns die Sache tut, könnten wir einen medienfreien Sonntag einrichten.
In Bezug auf das Smartphone möchte ich noch folgendes anmerken: Ich lebe seit immer schon ohne Smartphone und habe noch nie einen Nachteil verspürt. Längere Telefonate führe ich über Festnetztelefon mit Kabel und ich kommuniziere mit den Menschen über E-Mail – Whatsapp gehört zu Facebook – und wir wissen alle, dass die Daten bei META nicht sicher sind. Datenhandel ist ein großer Markt. Neuen Personen teile ich mit, wie ich kommuniziere. Ich denke, dass diese Nische in Zukunft ein Trend werden könnte – zum „fast food“ kam das „slow food“ – zur Superdigitalisierung- Transhumanismus- kommt der menschliche Dialog und die Natur, die wieder unser Vorbild sein sollte. Beginnen wir uns doch von unserer Sucht und Abhängigkeit zu lösen, indem wir uns medienfreie Auszeiten gönnen. Dann wird auch die Meditation besser funktionieren.

Birgit Schnack-Iorio M.A.

Bücher und Quellen:
– Prof. Dr. med. Gerd Schnack: Der Große Ruhe-Nerv – Sofort-Hilfen gegen Stress und Burnout (Kreuz-Verlag)
– Prof. Dr. med. Gerd Schnack: Rhythmische Meditation (Brendow Verlag)
– Prof. Dr. med. Gerd Schnack und Birgit Schnack-Iorio: Vagus- Meditation (Trias Verlag) – Buch und CD
– www.vagus-management.de
– www.diagnose-funk.org

Sind Sie bereit? Also Schuhe an, Türe auf und raus in die Natur. Nach wenigen Schritten sind wir bei einer Sommerwiese am Waldesrand angekommen. Hier gönnen wir zuerst unseren Augen ein „Grünbad“. Die Farbe Grün aktiviert in unserem Gehirn die Areale, die für Entspannung zuständig sind. Ins Grüne zu schauen, entspannt über die Vernetzung im Gehirn unser gesamtes Nervensystem. Der nächste Sinn, dem wir nun unsere Aufmerksamkeit schenken, ist das Riechen. Schnuppern Sie ganz bewusst die Gerüche des Sommers. Nehmen Sie einen Grashalm, eine Blume oder ein Blatt und lassen die verschiedenen Düfte auf sich wirken. Die ätherischen Stoffe der Pflanzenwelt stärken nachweislich unser Immunsystem. Wir sind jetzt am Waldesrand
angekommen und die Gerüche sind erdiger, moosiger. Im Wald sind die erwähnten Botenstoffe, die Terpene z. B., in einer viel höheren Konzentration vorhanden, deshalb gehen wir ein Stück auf einem schmalen bemoosten Weg in den Wald, um den gesunden Cocktail intensiv aufnehmen zu können. Halt! Dieser Weg ist doch geradezu eine Einladung, die Schuhe auszuziehen und auf dem weichen Moos ein Stück Barfuß zu gehen. Über unsere Fußsohlen mit ihren zahlreichen Nervenenden und Reflexzonen gelangen die gesunden Impulse dabei in unseren gesamten Körper und regen reflektorisch wohltuende Prozesse an: der Stoffwechsel wird aktiviert, der Blutdruck sanft gesenkt, das Immunsystem gestärkt, das Fußgewölbe gestärkt… ja, „unten ohne“ hat es wirklich in sich. Der kleine Weg führt uns wieder an den Waldesrand zu einer Bank im Schatten. Wir setzen uns und lauschen dem harmonischen Plätschern eines Baches in der Nähe. Nun dürfen sich unsere Ohren erholen, sie sind ja immer auf Empfang. Hinter der Bank entdecken wir Brennnesseln. Vorsichtig nehmen wir ein Blatt von oben, falten es zu einem Päckchen und stecken es in den Mund, keine Sorge, die Brennhaare sind so unschädlich gemacht. Die Brennnessel ist ein sicher zu erkennendes Heilkraut, das wir vom Frühjahr bis in den Herbst genießen können. Wie alle Wildkräuter ist sie ein wahres Kraftpaket und hat u.a. ca. 30-mal mehr Vitamin C als Kopfsalat. Hildegard von Bingen nannte die Wildkräuter mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen nicht umsonst „Grünkraft“. Nun schlendern wir entspannt und gestärkt von Kopf bis Fuß den Wiesenweg zurück. Vielleicht spüren Sie ein innerliches Dankeschön für die Lebenskraft Natur, die Sie bei unserem Spaziergang mit allen Sinnen erfahren haben.
Christine Hack, Naturheilkundeberaterin DNB, Kursleiterin Waldbaden, Vorstand DNB und NHV Wannweil

„Wie schön, dass wieder Gesundheitsmessen stattfinden können! Wenn sich dann noch ein Team an Vereinsaktiven die Arbeit teilt und viele Freunde des Vereins und neue Interessierte an den
Stand kommen – so war es an diesem Sonntag – dann sage ich gerne: Es hat sich gelohnt“ so das Fazit von Sabine Neff , Team-Vorstandsmitglied des Freundeskreis Naturheilkunde im Schloss e.V.
mit Sitz in Neulingen bei Pforzheim. Veranstalterin Sigrid Bellitto („Naturheilkunde-Beraterin DNB“ und Fachfrau für Effektive Mikroorganismen) und ihr Mann Antonio wagten die Neuauflage
ihrer Gesundheitsmesse 2020 mit rund 40 Ausstellern, über 20 Vorträgen, einer Pflanzentauschbörse und einem lockeren Rahmenprogramm wie Bretonischen Gruppentänzen. Und bereuten
es nicht – an einem sonnigen, sommerlichen Tag Ende Mai fanden zahlreiche Interessierte den Weg in die Kämpfelbachhalle in Bilfingen. Der Freundeskreis Naturheilkunde war mit einem
breiten Angebot vertreten: Hauptanliegen war es natürlich, den noch recht jungen Verein (gegründet 2018) bekannt zu machen und auf das attraktive Veranstaltungsangebot in diesem Jahr hinzuweisen. So fanden über 500 Programmhefte interessierte AbnehmerInnen. Natürlich gab es am Stand Gesundheitsliteratur und -informationen, dazu eine Wasserverkostung und die Möglichkeit, sich auf dem bellicon-Minitrampolin zu lockern. Die Heilpraktikerin Renate Baas bereicherte den Stand mit Informationen zur Kiefergelenksentspannung R.E.S.E.T., über die sie auch einen Vortrag hielt. Gute Laune brachte eine Art „Klassentreff en“ von „Naturheilkunde-BeraterInnen DNB“ an den Stand, die sich spontan getroffen hatten und
nicht müde wurden, MessebesucherInnen von ihrer tollen Ausbildung beim DNB zu erzählen. Ein ereignisreicher Messetag für alle Beteiligten!
Sabine Neff , Mitglied Teamvorstand Freundeskreis Naturheilkunde im Schloss e.V.

„NATURHEILKUNDE VON EINST BIS JETZT“

Medizinisch historische Ausstellungen zu ausgewählten Bereichen der Naturheilkunde gibt es natürlich viel – doch eine Ausstellung, die den gesamten Bogen von 1750 bis in die Moderne spannt? Naturheilkunde-Klinikdirektor Prof. Dr. med. André Beer hat bereits 2016 diese wohl einzigartige Ausstellung zusammengestellt und nun dankenswerterweise in Form einer Schenkung an den DNB übergeben. So fanden nun rund 100 Exponate eine neue Heimat im Schloss Bauschlott und sollen von dort aus auch den Naturheilvereinen und anderen Interessierten zur Verfügung gestellt werden.

Nachstehend ein kleiner Eindruck über die Inhalte der Ausstellung: Der Philosoph Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) gab um 1750 mit seinen Gedanken und Worten Anstoß für die Idee der modernen Naturheilkunde, zum Beispiel mit folgender Aussage: „Orientiere dich in allem an der Natur und ihren Maßstäben und du wirst gesund und glücklich leben“. Verschiedene Ärzte griffen diese Forderung auf, in Deutschland u.a. Dr. Siegmund Hahn und schließlich entstand die sog. Hydropathie-Bewegung – hier standen Kaltwasseranwendungen im Vordergrund.
Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden anstatt der „Hydropathie“ die Begriffe „Naturheilkunde“ und „Naturheilverfahren“ verwendet. In der Ausstellung erwähnt sind in dieser Zeitspanne namhafte Pioniere wie Dr. Lorenz Gleich, Vincenz Prießnitz, J. H. Rausse, Eucharius Ferdinand Christian Oertel und natürlich gibt es auch Bilder der ersten Wasserheilanstalt im Gräfenberg, die laut Kurator Prof. Dr. med. André Beer Vorbild für die Gründung von 60 weiteren Wasserheilanstalten in Deutschland und 40 in Österreich war.

„Man hat das volle Recht, von dem Auftreten Prießnitz an eine neue Epoche der Hydrotherapie zu datieren“ (Wilhelm Winternitz, 1888)

Der Fuhrmann Johann Schroth war ein Mitschüler von Prießnitz“ und fügte erste Formen der Ernährungstherapie hinzu. Der Buchhändler Adolf Just brachte die Heilerde-Therapie in die Naturheilkunde ein und gründete 1896 den ersten Jungborn im Harz. Es folgten (in der Ausstellung und in der Historie) Arnold Rikli mit der Licht- und Lufttherapie, die Ordnungstherapie mit Sebastian Kneipp und später Max Bircher-Benner.
Um 1850 gilt die Naturheilbewegung als abgeschlossen und es schließt sich die Lebensreformbewegung an: Weber und Pfarrer Sebastian Kneipp mit den Besonderheiten der gezielten Gusstherapie werden beschrieben und der Geschäftsmann Eduard Bilz, sowie die erste Frau als Naturärztin, Anna Fischer-Dückelmann.

„Erst als man den Zustand ihrer Seele erkannte und da Ordnung hineinbrachte, ging es mit dem körperlichen Leiden auch besser“. (Sebastian Kneipp)

Eine Akademisierung der Naturheilkunde zeigt sich ab 1900: Ärzte nahmen sich auf wissenschaftlichem Niveau der Naturheilkunde an. Im Dritten Reich entstand die sogenannte „Biologische
Medizin“. Sie bestand aus der Homöopathie, der Schüssler-Therapie und der traditionellen Naturheilkunde. Exemplarisch zeigt die Ausstellung das sogenannte „Dresdner Experiment“ mit dem Naturarzt Prof. Brauchle und dem Internisten Prof. Grothe. Hier arbeiteten Schulmedizin und NHK wohl erstmalig in der Geschichte wissenschaftlich und klinisch eng zusammen. Nach dem Krieg entwickelte sich im Osten überwiegend die Physiotherapie weiter und im Westen blieben die Naturheilverfahren erhalten (Hydrotherpie, Bewegungs-, Ordnungs-, Ernährungstherapie und Phytotherapie), wie Tafeln erläutern

„So merkwürdig es klingt: Erst in dem Maße, wie Schroth sich neben Prießnitz heraufarbeitete, geschah der Fortschritt vom Wasserheilverfahren zum Naturheilverfahren“. (Gunther Hildebrand, 1934)

Um 1950 fanden zu den klassischen europäischen Naturheilverfahren mehr und mehr ausländische Therapien den Weg nach Deutschland, was die Ausstellung dokumentiert. In die Praxen hielten Elemente der chinesischen Medizin wie „die Akupunktur“ und der indischen Medizin wie „Ayurveda“ Einzug. Man sprach nun von komplementärmedizischen Verfahren, bzw. der integrativen Medizin.
Die Zeitreise der Ausstellung schließt nach dem zweiten Weltkrieg mit einem Zitat des damaligen Lehrstuhlinhabers für Naturheilkunde in Deutschland Prof. Malte Bühring: „Die Naturheilkunde…zählt zu den bedeutendsten Medizin- und Therapieformen innerhalb der sogenannten Schulmedizin“. Dies soll auch diese Ausstellung verdeutlichen, nämlich dass es nur eine Form der Medizin gibt und Naturheilkunde und die konventionelle Medizin – die Schulmedizin – niemals getrennt waren, so Kurator Prof. Dr. med. André Beer.

Sabine Neff , DNB Bundesgeschäftsführerin

 

Foto: Prof. Dr. med. Beer bei der Übergabe der Exponate.