Bluthochdruck natürlich senken

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Foto: creativ collection

Hypertoniker können selbst viel dazu beitragen, dass ihr Blutdruck sinkt. Naturheilverfahren helfen dabei.

Nach wie vor leiden 20 bis 30 Millionen Menschen hierzulande unter Bluthochdruck. Viele wissen nichts davon, denn Bluthochdruck tut nicht weh. Trotzdem schädigt er schleichend die Blutgefäße und das Herz und ist damit ein wichtiger Risikofaktor für Schlaganfall und Herzinfarkt und Netzhautschäden. Alarmsignale können Schwindel, Kopfschmerzen, Sehstörungen wie Flimmern vor den Augen, starkes Herzklopfen und Kurzatmigkeit sein. Auch eine stark gerötete Gesichtshaut, ein „roter Kopf“, kann auf eine Hypertonie hinweisen.

Als optimal gilt ein Blutdruck von 120 /80 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule). Von leichten Bluthochdruck spricht man bei Werten ab 140 / 90, von schwerem Bluthochdruck bei Werten ab mehr als 180 / 110.

Was steckt dahinter?

In den meisten Fällen ist die eigentliche Ursache für Bluthochdruck eine Kombination aus genetischer Veranlagung, ungünstigen Umwelt-Einflüssen und einem ungesunden Lebensstil. Vor allem Bewegungsmangel und Übergewicht sind schuld an schlechten Werten. Eine ungesunde Ernährung mit wenig kaliumreichem Obst und Gemüse und zu viel Salz, Nikotin und zu häufiger Alkoholkonsum treiben den Blutdruck in die Höhe. Ein weiterer wichtiger Faktor ist Stress; dabei werden Hormone ausgeschüttet, die den Blutdruck ankurbeln. Außerdem kann die Einnahme einiger Medikamente (zum Beispiel Kortison, Pille, Hormonersatztherapie in den Wechseljahren, Schmerzmittel) eine Hypertonie zur Folge haben.

Erste Maßnahme: Lebensstil ändern

Regelmäßige Bewegung und Reduktion von Übergewicht, weniger Kochsalz und Alkoholbeschränkung – damit können Betroffene ihren Blutdruck effektiv senken. Bei Werten bis zu 160/100 empfiehlt die deutsche Hochdruckliga als erste Maßnahme eine Änderung des Lebensstils. Erst wenn das nicht ausreicht, müssen gegebenenfalls Medikamente eingenommen werden. Das sind meistens Beta-Blocker, ACE-Hemmer oder Diuretika. Sie senken zwar den Blutdruck, haben aber teilweise starke Nebenwirkungen: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Potenzprobleme oder depressive Verstimmungen.

Naturheilkundliche Empfehlungen

Ernährungsumstellung: Mehr Salat, Obst und Gemüse, weniger Wurst, Fleisch, Fett und Alkohol. Ein bis zwei Diät-Tage pro Woche (Obst, Reis, Milch-Semmeltage) können bei der Umstellung helfen, ebenso ein strukturierter und regelmäßiger Ernährungsrhythmus. Viele Zwischenmahlzeiten und späte, gehaltvolle Abendessen behindern das Abnehmen.

Regelmäßige Bewegung: Ein Ausdauertraining von 30 Minuten drei- bis fünfmal pro Woche senkt den Blutdruck um fünf bis zehn mmHg, jedes Kilo Körpergewicht weniger auf der Waage um etwa 1,5 mmHg. Auch Radfahren, Skilaufen, Jogging, Schwimmen und Tanzen sind geeignete Sportarten. Ungünstig ist jede Art von extremer Belastung und mit starker Pressatmung verbundene Sportarten, etwa Krafttraining.

Anti-Stress-Training: Menschen, die zu einem hohen Blutdruck neigen, fehlt oft die Fähigkeit, eine Balance zwischen Anspannung und Entspannung zu finden. Empfohlen werden daher Entspannungsmethoden wie autogenes Training, Yoga oder progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Ebenso wichtig ist es, Erholungsphasen in seinem Arbeitsalltag einzuplanen und auf ausreichenden Schlaf zu achten.

Phytotherapie: Die wichtigste Herzpflanze ist der Weißdorn. Aber auch Passionsblumen- und kavahaltige Arzneimittel haben sich wegen ihrer spannungslösenden Wirkung sehr gut bewährt. Hopfen, Baldrian und Melisse haben ebenso eine beruhigende Wirkung.

Hydrotherapie: Eine blutdrucksenkende Wirkung können auch ansteigende Arm- und Fußbäder sowie Wechselfußbäder haben. Geeignete Kräuterzusätze sind hier Melisse, Lavendel, Baldrian.

Homöopathie: Auch homöopathische Medikamente können helfen, die Blutdruckwerte positiv zu beeinflussen, indem sie die körpereigene Blutdruckregulation anregen. Als Wirkstoffe haben sich unter anderen sehr gut bewährt: Crataegus (Weißdorn), Viscum album (Mistel) und Glonoinum. Im Gegensatz zu Präparaten der Schulmedizin haben sie keine Nebenwirkungen und können mit klassischen Blutdrucksenkern und anderen Arzneimitteln problemlos kombiniert werden.