Wie man sich vor Viren und Bakterien schützt und was bei Grippe, Corona & Co. helfen kann
VON HORST BOSS, Foto: creativ collection

Dass in Zeiten wie in diesen aber auch wirklich alles möglich ist, hat die jüngste Vergangenheit ausreichend gezeigt. Außerdem müsste endlich jedem klar geworden sein, dass der Menschheit – zumindest im Augenblick – keine bessere Waffe gegen Viren zur Verfügung steht als das eigene Immunsystem.

Doch hier hapert es gewaltig. Seelischer und körperlicher Stress können das Immunsystem derart in die Knie zwingen, dass es Angreifer, also Viren, Bakterien usw., nicht mehr ausreichend bekämpfen kann. Ein weiterer Punkt ist, dass mittlerweile viele Menschen unter mehreren chronischen Erkrankungen gleichzeitig leiden, wie etwa Diabetes, Darmbefindlichkeiten, Bluthochdruck usw. Aber auch die Auswirkungen von Alkohol, Nikotinkonsum, Schimmelpilzbildung in Räumen oder die häufige Einnahme von Medikamenten, wie zum Beispiel Antibiotika, Cortison oder Schmerzmitteln, schwächen unser Immunsystem. Man könnte die Liste noch lange fortführen.

Wie ansteckend sind Viren?

Bei der Ansteckung kommt es erstens darauf an, wie virulent (aggressiv, krankmachend) das Virus ist, zweitens, wie viele Viren es schaffen, über die Mund-, Nasen-Rachenschleimhaut oder die Augen in den Organismus einzudringen und drittens, wie gut die eigene Immunabwehr funktioniert. Deshalb ist es immer wichtig, zu Erkrankten mindestens 1,5 Meter Abstand zu halten. Die
Übertragung findet nämlich meistens über Tröpfcheninfektion statt. Nicht selten zeigt der Patient selbst zwar keine Symptome, steckt andere aber glatt an, ohne es zu -ahnen. Da gibt es kein Entkommen.

Mensch und Mikrobiom

Auf unserer Haut und in unserem Körper leben über 100 Billionen Mikroben (Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen usw.). Das sind mehr Lebewesen als unser Körper Zellen hat. Das sogenannte Mikrobiom macht rund ein bis drei Prozent des Körpergewichts aus! Bei einem Erwachsenen sind dies rund zwei Kilogramm. Mit dem überwiegenden Teil hat sich der Mensch arrangiert, der Rest macht eben krank. Zum Beispiel sind Darmbakterien  für unsere Verdauung unverzichtbar und zudem verantwortlich für unsere Gesundheit. Wer sich in dieser Hinsicht etwas Gutes tun will, der kann mit einer gezielten, mikrobiologischen Therapie unterstützen.

Frösteln, Fieber und Appetitlosigkeit sind die ersten Anzeichen einer beginnenden viralen Erkrankung. Mit einem Schwitzbad (nicht bei Fieber!) erreichen wir, dass die Körpertemperatur ansteigt. Fieber ist keine Krankheit, sondern lediglich ein Symptom und sogar gut, solange die 40 Gradmarke nicht überschritten wird. Meistens sind akute Infektionskrankheiten – dazu zählen auch Erkältungskrankheiten, Grippe, Corona usw. – die Auslöser. Dabei werden Botenstoffe freigesetzt, die in den Hypothalamus (Teil des Zwischenhirns) gelangen und dort das Signal zur Erhöhung der Körpertemperatur geben. Wie hoch die Körpertemperatur ansteigt, hängt wiederum von der Menge der Krankheitserreger ab, wie krankmachend diese sind und davon, wie gut unser Immunsystem letztendlich funktioniert.

  • 37,5 bis 38 Grad – erhöhte Temperatur
  • 38,1 bis 39 Grad – Fieber
  • 39,1 bis 41 Grad – hohes Fieber
  • 41,1 und darüber – extrem hohes Fieber

Wer richtig krank und appetitlos ist, sollte sich zum Essen keinesfalls zwingen. Der Körper beginnt nach spätestens 12 bis 14 Stunden Fasten mit Reinigungs-, Heilungs- und Regenerationsprozessen. Wird die Infektion allerdings von Viren verursacht, dann kann eine Mahlzeit mit gedünstetem Gemüse, etwas frischem Obst oder eine Hühnersuppe helfen. Wichtig ist eben, dass man bei Fieber viel trinkt. Am besten Wasser und Heilpflanzen-Tees.

Bei hohem Fieber können Wadenwickel helfen. Ist das Wasser in den Wickeln kühler als die Körpertemperatur, dann kommt es zu einer Kühlung der Unterschenkel und somit zu einem Wärmeverlust des Körpers. Brustwickel sind bei Bronchitis, Husten sowie Asthma und Lungenentzündung hilfreich. Kalte Brustwickel wirken entzündungshemmend und fiebersenkend. Warme Brustwickel (Vorsicht Verbrennungsgefahr!) setzt man bei hartnäckigem, krampfhaftem Husten ein. Jedoch nur, wenn der Patient kein Fieber hat. Grundsätzlich gilt: kalte Wickel nur auf einem warmen Körperteil auflegen, Wadenwickel zum Fiebersenken abnehmen, sobald diese erwärmt sind.

Nicht vergessen sollte man das regelmäßige Lüften von Räumen. Alkohol und Nikotin schwächen das Immunsystem zudem. Und ganz wichtig: Geben Sie Ruhe und schlafen sich, wenn möglich, gesund. Eine ausführliche Fassung dieses Textes können Sie unter www.naturheilbund.de nachlesen.

Horst Boss ist Heilpraktiker, Medizinjournalist, Buchautor sowie  Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des DNB, www.horstboss.de