Herr Geiger stellte die von ihm in seinem Therapiezentrum in Bad Boll angewandte Methode vor. Ziel dieser Therapie ist es, mentales und physisches Wohlbefinden sowie Gesundheit wiederherzustellen. Diese Ziele sollen durch ein integratives Behandlungskonzept erreicht werden, d.h. es werden verschiedene Behandlungsmethoden kombiniert. Wichtig dabei ist auch eine aktive Mitarbeit der Patienten. Wer erwartete, dass Christian Geiger zum Thema Darm sagen würde: „Iss Dies und lass Jenes weg, dann wirst oder bleibst du gesund“, der sah sich getäuscht.

Ein erster Ansatz ist, sich die Lebensweise der Patienten anzusehen und danach zu trachten, sie an die innere Uhr anzupassen, dem sog. Zirkadianen Rhythmus. Eine Work-Life-Sleep Balance soll hergestellt werden. Diese Balance kann stabilisiert werden über das Setzen von Prioritäten, ein gutes Zeitmanagement, Schlafhygiene, sowie geeignete Entspannungstechniken. An einem Schaubild mit verschiedenen Körperhaltungen von Personen zeigte Herr Geiger auf, wie man den Zustand des Darms schon am äußeren Erscheinungsbild sehen kann. Die gezeigten Haltungsschäden entstehen durch Darmstörungen. Dieser erste Eindruck wird noch durch weitere Diagnosemethoden unterstützt, z.B. die manuelle Abtastung des Darms. Zusammen mit dem Patienten wird dann ein integrativer Plan entwickelt, der Lebensweise und Ernährung umfasst. Ein Tagebuch unterstützt bei der Analyse des Erfolgs der Maßnahmen. Um den Darm in seiner Heilung und Vitalität zu unterstützen, können Einläufe, Ölziehen, unterstützende Bäder sowie Tees und die Einnahme von z.B. Mineralsubstituten begleitend eingesetzt werden.

Zum Thema Ernährung nannte der Referent einige Grundprinzipen:

Rhythmus der Nahrungsaufnahme einstellen, eine verdauungsfreundliche Zubereitung, mehr Lebensmittel als nur Nahrungsmittel essen, den Fleischkonsum reduzieren, Getreide gerne verwenden, aber darmfreundlich zubereiten, Nahrungsmittel meiden, die man nicht verträgt, den Säure-Basen-Haushalt beachten, Bunte Teller anrichten, genügend Trinken. Nicht zu vergessen ist auch genügend Bewegung, welche die Darmtätigkeit anregt. Mit Spannung verfolgten die Zuhörer die Ausführungen des Referenten Christian Geiger und dankten mit viel Applaus.

Das Foto zeigt Herrn Geiger.

Christa Scherhaufer Naturheilverein Schorndorf und Umgebung e.V.

Nach 3 Wochenenden, in denen die Theorie und vor allem die Praxis des Waldbadens durch die Kursleiterin für Waldbaden, Christine Hack, vermittelt wurde, haben alle die Prüfung bestanden. Die Teilnehmerinnen kamen aus unterschiedlichen Richtungen – aus dem Kleinwalsertal, dem Allgäu, aus Metzingen, Esslingen, Tübingen, Reutlingen – und können nun dort das gesundheitsfördernde Waldbaden anbieten Sie haben nicht nur „Feuer“ gefangen für die nachgewiesenen Wirkungen von Dr. Wald, sondern haben auch umfangreiches Hintergrundwissen erlangt, damit sie Gruppen sicher und erfolgreich bei diesem Erleben begleiten können. Denn eine Waldbaden-Führung ist wirklich mehr als ein Waldspaziergang und folgt einer wohl durchdachten Choreografie. Diese Ausbildung (3 Wochenenden, 2 Online-Module) wird vom NHV Wannweil auch im Jahr 2024 angeboten und ist vom DNB anerkannt. Der Ausbildungsort ist Hechingen. Diese richtet sich übrigens auch an Männer, der männliche Teilnehmer dieses Jahr hat aus persönlichen Gründen die Prüfung nicht mitgemacht.
Anmelden können Sie sich auf der Homepage des NHV Wannweil www.naturheilverein-wannweil.de, es gibt eine Extraseite zur Ausbildung mit aktuellen Bildern und Videos zum Waldbaden.
Christine Hack, NHV Wannweil (Kursleiterin Waldbaden, Meditationskursleiterin, Naturheilkundeberaterin DNB)

27 Vereinsvorstände und Aktive aus 15 Vereinen haben sich im November zum Arbeitskreis am Sitz der Bundesgeschäftsstelle im Schloss Bauschlott getroffen. Gleich bei der Begrüßung erinnerte Sabine Neff daran, welche Bedeutung die Tradition der Naturheilvereine hat. Der Deutsche Naturheilbund, früher Prießnitz-Bund, ist die älteste Laienorganisation Europas für Naturheilkunde, seit mehr als 130 Jahren. 1889 zur Gründungszeit zählte der „Deutsche Bund der Vereine für Gesundheitspflege und arzneilose Heilweise“ bereits 19.000 Mitglieder in 142 Vereinen. Die Welt ist im Wandel und die Herausforderungen für die Naturheilvereine sind enorm. Die notwendigen Veränderungen können wir am besten gemeinsam angehen. So haben zu Beginn der Veranstaltung alle anwesenden Vereine über die momentane und zurückliegende Situation berichtet. Es war schön zu hören, dass in diesem Jahr doch wieder viele erfolgreiche Veranstaltungen durchgeführt werden konnten.

Der Freundeskreis Naturheilkunde in Mutlangen berichtete von ca. 3000 Besuchern und 40 Ausstellern bei den 2-tägigen Naturheiltagen, die Naturheilgesellschaft Stuttgart konnte bei ihrem Aktionstag in einer Abendveranstaltung mit den Referenten Horst Boss und Dr. Markus Strauss 90 Besucher begrüßen. Auch der NHV Esslingen hatte am Aktionstag ein volles Haus zum Thema Ernährung mit Frau Dr. Bihlmaier und Steffen Gabelmann. Einige Vereine haben ihren Aktionstag mit Angeboten im Freien veranstaltet. So war vom Waldbaden beim NHV Mosbach bis zum Lavendeltanz beim NHV Heidelberg viel Interessantes dabei. Überhaupt sind Veranstaltungen im Freien sehr gefragt. Mit Kräuterwanderungen, die Gemmotherapie bzw. den Knospenwanderungen, Barfusslaufen, Waldbaden usw. können die NHVs immer wieder neue Interessenten ansprechen, so das allgemeine Fazit. Auch spirituelle Themen sind momentan sehr gefragt und locken viele interessierte Besucher zu den Vorträgen. Man konnte insgesamt ein sehr positives und zufriedenes Feedback für die vergangenen Veranstaltungen vernehmen. Die eine oder andere Idee und viele hilfreiche Tipps wurden weitergegeben. Zur Sprache kam auch immer wieder, dass eine gute Unterstützung durch die Presse sehr wichtig ist, jedoch leider nicht immer gegeben.

So rückt die Werbung im Social Media Bereich immer mehr in den Fokus. Um gerade auch jüngere Menschen auf die Veranstaltungen aufmerksam zu machen, müssen die Vereine hier neue Wege gehen. Das war dann auch das Thema von Tim Bialas, vom NHV Wannweil. Digitale Medien funktionieren nur, wenn regelmäßig über die Aktivitäten in den Vereinen berichtet wird. Hier ist die Frage: Wie füllt man Social Media mit Inhalt? Auf was kommt es an, dass man auf Instagram & Co auch gesehen wird und die Menschen dann tatsächlich zu den Veranstaltungen kommen? Recht schnell einigen konnte man sich bei der Entscheidung über das Aktionstagsmotto 2024. Der Vorschlag von unserem Präsidenten Dr. med. Martin Freiherr von Rosen „Herzenssache Naturheilkunde“ fand gleich allgemeine Zustimmung. Dieses Motto spricht die Menschen mit dem Herzen an, gibt eine Richtung vor, doch es bleibt noch genügend Spielraum für die eigene Auswahl der Vortragsthemen.

Ein schwieriger Tagesordnungspunkt waren die anstehenden Vereinsverluste. Sabine Neff betonte, dass die Vereinsauflösungen eine allgemeine schwierige Herausforderung sind. Wenn in den Vereinen vor Ort die „Aktiven“ fehlen, müssen neue Wege gegangen werden. So ist eine Verschmelzung mit dem Dachverband eine Möglichkeit. Hierzu ist ein umfangreicher rechtlicher Rahmen erforderlich, die Kosten und der Aufwand sind enorm. Doch bei einer Vereinsauflösung sind die Mitglieder verloren, bei Verschmelzungen mit dem DNB bleiben die Mitglieder erhalten. Die jeweiligen Mitgliederversammlungen müssen einer Verschmelzung zustimmen. In Stuttgart wird es nach der angedachten Verschmelzung mit dem DNB eine Regionalgruppe bzw. Ortsgruppe geben, die vor Ort weiter aktiv ist und Vorträge und Veranstaltungen organisiert und durchführt. So wird die Verbreitung und die Informationen zur Naturheilkunde weiterhin vor Ort stattfinden und die persönliche Verbindung zu den Mitgliedern erhalten bleiben. Diese Umstrukturierungen entsprechen zwar dem Zeitgeist und sind zu befürworten, doch sie sind auch ein absolutes Neuland für den DNB. In der gemeinsamen Aussprache mit den anwesenden Vereinen kam man überein, dass bei der nächsten Bundesversammlung im März 2024 in Projektgruppen die weiteren Möglichkeiten und Chancen für eine erfolgreiche Zukunft der Vereine erarbeitet werden. Zum Beispiel mit den Themen: Wie kann ein Verein weitergeführt werden, wenn Aktive aufhören? Oder wie können Menschen für diese ehrenamtliche, wertvolle und sinnbringende Aufgabe in den Vereinen gewonnen werden?

Nach der Kaffeepause gab Sabine Neff noch einige Tipps an finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten für die Vereine in Richtung Fördermittel durch verschiedene Stiftungen. Attraktive Veranstaltungen, gewisse Trendthemen und Ideen, die bessere Vernetzung, nicht nur unter den Naturheilvereinen und vieles mehr wurden dann in der Abschlussrunde miteinander diskutiert. Alle waren sich einig, es geht doch nichts über einen direkten persönlichen Austausch. So konnten nach diesem langen und intensiven Tag die Teilnehmer von Sabine Neff, Ursula Gieringer und Elke Wörfel verabschiedet werden.

Elke Wörfel, Vereinsbeauftragte, NHV Esslingen