„Ich habe beschlossen, glücklich zu sein – denn es ist förderlich für die Gesundheit.“  – Voltaire

Eine der positiven Entwicklungen in den vergangenen 2 Jahren war wohl die Tatsache, dass viele Mitmenschen die heilsamen Kräfte der Natur für sich (wieder)entdeckt haben. Viel mehr Familien als in den Jahren zuvor hat man während der Lockdowns draußen gesehen: Mit einer heißen Thermosflasche und einem einfachen Picknick im Rucksack raus in die Natur. Das, was vor wenigen Jahrzehnten noch Normalität war, wurde in den letzten Jahren eher zur Seltenheit, wird aber seit wenigen Jahren auch als therapeutisches „Waldbaden“ neu entdeckt. Gut so! Trotzdem war und ist die Zeit sehr belastend. Vielleicht spüren Sie auch an sich und ihrem Umfeld, dass der vergangene Sommer in vielen Regionen zu wenig Sonne zum Auftanken geboten hat. Gepaart mit vielschichtigen Sorgen und Bedenken fühlen sich viele nicht gut gerüstet für die graue Jahreszeit. Deshalb wollen wir hier nochmal die Heilpflanzen beleuchten, die uns unterstützen können, wenn man gestresst ist, die Nerven blank liegen, der ersehnte Schlaf sich nicht einstellen mag, das Grau sich auf die Seele legt.

Baldrian (Valeriana officinalis)

Wussten Sie, dass der Name „Valeriana“ abgeleitet ist vom lateinischen Wort „valere“, das so viel bedeutet wie „sich kräftig und wohl fühlen“. Baldrian kann seine beruhigende Wirkung in verschiedenen Lebenssituation entfalten. Insbesondere überreizte, nervöse, überempfindliche Personen mit übersteigerter Gedanken-Aktivität, schlechtem Schlaf, mangelnder Bodenhaftung und unkontrolliertem Gefühlsleben können ihn nutzen. Inzwischen weiß man, dass einer der Angriffsorte der Baldrian-Wirkstoffe der Botenstoff GABA ist. Die Aktivität dieses Botenstoffes sorgt unter anderem dafür, dass nicht alle Reize, die unser Gehirn erreichen, auch wirklich weitergeleitet werden und im Bewusstsein ankommen. So kann eine Reizüberflutung verringert werden, die die Nerven belasten würde.

Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Es gilt als die eingefangene Kraft der Sonne, wirkt also stimmungsaufhellend. Johanniskraut beeinflusst den Botenstoff Serotonin, der im Volksmund als Glückshormon bezeichnet wird.

Melisse (Melissa officinalis)

Der Name Melissa stammt aus dem Griechischen und bedeutet Honigbiene. Der Grund ist, dass die Melisse im Altertum als Bienenweide kultiviert wurde. In unserer Region wird sie seit dem 16. Jhd. als Heilpfanze angebaut. Als Bestandteil des Karmelitergeistes und anderer Melissengeiste spielte die Melisse als Hausmittel mit breiter Anwendung eine wichtige Rolle – insbesondere auf Grund ihrer beruhigenden und verdauungsfördernden Eigenschaften.

Passionsblume (Passiflora incarnata)

Viele Naturheilkundler kennen das Phänomen: Wenn eine Heilpflanze besonders benötigt wird, tritt sie örtlich und zeitlich gehäuft auf. Die Passionsblume scheint ein typisches Beispiel zu sein: Parallel zu der immer größer werdenden Rolle von Stress in unserer Gesellschaft wuchs deren Bekannt- und Beliebtheitsgrad. Heute weiß man, dass deren Wirkung durchaus mit der von chemisch-synthetischen Arzneimitteln zur Beruhigung vergleichbar ist und – genau wie einige von ihnen – auf den Botenstoff GABA wirkt. Passiflora incarnata ist aber viel sanfter und besser verträglich. In der Apotheke gibt es Fertigprodukte mit diesen Heilpflanzen – sowohl als Mono-Produkte als auch in fixen Kombinationen, beispielsweise

• Johanniskraut + Baldrian + Passionsblume
• Passionsblume + Baldrian + Melisse
• Baldrian + Johanniskraut + Melisse

Man geht davon aus, dass sich in solchen Kombinationen die Wirkungen sinnvoll ergänzen, also mehr sind, als nur die Summe der Einzelwirkungen. Denken Sie an Voltaires Worte in der Überschrift und nutzen Sie die Kräfte der Natur zum Glücklichsein – allen voran die Sonne, aber auch die Heilpflanzen. Damit können Sie sich wappnen für graue bzw. stressige Zeiten. Ihre Seele und Ihr Körper – auch Ihr Immunsystem – werden es Ihnen danken.

Bärbel Tschech ist Diplom-Biologin bei
Pascoe Naturmedizin

Bild: pixaby

Die Leber ist unser Hauptentgiftungs- und Stoffwechselorgan. Alle Nahrung, aber auch Gärungs- und Fäulnisprodukte des Darms passieren die Leber. Täglich durchströmen 2000 Liter Blut dieses Organ. Die Leber produziert eine Vielzahl von Eiweißstoffen, aktiviert Hormone und baut diese ab. Weiterhin wird täglich ca. 1 Liter Gallensäure für die Verdauung hergestellt. Die Leber ist zuständig für den Umbau und die Entgiftung von belastenden Stoffen, wie Umweltgifte, Medikamente, Alkohol oder andere chemische Substanzen. Dabei ist die Leber häufig stark gefordert.

Diagnostik

Die Labor Diagnostik der Leber ist unzureichend, da die sogenannten Leberwerte, wie z.B. GOT, GPT oder gamma-GT in einer Anfangsphase der Leberstörung meist noch unauffällig sind. Auch schmerzt die Leber nicht. In der chinesischen Medizin weiß man jedoch „Der Schmerz der Leber ist die Müdigkeit“. So ist übermäßige Müdigkeit häufig durch eine Leberbelastung bedingt.

Traditionelle chinesische Medizin

Die traditionelle chinesische Medizin beschreibt, über die schulmedizinische Betrachtung hinaus, weitere Aspekte der Leber. Dort gehört die Leber zur Wandlungsphase Holz und reguliert das freie Fließen des Qi. Das Qi kann u.a. als Lebenskraft und Lebensenergie verstanden werden. Bei einem durch die Leber gezügeltem Ausbreiten des Qi–Flusses werden Kreativität, Intuition, Fantasien und Ideen gefördert. Ist die Leber geschwächt und dadurch der Qi-Fluss ungezügelt, können körperliche und psychische Störungen auftreten. Zur Stärkung der Leber und zu einer Regulierung des Qi-Flusses sind geregelte Tagesabläufe, Regelmäßigkeit, Rhythmus und Atemübungen förderlich. In der chinesischen Medizin wird eine gesunde, starke Leber mit Tatkraft und erworbener Autorität verbunden. „Was kostet die Welt?“ symbolisiert den feurigen Lebertypus. In der anthroposophischen Medizin ist die Leber dasjenige Organ, das dem Menschen die Courage gibt, eine Idee in die Tat umzusetzen. Ist die Leber geschwächt, kann dies z.B. zu Unentschlossenheit, depressivem Selbstmitleid und Streitsucht führen. In der Schulmedizin ist der Begriff der Leberdepression bekannt. Schlafstörungen vor allem zwischen 1:00 und 3:00 Uhr deuten häufig auf eine Leberbelastung hin. Auf der seelischen Ebene ist der lebergeschwächte Mensch besonders anfällig für Kränkungen, Wut und Frustration. Dies findet sich auch in dem deutschen Sprichwort „Es läuft einem eine Laus über die Leber“. In der chinesischen Medizin ist das Auge das Sinnesorgan, das der Leber zugeordnet ist. Dies bedeutet, dass es sinnvoll ist, bei Augenerkrankungen die Leber zu stärken und umgekehrt. Bei einem Waldbad wirkt sich die Farbe „grün“ z.B. auf den ganzen Organismus positiv aus.

Belastungen

Eine Belastung entsteht vor allem durch eine Ernährung, die zu viel Zucker, Eiweiß sowie Schweinefleisch und übermäßig Alkohol enthält. Aber auch die zunehmende Medikamentierung mit chemischen Präparaten belastet die Leber. Weiterhin können Viren, wie insbesondere der Epstein Barr Virus belasten und typischerweise zu chronischer Müdigkeit führen. Umweltgifte, emotionale Belastungen und Stress sowie ein Mangel an Rhythmus und Flexibilität, schwächen dieses wichtige Organ.

Behandlung

Die Leber ist in vielen Fällen regenerationsfähig. Eine Leberbehandlung sollte zunächst immer die Reduktion belastender Stoffe beinhalten. Dies ist bezüglich der Ernährung meist gut möglich. Bei Medikamenten ist es häufig schwieriger. Auch muss die Darmgesundheit beachtet werden, da der Darm der Leber vorgelagert ist. Der altbewährte feucht–heiße Leberwickel sollte immer zum Einsatz kommen. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von guten pflanzlichen, homöopathischen oder spagyrischen Medikamenten zur Leberunterstützung. Auch B-Vitamine und bestimmte Enzyme können die Leberfunktion stärken. Humor und Lachen fördert ebenfalls die Lebergesundheit, da hierüber, nach der chinesischen Medizin, die wichtige emotionale Ebene dieses Organs gestärkt wird. Vermutlich wirkt die von Mirsakarim Norbekov propagierte universelle Therapie des Lächelns auch über die Leber.

So erscheint zusammenfassend die Aussage eines alten Heilpraktikers „Wenn Du nicht weißt, wo Du bei einer Behandlung beginnen sollst, behandle immer zuerst die Leber“ genau richtig zu sein.

Dr.rer.nat. Klaus Harald Zöltzer

Heilpraktiker, Dipl. Physiker, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des DNB Bad Nauheim

 

„Vor 50 Jahren, am 31. März 1971, begann alles, was mit der Familie von Rosen und Gersfeld zu tun hat“ schreibt Dr. Jürgen von Rosen anlässlich des 50. Praxisjubiläums in seinem aktuellen Newsletter. Bereits im April desselben Jahres wurde die Hausarztpraxis am Marktplatz eröffnet und ist mittlerweile gemeinsam mit der 1981 gegründeten Schlosspark Klinik eine Institution geworden, die weit über die Grenzen des Rhönstädtchens hinaus bekannt ist.

Die Anfänge waren schwer und mit vielen Vorurteilen seitens der ansässigen Ärzteschaft und der Bevölkerung verbunden. Nicht zuletzt deshalb, weil in der Praxis neben den schulmedizinischen Leistungen auch naturheilkundliche Behandlungen angeboten wurden. Um die fehlenden Einnahmen auszugleichen, arbeitete Dr. Jürgen von Rosen morgens als Bundeswehr-Arzt in Wildflecken und praktizierte erst im Anschluss in seiner Praxis. Trotz aller Schwierigkeiten haben sich der naturmedizinische Ansatz, die ständige Weiterbildung und die Verbesserung der Therapien über die Jahre hinweg bewährt und führten dazu, dass viele Patienten lange Wege in Kauf nehmen, um sich in Praxis und Klinik individuell und ganzheitlich behandeln zu lassen. Mittlerweile kommen die Betroffenen nicht nur aus der weiteren Umgebung, sondern aus ganz Deutschland, Europa und sogar aus Übersee. Selbst schulmedizinisch bereits austherapierten Patienten kann durch den einzigartigen Therapieansatz in vielen Fällen weitergeholfen werden. Bewährte Naturheilkunde, innovative Medizin, ein ganzheitliches Behandlungskonzept, engagierte und freundliche Mitarbeiter, das Ambiente einer Jugendstilvilla und die herzliche Atmosphäre eines Familienbetriebs machen Praxis und Klinik Dr. von Rosen in dieser Kombination einzigartig, erklärt der jetzige Inhaber Dr. Martin Freiherr von Rosen. Oder, wie eine Patientin so schön schrieb: „Es ist wie im Vorzimmer zum Himmel“. Seit März 2020 befinden sich Praxis und Klinik zusammen in der Parkvilla in der Fritz-Stamer-Straße 11, was eine engere Verzahnung beider Einrichtungen und eine bessere Organisation ermöglicht. Die liebevoll renovierten Räumlichkeiten vermitteln ein behagliches Ambiente und wirken unterstützend zu den naturheilkundlichen Anwendungen. Das Firmenjubiläum soll bei passender Gelegenheit mit einem Tag der offenen Tür und Vorträgen gebührend gefeiert werden.

Zum Unternehmen:

Seit 1971 / 1981 widmen sich Praxis und Klinik Dr. von Rosen ganzheitlichen, naturheilkundlich orientierten Behandlungsmethoden unter Berücksichtigung schulmedizinischer Erkenntnisse. Das Ziel aller Therapien ist es, Körper und Geist in Balance zu bringen, die Selbstheilungskräfte zu stärken und die Betroffenen zu Eigenverantwortung und Gesundheitsvorsorge anzuregen. Neben den Behandlungen wird das Wohl der Patienten durch einen wertschätzenden und zugewandten Umgang sowie eine Atmosphäre der Geborgenheit gefördert.

Text und Foto: Dr. Martin von Rosen