Naturheilbund erwirbt wertvolles historisches Schriftgut
zur Hydrotherapie

Von Sabine Neff

Bild: ©Deutscher Naturheilbund eV

Eine private Sammlung von rund vierzig historischen Schriften aus dem Bereich der Hydrotherapie konnte zum Ende des Jahres 2020 in den Bestand des Deutschen Naturheilbundes wechseln.

Die meisten der Schriften stammen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und spiegeln die Erfahrungen aus den Anfängen der modernen Kaltwassertherapie in Europa wieder, viele davon mit direktem Bezug zum Gründervater des Naturheilbundes, dem schlesischen Wasserheiler Vinzenz Prießnitz (1799-1854).

Das macht diese Dokumente natürlich für den DNB besonders interessant.
Mit dabei sind Raritäten wie Ausgaben des Vorläufers des „Naturarzt“, die „Allgemeine Wasser-Zeitung“ von 1838 und die Zeitschrift „Der Wasserfreund“ von 1839-1841 mit Portraits der zu Vinzenz
Prießnitz‘ Lebzeiten tätigen Heilkundler und Hydropathen Josef Weiss, Dr. Oertel und dem Apotheker Theodor Hahn. Von diesen sind in der erworbenen Sammlung zusätzlich eigene Beiträge enthalten.

Raritäten und Streitschriften

Von Carl Adolph Richter (1808-1877), Leiter von Wasserheilanstalten in Danzig, Berlin und Alexisbad, Autor und Neue Schätze für das DNB-Archiv Herausgeber einer Zeitschrift für naturgemäße Gesundheitspflege enthält die erworbene Sammlung eine Ausgabe der „Offenen Empfehlung der Wasserkuren“ (1839) und zwei Bücher zur wissenschaftlichen Begründung der Wasserkuren, erschienen in den Jahren 1835 und 1855.

Nach einer erfolgreichen Wasserkur bei Prießnitz begeisterte sich Heinrich Friedrich Francke (1805-1848) für die Hydrotherapie. Er publizierte unter dem Pseudonym J.H. Rausse. Von ihm befindet
sich nun die bekannte Streitschrift „Wasser thuts freilich“ (Auflage von 1852) im Besitz des Naturheilbundes.
Weitere in das Archiv des DNB übergegangene Schriften sind von Carl Munde oder von C.W. Hufeland . Auch von dem Orthopäden Daniel Gottlob Moritz Schreber, der den Schrebergärten ihren
Namen gab, liegt eine Schrift zur Kaltwasser-Heilmethode vor.

DNB-Mitarbeiterin und Medienfachanstellte Tatjana Ford hat begonnen, diese
wertvolle Literatur für das DNB-Archiv
zu erfassen und zu digitalisieren.


Erste Einblicke in das Archiv werden ab Ende Februar über die Verbandswebseite www.naturheilbund.de möglich sein.