Text: Monika Kretz Bild: pixaby

Der ärztliche Direktor der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr in Heidelberg Dr. György Irmey referierte am Mittwoch, den 23. September für den Naturheilverein Mosbach in der Alten Mälzerei zum Thema: „Einer Krebserkrankung selbst bestimmt und ganzheitlich individuell begegnen“.

Zu Beginn seines Vortrages berichtete Dr. Irmey von einer 7-jährigen Ernährungsstudie mit 6 Krebspatienten, denen eine Überlebensprognose von einem halben Jahr bis höchstens zwei Jahren gegeben wurde.

Nach 7 Jahren seien noch vier von sechs dieser Menschen am Leben.

Diese Schilderung solle aufzeigen, wie individuell jeder einzelne Mensch ist und es infolgedessen auch keine einheitliche Behandlung und Prognosen geben könne.
Integration sei wichtig, so gäbe es Menschen, die viel konventionelle Therapien benötigen, solche, die viel biologische Therapien benötigen und Menschen, die beides benötigen.
Nach dem Motto: „Es gibt keine gute Therapie! Es gibt keine schlechte Therapie!
Es gibt aber (zu) viele Menschen, die mit unpassenden Therapien in ihrer Individualität nicht angesprochen werden“.

Eine Krebsdiagnose löse immer einen Schock aus, der oftaber als solchen nicht wahrgenommen werden würde.
Es träten Emotionen der Hilflosigkeit, Verwirrtheit und das Gefühl des Allein-gelassen- Werdens auf.
Wichtig sei in diesem Zusammenhang, sich genügend Zeit (die man durchaus habe!) betonte Dr. Irmey, zur Verarbeitung des erlebten zu nehmen.

Außerdem sagte er, seien diese Wochen auch wichtig, um die richtige Entscheidung bzgl. der Therapieart zu finden.
Je nach Krebserkrankung gäbe es diesbezüglich auch Ausnahmen, wie z. B. ein Tumor, der einen Darmverschluss auslösen könne und eine schnelle Entscheidung erfordere.

Gesundheit sei nur auf der Ebene des gesamten Organismus denkbar, auf der Ebene der Natur, weil alles mit Allem zusammenhänge. Dies sei nichts Mystisches oder Esoterisches, sondern einfach ganzheitlich.
Der Erkrankte müsse sich durch einen Dschungel von Therapien durchschlagen und sich mit etlichen „gutgemeinten Ratschlägen“ auseinandersetzen, bis er „Licht am Ende des Dschungels“ sehe.

Man solle sich öffnen, für den Möglichkeitssinn und sich bewusst machen, dass es nicht für Alles die gleiche Antwort gäbe.
Demut dem Leben gegenüber helfe dem Menschen zu erkennen, dass der Körper, trotz all dem was wir schon über ihn wissen, niemals voll zu entschlüsseln ist.
Krebs sei nicht ohne den Kontext Umwelt, Stress, Konstitution…. zu verstehen und zielgerichtete Therapien deshalb notwendig.

In seinem abwechslungsreichen Power-Point-Vortrag zitierte er immer wieder auch Aussagen von ehemaligen Krebspatienten, wie diese von Dr. Ebo Rau:

„Heilung geschieht immer nur im eigenen Inneren, Heilung geschieht, sie ist nicht im operationalen Sinne machbar durch Beseitigung von Symptomen. Heilung ist wissenschaftlich nicht fassbar, denn Heilung ist ein metaphysisches Geschehen, das zur „Ganzheit“ rückführt. Die Einbeziehung von Dimensionen, die den kausal-analytischen Bezugsrahmen überschreiten (religio) sind notwendig, um den Heilungsprozess geschehen zu lassen und zu erfahren“.

Dr. Ebo Rau erkrankte mit 47 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Heute ist er 75 Jahre alt und unterstützt bis zum heutigen Tag die Gesellschaft für biologische Krebsabwehr und hilft Menschen dabei ihren persönlichen Weg zu finden.

Laut Dr. Irmey solle „die Eigenverantwortung niemals aufgegeben“ werden und weiter, es solle „hinterfragt und überprüft“ werden.
Dies sei wichtig für das Überleben.
Dazu gehöre auch, das Vertrauen in den Behandler.

In unserem Wunderwerk Körper laufen täglich 231 Milliarden Reparaturen laut Dr. Irmey ab.

„Das was wir wissen ist ein Tropfen, das was wir nicht wissen ist ein Ozean“. (Isaac Newton)

Die Biologische Krebsabwehr existiert seit 40 Jahren, sie ist die größte Institution für unabhängige Beratung zu komplementären Heilmethoden bei Krebserkrankungen.
Sie wirkt für ein erweitertes Denken in der Medizin und gibt Hoffnung und Zuversicht.

Die GfBK steht auf vier Säulen:

1.Physische Stabilisierung,
2. Körperliche Aktivierung,
3. Stoffwechselregulation
4. Stimulation des Immunsystems.

Die unabhängige Gesellschaft wird durch Mitglieder und Förderer finanziert, hat pro Jahr ca. 12.000 Anfragen, eine zentrale Beratungsstelle in Heidelberg und fünf weitere regionale Stellen.
Jeder kann die umfassende Beratung kostenfrei in Anspruch nehmen, wobei natürlich Spenden zur Finanzierung erwünscht sind.
Man kann sich über 60 Themenflyer zuschicken lassen bzw. auf der Homepage www.biokrebs.de herunterladen.
Für Mitglieder gibt es 4x jährlich die Mitgliederzeitschrift „Momentum“.

Gesprächsführung und Empathie kämen laut dem Referenten im Studium der Medizin viel zu kurz.
Der einzelne Mensch sei nicht standardisierbar.

„Die Medizin verbeißt sich immer noch in noch mehr Details- dabei sollte vielmehr ein Raum und eine Atmosphäre geschaffen werden, in dem Heilung möglich wird.“ (Zitat einer Patientin)

Und abschließend noch eindrückliche Worte Dr. Irmey´s an die Zuhörerschaft:

„Suchen Sie immer wieder den Kontakt zu Ihrer Inneren Stimmer oder Ihrem Inneren Arzt“.

Vortrag Blutegeltherapie am 23. September mit Heilpraktikerin Julia Voelmle

Im September hat der Naturheilverein Esslingen und Umgebung e.V. nach einer langen Pause wieder zu einem Vortrag eingeladen.

Die Heilpraktikerin Julia Voelmle hielt einen spannenden Vortrag über die Blutegeltherapie. zu der zahlreiche Interessenten den Weg in die Vortragsräume  der Festhalle in Denkendorf fanden.

Frau Voelmle nahm die Zuhörer zuerst mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Denn schon vor Jahrhunderten fand der Blutegel als natürlicher Therapiehelfer Anwendungen bei Mensch und Tier. Sie zählt zu einer der ältesten Heilmethoden der Medizingeschichte. Nachdem die Blutegel einige Jahre in Vergessenheit geraten sind, wird diese alternative Behandlungsmethode wieder häufiger eingesetzt. Sie gilt als milde Form des Aderlasses.

Der kleine Blutsauger kann sein Normalgewicht auf das 10fache steigern. Ein Patient verliert so etwa 30-40ml Blut pro Egel nach dem Saugen. Der Blutegel gehört zu den Ringelwürmern und lebt im Süßwasser. In seinem Speichel befindet sich ein ganzer Cocktail an medizinischen Wirkstoffen. Somit wird er erfolgreich bei verschiedenen Erkrankungen eingesetzt. Insbesondere bei Knie-Schulter- und Hüftgelenkarthrosen, Rheuma, Gicht, Sehnenscheidentzündungen, Tennisellenbogen, Venenentzündungen, auch bei Besenreißer und Krampfadern. Der große Vorteil dieser Therapie liegt darin, dass Schmerzen auf natürlichem Wege gelindert werden können.

Frau Voelmle klärte auch auf, dass bei bestimmten Erkrankungen wie z.B. Blutgerinnungsstörungen oder bei erheblicher Immunschwäche von einer Behandlung mit dem Blutegel abgesehen werden muss.

Für eine Blutegelbehandlung sollte man ausreichend Zeit einplanen. Denn nach der Behandlung kommt es zu einer starken Blutung, diese ist Teil der Therapie. Diese Blutung kann bis zu 24 Stunden andauern. Den Zuhörern zeigte Frau Voelmle auch die vielen Langzeiterfolge aus klinischen Studien. Wonach 90% der Patienten eine deutliche Schmerzlinderung erfahren, die bis zu 3 Monaten anhält, 26% der Patienten sogar eine Schmerzlinderung von mehr als 10 Monaten. Unerwünschte Nebenwirkungen sind selten, häufig lokaler Juckreiz oder gelegentlich verstärkte Hautrötung.

Es folgte eine ausführliche Fragerunde und ein kritischer Blick auf den mitgebrachten Blutegel.

Weitere Informationen zu den nächsten interessanten Veranstaltungen des Naturheilvereins Esslingen erhalten Sie unter: www.naturheilverein-esslingen.de

 

Text und Bild: Elke Wörfel