Zur 20.Botschafterin der Ökologie der Stiftung Ökologie und Demokratie, die vor 28 Jahren im sächsischen Freiberg gegründet worden war und sich für politische Bildung engagiert, wurde am vergangenen Freitag die Präsidentin des Deutschen Naturheilbundes Nora Laubstein ernannt.

Im Hotel Burg-Mühle in Gelnhausen übergab Vorgängerin Ursula Sladek (Mitbegründerin der Elektrizitätswerke Schönau)  den Ehrentitel während einer Pressekonferenz an Nora Laubstein. „Die Umwelt ist zur sechsten Säule unseres Fachgebietes geworden“, erklärte die gebürtige Berlinerin – gerne werde sie engagiert und mutig den Mund aufmachen. Dabei habe sie als Heilpraktikerin und erste Präsidentin des Deutschen Naturheilbundes und Vorsitzende der „Association for Natural Medicine Europe“ die Umwelt besonders im Blick. Diese gehöre zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen dazu. „Aber wie soll ein Mensch frische Luft atmen, wenn es keine mehr gibt? Wie soll sich ein Mensch ernähren, wenn es keine gesunden Lebensmittel mehr gibt?“ Deshalb dürfe man die Debatte um Umweltschutz und Klimawandel auch nicht auf die CO2-Bilanz beschränken, sondern müsse Mittel und Wege suchen, Mensch und   Natur wieder mehr in Einklang zu bekommen, um über eine gesunde Lebensweise eine Gesundheit und Lebensqualität zu erreichen, die die physisch-chemische Medizin und die Pharmaindustrie nie erreichen werde. Man dürfe sich nicht mehr vom neoliberalen Kapitalismus, bei dem es nur um immer mehr Wachstum und Gewinne gehe, leiten lassen, sondern das Wohl der Menschen an sich in den Vordergrund stellen. Dafür habe sie das Ehrenamt gerne übernommen und werde sich mit voller Kraft engagieren.  „Es freut mich sehr, dass wir erneut eine so engagierte und mutige Frau gefunden haben“, sagte Hans-Joachim Ritter bei der Amtsübergabe im Hotel „Burg-Mühle“. Nora Laubstein trete damit in die Fußstapfen ihrer 19 Vorgängerinnen, die alle in ihren Bereichen engagierte Vorreiterinnen und Mutmacherinnen gewesen seien und sind. Die direkte Vorgängerin Ursula Sladek war aus Schönau in Baden-Württemberg nach Gelnhausen gekommen und freute sich, eine würdige Nachfolgerin zu haben. Die Trägerin des Deutschen Umweltpreises 2013 ist Mitbegründerin der Elektrizitätswerke Schönau, die komplett auf erneuerbare Energien setzen.  „Es hat mir Spaß gemacht, als

„Ökologia“ einen weiteren Beitrag zum Umweltschutz geleistet zu haben“, berichtete Ursula Sladek. Bei vier Veranstaltungen der Stiftung für Ökologie und Demokratie, die bei ihren beiden wichtigsten Projekten derzeit Kommunen und Unternehmen dabei hilft, Energie zu sparen, trat sie offiziell auf. Zudem beteiligte sie sich an vielen weiteren Veranstaltungen in Sachen Umwelt- und Naturschutz.  Diesem Beispiel würde Nora Laubstein gerne folgen und hofft darauf, dass ihr Amt als „Ökologia“ dazu führe, dass auch in Gelnhausen und im Main-Kinzig-Kreis mehr über ganzheitliche Ansätze und Umweltschutz diskutiert werde. Landrat Thorsten Stolz wies in einer Grußbotschaft mit herzlicher Gratulation darauf hin, dass der Main-Kinzig-Kreis in den vergangenen sieben Jahren viel erreicht habe und derzeit 40 Prozent des Strombedarfs aus regenerativen Energien decken könne. Ihm sei aber auch bewusst, dass in den kommenden Jahren noch viel passieren müsse, um die Klimaziele zu erreichen. „Wir müssen mehr darüber informieren und etwas dagegen tun, wie Mikroplastik für Nahrungsunverträglichkeiten verantwortlich ist oder die Fruchtbarkeit von Männern durch Östrogen im Grundwasser reduziert wird“, gab Nora Laubstein Beispiele, die noch zu wenig Menschen auf dem Schirm hätten. In Sachen Medizin hofft sie darauf, dass die Aussagen der Wissenschaft nicht zu wichtig genommen werden. Homöopathie und Naturheilkunde seien mit wissenschaftlichen Ansätzen kaum zu bewerten. Die Bewertung müsse nach den vielen Erfolgen für Millionen Menschen auf der ganzen Welt erfolgen. Prof. Dr. Dr. Klaus Buchner bedankte sich im Namen des Kuratoriums, zu dem unter anderem der ehemalige Minister Norbert Blüm gehört, für das Wirken der „Ökologia“. Als Europaabgeordneter der ÖDP wisse er genau, dass es ein solches Engagement brauche, um die festgefahrenen Strukturen in Deutschland und in der EU aufzubrechen, um den Kampf gegen den Klimawandel doch noch erfolgreich zu schaffen.

Textauszüge aus dem Artikel Gelnhäuser Neue Zeitung vom 18.01.2020
Bild: Von Links Nora Laubstein, Hans-Joachim Ritter und Ursula Sladek. Foto: Ludwig

Ein völlig neues Talkshow-Konzept mit Gesprächsrunden und Kurzvorträgen

Die Zielsetzung ist klar: Aus verschiedenen Richtungen einen Blick auf die Synergien naturheilkundlicher Behandlungen werfen. Vertretern unterschiedlichster Therapierichtungen, wie der Homöopathie, Spagyrik, Mikrobiologische Therapie und Pflanzenheilkunde, diskutieren live über grundlegenden Awendungsbereiche bis hin zu komplizierten aktuellen Fragestellungen. Dabei steht der Nutzen für chronisch kranke PatientInnen im Vordergrund. Aber auch das Thema Prävention und gesundes Altern wird angesprochen – hierfür haben die Veranstalter Dr. Felix Schielein, Gründer der Stiftung Biologische Medizin, als besonderer Studiogast eingeladen. Auch die in der Öffentlichkeit immer wieder angezweifelte Evidenz naturheilkundlicher Verfahren wird thematisiert. Der versierte Wissenschaftler und Forscher rund um den sogenannten Placebo-Effekt, Prof. Dr. Harald Walach von der Universität Poznan wird hier Klarheit schaffen. Die Veranstaltung wird organisiert vom Ärzteverband Arbeitskreis für Mikrobiologische Therapie (AMT e.V.) und findet am 25. Januar 2020 von 19-23 Uhr online statt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Weitere Informationen und eine Möglichkeit, sich direkt anzumelden, finden Sie unter www.nacht-der-naturheilkunde.de.

 

Altes Wissen geht online

Traditionelles Naturheilkunde-Wissen erhalten, fördern und der Öffentlichkeit zugänglich machen – so könnte man in kurzen Worten das mehrjährige Projektbeschreiben, welches der Deutsche Naturheilbund eV zusammen mit der noch jungen Kramski-Stiftung des Pforzheimer Präzisionsstanz- und Spritzgussunternehmens Kramski GmbH ab Januar 2020 verwirklicht.
„Ein Schwerpunkt unserer Stiftung liegt in der Förderung der Gesundheit durch ganzheitliche Naturheilkunde. Durch lokale Projekte möchten wir hier nachhaltig etwas bewegen“ erklärte Geschäftsführerin Sabine Torres-Kramski.
Gemeinsam mit dem Naturheilbund werden nun wertvolle historische naturheilkundliche Fachbücher, die im Archiv des Naturheilbundes lagern, aus dem „Dornröschenschlaf“ geholt. „Unser Ziel ist es, diesen bewährten Erfahrungsschatz berühmter Naturheilärzte und Therapeuten wie Dr. Brauchle, Prof. Dr. Schönenberger, Vinzenz Prießnitz und vielen anderen durch Digitalisierung wieder zugänglich zu machen“. Viele Themen sind damals wie heute hoch aktuell und das Betrachten der Entwicklung über mehr als Hundert Jahre spannend und aufschlussreich. So findet sich z.B. schon im „Naturarzt“ 1899 kritische Berichte über Impfungen, Impfschäden und Weltkongresse der Impfgegner. Doch auch unzählige belegte, wertvolle naturheilkundliche Therapien, die heute kaum noch bekannt sind. Das soll sich ändern, sind sich der Naturheilbund und die Kramski-Stiftung einig.

Sabine Neff, Bundesgeschäftsführerin DNB