Der Vortrag Blutdruck natürlich senken – geht das? bescherte dem Mutlanger Freundeskreis Naturheilkunde ein volles Haus. Die Fachreferentin Bärbel Tschech erklärte wie Bluthochdruck entsteht und warum er gefährlich werden kann. Damit es nicht so weit kommt, müssen wir selbst aktiv werden! Mit gesunder Ernährung, regelmäßiger Bewegung und Vermeidung von Dauerstress schützen wir unser Herz-Kreislaufsystem wirksam. Darüber hinaus gibt es Arzneimittel auf Pflanzenbasis, die unsere Herz-Gefäß-Gesundheit unterstützen. Wenn kein Weg an chemischen Blutdruck-Senkern vorbeiführt, können naturheilkundliche Mittel zumindest deren Verträglichkeit verbessern. Anhand von ganz unterschiedlichen Fallbeispielen konnten die Zuhörer nachvollziehen, dass Bluthochdruck immer etwas mit den persönlichen Lebensumständen zu tun hat und welche Therapie jeweils angebracht wäre.

Harald Welzel
1.Vors. Freundeskreis Naturheilkunde Mutlangen

Der Deutsche Naturheilbund (DNB) fordert die Bundesregierung auf, den Ausbau des 5G-Netzes zu stoppen und das Vorsorgeprinzip einzuhalten. Online-Petition an Bundestag erreicht erforderliche Mehrheit

Von Dietmar Ferger und Nora Laubstein

Die Online Petition „Strahlenschutz – Verfahrensaussetzung zur Vergabe von 5G -Mobilfunklizenzen“, die der DNB aktiv unterstützt, erreichte im April die erforderliche Mehrheit: Über 54.000 Bürgerinnen und Bürger haben binnen weniger Tage unterzeichnet. Somit muss die Petition vom Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages bearbeitet werden.

Es fehlt die Technikfolgenabschätzung

Der DNB fordert die Bundesregierung auf, die an einem Technologiestandortwie Deutschland eigentlich selbstverständliche, sorgfältige Technikfolgenabschätzung gemäß dem Vorsorgeprinzip durchzuführen. Dies wurde bislang versäumt und stellt nach Ansicht des DNB eine Rechtsverletzung dar.

Nach dem Prinzip des vorsorgenden Gesundheitsschutzes darf eine Technologie wie 5G, die ursprünglich für die Kommunikation von Robotern und Maschinen in menschenleeren Industriehallen entwickelt wurde, nicht flächendeckend eingeführt werden, wenn ein wissenschaftlich begründeter Verdacht auf massive Gesundheitsschädigung besteht und eine unabhängig geprüfte Unbedenklichkeit nicht sichergestellt ist.

Hintergrund

Wenn es um den neuen leistungsstarken Mobilfunkstandard 5G geht, ist in erster Linie von den Chancen für Wirtschaft und Industrie die Rede. Mögliche gesundheitliche Risiken werden kaum thematisiert. Der neue Standard wird aber voraussichtlich ein Vielfaches an Sendemasten und -anlagen mit sich bringen; inwieweit sich eine flächendeckende elektromagnetische Strahlung auf die Bevölkerung auswirkt, ist bisher nicht untersucht worden. Renommierte Wissenschaftler und Ärzte aus ganz Europa warnen vor den bereits bekannten Risiken von Mobilfunkstrahlung und mahnen weiteren Forschungsbedarf an.

Daher fordert der Deutsche Naturheilbund, die Einführung des 5G-Mobilfunkstandards solange zu unterbinden, bis umfassende und unabhängige Studien die Unschädlichkeit der 5G-Technologie für Mensch und Natur eindeutig und zweifelsfrei bewiesen haben!

Nora Laubstein ist Präsidentin des Deutschen Naturheilbund eV, Dietmar Ferger ist Diplomingenieur für Umweltschutz und Präventologe.

Den vollständigen Text kann man unter dem Stichwort „Petition 88260“ nachlesen:
https://epetitionen.bundestag.de/

Mehr Informationen zum Thema:
www.diagnose-funk.org/

Trinkwasser ist nicht gleich Trinkwasser, wie eine Studie mit kultivierten Zellkulturen zeigt. Manche Wässer haben ein antioxidatives Potenzial und können Wundheilung und primäre Keimabwehr fördern.

Von Prof. Dr. rer. nat. Peter C. Dartsch; Foto: creativ collection

Wasser ist das wichtigste Lebensmittel für den Menschen und die meisten Tiere. Etwa 70 bis 80 Prozent unseres Körpers bestehen daraus. Insgesamt verlieren wir pro Tag zwei Liter Flüssigkeit – auch ohne viel Bewegung. Unser Körper kann Wasser nicht speichern und braucht daher ständig Nachschub. Nehmen wir zu wenig Flüssigkeit auf, ist der Stoffwechsel gestört und unsere körperliche wie geistige Leistungsfähigkeit lässt nach. Als Urin schwemmt Wasser Schadstoffe aus, als Schweiß kühlt es durch Verdunstungskälte unseren Körper.

Gerade seine ungewöhnlichen Eigenschaften machen Wasser zu einem zentralen Element des Lebens: Einerseits kann es durch seine polare Struktur viele Stoffe lösen und ist dadurch ein universelles Lösemittel; andererseits kann es durch seine eigene stabile Struktur (Oberflächenspannung) auch andere Stoffe stabilisieren, etwa Proteine oder Nukleinsäuren.

Fragestellung

Kann es lebendiges und totes Wasser geben und kann man – unabhängig von der chemischen Analyse und den im Wasser enthaltenen Mineralstoffen – auch unterschiedliche biologische Wirkungen auf zellulärer Ebene beobachten und nachweisen? Das haben wir in den letzten zwei Jahren mit schulmedizinischen und wissenschaftlich anerkannten Methoden untersucht.

Untersuchte Wässer

Die von uns untersuchten Wässer lassen sich in zwei Gruppen unterteilen: Einmal fertig abgefüllte und drucklos (artesisch) aufsteigende Quellwässer, die durch ihren Fluss durch die verschiedenen Gesteinsschichten mit Informationen angereichert wurden und als biologisch aktive Wässer wieder an der Erdoberfläche austreten. Diese wurden im direkten Vergleich zu einem Stillen Wasser eines Discounters getestet.

Dann zum zweiten lokal vorhandenes Leitungswasser im direkten Vergleich zu dem gleichen Leitungswasser, welches durch völlig unterschiedliche innovative technische Verfahren nachträglich belebt bzw. informiert wurde. Bei diesen Wässern war es uns außerordentlich wichtig, die Proben bereits in verblindeter Form zu bekommen und erst nach Durchführung der Untersuchungen und Freigabe des Schlüssels die Ergebnisse den jeweiligen Proben zuzuordnen.

Testkonzentrationen

Bei den Tests haben wir die untersuchten Wässer nicht pur, sondern in verschiedenen Konzentrationen verwendet. Die maximale Konzentration der getesteten Wässer betrug bei den Versuchen maximal 50 Volumenprozent. Übertragen auf den menschlichen Körper entspricht eine Trinkmenge von 1,5 Litern täglich nur etwa drei Prozent des Körperwassers. Aber die tägliche und regelmäßige Aufnahme bestimmter Wässer erhöht auch den Anteil am Körperwasser. Dies rechtfertigt unserer Meinung auch die auf den ersten Blick hohen Testkonzentrationen.

Antioxidative Wirkung

Freie Radikale werden als natürliche Stoffwechselprodukte permanent in unserem Körper produziert und erfüllen grundsätzlich wichtige Aufgaben bei der zellulären Signalübermittlung. Umweltbelastungen, Ernährungsmängel, körperlicher oder seelischer Stress, aber auch Medikamente, Verletzungen und Entzündungen können zu einer unkontrollierten Überproduktion der Radikale führen. Übersteigt die Aufnahme oder Bildung freier Radikale deren körpereigene Entgiftung durch spezifische Enzyme, so spricht man von „oxidativem Stress“. Dadurch können wichtige Biomoleküle im Körper angegriffen und in der Folge Stoffwechselfunktionen gehemmt und sogar Gewebe zerstört werden.

Mit dem einzigen zellfreien Test dieser Studie wurde untersucht, ob die Wässer in der Lage sind, solche freien Sauerstoffradikale zu inaktivieren und so einem oxidativen Stress vorzubeugen. Wie in Abbildung A (s. nächste Seite) dargestellt, zeigten die drei Quellwässer eine dosisabhängig zunehmende anti-oxidative Wirkung im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle und waren bestens in der Lage, die freien Radikale im Reaktionsgemisch zu neutralisieren. Das nachträglich informierte Leitungswasser konnte hier in seiner antioxidativen Effizienz nicht ganz mithalten (Abb. B). Enttäuschend das handelsübliche Stille Wasser aus dem Discounter; hier war überhaupt kein antioxidativer Effekt messbar (Abb. C).

Wirkung auf die Zellregeneration

Bei zellregenerativen und Wundheilungsprozessen soll die Funktionsfähigkeit eines geschädigten Gewebes wieder hergestellt werden. Ging hier eine Verletzung voraus, so kann in der Granulationsphase durch Einwanderung und Teilung des in dem betreffenden Gewebe vorherrschenden Zelltyps eine Defektauffüllung und Festigung des Gewebes erreicht werden. Speziell diese Phase wurde in dem hier verwendeten Testsystem simuliert.

Die Ergebnisse zeigen ein ähnliches Bild wie bei der antioxidativen Wirkung: Während das stille Wasser keinen Einfluss auf die Zellregeneration im Vergleich zur -unbehandelten Kontrolle hatte, zeigten die Quellwässer sowie die nachträglich informierten Leitungswässer eine dosisabhängige Zunahme um bis zu 25 Prozent. Durch die stimulierende Wirkung sowohl auf die Proliferation (Teilung) als auch auf die Migration (Wanderung) der Bindegewebszellen können bei regelmäßiger Einnahme die zellregenerativen Prozesse im Organismus gefördert werden.

Erreger werden bekämpft

Fresszellen sind in der Lage, ins Blut eingedrungene Keime zu erkennen, zu umschließen und durch die Bildung von Sauerstoffradikalen abzutöten. Danach werden diese abgetöteten Keime „aufgefressen“. Außerhalb eines lebendigen Organismus lassen sich Fresszellen durch die Differenzierung von humanen Promyelozyten (HL60 Zellen) zu funktionalen Neutrophilen erzeugen. Die stimulierende Wirkung auf den Zellstoffwechsel dieser funktionalen Neutrophilen war im Falle der Quellwässer und der nachträglich informierten Leitungswässer sehr ausgeprägt. Beim Stillen Wasser des Discounters wiederum zeigte sich kein statistisch signifikanter Effekt.

Schlussfolgerung

Auch wenn hier nur ein Teil der bisher vorliegenden Untersuchungsergebnisse zu den förderlichen Wirkeffekten von Wässern verschiedener Herkunft dargestellt wurde, zeichnet sich doch deutlich ab, dass Wasser nicht gleich Wasser ist. Überraschenderweise sind die Wirkunterschiede zwischen (artesischen) Quellwässern und nachträglich informiertem Leitungswasser geringer als vor Beginn der Untersuchungen zu vermuten war. Neben der Wasserqualität ist aber auch die tägliche Aufnahmemenge von 1,5 Litern von entscheidender Bedeutung für die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden.

 

Prof. Dr. rer. nat. habil. Peter C. Dartsch ist -Diplom-Biochemiker, habilitierter Humanphysiologe, Arbeits- und Umwelttoxikologe. Sein Unternehmen, die Dartsch Scientific GmbH, befasst sich mit tierversuchsfreien zellbiologischen Testsystemen im Bereich der präklinischen Forschung. www.dartschscientific.com

Eine ausführliche Version dieses Artikels wurde in der Zeitschrift CO.med Ausgabe 1/2019 erstveröffentlicht.

VON SABINE NEFF, Foto: creativ collection

Als „Quellwasser“ wird in der Umgangssprache der naturheilkundlichen Szene Wasser bezeichnet, welches niedermineralisiert und lebendig ist. Der geringe Anteil an Bestandteilen macht es zu einem hervorragenden Lösungs-, Reinigungs- und Transportmittel für die Stoffwechselvorgänge in unserem Körper.

Für die Bezeichnung „Quellwasser“ sind allerdings weit weniger Qualitätsansprüche erforderlich als beim zugelassenen Mineralwasser. So muss Quellwasser zwar direkt am Quellort abgefüllt sein, aus einem unterirdischen Vorkommen stammen und bestimmte mikrobiologische und chemische Bedingungen erfüllen. Allerdings ist kein Nachweis der ursprünglichen Reinheit erforderlich und es müssen lediglich die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung erfüllt sein.

Einige Mineralwasserhersteller entscheiden sich deshalb, ihr niedermineralisiertes Quellwasser das aufwändige Zulassungsverfahren für Mineralwässer durchlaufen zu lassen, was seit der Senkung des vorgeschriebenen Mineralienanteils vor einigen Jahren möglich geworden ist.

Wie die „Lebendigkeit“ dieser Wässer sich tatsächlich auf den Organismus auswirkt, scheint die Studie belegt zu haben, nämlich mit einer anitoxidativen und zellregenerierenden Wirkung auf unseren Organismus. Diese Mineralwässer sind zu Recht amtlich zugelassene Lebensmittel im wahrsten Sinne des Wortes: -Mittel zum – (gesunden) Leben!

Sabine Neff ist DNB-Verbandsgeschäftsführerin und Gesundheitsberaterin (GGB).

 

Nr. 13: Kalium arsenicosum (Kaliumarsenit)

Es gibt jenseits der zwölf klassischen noch andere Schüßler-Salze, die man therapeutisch einsetzen kann. Wir stellen sie in einer Serie vor.

Von Dr. phil. Rosina Sonnenschmidt

Mit diesem Mittel erreicht man fast jede Hautkrankheit und es bewahrheitet sich, dass man mit Kalium-Verbindungen sehr viele chronische Krankheiten behandeln kann. Typische  Zeichen beginnender Krankheiten sind Überreiztheit, Gedächtnisschwäche, Ängste, Stresserscheinungen wie Lähmungen, Muskelkrämpfe, starke Verspannungen und Ischias-Schmerzen, die nicht lange anhalten. Bei Kali-a ist besonders der Zusammenhang zwischen unklaren Hauterscheinungen und Darmstörungen auffällig.

Symptomatik    

Immunschwäche, Gewebeveränderungen, Dysfunktionen der Schilddrüse, Abmagerung trotz reichlichen Essens, Schwäche der Nebennieren und des -Hormonsystems und chronische Erschöpfung.

Antlitz- und Körperzeichen   

Geschwollener Hals vorne, Hängebacken, Schilddrüsenschwellung, müder, ängstlicher und misstrauischer Gesichtsausdruck, -hängende Mundwinkel.

Therapeutische Maßnahmen

Entgiftungskur mit den Schüßler-Salzen Nr. 7 Natrium chloratum, Nr. 8 Natrium, phosphoricum und Nr. 9 Natrium sulfuricum, um vor allem das Unterhautgewebe zu reinigen. Dazu Trennkost, um den Stoffwechsel zu regenerieren sowie Kalium arsenicosum, um körperlich und psychisch den Patienten zu stärken.

Dr. Rosina Sonnenschmidt ist international renommierte Homöopathin und Autorin von über 50 Fachbüchern. Ihr Wissen gibt sie zudem in Fachfortbildungen und Kursen weiter.
www.inroso.com

Foto: Michael Bolay

Wasserkuren waren -bereits in der Antike sehr verbreitet. Auch in Deutschland haben sie eine lange Tradition. Der Landwirt und autodidaktische Naturheiler Vinzenz Prießnitz behandelte bis Mitte des 19. Jahrhunderts kranke Menschen mit Wasser, vorwiegend mit Kompressen und Wickeln, aber auch mit eiskalten Güssen und Schwitz- und Trinkkuren.

Nach und nach ergänzte er seine Therapie noch mit diätischer Ernährung, ausreichender Bewegung in der Sonne und an der frischen Luft – und schuf so die Grundlage der Naturheilkunde, wie wir sie heute kennen. Sebastian Kneipp, Pfarrer und Bäderarzt aus Bad Wörishofen entdeckte 1848 die Wasserkur und entwickelte daraus seine Kneipp-Medizin.

Die Hydrotherapie arbeitet unter anderen mit Kalt- und Wärmereizen, die einen Effekt auf die Wärmeregulation, den Stoffwechsel und die Blutzirkulation haben – und zwar erst örtlich, dann fortgeleitet in die Umgebung, bis durch Impulse des vegetativen Nervensystems der gesamte Körper beeinflusst wird. Zudem wirken der Gravitationsdruck, etwa bei einem Guss oder einer Dusche auf Atmung, Blutzirkulation und Stoffwechsel, aber auch auf Herz und andere innere Organe.

Praxisbeispiel:

Wadenwickel bei Kindern

Wenn Kinder hohes Fieber (über 39 Grad) haben, kann ein Wadenwickel Unbehagen, Unruhe und Kopfschmerzen mildern – und die Körpertemperatur schonend um ein bis zwei Grad senken. Der Wickel wird kalt angelegt und muss, wenn er warm geworden ist gewechselt werden. Ein Wadenwickel ist geeignet für Kleinkinder über sechs Monaten.

Achtung: Nicht bei Kindern mit kalten Händen und Füßen anwenden.

Wirkung: Die feucht-kühlen Wickel entziehen dem Körper Wärme, beseitigen am Anwendungsort Kreislaufstauungen, hemmen Entzündungen, wirken Gift ableitend und Fieber senkend.

Material:

  •   Schüssel mit kaltem Wasser möglichst unter 20 Grad
  •   Zusätze: Zitrone, Essig oder 1 EL Pfefferminztee
  •  2 Innentücher, z.B. Stoffwindeln oder Geschirrtücher
  •  2 Außentücher, z.B. Frotteehandtücher
  • 1 Bettschutz, z.B. Badehandtuch

So geht’s:    

Bettschutz auflegen. Wenn erwünscht, Zusätze in die Wasserschüssel geben. Innentuch in der Wasserschüssel tränken, nicht zu sehr auswringen. Um den einen Unterschenkel des Kindes wickeln, anschließend mit dem Außentuch umwickeln. Beim anderen Bein wiederholen. Das Kind nur leicht zudecken. Der Wickel wird, sobald er gut durchwärmt ist (20 bis 45 Minuten), gewechselt. Der Vorgang kann mehrfach wiederholt werden, bis das Fieber sinkt.

Wichtig: Grundsätzlich ist Fieber keine Krankheit, sondern eine Schutzreaktion des Körpers. Bei erhöhter Temperatur können sich Bakterien oder Viren nur schlecht vermehren. Bei hohem Fieber ist es zunächst ratsam, bei einem Arzt die Ursachen abzuklären.

 

Foto: creativ collection

Dass kalte Güsse den Stoffwechsel aktivieren, den Kreislauf -stabilisieren und die Abwehrkräfte stärken, ist inzwischen -wissenschaftlich nachgewiesen. Eine Studie der Ludwigs–Maximilian-Universität fand jetzt heraus, dass die Kneipp–Therapie sich zudem positiv auf Schlafstörungen auswirkt.

Die Güsse mit kaltem Wasser verringern die Körpertemperatur und das hilft beim Einschlafen. Deshalb schläft man auch in kühlen Zimmern oder bei offenem Fenster besser. Die Kneipp-Therapie reduzierte nicht nur die Schlafstörungen der Probanden, sondern wirkte sich zudem positiv auf das  Wohlbefinden aus und verringerte chronische Stressbelastung.

Anleitungen:
1. Kalter Arm- und Brustguss

Geeignet bei Abgeschlagenheit, Abgespanntheit, Müdigkeit; wirkt kreislaufanregend, erfrischend, gewebestraffend, abhärtend.

Wassertemperatur: 16 bis 18 Grad Celsius

Für den Guss am besten über die Badewanne beugen. Wenn möglich Duschstrahl auf Massagestrahl verstellen.

So geht’s:     

Wasserstrahl vom rechten Arm außen aufwärts bis zur Schulter führen, kurz verweilen, dann  innen abwärts; am linken Arm ebenso wiederholen. Beide Arme wiederholen. Brust in Achterform umkreisen. Das Wasser anschließend nur abstreifen, nicht abtrocknen.

Achtung        

Güsse nie bei Kältegefühl, Frösteln oder auf kalter Haut durchführen. Der Raum muss warm sein. Güsse nie unmittelbar nach dem Essen oder körperlichen Anstrengungen vornehmen. Das Wasser muss frei abfließen können, so dass man nicht im Wasser steht.

2. Wassertreten

Empfohlen bei Einschlafstörungen, Krampfadern, müden Beinen, stark schwitzenden Füßen

So geht’s:   

In einem Bach, am Seeufer wie ein Storch durch das Wasser stapfen. In der Wohnung geht auch ein mit Wasser gefüllter Eimer, in dem man mit beiden Füßen auf der Stelle treten kann. Das Wasser sollte bis zur Mitte der Wade reichen und circa 10 bis 15 Grad kalt sein. Bei jedem Schritt den Fuß hoch aus dem Wasser heben. Wird die Kälte schneidend, aufhören.  Füße nicht abtrocknen, lediglich das Wasser mit den Händen abstreifen. Dann Füße und Beine gut bewegen, bis Wärme eintritt.

 

Aus der Praxis: Ein Patient leidet unter chronischem Erschöpfungssyndrom. Kann ihm Heilfasten helfen oder ist davon abzuraten?

von Dr. med. Wolfgang May

„Ich leide seit längerem unter Erschöpfungszuständen und immer wieder auftretenden Infekten. Seit kurzer Zeit bin ich in Behandlung bei einem Arzt, der die Dinge auch naturheilkundlich betrachtet. Laboruntersuchungen haben erbracht, dass bei mir der Epstein-Barr-Virus aktiv ist und eine mitochondriale Dysfunktion vorliegt. Die Therapie hat jetzt mit viel Nahrungsergänzungsmitteln, Infusionen und einer Mikroimmuntherapie begonnen – und ich fühle mich in guten Händen. Es deutet vieles darauf hin, das bei mir ein chronisches Müdigkeits-/Erschöpfungssyndrom (CFS) bzw. myalgische Enzephalomyelitis (ME) vorliegt. Ist bei dieser Diagnose Heilfasten sinnvoll? Mit dem intermittierenden Fasten, (also 16 Stunden ohne Nahrungsaufnahme) habe ich vor ein paar Tage aus eigenem Antrieb  begonnen.“

Aus einer Patientenanfrage an Dr. med. Wolfgang May

Die Fastenumstellung ist Stress für unseren Organismus. Der Stressforscher Hans Selye hat das bereits in den 1950er Jahren beschrieben. Nach einem Tag -Fasten sind die Zuckerreserven verbraucht, die Stresshormone Adrenalin und Cortisol werden kurze Zeit vermehrt ausgeschüttet, das Körpereiweiß wird zum Energielieferanten. Parallel dazu wird die Fettverbrennung aktiviert.

Die Erfahrung hat folgendes gezeigt: Ist der Körper durch Stress massiv geschwächt, verbietet sich strenges Fasten im Sinne einer Nulldiät. Ich folge den Erfahrungen aller Fastenärzte: Je kränker jemand ist, umso milder die Fastenkur. Keine Kur bei Kontraindikationen.

Nulldiät nein, Intervall-Fasten ja

Anders sieht es bei intermittierendem Fasten oder Intervall-Fasten aus. Das ist strenggenommen nämlich kein Fasten, da die Fasten-Stoffwechselumstellung in dieser kurzen Zeit nicht stattfindet. Hierzu gibt es keine Gegenindikationen, solange genug getrunken wird und keine Medikamente eingenommen werden, die Unterzucker verursachen können (DGE info Fasten, Ausgabe 2/2018).

Zum chronischen Erschöpfungssyndrom

Ob nun eine Stresssituation, ein Burn-out oder schon ein Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS) vorliegt, kann mit einem Cortisol-Tagesprofil und weiteren Laborwerten gemessen werden.

Es gibt Umweltschadstoffe, die Entzündungen verursachen. Wenn dazu noch eine Infektion kommt, bilden sich vermehrt freie Radikale. Auch eine genetische Disposition kann Burn-out und Erschöpfung begünstigen. Bei einigen Menschen ist die Aktivität des Enzyms COMT verlangsamt (COMT-Polymorphismus), was dazu führt, dass Stresshormone nur sehr langsam abgebaut werden.

Die Epstein-Barr-Virusinfektion ist keine Ursache des chronischen Müdigkeits-syndroms (CFS) und heilt bei intaktem Immunsystem in ein bis zwei Wochen aus. Es gibt von offizieller Seite keine Therapie-empfehlung, allein die Beschwerden sollten behandelt werden.

Immunfeinde meiden

Wenn Infektionen chronisch werden und es dadurch zu Erschöpfungszuständen kommt, sollten Immunfeinde gemieden werden. -Diese sind: Zu wenig Schlaf, zu viel Stress, zu wenig Bewegung, zu viel an Genussmittel (Alkohol, Kaffee, Nikotin) oder der Kontakt mit Umweltschadstoffen (Industrie- und Autoabgase, Chemikalien,
Elektrosmog). Auch Medikamente, etwa
Antibiotika oder fiebersenkende Mittel können deutlich abwehrschwächende -Folgen haben.

Naturheilkundliche Therapieempfehlungen

Kalt-Warm-Reize mit Waschungen, Güssen, Wassertreten, regelmäßige körperliche Bewegung (zwei bis dreimal pro -Woche 30 bis 60 Minuten mit 50 bis 70 Prozent der maximalen Leistungsfähigkeit), Sauna einmal pro Woche, leicht verdauliche vegetarische Kost, mikrobiologische Therapie (milchsaure Nahrungsmittel, Bifidobakterien, Laktobazillen), Pflanzen mit immunaktiven Stoffen -(Sonnenhut, Taigawurzel, Umckaloabo), Nahrungsergänzungsmittel (Vitamine A, B6, C, E, Magnesium, Selen, Zink, Bio–H-tin, Aminosäure Arginin), -Bioflavonoide in Äpfeln, Birnen, hellen und dunklen Trauben, Kirschen, Beerenobst, Zwiebeln und grünem -Gemüse.

Dr. med. Wolfgang May ist Internist, Arzt für -Physikalische und Rehabilitative Medizin, Homöopathie und Naturheilverfahren sowie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des DNB.  Er begleitet und betreut regelmäßig -Fastenkuren. www.dr-wolfgang-may.de