Der Vortrag der Heilpraktikerin Rita Modler aus Mannheim (www.praxisRitamodler.de) brachte uns viel Neues über die naturheilkundliche Anwendung der Blutegel.

Schon in der Antike kannte und nutze man die Heilkräfte der Blutegel. Berühmte Ärzte wie Galen und Avicenna, später Hufeland, Morawitz, Bottenberg und viele andere nutzten die kleinen Sauger, um krankmachende Körpersäfte zu entziehen und so den Heilungsprozess zu beschleunigen.

Anfang des 19. Jahrhunderts kam es zu einer regelrechten Blutegel-Euphorie und somit auch zu Übertreibungen, die den Egel dann ungerechterweise in Verruf brachten.

Seit einigen Jahren findet er immer mehr Beachtung. Nicht nur in der Naturheilkunde sondern auch in der Schulmedizin hat er Einzug gehalten. In Kliniken in Essen und in Berlin werden Blutegel bei Arthrose mit Erfolg angewendet. Nicht nur die Beweglichkeit besserte sich, viele Patienten konnten sogar auf Schmerzmittel verzichten. In der Unfallchirurgie kommt es nach Gewebstransplantationen zu weniger Abstoßungen, wenn Blutegel in die Nähe der Wunde gesetzt werden. Klassisch ist der Einsatz bei Krampfadern.

An der Stelle wo die Blutegel angesetzt werden, bleiben sie sitzen, saugen sich fest und fallen erst ab, wenn sie satt sind. Dies dauert im Durchschnitt 1-2 Stunden. Die anschließende sanfte Blutung dauert einige Stunden und ist so wichtig wie der Egel selbst (sanfter Aderlass).

Die Heilung erfolgt durch den enormen Wirkungscocktail im Sputum der Tiere. Es sind ungefähr 150 Substanzen, davon sind ca. 20 erforscht, darunter das bekannte Hirudin, welches die Fließeigenschaft des Blutes erhöht und sogar bestehende Verklumpungen auflösen kann.

Weiter Stoffe wirken entzündungshemmend, reinigend und schmerzlindernd. Diese Eigenschaften dienen nicht nur der Prophylaxe von z. B. Schlaganfall und Herzinfarkt, sondern auch der Behandlung verschiedener Arten von Durchblutungsstörungen.

Erfolgreich ist der Einsatz bei Tinnitus, Neuralgien, Abszessen, Gürtelrose, Narbenwucherungen, schlecht heilenden Wunden, Migräne, Krampfadern, Arthrosen, Rhizarthrose, Wechseljahrsbeschwerden, Hypertonie um nur einige zu nennen.

Bei körperlich Schwachen, Blutern und Marcumar- oder Pradaxa-Einnahme können keine Egel gesetzt werden. ASS kann 3 Tage vorher abgesetzt werden.

Die Therapeutin bezieht die Tiere aus einer medizinischen Blutegel-Zucht in Potsdam. Nach dem Saugen sind die Tiere über 1 Jahr lang satt. Sie werden nur einmal verwendet. Sie nehmen bis zum 10fachen des eigenen Körpergewichts an Blut auf.

Frau Modler therapiert seit über 35 Jahren mit den Egeln und ist immer wieder von dem Resultat begeistert. Sie möchte die Tierchen nicht mehr missen. Es ist auch schön immer wieder mitzuerleben, wie das anfängliche Misstrauen oder die Abneigung der Patienten gegen die Egel nach der ersten Sitzung verschwunden ist.

Die Kosten der Behandlung richten sich nach der Anzahl der Blutegel.

Insgesamt ist es eine kostengünstige und sanfte Therapie mit hohem Nutzen!

Text von Josef Gieringer, Schriftführer des NHV HD e. V.

 

NHV Chemnitz aktiv im 151. Vereinsjahr

 

Bereits Ende Februar wurde beim Naturheilverein Chemnitz auf der Hauptversammlung der Vorstand für die neue Amtsperiode gewählt. Unter dem Vorsitz von Andrea Wurm (1.Vors.) und Heinz Klötzner (2.Vors.) fand sich ein Team aus bewährten und neuen Amtsträgern zusammen.

Insgesamt sei der Verein auf einem guten Weg, stärker zu werden und verbuche auch immer wieder neue Mitglieder, so der ehemalige Vorsitzende Lothar Sippel.

Text + Bild: Lothar Sippel, NHV Chemnitz

Im Bild: Martina Schreiber, Heinz Klötzner (2. Vors.), Brigitte Nieft, Andrea Wurm (1. Vors.), Simone Günther, Wolfgang Hausdorf (von links)

 

 

Bäume bilden die Grundlage des Lebens auf dieser Erde und so verwundert es nicht, dass unsere Vorfahren vom Lebensbaum ihre Philosophie, wie auch ihr Wissen um Heilung ableiteten. Der Homöopath und Astrologe Uwe Alt stellte den Baum als Heilwesen vor und erläuterte die enge Verbindung zu uns Menschen. In vergangenen Zeiten war es zum Beispiel üblich, bei der Geburt eines Mädchens einen Walnussbaum zu pflanzen und die Nachgeburt in das Pflanzloch zu geben. So wurde eine enge Beziehung zwischen der Person und dem Baum hergestellt und man sagte, der Baum trüge auch nur so lange Früchte, solange die Bezugsperson lebt.

Anhand von Bildern stieg Alt in die mythologisch-religösen Umdeutungen von Baumkulten (heiligen Bäumen) ein und erläuterte das weit verbreiterte Mythenmotiv des Weltenbaumes. Dieser gehöre zur  Mythologie vieler Völker und sei ein altes Symbol der kosmischen Ordnung. Er stehe als Weltachse im Zentrum der Welt. Seine Wurzeln reichen tief in die Erde und seine Wipfel berühren oder tragen den Himmel. Somit verbinde er die drei Ebenen Himmel, Erde und Unterwelt.

Auch auf  „Das geheime Leben der Bäume“, von dem der Bestseller-Autor Peter Wohlleben berichtet, ging Uwe Alt kurz ein: Bäume kommunizieren untereinander und auch mit den Menschen. Bäume geben bioaktive Substanzen ab, die wir während des Waldspazierganges durch die Atmung und Haut aufnehmen. Diese Abwehr stärkenden Stoffe des Waldes tun unserer Gesundheit gut: Ein einziger Tag im Wald steigert die Zahl der Killerzellen im Blut um 40% und der positive Effekt hält bis zu einer Woche an. Außerdem wird das Immunsystem gestärkt, der Blutdruck gesenkt und Ängste und Depressionen gelindert, wie bereits im Jahr 2004 von japanischen Wissenschaftlern der Uni Tokio belegt wurde.

 

Sabine Neff
Freundeskreis Naturheilkunde im Schloss e.V.