Vom 29. bis 31. März findet die DNB-Jahrestagung für die bundesweit anreisenden Vereinsvorstände, Mitglieder und DNB-Gremien -wie gewohnt- im schönen Flair-Parkhotel Ilshofen statt.

In diesem Jahr stehen in der Bundesversammlung am Samstag wichtige Entscheidungen im Verband an,  es werden Wahlen des Vorstandes und Präsidiums stattfinden.

Der spätere Samstagnachmittag ist wieder den Aktionstagen gewidmet – Vize-Präsidentin Ursula Gieringer referiert zum Jahresthema 2019: „Die Heilkraft der Bewegung“ und anschließend erhalten die Vereine praktische Tipps und Hinweise zur Umsetzung der Aktionstage in Ihrem Vereinen. Am Sonntagmorgen widmen sich die Teilnehmer/innen zuerst  der wichtigen Thematik: „Umweltbelastungen durch Elektrosmog“ und hören dazu Dr. Wolf Bermann mit seinem Vortrag „Das Internet der Dinge? – Das Netz des Lebens stärken! Warum ein Moratorium Stopp 5 G lebenswichtig ist.“  Im Anschluss daran steht -wie gewohnt- der Wissenschaftliche Beirat für Fragen der Anwesenden zur Verfügung.

Bei Interesse an einer Teilnahme an der Jahrestagung/Bundesversammlung wenden Sie sich bitte an unsere Bundesgeschäftsstelle.

Sabine Neff
Leitung DNB-Bundesgeschäftsstelle

 

Wissenschaftliche Betrachtungen einer spannenden These beim Vortragsabend des Naturheilvereins Heidelberg im Februar 2019

Jennifer Preißer, Outdoor- und Klettertrainerin, Geschäftsführerin der Firma Mountain & Soul UG und psychologische Beraterin, stellte die Frage in den Raum: Warum Bergsteigen? Wie George Mallory schon sagte: „Weil sie da sind!“ oder steckt da noch mehr dahinter? Eine spannende und auch humorvolle Reise durch die Fakten beginnt.

Mehr als 40 Millionen Bergtouristen im Alpenraum pro Jahr erleben nach Expertenmeinungen starke Reize und Emotionen die sich auf innere Spannungszustände positiv auswirken, zudem aktiviert die Betrachtung natürlicher Landschaften prosoziale Gedanken. Die Auswirkungen unseres Alltags mit chronischem Bewegungsmangel, permanenter Reizüberflutung und die Entfremdung der natürlichen Rhythmen und Landschaften- der natur deficit disorder („Naturdefizit-Störung) – werden beleuchtet. Dem gegenüber stellen sich die Effekte des Naturerlebens auf körperlicher und seelischer Ebene wie z.B. beim Wandern und Klettern eindrucksvoll dar. Interessante und verblüffende Studien, physiologische Auswirkungen sowie biochemische Effekte und neurobiologische Zusammenhänge zeigen auf, wie wir nicht nur aktive Gesundheitsprophylaxe betreiben, sondern uns diese Mechanismen auch als Therapie zunutze machen können. Wir erfahren welche Metakompetenzen das therapeutische Klettern stärkt und weshalb gerade der Kletter- und Bergsport tiefgreifende Verbesserungen für Körper und Geist bringt, was letztendlich zu einer besseren Gesundheit, zu längerer Lebenserwartung und vor allem auch zu mehr Lebensfreude führt.  Nicht unbeleuchtet bleibt der Hinweis auf mögliche Gefahren und Risiken beim Bergsport, jedoch wird anschaulich dargestellt, wie mit der nötigen Erfahrung, der gesunden Einschätzung und manchmal auch dem Mut zur Umkehr einem eindrucksvollen und wirkungsvollen Erlebnis vor unserer Haustüre nichts im Wege steht. Als Fazit führen die ergreifenden und mitunter auch abenteuerlichen Augenblicke rund um das Klettern und Bergsteigen letztlich zu ganz besonderen und intensiven Momenten.

Nach einer kleinen Bewegungspause unter Anleitung der Referentin dürfen wir eintauchen in die Welt des Skitourengehens, des Kletterns, des Klettersteiggehens und des Bergsteigens. Zahlreiche Bilder, Mitschnitte von Exkursionen und wunderschöne Panoramen stellen eindrucksvoll das Erleben, die Begegnungen, bisweilen auch die Anstrengung aber vor allem auch die Freude bei den verschiedensten Bergsportaktivitäten nach. Immer höher wandern wir in der Vegetationsstufe bis wir letztendlich beim Expeditionsbergsteigen in Südamerika anlangen – verblüffend mit wie wenig Komfort man auskommen kann.

Was uns Jennifer Preißer zuletzt noch auf den Weg geben möchte sind die anfangs angesprochenen Impulse wie Authentizität, Resilienz, Teilen, die innere Balance, den Focus auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu setzen und seinen Weg Schritt für Schritt zu gehen, das Materielle zeitweise etwas hinten an zu stellen und dafür das Augenmerk darauf zu legen, sein ganz persönliches Glück zu finden.

 

Ursula Gieringer
1. Vorsitzende NHV Heidelberg

Ein Vortrag von Roland Wolf im Januar 2019 beim NHV Heidelberg:

Homöopathie – Heilung durch Ähnlichkeit
Hahnemanns wissenschaftlicher Weg zum Simile-Prinzip

 

Zusammenfassung:

1. Hahnemanns Beobachtungen und Schlussfolgerungen

Der Vortrag beginnt mit der Beschreibung des medizinischen Systems zu Hahnemanns Zeit, der sogenannten Vier-Säfte-Lehre nach Galen. Diese erschien Samuel Hahnemann (1755-1843) in der Anwendung willkürlich, ohne nachvollziehbare rationale Grundlage. So begab er sich auf die Suche nach einer Heilmethode, die seinen streng wissenschaftlichen Anspruch erfüllen sollte. Durch Beobachtungen von Heilungen, umfangreichem Literatur-studium und einem Selbst­versuch, dem Chinarindenversuch, erkannte er in dem Ähnlichkeitsprinzip die gesuchte nachvollziehbare und reproduzierbare Heilmethode. Er nannte sei Homöopathik. Sie wird seither tagtäglich auf der ganzen Welt mit großem Erfolg praktiziert.

 

2. Begriff der „Lebenskraft“ im Sinne einer biologischen „Autoregulation“

Der Begriff der „Lebenskraft“, stellt einen wesentlichen Bestandteil der homöopathischen Krankheitslehre dar.  Aus Sicht der heutigen Biologie ist eine eigenständige, geistartige, nicht materielle Lebenskraft, wie sie Hahnemann beschreibt, nicht haltbar.  Man spricht vielmehr in Begriffen wie „Selbstregulation“, „Autopoese“, „Epigenetik“, u.a., über die man zu erklären versucht, wie sich Leben selbst organisiert, sowohl das gesunde als auch das kranke. Es wird aufgeführt, dass sich der Begriff der „Lebenskraft“ durch die oben genannten Begriffe ersetzen lässt, ohne dadurch weder die Theorie noch die Praxis der Homöopathie in Frage zu stellen.

 

3. Die homöopathische Arzneimittelprüfung (HAMP) und ganzheitliches Heilen

Das homöopathische Grundprinzip lautet, dass man zum Heilen eine Arznei benötigt, die, wenn von gesunden Menschen eingenommen, ähnliche Symptome hervorruft, wie sie der Kranke äußert (Ähnlichkeitsprinzip). Arzneimittel bringen in der homöopathischen Arznei-mittelprüfung am Gesunden (HAMP) nicht nur körperliche Symptome hervor, sondern verändern auch den Gemütszustand und die Allgemeinsymptome (Wärme-Kälte-Verhalten, Essens­gelüste bzw. Essensabneigungen, u.a.) – jede Arznei auf spezifische Weise. Auch kranke Menschen entwickeln in ihrem Krank-Sein neben ihren körperlichen Symptomen, gleichzeitig einen veränderten Gemütszustand und veränderte Allge­mein­symptome. Das korrekte homöopa­thische Mittel ist daher dasjenige, das nicht nur den körperlichen Symptomen des Kranken ähnlich ist, sondern auch den veränderten Gemüts- und Allgemeinsymptomen. Dadurch ist die Homöopathie eine wahrhaft ganzheitliche Arzneitherapie.

 

4. Das Ähnlichkeitsprinzip, eine Reiz- bzw. Regulationstherapie

Das Ähnlichkeitsprinzip kann man als eine Reiz- bzw. Regulations­therapie verstehen. Grundsätzlich können wir davon ausgehen, dass unser Autoregulationssystem, zu dem auch die Selbstheilungskräfte gehören, in der Lage ist, krankhafte Störungen von alleine wieder zu beseitigen. Das gilt insbesondere bei akuten Krankheiten, wie Grippe, Erkäl­tungen, Masern, usw.. Bei chronischen Krankheiten ist das aber nicht der Fall. Hier ist offensichtlich das Selbstheilungssystem inaktiv bzw. blockiert. Und genau da setzt die homöopathische Arznei ein. Die richtig gewählte homöopathische Arznei erzeugt eine akute Arzneikrankheit, wie man sie aus den Arzneimittelprüfungen kennt. Es kommt zu einer Überlagerung der vorliegenden chronischen Krankheit mit der ihr ähnlichen Arz­neikrankheit. Die chronische Krankheit wird also in eine ähnliche akute Krankheit umge­wandelt (manchmal als Erstverschlimmerung erkennbar). Bei einer akuten Krankheit greifen jetzt aber wieder die Selbstheilunskräfte. Die Arzneikrankheit wird geheilt und mit ihr zusam­men, die in ihren Symptomen ähnliche chronische Krankheit.

 

5. Experiment zur Veranschaulichung des Ähnlichkeitsprinzips

Von Forschern der Universität Utrecht wurde 1997 ein Experiment an Zellkulturen veröffentlicht, das das Ähnlichkeitsprinzip auf zellulärer Ebene bestätigt. Die Zellkulturen wurden mit Hitze vorgeschädigt, dann mit geringerer Hitze nachbehandelt. Anschließend wurden sie erneut mit der ursprünglichen Hitze geschädigt. Gemessen wurde bei dem Versuch die Überlebensrate und die Bildung von Hitzeschockproteinen. Letztere werden universal in allen Zellen, insbesondere dann in hohem Maß, gebildet, wenn die Zellen geschädigt werden. Sie sind innerhalb von Zellen eine Art Sanitäter, die geschädigte Proteine (Eiweiße) wieder funktionstüchtig machen sollen. Das Experiment zeigte, dass die Zellen, die nach der Vorschädigung erneut, aber nun mit geringerer Hitze, nachbehandelt wurden, vermehrt Hitzeschockproteine bilden. Sie zeigten entsprechend auch eine signifikant erhöhte Überlebensrate gegenüber den Kontrollzellen und den Zellen die nicht mit geringer Wärme nachbehandelt wurden. In dem Experiment konnte also auf Zellebene gezeigt werden, dass ein ähnlicher und vor allem schwächerer Reiz zu einer deutlich höheren Überlebensrate führt. Der schwächere ähnliche Reiz aktiviert bzw. verstärkt die Selbstheilungsprozesse, in diesem Fall durch die Hitzeschockpro­teine.

 

6.  Anwendung des homöopathischen Prinzips, auch in der Schulmedizin

Abschließend werden einige Beispiele aus der heutigen Schulmedizin genannt, die ebenfalls auf dem Ähnlichkeitsprinzip beruhen, wie Impfungen, Desensibilisierung bei Allergien, Ritalinbehandlung, Nitroglycerin bei Angina pectoris Anfällen, u.a..

 

Fazit:

Das Ähnlichkeitsprinzip als Grundlage der Homöopathie ist gut belegt, und dies nicht nur innerhalb der Homöopathie. Leider wird es in der naturwissenschaftlichen Forschung als Waisenkind behandelt. Das Ähnlich­keitsprinzip hat primär nichts mit der Verwendung  poten­zierten Arzneien zu tun, funktioniert aber auch mit ihnen.

 

Roland Wolf – Dipl. Biologe und Heilpraktiker

Spannender als jeder Krimi – so bezeichnet Heilpraktikerin Christina Müller die COLON-HYDRO-THERAPIE.

Der Naturheilverein Esslingen e.V. hatte am 30.01.2019 zu seinem 1. Vortrag für das neue Jahr eingeladen, und es kamen sehr viele.

Frau Müller erklärte auf eine humorvolle Art wie die Nahrung den Weg über den Mund bis zum COLON passiert.
80 kg Druck entsteht auf den Backenzähnen wenn wir kauen, die Zunge löst den Reiz zum Speicheln aus damit die Nahrung verkleinert wird und wir besser schlucken können.
Bis der Nahrungsbrei uns wieder verläßt vergehen ca. 24 Stunden.
Wer braucht die COLON-HYDRO-Therapie?
Die meisten Menschen leiden an gestörter Symbiose, der sogenannten Dysbiose – Störung der natürlichen Lebensgemeinschaft von Bakterien und Mensch. Durch sterilisierte und denaturierte Lebensmittel, fehlerhafte Ernährung und Lebensweise, Umweltbelastung, Gifte und Missbrauch von Medikamenten wird das Gleichgewicht zwischen Mensch und Bakterien gestört.
Die Folge ist das zunehmende Erlahmen der Abwehrkräfte im Organismus.
Ein gesunder Darm bildet die Grundlage für einen gesunden Körper.
Was kann man dafür tun?
• Eine Säuberung des Darmes durch die COLON-HYDRO-Therapie und Hinführung zur Normalisierung
• Ernährungsumstellung
• Arbeiten für die Gesundheit z.B. in Form von mehr Bewegung
Wie wirkt die COLON-HYDRO-Therapie?
Sie entfernt auf wirksame Weise angesammelte, stagnierten Stuhl und Fäulnisstoffe von den Wänden des Darmes. Dieser natürlicher Säuberungsprozess bewirkt, dass die Symptome, die entweder direkt oder indirekt mit dem nicht mehr funktionierenden Darm zusammenhängen, beseitigt werden.

Nach dem spannenden Vortrag und viele, viele Fragen der Zuhörer hätte man locker noch weitermachen können – aber auch diesmal kam das Ende viel zu früh.
Sylvia Schröder, NHV Esslingen u. Umgebung e.V.

Von Prof. Dr. med. Karin Kraft und Alois Sauer; Illustration: Adobe Stock/freshidea

An den medizinischen Leitlinien arbeitet jetzt auch die Deutsche Gesellschaft für Naturheilkunde mit. In Tübingen gibt es bald eine Professur für Komplementärmedizin.

Die Fachgesellschaft „Deutsche Gesellschaft für Naturheilkunde“ wurde am 10. November 2018 in die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Fachgesellschaften (AWMF) aufgenommen. Damit arbeitet nun neben der Gesellschaft für Phytotherapie eine zweite Gesellschaft aus dem Bereich Naturheilkunde und Komplementärmedizin an der Entwicklung und Aktualisierung der medizinischen Leitlinien mit, die im deutschen Gesundheitssystem so wichtig sind, und kann für eine fachlich korrekte Empfehlung entsprechender Diagnostik- und Therapieverfahren sorgen. Die Leitlinien sind zwar nicht rechtsverbindlich, aber sie sind wichtige Orientierungshilfen, nicht nur für alle im Gesundheitswesen tätige Berufsgruppen, sondern auch für Betroffene. Sie dienen auch Medizinstudierenden als Lerngrundlage. Damit werden naturheilkundliche und komplementärmedizinische Verfahren viel sichtbarer als bisher. Ärzte müssen diese Therapien dem Patienten alternativ zur schulmedizinischen Behandlung anbieten. Die Zustimmung zu einer Therapie ist andernfalls unvollständig und damit ungültig.

Staatlich finanziert     

Eine zweite positive Entwicklung ist, dass 2019 der erste Lehrstuhl für Naturheilkunde und Integrative Medizin in Baden-Württemberg eingerichtet wird. Forschungsschwerpunkte sollen Ernährung, Probiotika und Akupunktur im Bereich Onkologie sein. Die Professur soll nach der fünfjährigen Anschubphase der Robert-Bosch-Stiftung anschließend aus dem Landeshaushalt finanziert werden. Das ist ein längst überfälliger Schritt: Alle anderen naturheilkundlichen Professuren in Deutschland werden seit Jahren nur über private Stiftungen finanziert. Deutschland hätte damit endlich einen – wenn auch vorerst bescheidenen – Anschluss an die stürmische internationale Entwicklung in diesem Bereich erreicht.

Dabei ist das Ringen um Anerkennung der Naturheilkunde in der Universitätsmedizin nicht neu: Bereits 1914 schrieb der Arzt Franz Schönenberger in einem Beitrag im Mitgliederorgan ‚Der Naturarzt‘: „Wer vor 25 Jahren mit Wasser, Luft und Licht behandelte, war ein Kurpfuscher, mochte er Arzt oder Laienpraktiker sein. (…) Man spricht in Universitäten von Umschlägen, Bädern, Packungen, vegetarischer Diät, Massage, Lichtbädern, Sonnenbehandlung, selbst Lehrstühle für Hydrotherapie, Massage, Lichttherapie wurden eingerichtet. Aber für die geschichtliche Entwicklung der Therapie hat man ein schlechtes Gedächtnis: Der Name ‚Naturheilkunde‘ wird nur in wegwerfendem Ton gebraucht.“

Erst in der Weimarer Republik setzten sich Politiker über den Widerstand der Ärzteschaft hinweg. Zunächst wurden 1920 in Berlin Lehrstühle für Naturheilkunde gegründet, fünf Jahre später in Jena. 1927 eröffnete der Deutsche Naturheilbund das ärztlich geleitete naturheilkundliche -„Prießnitz-Krankenhaus“ in Mahlow bei Berlin, das als Lehrkrankenhaus für Naturheilverfahren der Charité zugeordnet war. Übrigens: Dieses herausragende Projekt wurde von Spenden der Vereinsmitglieder und einem obligatorischen ‚Prießnitz-Pfennig‘ finanziert.

Prof. Dr. med. Karin Kraft ist Inhaberin des Lehrstuhls für Naturheilkunde an der Universitätsmedizin Rostock. www.naturheilkunde.med.uni-rostock.de
Alois Sauer ist Präsident des Deutschen Naturheilbundes eV.

Training auf einem Trampolin hält gesund und fit – und das ohne viel Aufwand. Höchste Zeit, das schwungvolle Vergnügen selbst einmal auszuprobieren.

Von Laura Kuhlen; Foto: Adobe Stock/Monkey Business

Bewegung ist primär eine Frage der Motivation. 60 bis 80 Prozent der Bevölkerung wären gerne aktiver, schaffen es aber nicht, ihren „inneren Schweinehund“ zu überwinden. Bereits der Gedanke an die kalte, windige Laufstrecke oder die lange Fahrt ins Fitnessstudio lässt viele Trainingswillige wieder in ihren Sessel zurückfallen. Mit einem Minitrampolin gibt es keine Ausreden mehr: Das Training wird einfach ins Wohnzimmer verlagert. Schlecht gelaunt auf einem Trampolin zu stehen ist praktisch unmöglich, denn die federnde Auf- und Ab-Bewegung hebt augenblicklich die Mundwinkel an.

Was im Körper passiert

Wenn wir auf dem Trampolin stehen, gibt uns der „Katapult-Effekt“ der hochelastischen Matte bei jedem Schritt eine Starthilfe. Beim Absprung überwinden wir die Schwerkraft, alle Körperzellen geraten dabei unter Kompression. Danach folgt die Phase des freien Falls, ein Zustand der Schwerelosigkeit, den alle Körperzellen durch Dekompression erleben. Dieser Wechsel ist es, auf den die hohe Gesundheitswirkung des Trampolins zurückzuführen ist. Alle Körperzellen gelangen in einen Pumpmechanismus, der nicht nur zu einer Venen-, sondern auch zu einer Lymphdrainage führt. Auf diese Weise werden die Stoffwechselschlacken optimal abtransportiert.

Schwingen gegen Osteoporose

Eine weich schwingende Matte schont Wirbelsäule und Beingelenke, sodass selbst degenerativen Prozessen entgegengewirkt werden kann. Um die entspannende Wirkung, die durch die Schwingung erzeugt wird zu spüren, muss man nicht mal von der Matte abheben. Schwingen nennt sich diese gelenkschonende Art der Bewegung, bei der die Füße in keinem Moment den Kontakt zur Trampolinmatte verlieren. Eine scheinbar simple Bewegung mit -enormen Effekten auf die Gesundheit. Da sich kein Muskel dem Entspannungsreflex entziehen kann, hat das Schwingen eine große Wirkung. Nach 15 Minuten lässt jeder Muskel los. Das Schwingen auf einem Trampolin ist ein sehr wirksames Mittel, auf sanfte Weise gegen Osteoporose vorzubeugen oder sie sogar rückgängig zu machen. Beim Arbeiten gegen die Erdanziehungskraft wirken Phosphate und Salze zur Knochenhärtung. Das Gleiche gilt für die Bandscheiben. Diese werden durch die lotrechten Schwingungen gut regeneriert und aufgebaut.

Gut für den Beckenboden

Das Training wirkt nicht besonders anstrengend, ist jedoch hocheffektiv, um das Herz-Kreislauf-System zu stärken und Bluthochdruck zu senken. Der rhythmische Schwerkraftwechsel sorgt für ein verbessertes Zusammenspiel zwischen beiden Gehirnhälften und trainiert so -neben der körperlichen auch die geistige Fitness und Koordination. Mit den entsprechenden Übungen auf dem weichen Minitrampolin verbessert sich die Durchblutung sowie Reaktionsfähigkeit des Beckenbodens und seine Haltefähigkeit wird erheblich gestärkt. Beim Schwingen entsteht keine Zell-Übersäuerung, sondern ein Gleichgewicht von Laktatbildung und Laktatabbau, das auch als „steady-state“ bezeichnet wird. So können sich fettverbrennende Enzyme bilden. Das hat zur Folge, dass die Fettverbrennung begünstigt wird.

Auch für Sportmuffel geeignet

Ein Minitrampolin eignet sich dank der unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten für jede Altersklasse. Je nach Aufbau ist das Training für Anfänger und Fortgeschrittene, aber auch professionelle Sportler geeignet. Auch für ältere Nutzer eignet sich das Trampolin bestens, um fit und leistungsfähig zu bleiben. Stark übergewichtige Menschen können mit der sanften Trainingsmethode einen Weg zurück zur Bewegung finden.

Wichtig: korrekte Haltung

Für die korrekte Haltung stehen Sie hüftgelenksbreit in der Mitte des Trampolins. Die Füße sind parallel und dabei nicht nach innen oder nach außen gedreht. Die Kniescheiben zeigen nach vorne, ragen aber nicht über die Zehen hinaus. Halten Sie die Rumpfmuskulatur und den Beckenboden leicht angespannt. Der Oberkörper ist aufgerichtet und der Brustkorb geöffnet. Ohr, Schulter-, Hüft- und Fußgelenk bilden eine senkrechte Linie. Dies dient der optimalen Lastenverteilung auf die Wirbelsäule und den tragenden Gelenken. Auch die Fuß-, Knie- und Hüftgelenke sind untereinander auf einer imaginären, geraden Linie angeordnet. Die Knie bleiben leicht gebeugt.
Lassen Sie sich nun von den drei folgenden Übungen inspirieren. Viel Spaß beim Training!

Übung 1: Das Gleichgewicht trainieren

Wir beginnen mit einer leichten Übung für die Balance. Stehen Sie, ohne zu schwingen, in der Mitte des Trampolins. Heben Sie Ihre Arme in die T-Position und halten nun das Gleichgewicht. Heben Sie einen Fuß von der Matte ab, halten ihn ein paar Sekunden und achten darauf, dass Ihr Oberkörper schön aufrecht bleibt. Danach die Seite wechseln.

Übung 2: Koordinations-Übung         

Grundstellung: Nehmen Sie die Arme in die T-Position. Vergessen Sie nicht, dabei weiter zu schwingen. Ihre Handflächen zeigen nach unten. Halten Sie einen Arm weiter seitlich ausgestreckt. Bewegen Sie den anderen Arm zum gegenüberliegenden Oberschenkel, den Sie nach oben bewegen. Wenn Sie den Oberschenkel berühren, drehen Sie die Handfläche des ausgestreckten Armes nach oben. Konzentrieren Sie sich nochmals und führen die oben beschriebene Bewegung auch mit der anderen Seite aus.

Übung 3: Jogging für die Kondition

Stellen Sie sich hüftbreit auf das Trampolin und schwingen locker. Beginnen Sie leicht zu joggen. Achten Sie darauf, dass Ihr Becken auf der Standbeinseite aufgerichtet und stabil bleibt. Nehmen Sie die Arme noch dazu und boxen abwechslungsweise nach vorne. Achten Sie darauf, dass Sie im Rumpf schön -stabil bleiben.

Laura Kuhlen ist Mitarbeiterin der bellicon Deutschland GmbH. Der Hersteller von Minitrampolins ist Premiumpartner des DNB. Der Text ist ein Auszug aus dem neu überarbeiteten Band „Heilen aus eigener Kraft. Die Heilkraft der Bewegung“ aus der DNB-Ratgeberreihe.

Foto: creativ collection

Auch Leistungssportler trainieren mit dem Trampolin, zum Beispiel die Snowboarder. Ein Gespräch mit dem Nachwuchstrainer der deutschen Snowboard-Mannschaft Friedl May.

Was sind die Vorzüge von Trampolin-Training?

Mit einem Trampolin lassen sich insbesondere die Koordination und der Gleichgewichtssinn, aber auch die Motorik und die allgemeine Körperspannung gut trainieren. Man hat ja nur eine relativ kurze Kontaktzeit auf dem Netz, in der ich die entsprechenden Bewegungen so vorbereiten muss, dass ich bestimmte Positionen in der Luft halten kann.

Stimmt es, dass beim Trampolin-Training in kürzerer Zeit mehr Kondition und Muskeln aufgebaut werden als etwa beim Laufen?

Das weiß ich nicht. Wie schnell man Muskeln aufbaut, hängt auch mit der Ernährung zusammen. Was ich weiß, ist: Beim Training mit dem Trampolin werden auch viele kleine und tieferliegende Muskeln gefordert. In Verbindung mit dem hohen Anspruch an die Koordination ist das sehr effektiv.

Sie trainieren den Nachwuchs der Snowboard-Nationalmannschaft im Freestyle. Setzen Sie beim Training auch das Trampolin ein?

Ja, wir trainieren sehr viel mit dem Trampolin. Es ist ideal, um die akrobatischen Bewegungsabläufe zu simulieren, die dann später auf dem Snowboard absolviert werden. Wer lernt, sich auf dem Trampolin in der Luft in allen möglichen Positionen wohlzufühlen, dem fällt das auch im Schnee oder bei einer eisigen Landung leichter.

Das heißt, die Sportler üben die Sprünge und Drehungen, die so typisch fürs Snowboarden sind, auf dem Trampolin?

Wir versuchen tatsächlich die Rotationen und die Saltos. Bei der Disziplin Snowboard Freistil sind wir da ziemlich frei, anders als in anderen Freistil-Sportarten, etwa Trampolin-Turnen, wo ein seitlich gesprungener Salto im offiziellen Wettkampfsport gar nicht vorgesehen ist.

Wie sehen die Geräte aus, auf denen trainiert wird?

Wir haben eine Trampolinanlage mit großen Trampolinen, die für professionellen Wettkampfsport geeignet sind. Wir trainieren auf Weltcup-Niveau und müssen doppelte und dreifache Über-Kopf-Drehungen sicher üben können, das geht nur auf großen Geräten. Wenn es um Fitness geht, haben kleine Trampoline aber einen ähnlichen Effekt wie große.

Welche Übung würden Sie Anfängern empfehlen?

Bitte keine Saltos auf einem Mini-Trampolin im Wohnzimmer! Ich empfehle lieber den klassischen Strecksprung. Wenn man dabei noch die Arme nach außen hält, ist das schon ganz schön anstrengend. Die anspruchsvollere Variante wäre dann ein Hocksprung, also mit Knie anheben.

Wie oft sollte man in der Woche trainieren, um gesundheitsfördernde Effekte zu erzielen?

Es kommt darauf an, was man erreichen will. Wir sind Leistungssportler und üben möglichst viel. Wenn es um die allgemeine Fitness geht, macht es Sinn, sich ein- bis zweimal die Woche auf einem kleinen Trampolin auszutoben. Das gefederte Sprungtuch hilft, die Gelenke zu entlasten – aber körperlich anstrengen muss man sich trotzdem.

Friedl May ist staatlich geprüfter Snowboardlehrer und trainiert den Nachwuchs der deutschen Snowboard-Mannschaft im Bereich Freestyle. 2018 wurde er vom Snowboard Verband Deutschland als Trainer des Jahres ausgezeichnet.
www.snowboardgermany.com

Immunaktive Luft und Heilkräuter: Wald und Wiese halten alles bereit zur Revitalisierung – ganz ohne Chemie und sogar kostenfrei.

Von Dr. med. Susanne Bihlmaier und Dipl. Biologe Armin Bihlmaier, Foto: creativ collection

„Der beste Weg zur Gesundheit ist der Weg zu Fuß“ wusste schon der Bad Wörishofener Pfarrer Sebastian Kneipp – und diese Aussage ist inzwischen sogar wissenschaftlich belegt. Im Jahr 2004 erforschten die japanische Behörde für Forstwirtschaft, das Forschungsinstitut für Wald und Waldprodukte und das Zentrum für Medizin Nippon die Wirkung des Waldes auf die menschliche Gesundheit. Sie fanden heraus: Wer regelmäßig im Wald ist, bildet mehr antikrebs-aktive Killerzellen, angeregt durch abwehrende Phytonzide, mit denen sich Pflanzen vor Insekten und Bakterien schützen. Der Studienleiter Dr. Li überprüfte dieses Forschungsergebnis ganz praktisch und schickte zwei Wandergruppen los, eine in den Wald, eine in die Stadt. Und tatsächlich, die „Waldwanderer“ hatten einen niedrigeren Blutdruck als die „ Stadtwanderer“, zudem weniger Stresshormone im Blut und einen ruhigeren Puls. Gesundheitsaktiv wirkt schon ein Waldspaziergang von zwei Stunden in der Woche.

Ein Wäldchen tut es auch

Kein großer Wald in der Nähe? Macht nichts! Die Wirkung kann man sogar in einem kleinen Waldstreifen direkt neben einer Autobahn erspüren. Kaum betritt man die wenigen Meter Wäldchen, wird die Geräuschkulisse gedämpfter. Die Luft riecht würziger. Die fest verwurzelten Bäume wirken wie eine unerschütterliche Gegenkraft zu dem rasenden Verkehr. Wer schon hier den Unterschied spürt, wird sich in einem größeren Wald mit einsameren Wegen wie im (grünen) Himmel fühlen.

Und selbst im kleinsten Grünstreifen ist Platz für eine ganz einfache Übung: Beine schulterbreit, die Knie ganz, ganz leicht gebeugt, also einfach nur nicht durchgestreckt. Federn Sie minimal, kaum sichtbar in den Knien, und bringen Sie damit kleine Impulse in die winterstarren Knie- und Fußgelenke. Wenn Sie sich mit dieser Übung wieder „wie verwurzelt“ fühlen, dann schauen Sie hoch zum neu sprießenden Blätterdach und recken sich langsam, greifen mal rechts, mal links nach den Wolken. Schon nach wenigen Momenten spüren Sie, wie neues Leben in die Faszien kommt, die Muskeln wieder durchblutet werden und die Beweglichkeit zurückkehrt. Auch die Atmung wird angekurbelt und tankt all die abwehrstärkenden Stoffe des Waldes, die ätherischen Öle, die Phytonzide.

Natürliche Notfall-Apotheke

Neben den natürlich vorhandenen Naturkräften bietet die Natur eine reiche Notfallapotheke für viele Zipperlein und auch handfeste Gesundheitsprobleme. Sind Sie, von der ersten Frühlingssonne begeistert, mit neuem Schuhwerk losgelaufen und mitten auf Feld und Flur fangen diese an zu drücken? Zwicken Sie das Blatt eines Breitwegerichs ab und legen es zwischen Ferse und Socke. Oder hat Sie ein Insekt gestochen und es juckt und will anschwellen? Quetschen oder kauen Sie ein paar Spitzwegerich-Blätter und drücken diese auf den Insektenstich.

Für gesundheitsstärkendes Naturerleben bedarf es nur einer kleinen, aber guten Ausstattung: zum Beispiel haltgebendes Schuhwerk wie leichte, knöchelhohe Wanderschuhe. Bei Regen wie bei Sonne stört ein Hut mit breiter Krempe am wenigsten, zudem hat man die Hände frei, etwa zum Erfühlen einer Baumrinde, zum Berühren von Pflanzen, zum Spielen mit den Kindern und dem Hund oder zum Fotografieren. Baseball-Kappen hingegen bescheren Sonnenbrand an den Ohren und Regenrinnsale im Kragen. Eine Mindestration Wasser gehört immer ins Gepäck, bruchsicher in einer 0,5 Liter Weichmacherfreien Hartplastikflasche. Für Notfälle habe ich immer eine Mini-Trillerpfeife dabei und mein Schweizer Mini-Taschenmesser, die kleine, aber vollwertige Variante des großen Traditionsbruders.

Ganzheitlich grüne Medizin

Mit Freunden und Familie in die Natur hinaus, das regt an zum gemeinsamen Entdecken, zum miteinander Reden und Spielen. Alleine durch die Landschaft zu streifen, verbindet die Seele intensiv mit der Natur. Ein geführter Natur-Spaziergang hingegen vermag ganz neue Wissenswelten öffnen, lässt Ehrfurcht wachsen und im Staunen ein tiefes Wohlbefinden entstehen. Gesundheitsaktive Naturwirkung beginnt beim Wahrnehmen von ganz kleinen, alltäglichen Naturwundern. Das kurbelt die körpereigene Produktion von Glückshormonen an und schenkt uns neue Vitalität und neue innere Balance. Ganz gleich, ob Familienausflug oder geführte Natur-Tour, hier zeigt sich die alte Weisheit von ihrer schönsten und wirkkräftigsten Seite: Der Weg ist das Ziel!

Dr. med. Susanne Bihlmaier ist Ärztin für Naturheilverfahren, Chinesische Medizin und Komplementär-Onkologie, Dozentin und Buchautorin, www.bihlmaier-tcm.de
Dipl.Biologe Armin Bihlmaier, Naturpädagoge und Landschaftsführer, www.gruenkraftpfade.de