Im Einklang mit der Natur

Hans-Martin Beck, seit 12 Jahren als selbständiger Coach und Trainer in Leimen, hat dem NHV Heidelberg an einem sonnigen Mai-Abend einen spannenden Einblick in die Kultur und  Lebensweise der Inkas gegeben. Das Thema hatte doch viele Interessierte angezogen.

Viele Menschen in Europa verbinden mit dem Volk der Inkas legendäre Orte wie Machu Picchu oder gewaltige Reichtümer aus Gold und Silber. Weit weniger ist bekannt, dass die Inkas ein Reich mit etwa 15 Millionen Einwohnern geschaffen hatten, das weder Hunger noch Armut kannte und das größer war als das Römische Reich.

Der Schlüssel zu dieser Leistung liegt vermutlich in der einmaligen Mischung aus pragmatischer Einstellung und lebendiger Spiritualität. Wichtige Grundlagen davon finden sich beispielsweise in einem Gesetz, das Boliviens Regierung 2010 erließ und das als  „Gesetz der Mutter Erde“ bekannt ist: „vivir bien“, in Würde und Einklang mit der Natur leben. Die Inkas gehen davon aus, dass wir getragen sind von lebendiger Energie. Alles im Universum lebt! Und alles hat auch immer männliche und weibliche Aspekte. Die große Mutter „Patchamama oder Mama Patcha“ ist die Erdmutter und die Verbindung zur Materie. Der große Vater ist die Verbindung zur Metaphysik. Wir können uns mit allem verbinden, es kommt zum Austausch von Energie, einem Kreislauf von Geben (Erhalten) und Annehmen. Es gibt nichts Gutes oder Schlechtes, nur Leichtes oder Schweres. Die Lösung sehen die Inkas in dem, dass sie sich mit den Kräften der Natur verbinden und somit eine innere und äußere Harmonie erzeugen.

Hans-Martin Beck gab einen Überblick über die spirituelle Tradition der Inkas und ihrer Nachfahren, der Q’ero-Indianer aus den Hochanden Perus. Er zeigte auf, wie dieses Wissen Menschen auf der ganzen Welt helfen kann, ihre Beziehung zu sich selbst, zu anderen und zum großen Ganzen zu harmonisieren und zu verändern. Einfache mentale Übungen ermöglichten den Teilnehmern, Leichtigkeit zu spüren sowie einen neuen Blickwinkel auf das Miteinander und das Leben zu erhalten. Besonders berührt hat mich der Gedanke vom Inka-Samen, den man auch als „Erbtugend“ bezeichnen kann, der von Geburt an in jedem Menschen vorhanden ist und der alle positiven Ausprägungen des Menschen enthält. Das Leben wird uns ohne Vorbehalte geschenkt und ist an keinerlei Bedingungen geknüpft man muss weder rein sein noch sich reinigen oder gut oder gar besser werden. Jeder Mensch genügt so, wie er ist! Die großen Dinge sind einfach!

So auch der Leitspruch des DNB: Der Natur und dem Leben vertrauen!

 

Ursula Gieringer, 1. Vors. NHV Heidelberg

 

Ob Ohrenweh, Verdauungsbeschwerden oder erste Hilfe bei kleinen Verletzungen – die Leiden unserer Kinder lassen sich auf sanfte Weise lindern. Welche Mittel wie helfen und was zu beachten ist. 

Von Manuela Wagner-Jurk

Zur Behandlung des kranken Kindes suchen viele Eltern nach sanften Heilmethoden. Neben vielen bekannten Hausmittelchen und den heilenden Kräften der Natur wird auch häufig auf die Homöopathie zurückgegriffen. Mit einer kleinen homöopathischen Hausapotheke und etwas Grundwissen lassen sich viele Erkrankungen von Beginn an abschwächen, im Verlauf mildern oder verkürzen.

Die Homöopathie basiert auf den Gesetzen der Natur, ganz im Speziellen auf dem Ähnlichkeitsprinzip (Ähnliches heilt Ähnliches). Beschwerdebilder werden als Ausdruck davon gesehen, mit welchen Befindlichkeitsstörungen der Körper zu kämpfen hat. Die Homöopathie betrachtet den ganzen Menschen – Krankheiten werden an der Wurzel gepackt. Nur allzu oft werden durch Medikamente die Symptome der Krankheit unterdrückt, etwa indem bei erhöhter Temperatur sofort fiebersenkender Saft verabreicht wird. Aber dadurch werden weder die Selbstheilungskräfte gefördert noch das Immunsystem aufgebaut.

Bei Kindern sind Krankheitsanzeichen im Allgemeinen deutlich zu erkennen und eine Reaktion erfolgt meist schneller als bei Erwachsenen. Die Schwierigkeit bei der Behandlung von Kindern oder Säuglingen ist, dass sie noch nicht sprechen oder die Beschwerden nicht genau lokalisieren können. In diesen Fällen hilft dann nur ein sehr genaues Beobachten des Kindes.

Grenzen der Selbstbehandlung:

  • Unfälle und Stürze mit Bewusstlosigkeit
  • stark blutende Wunden
  • Atemnot
  • Babys unter einem Jahr
  • heftige Schmerzen,
    ohne erkennbaren Grund
  • Fieber, über 40 Grad, oder länger als 3 Tage
  • Fieberkrämpfe
  • Durchfall und Erbrechen, langanhaltend und ohne Flüssigkeitsaufnahme
  • sich sehr schnell verschlechternder Allgemeinzustand
  • das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren
  • Unsicherheit

 Auffälligkeiten beachten

Die Bedeutung liegt auf den besonderen Anzeichen. Ein Kind mit Fieber hat sicher immer eine heiße Stirn. Aber kam das Fieber schnell und heftig, oder war das Kind erst ruhig und müde? Schwitzen, Durst, Frösteln sind zum Beispiel Besonderheiten.
Unten auf der Seite finden Sie eine Auswahl an Akutmitteln. Als Potenzen empfehlen sich C30, nur das Mittel Aconitum in C200. Die Aufbewahrung sollte trocken und lichtgeschützt erfolgen. Zu beachten ist, dass eine Erstverschlimmerung auftreten kann.

So dosieren Sie richtig:

Beim Auftreten von Beschwerden gibt
man je 5 Globuli im Abstand von ca.
10 bis 30- Minuten bis Besserung eintritt. Bei Verschlimmerung können im Abstand von 5 bis 10 Minuten die Globulis geben werden.Bei leichten Beschwerden kann die Behandlung auch 3 mal täglich erfolgen. Das Mittel am besten direkt unter die Zunge legen, nicht mit Händen oder Metalllöffel berühren. Auch in Wasser gelöst ist die Gabe möglich.

Manuela Wagner-Jurk ist staatlich geprüfte Heilpraktikerin mit eigener Praxis in Neulingen Bauschlott und u.a. spezialisiert auf Kinderhomöopathie. www.gesundheilpraxis-im-schloss.com
Bild: pixabay.com

Die Übersicht: Was hilft bei welchen Symptomen? finden Sie hier 

Wir verbrauchen jährlich tonnenweise Waschmittel, die dann unsere Gewässer und letztlich unsere Gesundheit belasten. Zeit, etwas zu ändern.

VON ELKE WÖRFEL

Laut Statistik des Umweltbundesamtes gelangen jedes Jahr viele Tonnen belastende Stoffe ins Wasser – und zwar unter anderem von privaten Haushalten. Pro Jahr sind das circa 1,3 Millionen Tonnen Wasch-, Spül und Reinigungsmittel und Weichspüler. Das ist nur der private Verbrauch in Deutschland. Man kann sich vorstellen, was da weltweit zusammen kommt!

Wasser ist eine kostbare Ressource, die Mutter Erde uns zur Verfügung stellt. Nur circa ein Prozent der gesamten Süßwasservorräte der Erde befinden sich in Flüssen, Seen, Bächen und Brunnen. Dies steht uns mit dem Grundwasser zusammen als Trinkwasser zur Verfügung.

Deshalb sollte das oberste Gebot sein, mit unserem Wasser achtsam und behutsam umzugehen. Jeder Mensch kann dafür Verantwortung übernehmen. Viele rasen jedoch durch die Supermärkte und füllen in Windeseile ihre Einkaufwagen mit umweltschädlichen und gesundheitsbelastenden Produkten – aus Gewohnheit, Bequemlichkeit oder weil sie es nicht besser wissen. Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel belasten unser Wasser, weil die Inhaltsstoffe in den Kläranlagen nicht alle entfernt werden können. Sie enthalten eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, wie etwa Phosphatersatzstoffe, optische Aufheller, Silicone, Paraffine, Duftstoffe, Farbstoffe, Konservierungsstoffe. Sie alle sind häufig schwer oder nicht vollständig im Wasser abbaubar.

Bleichmittel greifen meistens das Gewebe an und belasten sinnlos die Gewässer. Füllstoffe, die die Rieselfähigkeit bei Pulverwaschmitteln erhalten, können den Salzgehalt der Abwässer erhöhen. Gerüststoffe, Enzyme und optische Aufheller in Waschmitteln wirken wie Phosphate und viele Phosphatersatzstoffe belastend. Eine zentrale Belas-tung sind die chemisch technisch hergestellten Tenside – das sind waschaktive Substanzen – in den Wasch- und Reinigungsmitteln, aber auch in Körperpflegeprodukten. Es gibt circa 2500 davon!

Inzwischen gibt es auch eine Reihe ökologischer Produkte, die häufig auf Seifenbasis hergestellt werden. Seife ist eine Lauge, aber auch Seife belastet das Wasser. Deshalb ist auch hier eine sparsame Anwendung oberstes Gebot.

Die Werbung gaukelt uns strahlend weiße Wäsche vor und viele wollen das so. Die wenigsten denken dabei an die fatalen Auswirkungen auf unser Wasser und ihre Gesundheit.

Deshalb: Helfen Sie mit, das Wasser zu entlasten, damit auch unsere Kinder noch sauberes Trinkwasser zur Verfügung haben.

  •  Gehen Sie sparsam mit Wasch- und -Reinigungsmitteln um.
  •  Waschen Sie nicht unnötig und zu häufig.
  •  Kleine Flecken können auch mal von Hand ausgewaschen werden.
  • Korrigieren Sie beim Einkaufen zum Wohle der Natur, des Wassers und Ihrer Gesundheit:
    Verwenden Sie möglichst keine -giftigen Körperpflegeprodukte, –
    keine giftigen Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel, -keine Chemikalien, wie Abflussreiniger, Duftsteine im WC, scharfe WC- und Sanitärreiniger.

Werden Sie aktiv, entscheiden Sie sich für die Natur! Informieren Sie sich über alternative Produkte für Ihren Haushalt, zum Wäschewaschen und zur Körperpflege. Es lohnt sich umzustellen. Denn weniger ist oft mehr. Das schont unser Wasser, Ihre Gesundheit und den Geldbeutel.
Elke Wörfel ist die 1. Vorsitzende des Naturheilvereins Esslingen, Ernährungs- und Gesundheitsberaterin und Naturheilkunde-Beraterin DNB. www.elke-woerfel.net.

 

 

Der DNB fordert eine effektive Klima- und Umweltpolitik – mit allen Maßnahmen, die für nicht verunreinigtes Wasser notwendig sind.

Von Dr. med. Wolfgang May

Welche drastischen Auswirkungen der Klimawandel in Zukunft auf die menschliche Gesundheit haben könnte, kann man in einer Übersicht der Weltbank nachlesen (www.worldbank.org/en/topic/climatechangeandhealth). Temperaturanstieg, veränderte Niederschlagsmenge und der Anstieg des Meeresspiegels führen unter anderem zur Verbreitung von Krankheiten wie Malaria und zu versalztem Grundwasser in Küstennähe. Teilweise sind diese Effekte bereits jetzt spürbar. Betroffen sind insbesondere arme Länder mit schwachen Gesundheitssystemen.

Aber auch in Deutschland macht sich der Klimawandel bemerkbar. In den letzten Jahren haben Wetterkapriolen wie Starkregen und langanhaltende Trockenzeiten zugenommen. Da stellt sich die Frage: Wird unser nationales Gesundheitsrisiko ausreichend analysiert?

Immer wieder weisen Medienberichte und Experten darauf hin, dass die Schadstoffbelastung unserer Gewässer und Flüsse in -bestimmten Regionen ein gesundheitsschädliches Ausmaß angenommen hat. So ließen der NDR für ein im Februar dieses Jahres ausgestrahltes Panorama-Magazin Proben aus zwölf Flüssen, Bächen und Badeseen in Niedersachsen untersuchen. Überall fand sich eine hohe Konzentration resistenter Keime. Grund dafür sind Gülle und Gärreste aus Biogasanlagen, mit denen antibiotische Rückstände auf die Felder und ins Wasser gelangen, aber auch Krankenhäuser und Pflegeheime. Das Problem: Deutsche Kläranlagen sind noch nicht dafür ausgerüstet, multiresistente Bakterien komplett aus dem Wasser herauszufiltern.

Nitrate im Grundwasser

Zudem führt die stickstoffhaltige Düngung der Landwirtschaft zu einer hohen Nitratbelastung des Grundwassers. In einigen Regionen Deutschlands sind die Grenzwerte von 50 mg pro Liter deutlich überschritten. Dabei sind bereits geringere Werte laut Studie mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko assoziiert, schreibt die Ärzte Zeitung im März 2018.

Der Klimawandel könnte diese Effekte noch drastisch verstärken. Denn mit steigenden Lufttemperaturen steigt auch die Temperatur der Oberflächengewässer und bietet damit günstige Voraussetzungen dafür, dass sich Krankheitserreger und resistente Keime, die sich bei hohen Temperaturen wohl fühlen, rasant vermehren. Und dass die Flüsse und Bäche wärmer werden, ist Fakt: In Bayern ist laut Messungen des bayerischen Umweltbundesamtes die mittlere Jahres-temperatur der Fließgewässer seit 1980 signifikant angestiegen.

Resistente Keime und Chemie- oder Antibiotikarückstände in Trinkwasser und Badeseen bedrohen unsere Gesundheit in Deutschland. Die Heilkraft von gesundem, nicht verunreinigten Wassers ist jedoch die Grundlage der Prießnitz- und Kneipptherapie und vieler Heilquellen. Der Deutsche Naturheilbund fordert daher nicht nur eine effektive Klimapolitik, sondern auch umfassende Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und unserer Gewässer.

Aktuell untersuchen Wissenschaftler in dem vom Bund geförderten Projekt HyReKA die Verbreitung resistenter Keime im Abwasser und entwickeln verbesserte Aufbereitungstechnologien. Solche Innovationen weltweit verfügbar zu machen, wäre essentiell für die globale Gesundheit. Mindestens ebenso wichtig wäre es, die Antibiotika-Einträge zu reduzieren.

Wir haben ein Recht auf gesundes, nicht verunreinigtes Wasser. Es ist die Grundlage unseres Lebens.

 

Dr. med. Wolfgang May ist Internist, Arzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin,
Homöopathie und Naturheilverfahren und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des DNB. www.dr-wolfgang-may.de

Auf kaum etwas ist der menschliche Organismus so sehr angewiesen wie auf Wasser. Umso wichtiger ist es, ausreichend davon zu trinken. Gerade jetzt im Sommer!

VON HELGA BENZ, Fotos creativ collection

Unser Körper besteht zum größten Teil aus Wasser; es versorgt alle Bereich mit lebenswichtigen Nährstoffen und Sauerstoff, lässt unser Blut fließen und treibt unser Gehirn an. Bereits ein geringer Mangel macht dem Körper zu schaffen.

Dennoch kann er das lebenswichtige Elixier nicht speichern. Wir müssen täglich für Nachschub sorgen – und trinken, trinken, trinken.

Unter normalen Bedingungen verlieren wir täglich rund zweieinhalb Liter Wasser. Einmal, weil wir ständig schwitzen – auch ohne dass wir es merken. Über die Haut verliert der Körper jeden Tag einen halben Liter Wasser. Einen weiteren Teil atmen wir als Wasserdampf aus. Den größten Teil an Flüssigkeit scheiden wir über die -Blase als Urin aus, etwa eineinhalb Liter täglich. Auch über die Verdauung, also den Stuhlgang, verlieren wir Wasser.

Das Körper-Kühlungsmittel

Diesen Flüssigkeitsverlust muss der Mensch täglich ausgleichen. Wieviel, das hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem vom Gewicht, der körperlichen Aktivität und von der Außentemperatur. Als Faustregel gilt: Ein Erwachsener sollte täglich 30 Milliliter Flüssigkeit pro Kilo Körpergewicht zu sich nehmen. Das bedeutet für einen Mann, der etwa 70 Kilo wiegt, dass er zwei Liter über den Tag verteilt trinken sollte, um seinen Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Sportler oder Berufstätige, die körperlich hart arbeiten, brauchen jedoch mehr Flüssigkeit. Im Sommer, wenn es draußen sehr heiß ist, steigt der Bedarf an Flüssigkeit aber noch weiter an.

Allerdings sind nicht alle Getränke geeignete Durstlöscher: Getränke mit hohem Zucker- und geringem Nährstoffgehalt wie Limonaden, Fruchtsaft- oder gesüßten Kaffeegetränken sind keine gesunden Durststiller. Gut geeignet sind Mineralwasser sowie ungesüßte Kräuter- und Früchtetees. Auch Saftschorlen sind gute Durstlöscher, aufgrund des Zuckergehaltes sollte man aber nicht mehr als zwei Gläser täglich trinken. Anders als früher darf auch Kaffee zur Deckung des täglichen Flüssigkeitsbedarfs eingerechnet werden – wenn es bei nicht mehr als zwei Tassen täglich bleibt.

Als alleiniger Durstlöscher dient Kaffee wegen seines Koffeingehalts jedoch nicht, ebenso wenig wie schwarzer oder grüner Tee. Auch Bier und andere Alkoholika sind Genussmittel und keine Durstlöscher. Sie liefern viele Kalorien und entziehen dem Körper Wasser, anstatt ihn -damit zu versorgen.

Lauwarm anstatt eiskalt

Es mag zwar verlockend sein, bei heißen Temperaturen kalte Getränke zu sich zu nehmen, aber das ist kontraproduktiv. Wenn es sehr heiß ist, sollte man eisgekühlte Getränke vermeiden. Denn die muss der Körper erst auf eine normale Temperatur von 37 Grad aufheizen – und schwitzt dadurch gleich noch mehr. Zum Ausgleich muss noch mehr Flüssigkeit aufgenommen werden.

Bei Flüssigkeitsmangel wird das Blut zähflüssiger und das Gehirn nicht mehr optimal mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Bereits ein Flüssigkeitsverlust von ein bis zwei Prozent des Körpergewichts vermindert die Leistungsfähigkeit. Erste Warnsignale eines Wassermangels sind ein trockener Mund, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Auch Konzentrations- und Kreislaufprobleme, trockene Haut und dunkler Urin weisen auf einen Flüssigkeitsmangel hin, auch Verstopfung kann damit zu tun haben. Im fortgeschrittenen Stadium sind dann körperliche Schwäche oder Vergesslichkeit die Folge.

Am besten ist, man trinkt regelmäßig über den Tag verteilt. Wenn man Durst verspürt, hat man bereits zu wenig getrunken. Manchmal wird das Durstsignal auch nicht gleich erkannt, oder als Hungersignal fehlgedeutet. Ich empfehle immer, bei Heißhunger erst einmal ein Glas Wasser zu trinken. Das hat auch einen sättigenden Effekt.
Helga Benz ist UGB-Gesundheitstrainerin im Bereich Ernährung und arbeitet für die Peterstaler Mineralquellen, einem der Premiumpartner des DNB.

Kleine Wasserkunde

  1. Natürliches Mineralwasser stammt aus einem unterirdischen Wasservorkommen und enthält Mineralien und Spurenelemente. Es entsteht in einem oft jahrzehntelangen, komplexen Prozess, bei dem Niederschlagswasser in den Boden durch die verschiedenen Gesteinsschichten sickert bis zu einem vor Verunreinigungen geschützten, unterirdischen Wasserspeicher sickert und je nach Region unterschiedliche Mineralstoffe aufnimmt.
  2. Mineralwasser wird direkt am Quellort in Flaschen abgefüllt, ohne dass seine Bestandteile verändert werden dürfen. Lediglich Schwefel, Eisen und Kohlensäure dürfen entzogen, Kohlensäure darf zugesetzt werden. Es ist das einzige Lebensmittel in Deutschland, das amtlich anerkannt sein muss.
  3. Je nach Konzentration der Mineralien im Wasser erhalten die Mineralwässer ihren individuellen Geschmack. Mineralwasser mit hohen Werten an Mineralien wie etwa Magnesium, Kalium, Natrium und Chlorid schmecken „salziger“; mit ihnen lassen sich wichtige Mineralien schnell zuführen, dass kann zum Beispiel nach anstrengender, körperlicher Aktivität sinnvoll sein.
  4. Aber auch schwach mineralisierte Wässer haben ihre Vorteile. Sie werden häufig aufgrund ihres sanften und milden Geschmacks gewählt, außerdem sind sie besonders -schonend für die Organe. Sie sind daher für salzsensible Menschen und alle, die unter erhöhten Blutdruck, Nierenproblemen oder Diabetes leiden – aber auch für -Babys – gut geeignet.
  5. Quellwasser stammt ebenfalls aus unterirdischen Wasservorkommen und muss direkt am Quellort abgefüllt werden. Es bedarf aber keiner amtlichen Anerkennung, sondern muss den Trinkwasserkriterien entsprechen.
  6. Heilwasser gilt nicht als Lebensmittel, sondern ist nach dem Arzneimittelrecht zugelassen (allerdings nicht verschreibungspflichtig und daher frei verfügbar). Durch seine besondere Kombination an Mineralstoffen besitzt es eine vorbeugende, lindernde oder heilende Wirkung, die anhand von wissenschaftlichen Untersuchungen belegt sein muss.
  7. Bei Tafelwasser handelt es sich um ein künstlich hergestelltes Produkt; es basiert meistens auf Leitungswasser, dem Sole, Mineralstoffe und Kohlensäure zugesetzt werden. Tafelwasser kann überall hergestellt und abgefüllt werden.
  8. Leitungswasser besteht zu zwei Dritteln aus Grundwasser und zu einem Drittel aus Oberflächenwasser, das Seen oder Talsperren entnommen wird. Damit es hygienisch einwandfrei ist, muss es in manchen Fällen – auch unter Zuhilfenahme von Chemie, UV, Ozon und Chlor – aufbereitet werden. (us)

 

 

Von Dr. phil. Rosina Sonnenschmidt

Die 12 Mineralsalze von Dr. Wilhelm Schüßler (1821-1898) kennt fast jeder. Sie entstanden im Morgenlicht der Zellbiologie und Biochemie und im Abendlicht zweier Elendskrankheiten, deren man immer noch nicht Herr war: Tuberkulose und Skrofulose. Schüßler, seine Mitstreiter und Nachfolger wählten nicht nur Nährsalze aus, die der menschliche Organismus zum Leben braucht. Sie entwickelten auch eine Antlitz-Diagnose, anhand derer Mediziner Rückschlüsse über die psychische und physische Gesundheit eines Menschen treffen können.

Wir haben heute mit ganz anderen chronischen Krankheiten zu kämpfen und wissen  mehr über die notwendigen Nährstoffe, die unsere Zellen brauchen. So liegt es auch nahe, sich mit neuen Substanzen wie Metallverbindungen und Spurenelementen zu befassen. Im Laufe der Jahrzehnte kamen die Schüßler-Salze Nr. 13 bis  27 nur zögernd in Gebrauch. Noch weniger bekannt als die eben genannten sind die neun neuen Schüßler-Salze Nr. 28 bis 36. Ich setze sie bereits seit 1996 erfolgreich im Rahmen der Oligotherapie bei Mensch und Tier ein.

In den folgenden Ausgaben wollen wir jeweils eines der neuen Schüßler-Nährsalze vorstellen, die Besonderheit des Mittels und den therapeutischen Einsatz. Ich beginne mit Nr. 28 Aluminium sulfuricum.

Dieser Stoff gelangt über die Trinkwasseraufbereitung, als Stabilisator bzw. Lebensmittelzusatzstoff E 520, durch das Beizen des Saatguts mit Aluminiumsulfat und die Papierindustrie vermehrt in unseren Organismus. Er wirkt schädlich besonders auf Darm, Gehirn, Rückenmark und ZNS. Als potenziertes Schüßler-Salz wird er wie folgt eingesetzt:

Symptomatik:

Beginnende Demenz mit Gedächtnisschwäche schon in jungen Jahren, hartnäckige Verstopfung, Schlafstörung, Anämie und Ekzembildung sind typisch.

Antlitz- und Körperzeichen:

Stark erschlaffte Haut unter dem Kinn (wirkt wie ein Kehlsack), graue Gesichtsfarbe, unregelmäßige Atmung, rachitische oder skrofulöse Schüßler-Konstitution. Keine Mimik, wirkt wie hölzern oder versteinert.

Wesen, Verhaltensweisen:     

Auffällige Langsamkeit im Denken und Handeln. Die Person ist abwesend und hat Mühe, sich auf etwas zu konzentrieren, sie wirkt verdrossen und fatalistisch. Das Langzeitgedächtnis ist bei jüngeren Patienten stark geschwächt, bei älteren Patienten auch das Kurzzeitgedächtnis.

Therapeutische Maßnahmen:

Lebensmittel ohne Geschmacksverstärker, Transfette, kein Fastfood, Vollwerternährung, Darmsanierung, Atempflege, leichte rhythmische Bewegungstherapie.
Dr. Rosina Sonnenschmidt ist Homöopathin und Autorin von über 50 Fachbüchern. Ihr Wissen gibt sie zudem in Fachfortbildungen und Kursen weiter.
www.inroso.com

DNB-Büchertipp und weitere Informationen 

  • Die Schüssler-Therapie mit 36 Mineralsalzen, Dr. Rosina Sonnenschmidt
  • Farbtafeln der 36 Mineralsalze, Dr. Rosina Sonnenschmidt
  • Die neue Schüßler Hausapotheke – 36 Mineralsalze für Krankheiten von A-Z, Dr. Rosina Sonnenschmidt

alle erschienen beim Narayana Verlag

 

Patienten, die am Chronischen Erschöpfungssyndrom leiden, können ihren Alltag oft kaum bewältigen. Es gibt aber Möglichkeiten, mit der Krankheit besser umzugehen.

Von Manfred van Treek, Foto: creativ collection

Seit 20 bis 30 Jahren treten zunehmend Krankheitszustände auf, die unter anderen mit starker Schwäche und schneller Erschöpfbarkeit einhergehen. Die Patienten sind arbeitsunfähig und in ihren privaten Aktivitäten stark eingeschränkt. Diese Erkrankung wird als „chronic fatigue syndrome/myalgic encephalomyelitis“ (CFS/ME) bezeichnet. Im Jahre 2003 legte eine kanadische Arbeitsgruppe dafür Kriterien zu Anamnese und Diagnostik fest.

Die vorherrschenden Symptome dieser Krankheiten sind eine starke Erschöpfung und Intoleranz gegen jede Belastung, verbunden mit deutlich verlängerten Erholungszeiten. Weitere mögliche Symptome sind Beeinträchtigung des Denkvermögens, Kopf- oder Muskelschmerzen, Schlafstörungen, Wahrnehmungs- und Bewegungsstörungen, dauerhafte grippeähnliche Symptome, Darm- und Verdauungsstörungen und Herzrhythmus-störungen. Bei den Patienten besteht der unwiderstehliche Drang, sich hinzulegen und Ruhe zu bekommen. Eine Erholung stellt sich jedoch nicht oder nur bedingt ein, weil die Energieproduktion in den Kraftzellen des Körpers, den Mitochondrien, eingeschränkt ist.

Auslöser von CFS

Meistens gehen der Krankheit umweltbedingte Ereignisse voraus. Sie beeinträchtigen das Nerven-, Immun- und Hormonsystem. In der Vorgeschichte von betroffenen Patienten finden sich etwa traumatische psychische Erlebnisse, Infektionen mit Borrelien und Pfeiffersches Drüsenfieber, aber auch Aspergillus (Schwarzschimmel) in der Wohnumgebung. Belas-tungen durch Pestizide und Herbizide können zur Entstehung von chronischer Erschöpfung ebenso beitragen wie Toner-Staub durch Laser-Drucker.

Erschöpfungszustände können aber auch
mit medizinischen Maßnahmen und Medikamenten zusammenhängen: Impfungen, Bluttransfusionen, Narkotika,
Schwermetallbelastung, etwa durch Quecksilber aus Amalgam, wurzelbehandelte Zähne, Anti-Baby-Pille und Spiralen zur Schwangerschaftsverhütung.
Weitere mögliche Auslöser können psychische -Belastungen und Traumata sein, -also etwa Kriegserlebnisse, der Verlust eines geliebten Angehörigen, wiederholte Fehlgeburten oder Unfälle mit Polytrauma.

Was die Labordiagnostik untersucht

Mit Hilfe des Labors wird auf eine infektiöse Verursachung getestet. Man sucht Antikörper gegen Borrelien, Chlamydien und verschiedene Viren wie EBV und HHV6. Der Test auf proinflammatorische Zytokine zeigt, ob eine aggressive Aktivierung des Immunsystems, die sich gegen das Nervensystem und andere Organe richtet, besteht. ATP-Tests zeigen, inwieweit die Mitochondrien noch in der Lage sind, den Zell-Kraftstoff ATP zu bilden.

Grundsätzlich ist es sinnvoll, eine sogenannte „intestinale Biotom-Unter-suchung“ machen zu lassen. Dabei wird nicht nur fest-gestellt, ob eine Fehlbesiedelung des Darms mit pathogenen Mikroorganis-men vorliegt, sondern auch auf verminderte Verdauungsleistung, verminderte Aufnahme von Nähr- und Mikronährstoffen sowie entzündliche Tendenzen der Darmschleimhaut getestet. Zudem bestimmt diese Untersuchung die sogenannte Bio-Diversität der Bakterien-flora des Darms.

Naturheilkundliche Behandlung

Hier muss man zwischen dem chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS) und der myalgischen Enzephalomyelitis (ME) unterscheiden: Bei CFS benötigen die Patienten häufig eine sechs- bis zwölfmonatige Arbeitspause, in der sie wieder zur emotionalen Ausgeglichenheit finden. Die Behandlung besteht aus reichlich Schlaf, ausschließlich gesunder Ernährung und bestimmten Vitalstoff-Präparaten. Belastende Substanzen, unverträgliche Nahrungsmittel und Elektro-Smog müssen vermieden werden. Zum Behandlungsprogramm gehören auch eine Entsäuerung mittels Basenpulver oder Basenkonzentraten.

Patienten mit ME erfahren oft nur eine Linderung ihrer Symptome, oft erfolgt eine Frühberentung. Die Behandlung ist ähnlich wie bei CFS und wird dadurch verstärkt, dass bestimmte Vitalstoffe in Infusionsform gegeben werden. Werden andere Erkrankungen, die mit Erschöpfung einhergehen, diagnostiziert, müssen diese behandelt werden, damit sich die Erschöpfung zurückbildet.

Auslöser vermeiden

Ein wichtiges Behandlungsprinzip ist es, erkannte Krankheitsauslöser zu vermeiden oder zu eliminieren: Bei einer Gluten-Unverträglichkeit müssen Patienten ihre Ernährung umstellen, eine Schwermetallbelastung lässt sich ausleiten. Eine nicht an Universitäten gelehrte paramedizinische Methode ist es, die Endorphin-Bildung zu fördern. Das kann etwa durch eine stimulierende Blockade-Behandlung der Opiatrezeptoren durch niedrig dosiertes Naltrexon (LDN) erfolgen. Bei chronischen stillen und/oder offensichtlichen Entzündungen kann die Gewürz- und Heilpflanze Kurkuma helfen.

Bei nachgewiesenen und noch aktiven Infektionen müssen die Patienten auf eine gesunde Lebensführung und Ernährung umstellen; sie sollten Arbeit und Stress sowie Elektro-Smog vermeiden. Im Falle von noch aktiven bakteriellen Belastungen können alternative Antibiotika nach Hildegard von Bingen (Bertram und Galgant in Wein gekocht oder Andorn-Rahm-Süppchen), einjähriger Beifuß und Wilde Karde verabreicht werden. Borrelien lassen sich mit Hyperthermie eliminieren. Bei nachgewiesener Herzinsuffizienz oder Tendenz zur Übersäuerung des Herzmuskels und Bluthochdruck kann der Arzt mit oralem g-Strophantus, Maiglöckchen und Weißdorn behandeln. Eine Übersäuerung lässt sich mit Basenpulver und OH-minus-überschüssigem Basenkonzentrat beheben. Bei Bluthochdruck können Aderlässe und Aslan-Infusionen mit Bicarbonat und Procain helfen. Bei der Stoffwechselkrankheit HPU empfehle ich hochdosiertes Vitamin B6, Zink und Mangan.

Infos und Selbsttest

  • Patienten finden auf der Internetseite des Bundesverbandes Chronisches Erschöpfungssyndrom einen Selbsttest zum Ausdrucken.
  • Die Auswertung weist darauf hin, ob die Erschöpfung als Symptom der ME mit entzündlichen Vorgängen im Zentralnervensystem oder als Begleiterkrankung anderer Krankheiten eingeordnet werden kann.
  • Die endgültige Diagnose stellt dann der behandelnde Arzt. Dazu gehören eine umfassende Anamnese, eine körperliche Untersuchung sowie Labor-Untersuchungen und bildgebende Verfahren.

Manfred van Treek ist Arzt für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren, Umweltmedizin, Palliativmedizin, Akupunktur und Suchtmedizin. Er ist Vorsitzender des Naturheilvereins Viernheim, Weinheim und Umgebung sowie Mitglied im Präsidium und im Wissenschaftlichen Beirat des DNB.

 

 

Bestsellerautor Dipl. Psych. Robert Betz referierte in Mosbach

 

Mosbach.  Der Bestsellerautor und Lebensberater Dipl.-Psychologe Robert Betz kam auf Einladung des Naturheilvereins Mosbach und Umgebung e. V. bereits nach 309 Tagen wieder nach Mosbach und füllte nicht nur den Großen Saal der Alten Mälzerei. Schon die Tatsache, dass auch die Empore geöffnet wurde, zeigt, wie groß das Interesse am Referenten, aber auch am gewählten Thema war, das die Zuhörer ermutigte, ihren Weg der Selbstliebe zu gehen.

Mit einem spielerischen Dialog zwischen dem Vorsitzenden Rolf Ehrle und der Beirätin Cornelia Schulz, die wiederum diesen Abend organisierte, wurde der Naturheilverein mit seinem Motto „des bewussten Lebens, der gesunden Ernährung und dem natürlichen Heilen“ vorgestellt und die Gedanken zum Thema Selbstliebe erwähnt. Betz griff diesen Einstieg auf mit einem Rückblick auf die Geschichte und seinen eigenen Lebensweg. Früher sei die Selbstliebe noch als Sünde verpönt worden und oft werde sie mit Narzissmus verwechselt. Der sich „selbstliebende Mensch“ gelte heute noch als nicht „normal“ und schere damit aus den Reihen der anderen aus, die ihm aus der eigenen Angst heraus den Rücken zudrehen.

Schon als Kind werde man zum „Normalmenschen“ erzogen, welcher zuerst fragt, was die Anderen, der Nachbar, die Eltern, der Partner usw. denken. Man lerne, den Erwartungen der Anderen zu entsprechen, sich anzupassen, weil man auf Anerkennung und Lob ausgerichtet sei, statt auf die Wünsche des Herzens zu hören.

Liebe man sich selbst oder wird man zu einem, der andere „braucht“ und laut Betz dann eine „Verbrauchergemeinschaft“ eingehe, die sich „gegenseitig verbrauche“. Dies führe dann irgendwann zu Verdruss, Frust, Krankheit oder Trennung. Aber auch wer sich selbst nicht liebe, könne die Liebe der/des Anderen nicht annehmen.

Betz wendet sich direkt an sein Publikum und stellt Fragen, wie „Was denke ich in der Tiefe über mich selbst? Konkret: Bin ich eine strahlende, mich selbst liebende Frau bzw. bin ich ein begeisterter Mann?“, „Was an dir hältst du für zutiefst liebenswert?“ und er ermutigt, sich diesen Fragen in der Stille zu stellen.

Wir alle hätten gelernt, uns zu verurteilen, uns schlecht zu machen, nicht gut mit uns umzugehen, um uns im Gesamtgefüge anzupassen. Selbstliebe sei fast etwas „Peinliches“, doch jetzt sei es an der Zeit, aus dem „Normalsein“ in ein „Glücklichsein“ zu gehen. Aus der kindlichen Abhängigkeit (körperlich, emotional, mental und finanziell) gelte es nun, sich selbst Liebe und Anerkennung zu schenken. Betz sagt deutlich, dass jeder seine „Macht“ nutzen könne, um mit dieser Energie das Beste aus seinem Leben zu machen.

So werde klar, dass die unzähligen Gedanken jedes Einzelnen Einfluss auf seine körperliche und seelische Verfassung nehmen. Das, was man über sich selbst denke, strahle man aus und ziehe Entsprechendes an. Lobe ich mich selbst, schenke ich mir selbst Liebe oder erwarte ich es von anderen, wie gehe ich mit meiner Vergangenheit um und nehme ich mein inneres Kind an die Hand? Alles Fragen, die sich der Mensch im mittleren Alter stellen solle, um zu einem glücklichen Leben mit größter Freude zu kommen. Und dies beginne schon beim morgendlichen Erwachen. Betz ermutigt, sich Zeit zu nehmen, um langsam wach zu werden. Früher sprach man ein Morgengebet, heute könne der erste Gedanke Dankbarkeit für alles um sich und für so vieles in der Welt zu sein.

Immer wieder sind es die Fragen an die 430 Zuhörer, die zum Nachdenken über das Leben anregen, wachrütteln und in die Tiefe gehen lassen. Aber auch mit einer kurzen und langen Meditation führt er in die Tiefe und jeden zu seinem inneren Kind. Betz zeigt, dass das eigene Herz der richtige Impulsgeber sei, ob sich etwas stimmig anfühle und ob man seine eigene Wahrheit lebe.

Besonders auf dem Sterbebett falle vielen Menschen auf, was sie in ihrem Leben gerne anders gemacht hätten. Die meisten bedauern, dass sie nicht den Mut hatten, ihre eigenen Wünsche zu verwirklichen oder ihre Gefühle zu äußern, dass sie zu wenig Zeit für Freunde und Familie hatten oder dass sie sich gerne mehr Freude gegönnt hätten. Robert Betz, selbst Publizist des gleichnamigen Buches „Dein Weg zur Selbstliebe“ und vieler weiterer Medien, verweist auf das Buch von Bronnie Ware „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“. Er ermutigt, in sich zu gehen, um herauszufinden, was man in seinem Leben wolle, statt nur zu wissen, was man nicht wolle.

 

Text und Bild: Cornelia Schulz, NHV Mosbach