Herzlich willkommen zur Sommerausgabe von DNB impulse, der erweiterten Ausgabe unserer Mitgliedernachrichten.

Thema: Endlich Sommer

  • Die Heilkraft der Sonne
  • Passionsblume gegen Flugangst
  • Sonnenschutz ohne Reue

Natural Family

  • Kein Mobilfunk im Klassenzimmer

Therapeutische Praxis

  • Myoreflextherapie und ätherische Öle

Neues aus der Wissenschaft

  • Kohlwickel helfen bei Knie-Arthrose

DNB aktuell

  • Was die Weiterbildung zum Naturheilkundeberater bringt
  • Nachrichten aus dem Verband

 

 

Die gesamte Sommerausgabe zum Lesen finden Sie hier

Claudia Lange, lebensberatende  Kinesiologin und Hypnose-Coach  aus Bad Nauheim, hielt am 09. März 2016 beim Naturheilverein Bad Nauheim-Bad Vilbel e. V.  einen Vortrag zum Thema „Sind Sie hochsensibel?“ – Sie beruhigte die zahlreich erschienenen meist selbst betroffenen Zuhörerinnen und Zuhörer:  „HSP (= hochsensible Person) zu sein ist keine Krankheit!“ Diese Menschen hätten als Kind oft gehört: „Was bist du so sensibel! Sei nicht so empfindlich! Warum bist du so schüchtern? Kannst du meine Gedanken lesen? Du hast einen guten Riecher!“ Bei ihnen wäre die Reizschwelle stark herabgesetzt und sie benötigten länger, um Eindrücke zu verarbeiten und wieder zur Ruhe zu kommen. Geprägt wurde der Begriff „HSP = High Sensitive Person“ durch die amerikanische Psychotherapeutin Elaine N. Aron. Sie wäre durch ihre Arbeit mit Menschen auf solche mit feinerer und differenzierterer Wahrnehmung, die aber auch schneller gestresst wirkten, aufmerksam geworden. 1990 hätte sie ein Buch darüber veröffentlicht.  Sie ginge davon aus, dass extrem hohe Empfindlichkeit bei Menschen und Tieren vererbt würde. 15 – 20 % wären betroffen. Bei ihnen würden weniger Sinneseindrücke weggefiltert als bei normal Sensiblen. Durch die herabgesetzte  Reizschwelle käme es schneller zu einer Reizüberflutung und zu Stress. Nach einer aufregenden Situation würde sich die HSP langsamer beruhigen, der Cortisol-Spiegel würde sich langsamer abbauen. In ihrem Wohlbefinden und in ihrer Leistungsfähigkeit wäre sie eher abhängig von äußeren und inneren Bedingungen. Sie reagierte empfindlicher auf Lärm, Geräusche, Gerüche, Wärme, Kälte, Helligkeit, Kaffee, Alkohol, Medikamente und wäre schneller irritiert bzw. emotional verletzt oder erschrocken. Bei Reizüberflutung  geriete sie schnell in Stress, reagierte gereizt und aggressiv, neigte aber auch zu Rückzug  und Erschöpfung. Andererseits würden die betroffenen Personen sich selbst und ihre Umwelt sehr stark wahrnehmen. Sie fühlten sehr feinsinnig und wären durch Musik oder  andere Kunst schnell zu Tränen gerührt. Sie strebten nach einem sinnerfüllten Leben und Arbeiten und neigten zum Idealismus, allerdings mit der Gefahr der Radikalität. Small-Talk wäre nicht ihr Ding, sie könnten mit anderen Personen empathisch mitfühlen und würden gerne Streit vermeiden. – Claudia Lange fasste den ersten Teil ihres Vortrags zusammen: „HSP haben eine kleinere Wohlfühlzone, sind schneller überreizt und bei ihnen wirkt vieles länger nach.“

Anschließend sprach sie über hilfreiche Maßnahmen für die Betroffenen und stellte praktische Übungen vor: Wichtig wäre es, sich Wissen über HSP anzueignen und sich selbst zu akzeptieren, für Rückzugsmöglichkeiten (Wohlfühlorte!) zu sorgen, eigene Stressmuster zu verstehen, auf Atem und Körperempfindungen zu achten, Stressbewältigungs-Methoden zu lernen (z. B. Yoga, Meditation, Sauna, Massage, Feldenkrais, Tai Chi, Qi Gong, Singen, Tanzen, Osteopathie.) Außerdem auf ausgewogene Ernährung mit häufigen Mahlzeiten  achten und viel Wasser trinken. Claudia lange wörtlich: „Hochsensible haben besondere Gaben, viel Potential, sich weiter zu entwickeln. Die Gesellschaft braucht sie! Sie müssen ihr Verhalten nur in den Bereichen ändern, wo es sie selbst stört oder belastet.“

Joachim Pollmar, NHV Bad Nauheim-Bad Vilbel

„Kann denn die Naturheilkunde auch wirklich heilen?“ fragten die Besucher am Stand des NHV Göppingen. Mit einigen kleinen Beispielen gelang es, die Besucher darauf hinzuweisen, wie es früher war, zum Beispiel „ Was hat die Oma oder die Mutter gemacht bei Ohrenschmerzen?“ „Zwiebelsäckchen“ Oder was bei Zahnschmerzen geholfen hat:  „Gewürznelke“. Und das alles ohne Nebenwirkungen.

So kam es, dass ich von einem Herrn,  ca. 50 Jahre, angesprochen wurde „ Sagen Sie mir doch, wie ich meine Pfunde los werden kann und was ist eine gesunde Ernährung?“. Schlagfertig, wie ich nun einmal bin, habe ich eine Gegenfrage gestellt: „Was essen Sie, wie oft haben Sie Bewegung“? Seine Antwort:  „ Wissen Sie, ich arbeite in einer Klinik und sitze viel, esse unregelmäßig und von Bewegung kann keine Rede sein.“ Am Schluss unseres ausführlichen Gesprächs stellte sich heraus, dass dieser Herr ein Professor einer namhaften Klinik ist. Trotz allem erhielten wir von dem lieben Herrn ein außerordentliches Lob für unsere Arbeit und sein letzter Satz war für mich wie Öl: „Wenn ich könnte, wie ich wollte, wäre ich bei euch dabei, aber mir sind die Hände gebunden und nun hätte ich gerne die sechs Broschüren von der Naturheilkunde.“

Viele solcher Erlebnisse haben wir schon in den acht Jahren erlebt. Was uns jedoch gefreut hat: Sechs neue Mitglieder konnten gewonnen werden, die der Arbeit der fleißigen Standbetreuer zu verdanken sind.